wen möchtet ihr da gerne wiedersehen?

Werbung:
Derzeit reicht mir der Gedanke, das man es einfach nicht weiß und ich es schon früh genug erfahren werde.
Das ist eine Haltung, die sich nicht voreilig entscheidet, die unbefangen von solch einer bleibt, sonst man von dieser (ein-) gefangen wird - letzteres freilich, ohne es zu bemerken.

Ich versuche so gut es geht, Leid zu verhindern,
Das ist auch völlig in Ordnung, aber das Leben lehrt uns, es letztlich ja nicht verhindern zu können und letztlich nicht den Tod verhindern zu können. Fordert so uns diese Begrenzung denn nicht heraus, sie zu sprengen?

Man muss nicht fest vom Jenseits überzeugt sein, um ehrfürchtig und würdevoll zu handeln.
Auch das finde ich ganz in Ordnung, aber es ist eine Ehrfurcht und Würde von mir angesprochen worden, die die Grenzen der irdischen Begrenzung und ihrer Sinnenwelt zu sprengen fordert, indem sie zu ahnen beginnt, dass dort etwas jenseits des Sinnlichen ist, das ein den Sinnen Übergeordnetes ist, das den Menschen weiter fördert - was und wie (zunächst einmal) auch immer genau.

Dazu möchte ich Rudolf Steiner zitieren, dem ich kurz die Überschrift gebe:
Leben ohne Übersinnliches ohne Wert

Im dritten Vorwort seiner „Theosophie“ heißt es über die Gewinnung von Wert und Bedeutung des menschlichen Lebens durch das Übersinnliche:
„In diesem Buch soll eine Schilderung einiger Teile der übersinnlichen Welt gegeben werden. Wer nur die sinnliche gelten lassen will, wird diese Schilderung für ein wesenloses Phantasiegebilde halten. Wer aber die Wege suchen will, die aus der Sinnenwelt hinausführen, der wird alsbald verstehen lernen, daß menschliches Leben nur Wert und Bedeutung durch den Einblick in eine andere Welt gewinnt.“

aus: Rudolf Steiner, Theosophie, Einführung in übersinnliche Welterkenntnis und Menschenbestimmung, drittes Vorwort


Zur Unbefangenheit gesellt sich das Denken in Gleichnissen und Entsprechungen hinzu:
Ich kenne Menschen, die einen Weg danach suchen, zu erkennen, was nach dem Tod geschieht. Denn es macht ihnen Sinn, wenn nach dem Tod etwas kommt, das aufbaut auf das Vorherige und Vergangene, wie wir am Tage wach sind, aber zur Nacht schlafen und erfrischt wieder aufbauend ans Werk des Vortages gehen.
 
„In diesem Buch soll eine Schilderung einiger Teile der übersinnlichen Welt gegeben werden. Wer nur die sinnliche gelten lassen will, wird diese Schilderung für ein wesenloses Phantasiegebilde halten. Wer aber die Wege suchen will, die aus der Sinnenwelt hinausführen, der wird alsbald verstehen lernen, daß menschliches Leben nur Wert und Bedeutung durch den Einblick in eine andere Welt gewinnt.“

Trotzdem ist das, was Steiner schreibt, auch nichts anders als eine Art Phantasiegebilde, weil auch er weder Beweise noch Erfahrungen diesbezüglich hat.

Genauso, wie es für ihn Sinn macht, dass danach noch etwas kommt, macht es für mich Sinn, dass danach nichts mehr kommt. Für mich macht es Sinn, dass unser ganzes Sein nichts anderes ist als Zusammenspiel von Reizleitungssystemen, Nerven, Hirn und der restlichen Anatomie und wenn diese ausfällt oder schwach wird, sterben wir. Und wenn wir gestorben sind, sind wir tot.
Ich versteh schon, dass die Menschen gerne daran glauben, dass danach noch etwas kommt. Vor allem weil man Angst vor dem Unbekannten hat, will man sicher erklären, was denn dort passiert, von wo noch nie jemand zurück gekommen ist. Immerhin ist der menschliche Verstand nicht in der Lage, sich das "Nichts" vorzustellen - mit dem Jenseitsglauben soll - denke ich - einfach ein bisschen von der Angst genommen werden.
 
Hab ich so zwar weder gesagt noch gemeint, aber wenn du das für dich so interpretierst, dann ist das so.
 
Trotzdem ist das, was Steiner schreibt, auch nichts anders als eine Art Phantasiegebilde, weil auch er weder Beweise noch Erfahrungen diesbezüglich hat.
Es handelt sich dabei ja lediglich um eine Einleitung, nicht um die didaktischen Erläuterungen, die noch kommen werden. Aber auch die nutzen einem gar nichts, wenn sich nicht die nötigen Grundlagen angeeignet werden, worunter die Unbefangenheit bzw. Vorurteilslosigkeit gehört bzw. das Bestreben danach.

… weil auch er weder Beweise noch Erfahrungen diesbezüglich hat.
Beurteilt man gleich etwas, was man ja noch gar nicht kennt, baut man sich auf diese Weise selbst die Stolperfallen, die aus eigenen Vorurteilen bestehen.

Genauso, wie es für ihn Sinn macht, …
Mit dem Sinn, den Steiner erläutert, hast du dich noch gar nicht beschäftigt, geschweige denn, ihn sich erarbeitet, aber beurteilst ihn schon.

Genauso, wie es für ihn Sinn macht, dass danach noch etwas kommt, macht es für mich Sinn, dass danach nichts mehr kommt.
Nun ist letzteres ein begrenzter Sinn, der ein Ende haben wird. Der Sinn, von dem die esoterische Wissenschaft spricht, ist hingegen unbegrenzt. Denn es geht nicht darum, was persönlich „für mich“, oder von sich abgrenzend, was doch nur für einen anderen gilt, sondern was über das Persönliche hinaus geltend ist und die ganze Welt als ein höheres Gesetz durchzieht und daher überpersönlich alle Menschen betrifft. - Dies lehrt Steiners Anthroposophie für den Geist des modernen Menschen.

Ich versteh schon, dass die Menschen gerne daran glauben, dass danach noch etwas kommt. Vor allem weil man Angst vor dem Unbekannten hat, will man sicher erklären, was denn dort passiert, von wo noch nie jemand zurück gekommen ist. Immerhin ist der menschliche Verstand nicht in der Lage, sich das "Nichts" vorzustellen - mit dem Jenseitsglauben soll - denke ich - einfach ein bisschen von der Angst genommen werden.
Angst kann durchaus ein kraftvoller Antreiber sein, aber sie verführt dazu, unbesonnen, ohne Vernunft und Verstand aufzutreten, dann gerät man schnell in kirchliche Kreise, wo man sich wie unterwürfige und unselbstständige Knechte lediglich sentimental dem Tod des Jesus hingibt usw. und sich so ein ewiges Leben erhofft, je mehr das getan wird, statt seine menschliche Seele und seinen menschlichen Geist aktiv weiterzuentwickeln. Sie kann sich aber die Tugend der Besonnenheit erringen und sich so Vernunft und Verstand erwerben und allmählich Erkenntnis erlangen über die ewige Weiterentwicklung, die über den irdischen Tod hinausreicht – wie genau das auch immer aussehen mag.


Für mich macht es Sinn, dass unser ganzes Sein nichts anderes ist als Zusammenspiel von Reizleitungssystemen, Nerven, Hirn und der restlichen Anatomie und wenn diese ausfällt oder schwach wird, sterben wir. Und wenn wir gestorben sind, sind wir tot.
Sind wir tot, beginnt der physische Körper erst, sich den physischen und chemischen Gesetzen des Irdischen hinzugeben und zerfällt. Während des irdischen Lebens muss deshalb etwas da sein, das den Zerfallsprozess verhindert, was aber nicht sinnlich in Erscheinung tritt. Dies nennt die Anthroposophie „Ätherleib“ (indisch: Linga-Sharira), aber auch „Lebensleib“, weil dieser das Leben im Irdischen ausmacht, oder „Bildekräfteleib“, weil er Baumeister des Körpers ist.
 
Es handelt sich dabei ja lediglich um eine Einleitung, nicht um die didaktischen Erläuterungen, die noch kommen werden. Aber auch die nutzen einem gar nichts, wenn sich nicht die nötigen Grundlagen angeeignet werden, worunter die Unbefangenheit bzw. Vorurteilslosigkeit gehört bzw. das Bestreben danach.
Beurteilt man gleich etwas, was man ja noch gar nicht kennt, baut man sich auf diese Weise selbst die Stolperfallen, die aus eigenen Vorurteilen bestehen.

Hat er Beweise? Ich muss mich gar nicht mit ihm beschäftigen, wenn ich frage, ob er Beweise hat. Wenn es Beweise gibt, dass es ein Jenseits gibt und ich diese Beweise sehe, dann lass ich mich gerne überzeugen. Gibt es keine Beweise, ist das alles eine Glaubensfrage. Ich glaube oder glaube nicht.

Ich will einen Beweis, dass mein Herz schlägt: EKG
Ich will einen Beweis, dass mein Hirn arbeitet: EEG
Ich will einen Beweis, dass ich zu schnell gefahren bin: Radarfoto

Gibt es Beweise, dann nur her damit.

Während des irdischen Lebens muss deshalb etwas da sein, das den Zerfallsprozess verhindert,

Das nennt sich Zellerneuerung. Die wiederum hängt zusammen mit unserem Stoffwechsel und unseren Lebensfunktionen. Dazu gibt es einen ganzen Haufen Studien und Abhandlungen.

Ich versteh nur nicht, warum du mich unbedingt von Steiners Lehren und dem "Jenseits" oder das "Danach" überzeugen willst. Was hast du davon?
 
Werbung:
Das nennt sich Zellerneuerung. Die wiederum hängt zusammen mit unserem Stoffwechsel und unseren Lebensfunktionen.
Es folgt der Logik der Erklärung über den Ätherleib, dass er es ist, der die Lebensfunktionen bewirkt. Die Logik ist der Beweis für ihn!

Ich will einen Beweis, dass mein Herz schlägt: EKG
Ich will einen Beweis, dass mein Hirn arbeitet: EEG
Ich will einen Beweis, dass ich zu schnell gefahren bin: Radarfoto
Das alles sind technische Hilfsmittel, die in der äußeren, materiellen Welt beweisend wirken können. Solche Mittel sind aber nicht geeignet, um Erkenntnis über die geistigen Gesetzmäßigkeiten zu erlangen, die die Welt durchziehen.

Ich versteh nur nicht, warum du mich unbedingt von Steiners Lehren und dem "Jenseits" oder das "Danach" überzeugen willst. Was hast du davon?
Wenn du meinst, ich wollte dich überzeugen, so frage ich dich: Ich versteh’ nur nicht, warum du mir ständig etwas entgegen hälst, um mich unbedingt durch deine Ansichten von der Nichtexistenz des „Jenseits" oder des "Danach" überzeugen zu wollen. Was hast du davon?
 
Zurück
Oben