Wenn der Wollende mit seiner Wahrheit scheitert

Anevay

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angelehnt an den Thread im Heilkreis:
Und du glaubst dass Menschen, die spirituelle Pflichten wahrnehmen sich wie Fussabtreter behandeln lassen müssen ?
Gestehe anderen bitte die Würde zu, die du auch zugestanden haben möchtest.

Hi @chocolade

das Thema finde ich von Grund auf interessant. Wie kommt es, dass ein Mensch von sich glaubt, die angebliche (!) Weisheit parat zu haben und zu glauben, er müsse einem anderen Menschen seins aufzwingen, als Erwartung formuliert, dass derjenige anzunehmen hat, was in diesem Fall Du geben willst?

Ist das nicht eher ein zutiefst verletztes Ego mit seinem nicht "anzukommen"?

Ist es nicht grenzenlose Selbsterhöhung zu glauben, ein anderer Mensch müsste deins annehmen und gut heißen?
 
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So,

ich schreib mal von meinem Weg zur Demut hin, auch wenn mein Thema nicht heilen ist, so ist es zu sehen. Meine fähigkeit ist, auch in komplexen Beziehungsnetzen wahrzunehmen, wo wer steht und wo sich welche Wege abzeichnen. So habe ich sehr häufig mitbekommen, warum z.B. Liebesbeziehungen scheitern, schon weit bevor die Beteiligten das überhaupt wahrgenommen haben. In meiner damaligen Naivität habe ich in solchen und ähnlichen Situationen gemeint, es wäre gut, den Betroffenen die "Wahrheit" zukommen zu lassen, wie sie ihres regulieren und klären können. Natürlich bin ich auf Ablehnung gestoßen, denn ich war viel zu früh mit menen "guten weisen Ratschlägen". Ganz abgesehen davon, dass mich andere Beziehungen ja gar nichts angehen, solange ich nicht um Hilfe oder einen Rat gebeten werde.

Und natürlich war ich betroffen, traurig und fühlte mich falsch verstanden. Kassandra auf den Mauern Trojas: Lasst das Pferd nicht rein, das geht schlecht aus.

Tja, es ist schon blöde sehr viel früher Dinge wahrzunehmen und zu "wissen" (meine Quote wo ich Recht habe ich selbst für mich beängstigend hoch), aber: jeder Mensch hat ein Recht auf sein Leben, inklusive allem, Gutem, Schlechtem usw. Wer bin ich, mich da ungebeten einzumischen?

Der mit größte Schmerz ist für mich, zuzusehen, wie etwas in die von mir gesehene Richtung läuft und meins sich bewahrheitet, wenn es hätte vermieden werden können. Meine Aufgabe, damit umgehen zu lernen. Nicht die der Menschen, die meins nicht annehmen möchten, denn das ist ihr gutes Recht.

Es ist für jeden, der Gutes möchte, die meiner Ansicht nach schwierigste Aufgabe loszulassen und nur zuzusehen, abzuwarten, wie es sich entwickelt, vor allem, wenn der Betroffene nicht zuhören, keine Hilfe annehmen möchte.

Und doch: es ist das Recht, dass jeder Mensch hat, Nein zu dem zu sagen, was ich oder Du ihm anbieten möchte.

Es gibt auf der anderen Seite aber kein Recht beleidigt darüber zu sein, sich gekränkt fühlen ist am Ende eine Illusion. So sehe ich es.

Es ist eine Kunst, sich selbst zu ertragen. Aber genau diese Aufgabe ist mit die Wichtigste, die jeder, der anderen Menschen - egal wie - helfen möchte, lernen sollte.

Und es macht so viel mehr Sinn vorab zu fragen: He, Du, dein Thema da gerade, möchtest Du hören, was ich dazu zu sagen habe? Wenn du Glück hast, sagt die Person Ja. Und dann ist es wichtig weiterhin behutsam zu sein. Sich langsam ranzutasten, denn auch nach dem Ja kann schnell ein Nein folgen. Das es wiederum bedingungslos zu akzeptieren gilt.
 
und auch hier gilt @chocolade hat die freie Wahlmöglichkeit zu antworten, drauf einzugehen oder eben nicht.
Selbstverständlich, es ist ein Angebot, das Thema (nicht chocolade selbst) zu beleuchten, drum ging ich auch in Vorleistung, weil mir das selbst nicht unbekannt ist, der Wunsch, dass etwas angenommen wird, was ich mitzuteilen habe. Ist ja auch ganz menschlich.
 
So,

ich schreib mal von meinem Weg zur Demut hin, auch wenn mein Thema nicht heilen ist, so ist es zu sehen. Meine fähigkeit ist, auch in komplexen Beziehungsnetzen wahrzunehmen, wo wer steht und wo sich welche Wege abzeichnen. So habe ich sehr häufig mitbekommen, warum z.B. Liebesbeziehungen scheitern, schon weit bevor die Beteiligten das überhaupt wahrgenommen haben. In meiner damaligen Naivität habe ich in solchen und ähnlichen Situationen gemeint, es wäre gut, den Betroffenen die "Wahrheit" zukommen zu lassen, wie sie ihres regulieren und klären können. Natürlich bin ich auf Ablehnung gestoßen, denn ich war viel zu früh mit menen "guten weisen Ratschlägen". Ganz abgesehen davon, dass mich andere Beziehungen ja gar nichts angehen, solange ich nicht um Hilfe oder einen Rat gebeten werde.

Und natürlich war ich betroffen, traurig und fühlte mich falsch verstanden. Kassandra auf den Mauern Trojas: Lasst das Pferd nicht rein, das geht schlecht aus.

Tja, es ist schon blöde sehr viel früher Dinge wahrzunehmen und zu "wissen" (meine Quote wo ich Recht habe ich selbst für mich beängstigend hoch), aber: jeder Mensch hat ein Recht auf sein Leben, inklusive allem, Gutem, Schlechtem usw. Wer bin ich, mich da ungebeten einzumischen?

Der mit größte Schmerz ist für mich, zuzusehen, wie etwas in die von mir gesehene Richtung läuft und meins sich bewahrheitet, wenn es hätte vermieden werden können. Meine Aufgabe, damit umgehen zu lernen. Nicht die der Menschen, die meins nicht annehmen möchten, denn das ist ihr gutes Recht.

Es ist für jeden, der Gutes möchte, die meiner Ansicht nach schwierigste Aufgabe loszulassen und nur zuzusehen, abzuwarten, wie es sich entwickelt, vor allem, wenn der Betroffene nicht zuhören, keine Hilfe annehmen möchte.

Und doch: es ist das Recht, dass jeder Mensch hat, Nein zu dem zu sagen, was ich oder Du ihm anbieten möchte.

Es gibt auf der anderen Seite aber kein Recht beleidigt darüber zu sein, sich gekränkt fühlen ist am Ende eine Illusion. So sehe ich es.

Es ist eine Kunst, sich selbst zu ertragen. Aber genau diese Aufgabe ist mit die Wichtigste, die jeder, der anderen Menschen - egal wie - helfen möchte, lernen sollte.

Und es macht so viel mehr Sinn vorab zu fragen: He, Du, dein Thema da gerade, möchtest Du hören, was ich dazu zu sagen habe? Wenn du Glück hast, sagt die Person Ja. Und dann ist es wichtig weiterhin behutsam zu sein. Sich langsam ranzutasten, denn auch nach dem Ja kann schnell ein Nein folgen. Das es wiederum bedingungslos zu akzeptieren gilt.

Ich hatte auch schon den umgekehrten Fall: Auf mich kam Jemand mit der Bitte um Hilfe zu und meine spirits oder das höhere Selbst meines Gegenübers sagten: Nein, nicht Deine Aufgabe.

Das ist auch schwer zu verkiefeln (vor allem wenn Du schon Lösungsansätze im Kopf hast), aber wie Du richtig schriebst es gilt anzunehmen, von woher diese Zeichen auch kommen mögen.
 
Ohne jetzt irgendjemand persönlich ansprechen zu wollen...

"Der freie Wille des Menschen ist unantastbar." - Ehernes Gesetz in der geistigen Welt.

So ähnlich wie der Ausspruch "Ein Nein ist ein Nein, ist ein Nein...".

Dass es bei Menschen, die einem lieb und teuer sind, mitunter schwer fällt, zu schweigen, ist klar und menschlich verständlich.
 
Ähnliche Erfahrungen habe ich auch gemacht. Ich sehe den Abgrund, auf den jemand zusteuert und erkenne mehrere Varianten den Absturz zu vermeiden.

Nachdem ich mehrfach mit meinem Mitteilungsbedürfnis auf die Nase gefallen bin und mir meine ich-hab's-doch-bloß-gut-gemeint-Wunden lecken durfte, habe ich endlich kapiert, dass es oft eine Frage des Timings ist. Es ist einfach nicht sinnvoll wie ein Vorschlaghammer mit Wahrheiten um sich zu hauen.

Wenn ich also etwas erkenne, dann taste ich mich vorsichtig vor. Je nach Umstand und Vertrautheit mit der Person spreche ich entweder den Abgrund direkt an oder ich sage der Person, dass mir etwas sehr persönliches aufgefallen ist, das ich entweder für mich behalten oder aussprechen kann. Es gibt Zeiten im Leben, da hat ein Mensch nicht die Aufnahmekapazität für sowas, dann akzeptiere ich ein nein und gut ist. Manchmal warte ich ab und wiederhole irgendwann mein Angebot, manchmal nicht.

Wenn es dazu kommt, dass ich den Abgrund aufzeigen darf, dann weiß ich, dass das meistens schon ein großer Brocken ist, der erst einmal verdaut werden muss. Das braucht Zeit. An Lösungen ist da noch gar nicht zu denken. Erst wenn ich mir sicher bin, dass die Person den Tatsachen ins Auge gesehen hat und begriffen hat worum es geht, wage ich mich weiter vor und rede über die Ursachen und Zusammenhänge - WENN die Person mit mir darüber sprechen will. Ich biete es an und warte, ob mein Angebot darüber zu reden angenommen wird. Wenn nicht, dann nicht.

Wenn dann die Ursachen und Zusammenhänge offen da liegen, braucht es wieder Zeit, bis das verdaut ist. Oft muss getrauert oder verziehen werden oder beides - wir wissen alle, wie lange so was dauern kann.

DANN erst ist es an der Zeit über Lösungen zu reden bzw. die Gespräche darüber anzubieten.

Das funktioniert für mich sehr gut, ich habe damit durchweg gute Erfahrungen gemacht.
 
Ich hatte auch schon den umgekehrten Fall: Auf mich kam Jemand mit der Bitte um Hilfe zu und meine spirits oder das höhere Selbst meines Gegenübers sagten: Nein, nicht Deine Aufgabe.

Das ist auch schwer zu verkiefeln (vor allem wenn Du schon Lösungsansätze im Kopf hast), aber wie Du richtig schriebst es gilt anzunehmen, von woher diese Zeichen auch kommen mögen.
Ja, das kenne ich auch, das verknuse ich aber lustiger Weise sehr viel besser. :X3:
 
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angelehnt an den Thread im Heilkreis:


Hi @chocolade

das Thema finde ich von Grund auf interessant.
Es wär schön das objektiver, also ganz personenunabhängig diskutieren zu können, aber dazu ist der Groll wahrscheinlich zu tief.

Wie kommt es, dass ein Mensch von sich glaubt, die angebliche (!) Weisheit parat zu haben und zu glauben, er müsse einem anderen Menschen seins aufzwingen, als Erwartung formuliert, dass derjenige anzunehmen hat, was in diesem Fall Du geben willst?

Du meinst Medialität ?
Ja, darüber kann man diskutieren was die Vorteile und Nachteile der beteiligten Parteien ist und was die Kriterien für die Wahrheit der Infos sind.
Das hängt aber davon ab wieviel Erfahrungen damit gemacht hat und ob dieser eher positiver oder negativer Natur sind.
Auch hängt es davon ab ob man andere Eben kennen gelernt hat und in welchem Zusammenhang.
Ob das nur weitere Feindbilder sind oder ob man sie als wohlwollend, weise und unterstützend empfindet.

Ist das nicht eher ein zutiefst verletztes Ego mit seinem nicht "anzukommen"?

Die Medialität ist für mich ein Unterbereich der Spiritualität. Der Versuch diese zu leben, also nicht nur schön drüber zu reden ist mit vielen Stolpersteinen gepflastert.
Ego- wer glaubt keins zu haben lügt sich in die Tasche.
Es trifft mich direkt mitten ins Herz wenn ich das Beste gebe, was der Moment grad zulässt und dafür angefeindet werde, aber das ist ein wichtiger Teil des Lernweges.
Man kann sich danach wieder energetisch säubern, erden und positiven Dingen des ganz realen Alltags zuwenden.
Hier bin ich nur noch selten und deshalb betreffen mich viele der Fragen hier nicht mehr, kenne viele User nicht mehr persönlich.

Ist es nicht grenzenlose Selbsterhöhung zu glauben, ein anderer Mensch müsste deins annehmen und gut heißen?

Es war nicht meine Information und es ist nicht für mich Schaden daraus entstanden diese Info nicht anzunehmen, sondern für die betroffene Person.
Die Info war inhaltlich richtig, was ich selbstverständlich nicht beweisen konnte, deshalb bin ich damals auch nicht weiter drau feingeangen, habe nur das getan was ich während dieser stark spirituellen Zeit als meine Pflicht gesehen habe.
Heute würd ich das nicht mehr um jeden Preis tun.
 
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