Wenn das Herz bricht...

tja - und wo gibt es schon völlig glückliche menschen?

Die Frage wäre denn vielleicht, woran das liegt.
Geben tut's die schon. Manchmal, selten, aber immerhin.

ich kritisiere keine ursache - ich zeige eine aus meiner sicht mögliche ursache auf.

niemanden - mich selbst eingeschlossen.
ich stelle für mich selbst aber fest, dass es hilfreich ist die ursachen zu kennen - kennen zu lernen.

Ursachen zu kennen, ist nie ein Fehler. Allerdings, sie zu kennen zu glauben, die Zuseammenhänge aber nicht zu verstehen, wäre einer.

Oder andersrum, es gibt eventuell Ursachen an der Oberfläche, und womöglich ganz andere in der Tiefe.

idealerweise treffen einander zwei menschen mit tatsächlich intaktem selbstbewusstsein und gehen eine beziehung ein, in der einer den anderen nicht braucht -
zwei völlig eigenständige persönlichkeiten, die einander auf völlig gleicher augenhöhe begegnen und einander in ihrer unterschiedlichkeit umeinander ergänzen.
es braucht nur die bedürftigkeit.
aber - wie gesagt - ein ideal.

Wa ich meinte ist, dass dann ja eben diese Bedürftigkeit gar nicht mehr gegeben wäre oder?

Ich verstehe, was Du meinst, aber womöglich ist dieses Ideal eben doch ein Ideal.

Was aber ginge, wäre, dass sich die Augenhöhe und Unterschiedlichkeit so ergänzen können, dass daraus mehr entsteht, als bei jedem alleine, wodurch in der Interaktion, im Austausch so etwas wie Selbstbewusstsein, (fehlende) Bestätigung, Feedback durch das Gegenüber sozusagen die eigenen "Mängel, Defizite" auszugleichen, auszubalancieren vermag.

Ein in Interaktion agierendes, funktionierendes "Wir".

Nur braucht das meiner Ansicht nach nicht unbedingt als Vorraussetzung das eigene Selbstbewusstsein. Womöglich zieht sich da sogar so etwas wie die Schwäche im Gegenüber an.

Gibt dazu einen schönen Spruch:

"I am far from perfect
but I will be perfect
for that imperfect someone
who is perfect for me."

Nun mag aber unter bestimmten Voraussetzungen etwas Eigenartiges geschehen (unter etwas anderen aber nicht), nämlich dass danach auf Grund des gemeinsam Erlebten, Geteilten - so es tasächlich funktioniert - auf einer oder beiden Seiten tatsächlich so etwas wie mehr Selbstbewusstsein als Resultat davon bestehen bleibt, einfach weil die Dinge, Prozesse "richtig" waren, richtig liefen.

Aber, und das ist zumindest meine Erfahrung, um an den Punkt zu gelangen, wäre es durchau sinnvoll, nützlich und wichtig, durch den Trennungsschmerz hindurchzugehen, hindurchzukommen, danach, dahinter kann sich das entsprechend transformieren, vermeidet man das, versucht man den zu umgehen, werden genau diese Prozesse erst gar nicht aktiviert.

Da hieße, das Erleben, Erfahren wäre der eine Teil, der andere wäre aber die Art und Weise der Verarbeitung,Verdauung.

Das kann ein durchaus schmerzvoller Prozess sein, oder ein weniger schmerzvoller, aber Spaziergang wird es eher keiner sein. Dahinter wird's dann eventuell wieder anders.

Ich kenne es nur so.

Passiert da so nicht, werden sich die unerledigten Dinge beim nächsten Gegenüber eher vermischen, querschießen, fürchte ich. Was ja auch oft genug genau so geschieht.


wirklich?
eine liebe, die in die tiefe reicht(e) weist schuld zu?

Das habe ich so nicht behauptet. Aber die die Aussage von Dir empfinde ich als Alibiaussage, Ausrede. Weil eben, wenn keiner schuld ist, auch man selbst an nichts schuld sein muss, was natürlich eine Art von Selbstbetrug ist.

Typisches LuL-Denken, mit dem ich aber nichts anfangen kann. Ist nicht wirklichkeitskompatibel.

Wenn keiner schuld ist, nichts schiefgelaufen ist, warum hat dann die Beziehung nicht gehalten? Widerspricht der "angeblichen" Ursachensuche.

Oder es war eben von Anfang an an der angeblichen "Liebe" was nicht stimmig, was man nicht sehen wollte oder konnte.

Niemand belügt einen so gut wie jemand sich selbst. Also müsste ich mir dann zumindest das selbstgeschossene Eigentor eingestehen, was ein Schuldeingeständnis wäre. Tue ich das nicht, weil es ja angeblich gar keine Schuld gibt, entstehen daraus bereits wieder neue Irrtümer.

Alles läuft schief, aber keiner ist schuld? Wo bleibt die Eigenverantwortung für den eigenen Bockmist?

Genau darum sieht ja unsere Welt so beschissen aus, alle bauen Scheiße, aber keiner ist jemals an etwas schuld, oder will schuld sein, aber jeder macht damit genau so weiter. Verdrängung zum Quadrat.

eine solche liebe erkennt ursachen - bei sich selbst und beim anderen.
ursachen sind nicht gleichzusetzen mit schuld.
genau dieses missverständnis, dass ursachen gleichgesetzt werden mit schuld, führt aber zum schulddenken, das in uns allen so sehr verwurzelt ist -
und macht es uns so schwer ursachen zu benennen.

Deine "Urachen" sind eher Kopfkonstruktionen, Rechtfertigungen (womit Du dabei deinem eigenen Schuldkonzept widersprichst), an die tatsächliche Wirklichkeit kommst Du damit nicht ran, sorry.

Zumindest kann ich das nicht anders sehen.

naja - wenn jemand gerne leidet, wäre zu hinterfragen wieso.

Also doch wieder selber schuld, Pech gehabt?

Ich habe hier vor einigen Jahren mal eine Magdalena erlebt, die zerfloss in Selbstmitleid und Weltschmerz, aber die hat vermutlich mit der hier wenig zu tun oder?

Die Schmerzen sind noch da oder? Nur etwas besser vergraben eben. Na toll, gut gemacht!

glaubst du, ich würde mir den kopf über die thematik zerbrechen, hätte ich nicht an mir selbst zu arbeiten?

Vielleicht ist da der Kopf alleine auch zu wenig?
Oder ein angebliches Selbstwertgefühl.

Aber da kenne ich mich nicht so gut aus.

Ich habe nur mit dem Selbstwertgefühl so gewisse Probleme. Besonders, seit Donald Trump Präsident ist.

Mir sind die Schmerzen lieber. Die lügen wenigstens nicht. Und dahinter ist's sowieso dann ganz anders...

Aber jeder, wie er meint, klar.
 
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Aber, und das ist zumindest meine Erfahrung, um an den Punkt zu gelangen, wäre es durchau sinnvoll, nützlich und wichtig, durch den Trennungsschmerz hindurchzugehen, hindurchzukommen, danach, dahinter kann sich das entsprechend transformieren, vermeidet man das, versucht man den zu umgehen, werden genau diese Prozesse erst gar nicht aktiviert.
sicher - aus erfahrungen lernen wir - so wir lernfähig geblieben sind -
je schmerzvoller die erfahrung desto größer kann der lernimpuls werden -
so mensch nicht im schulddenken hängen bleibt.
hat doch also was, wenn einer aus der beziehung ausbricht und den anderen zurücklässt in seinem schmerz.
wieso also schuld zuweisen?
war doch zu was gut.
und - sind wir nicht frei unsere beziehungspartner zu wählen?
Alles läuft schief, aber keiner ist schuld? Wo bleibt die Eigenverantwortung für den eigenen Bockmist?

Genau darum sieht ja unsere Welt so beschissen aus, alle bauen Scheiße, aber keiner ist jemals an etwas schuld, oder will schuld sein, aber jeder macht damit genau so weiter. Verdrängung zum Quadrat.
ich dachte, es ginge hier um trennungsschmerzen.
...wenn keiner schuld ist, auch man selbst an nichts schuld sein muss, was natürlich eine Art von Selbstbetrug ist.
ich sehe es eher so, dass die eigenen schuldgefühle dahin tendieren den anderen schuld zuzuweisen -
statt eigenverantwortung zu übernehmen.
Ich habe hier vor einigen Jahren mal eine Magdalena erlebt, die zerfloss in Selbstmitleid und Weltschmerz, aber die hat vermutlich mit der hier wenig zu tun oder?
vielleicht hast du sie ja auch verkannt.
wir beurteilen menschen meist sehr subjektiv.

aber ich bin raus.
mehr als eine sicht - eine mögliche ursache - aufzeigen, wollte ich nicht.
 
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hat doch also was, wenn einer aus der beziehung ausbricht und den anderen zurücklässt in seinem schmerz.
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Wird immer spannender. Also geht's nicht um Schuld, sondern um Rache?
Schon klar dass es dann keine Schuld geben darf...
Wo kämen wir denn hin, wenn man sich dann womöglich noch mit Gewissensbissen rumplagen müsste. Nee, lieber gleich verdrängen...
Man, nee frau ist ja die chronisch Gute. Selbst wenn's sie's nicht ist. Dann war's zumindest gut gemeint. Alles gut... scheinbar.

ich dachte, es ginge hier um trennungsschmerzen.

Ich auch. Aber die gibt's ja für Dich anscheinend ebensowenig wie Schuld (Oder der Andere ist daran selber schuld! Obwohl es ja keine Schuld gibt...) Also leben wir wohl auf verschiedenen Planeten. Zum Glück!

aber ich bin raus.

Gute Idee!
 
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