Wenn der Wollende mit seiner Wahrheit scheitert

Bei paranoiden Menschen ( und auch bei anderen ungelösten Traumata) feuern die Hirnsynapsen zu den falschen Reizen, es gibt sogar Techniken der Umprogrammierung, man muss es eben mal anpacken.
Das ist sehr schön, dass Du um diese Funktionsweisen zeigst, wendest Du sie ausschließlich bei deinen Mitmenschen an...? :D

Ich habe kein Problem wenn jemand das nicht annimmt
Das war der Witz des Tages, oder? Wenn Du ablassen könntest, würdest Du nicht weiter insistieren. Allerdings versuchst Du hier eine Art Prozess gegen Lichtpriester zu initiieren, aber das geht schief, siehst Du ja.

Lichtpriester ist sicherlich eine emotionale und auch impulsive Frau, woran aber nichts verkehrt ist. Dass Du es anders interpretierst ist dein Fehler, dein Problem. Weil es für dich Stress wäre, so zu sein, wie sie ist. Weil DU da was hineinlegst, wie es DIR damit ergehen würde, dass es dich vielleicht sogar krank machen würde.

Mach mal ein Experiment und stell dir vor, sie wäre eine sehr gute Freundin, manchmal vielleicht etwas aufbrausend und vorschnell, aber auch im Herzen ehrlich und direkt. Dann lesen sich ihre Beiträge ganz anders, hm? Und nicht zu vergessen: mache dir bewusst, dass andere Menschen tatsächlich anders sein dürfen, anders empfinden usw. als Du.
 
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Ähnliche Erfahrungen habe ich auch gemacht. Ich sehe den Abgrund, auf den jemand zusteuert und erkenne mehrere Varianten den Absturz zu vermeiden.

Nachdem ich mehrfach mit meinem Mitteilungsbedürfnis auf die Nase gefallen bin und mir meine ich-hab's-doch-bloß-gut-gemeint-Wunden lecken durfte, habe ich endlich kapiert, dass es oft eine Frage des Timings ist. Es ist einfach nicht sinnvoll wie ein Vorschlaghammer mit Wahrheiten um sich zu hauen.

Wenn ich also etwas erkenne, dann taste ich mich vorsichtig vor. Je nach Umstand und Vertrautheit mit der Person spreche ich entweder den Abgrund direkt an oder ich sage der Person, dass mir etwas sehr persönliches aufgefallen ist, das ich entweder für mich behalten oder aussprechen kann. Es gibt Zeiten im Leben, da hat ein Mensch nicht die Aufnahmekapazität für sowas, dann akzeptiere ich ein nein und gut ist. Manchmal warte ich ab und wiederhole irgendwann mein Angebot, manchmal nicht.

Wenn es dazu kommt, dass ich den Abgrund aufzeigen darf, dann weiß ich, dass das meistens schon ein großer Brocken ist, der erst einmal verdaut werden muss. Das braucht Zeit. An Lösungen ist da noch gar nicht zu denken. Erst wenn ich mir sicher bin, dass die Person den Tatsachen ins Auge gesehen hat und begriffen hat worum es geht, wage ich mich weiter vor und rede über die Ursachen und Zusammenhänge - WENN die Person mit mir darüber sprechen will. Ich biete es an und warte, ob mein Angebot darüber zu reden angenommen wird. Wenn nicht, dann nicht.

Wenn dann die Ursachen und Zusammenhänge offen da liegen, braucht es wieder Zeit, bis das verdaut ist. Oft muss getrauert oder verziehen werden oder beides - wir wissen alle, wie lange so was dauern kann.

DANN erst ist es an der Zeit über Lösungen zu reden bzw. die Gespräche darüber anzubieten.

Das funktioniert für mich sehr gut, ich habe damit durchweg gute Erfahrungen gemacht.

Klingt rücksichtsvoll, wobei mir ein Aspekt fehlt, nämlich der eigene Irrtum und die eigenen blinden Flecken. Trotz hoher Sensivität kann man falsch liegen, auch darin, dass vielleicht jemand eigene Lebenserfahrungen braucht und nicht unbedingt immer vor negativen Erlebnissen geschützt werden muss - es sei denn, es geht um Leben und Tod und eine echte Rettungsmaßnahme, wozu man gesetzlich sowieso verpflichtet ist. Aber ist es wirklich unsere Aufgabe, andere ihr Leben zu erklären, sich einzumischen, auch wenn man es gut meint oder sogar richtig liegen mag? Vielleicht braucht der andere gerade diese Lebenslektion, um dadurch sein eigenes Potenzial zu entwickeln. Auch Liebeskummer kann sinnvoll sein, er verhilft mitunter zu den schönsten poetischen Werken der Weltliteratur. Ich erlebte es im Liebeskummer, dass ich bereits die zukünftige Partnerin meines Gefährten voraussah und wusste, dass SIE und nicht ich die Richtige ist. Meine Lektion mit ihm war zu Ende und blieb als wertvolle Perle für uns beide. Mehr hätte uns beide nicht weitergebracht. Der Schlussstrich tat weh, war jedoch segensreich, auch für mich - ich wollte mehr als ihn.
 
Trotz hoher Sensivität kann man falsch liegen, auch darin, dass vielleicht jemand eigene Lebenserfahrungen braucht und nicht unbedingt immer vor negativen Erlebnissen geschützt werden muss - es sei denn, es geht um Leben und Tod und eine echte Rettungsmaßnahme, wozu man gesetzlich sowieso verpflichtet ist.
Davon gehe ich sowieso aus und spreche nur meine Wahrnehmung aus. Ich sage grundsätzlich dazu, dass ich einen Denkanstoß gebe und nur die Person selbst für sich entscheiden kann, ob da was dran sein könnte.

Aber ist es wirklich unsere Aufgabe, andere ihr Leben zu erklären, sich einzumischen, auch wenn man es gut meint oder sogar richtig liegen mag? Vielleicht braucht der andere gerade diese Lebenslektion, um dadurch sein eigenes Potenzial zu entwickeln.
Auch das überlasse ich meinem Gefühl und der Entscheidung der anderen Person. Manchmal habe ich einfach keine Lust etwas auszusprechen und verstehe es als ein Zeichen dafür, dass genau das eingetroffen ist: es ist gerade nicht meine Aufgabe. Dann halte ich die Klappe.

Ich habe gerade ein halbes Jahr des Klappe-haltens hinter mir. Einer der wenigen mir sehr nahe stehenden Menschen wohnt mit mir zusammen und hat diese Zeit in einer extremen Rückzugsphase verbracht. Es war schwer, nicht nachzufragen und es vor allem nicht persönlich zu nehmen, aber ich wusste, dass ich Raum und Zeit geben muss. Jedes Wort wäre zu viel gewesen, ist eben manchmal so. Ja, war schwer, aber am Ende hat es sich aufgelöst und ich habe die Rückmeldung bekommen, dass das genau das Richtige gewesen ist. Unser Vertrauen ineinander ist daran gewachsen.
 
es ist gerade nicht meine Aufgabe. Dann halte ich die Klappe.

Es geht mir nicht nur um diese Art von Rücknahme, sondern auch um die Einsicht des eigenen möglichen Irrtums, dass eben womöglich die Führung von oben klüger ist als wir mit unserer subjektiven Sichtweise, aus der es evtl. schon seine Richtigkeit haben mag, dabei jedoch weitere Faktoren und Betrachtungsweisen hinsichtlich der Lebenslektionen des anderen nicht wahrgenommen werden. Denn wir haben ja nicht die Gottesperspektive wie die Führung von oben. Außerdem verliert man sich doch leicht im Leben der anderen, anstatt sich selbst und die eigenen Lektionen im Auge zu behalten.
 
So,

ich schreib mal von meinem Weg zur Demut hin,

welche Demut?
.
.
.
.
a068.gif
:lachen:
sorry, den konnte ich mir nicht verkneifen. :X3::whistle:

Ja, das kenne ich auch, das verknuse ich aber lustiger Weise sehr viel besser. :X3:

du kannst eben alles besser als andere, hat wahrscheinlich mit deiner Demut zu tun. :D
 
welche Demut?
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:lachen:
sorry, den konnte ich mir nicht verkneifen. :X3::whistle:



du kannst eben alles besser als andere, hat wahrscheinlich mit deiner Demut zu tun. :D
Dass du es so empfindest hat mit dir zu tun. ;)

Viele Leute ertragen es nur schwer, wenn sich andere nicht künstlich klein machen. Sie verwechseln Demut mit Unsicherheit und geringem Selbstbewusstsein.
 
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Der mit größte Schmerz ist für mich, zuzusehen, wie etwas in die von mir gesehene Richtung läuft und meins sich bewahrheitet, wenn es hätte vermieden werden können. Meine Aufgabe, damit umgehen zu lernen. Nicht die der Menschen, die meins nicht annehmen möchten, denn das ist ihr gutes Recht.

Hi Any,

ich muss in diesem Zusammenhang an Xavier Naidoo denken, der in einem seiner Songs aussagt: "Der Mensch lernt nur, wenn er Scheiße frisst". Ich glaube, das das nur zu wahr ist. Eine Runde davon (oder gut gemeinte Ratschläge Dritter) reichen da oft nicht. Da muss noch ne Runde und noch ne Runde "Sch........" gefressen werden, um zu kapieren.

Es dauert halt seine Zeit, bis das Unbewusste ins Bewusstsein aufgestiegen ist. Und das gelingt beim Menschen meistens nur durch Schmerz und Lektionen, die er verinnerlicht haben muss, um endlich den richtigen Weg zu erkennen. Daher denke ich, dass ein gutgemeinter Rat von Dritten bei jemandem nur als Saat aufgehen kann, dessen unbewusstes Selbst bereits am Wirken ist, um die unhaltbare Zustände um ihn herum wahrzunehmen und eine Änderung herbeizuführen. Vorher sitzt "Mensch" jedoch in einem vakuum-abgeschlossenem Loch, in der nichts zu ihm vordringt.

Liebe Grüße
Juppi
 
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