Weiße Magie - schwarze Magie - Eigennutz

M

**Mina**

Guest
Guten Morgen,

so, hier mal eine Frage (ich hoffe, der Bereich passt.)

Wie im Vorstellungsbereich erwähnt, befasse ich mich seit kurzem wieder näher mit Esoterik/Magie und allem, was so damit einhergeht. Mehr praktisch als theoretisch, weil ich da recht sensibel und intuitiv bin und quasi nur glaube, was ich selbst sehe/erfahre ;) .
Nun ist es so, dass ich - so wie früher - wieder gerne ein Amulett hätte, das ich auch weihen würde, usw.
Nun habe ich auch die passende Formel dazu, und laut diesem Bauch, aus dem ich die Formel habe (Es ist eine Art Schutzformel gegen das Böse usw., nur ein bisschen erweitert/umgeschrieben für mich) sollte man am Ende immer sagen "So wie mein Wille, so soll es geschehen."
Ich habe das damals gedankenlos so übernommen und mich gut dabei gefühlt.
Mittlerweile ist das anders, was daran liegen mag, dass ich zwischenzeitlich Opfer einer sehr egoistischen Magie betreut hatte, vielleicht bin ich deshalb so vorsichtig.
Ich stand also da, hab diese Formel gesprochen und bin jedes Mal bei diesem letzten Satz ins Stocken geraten. Das fühlte sich einfach nicht gut an. Nicht, dass ich gerne willenlos wäre, und natürlich will ich, dass die Formel wirkt, aber irgendwie musste ich (bitte nicht lachen) ans "Vater Unser" denken ("Dein Wille geschehe") und selbst wenn ich nicht gläubig im katholischen Sinn bin, hab ich mich dann doch gefragt, ob es gegenüber allen Kräften, die mich umgeben, für mich als Anfänger nicht irgendwie sehr anmaßend ist, darauf zu bestehen, dass mein Wille geschehe, als wäre ich irgendwie gottgleich. Oder als würde ich mir mein Amulett und seine Kräfte unterwerfen wollen - ich will nichts unterwerfen, ich mag nämlich Augenhöhe. Teamarbeit sozusagen.
Und da ich wie gesagt gerne intuitiv vorgehe, habe ich dann überlegt, ob ich eine solche "Abschlussformel" überhaupt benötige. Geht es nicht eher darum, freie Worte, nach seiner Intuition zu wählen? (Ich weiß, es gibt in der Psychologie gewisse Wortkonstellationen, die gewisse Dinge auslösen. In der Esoterik bin ich über magische Namen im Judentum irgendwie noch nicht hinausgekommen).

Dann hab ich so weiter überlegt, bin zufällig online auf einen Artikel über Schwarze Magie gestoßen, und habe mich dann ernsthaft gefragt, wo Schwarze Magie anfängt, wenn sie (laut diesem Artikel) dann anfängt, sobald etwas aus Eigennutz gemacht wird.
Ein Talismann oder ein Amulett ist ja Eigennutz, schließlich will man sich vor bösen Kräften schützen, oder wünscht sich Positives herbei.
Und wie ist es, wenn man sein Haus ausräuchert? Oder wenn man Meditationen oder Rituale zur Selbstheilung anwendet? Warum ist es schlecht, sich selbst heilen zu wollen? - Heilt man dadurch nicht im Endeffekt auch seine Umgebung?
Ist nicht alles dann Schwarze Magie, sobald man sich selbst damit hilft? Wo fängt für euch Schwarze Magie an?
Andererseits: Muss man nicht erst mit sich selbst halbwegs im Reinen sein, um anderen zu helfen?

Ich bin auf eure Meinungen gespannt. Das sind nämlich meine beiden Dilemmata, in denen ich gerade stecke. Und wo der ein oder andere im realen Leben schon meinte, ich solle nicht so viel grübeln und einfach auf meine Intuition hören ...

Liebe Grüße
Mina
 
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"So wie mein Wille, so soll es geschehen."

Andere Worte für deinen Satz wären auch:
  • Amen
  • So sei es
  • oder ganz "klassisch" - "A nal natrach, ut was betad, doch tjeltchenweh.":D

Bedenke, dass die kath. Kirche ganz viel von den Heiden geklaut hat und selbst auch Magie betreibt.

Vielleicht ist Magie aber auch nichts für dich? Ein starker Wille ist dabei nämlich das A und O.
Faule Kompromisse sind in der Branche u.U. sehr schädlich.

Magie ist Magie, fertig aus. In schwarz und weiß zu denken ist eine Gutmensch-Angewohnheit.

LG
Waldkraut
 
Hallo Waldkraut,

erst mal danke für Deine hilfreiche Antwort! :)

Bezüglich dem Willen habe ich mich eventuell nicht gut ausgedrückt. Es ist, anders formuliert, so, dass ich mich aufgrund meines Glaubens in einer Art Symbiose mit meiner Umgebung betrachte (ich rede nicht gern im Detail öffentlich über meine Glaubensgrundsätze), die mal harmonisch, mal disharmonisch sein kann. Und, wie soll ich sagen, diese Worte fühlten sich für mich dann irgendwie leicht größenwahnsinnig an ... irgendwie eben komplett disharmonisch. Was aber eben auch an Erfahrungswerten liegen kann.
Deine Alternativen fühlen sich für mich schon viel besser an. Ich werde darüber näher nachdenken.
Danke dafür! :)

Liebe Grüße
Mina
 
Du musst einfach nur deinen Willen mit dem Willen des Universums in Einklang bringen, dann ist es egal, was du sagst.
Und ein gewisses Maß an Egoismus ist durchaus gesund, wie dein Beispiel mit der Selbstheilung zeigt.
 
Und bevor jemand fragt:
Ich habe mein Universum so gut erzogen, dass es zufällig immer genau das will, was ich will :D.
Liegt vermutlich daran, dass ich mein eigenes Universum bin ;).
 
Das fühlte sich einfach nicht gut an. Nicht, dass ich gerne willenlos wäre, und natürlich will ich, dass die Formel wirkt, aber irgendwie musste ich (bitte nicht lachen) ans "Vater Unser" denken ("Dein Wille geschehe") und selbst wenn ich nicht gläubig im katholischen Sinn bin, hab ich mich dann doch gefragt, ob es gegenüber allen Kräften, die mich umgeben, für mich als Anfänger nicht irgendwie sehr anmaßend ist, darauf zu bestehen, dass mein Wille geschehe, als wäre ich irgendwie gottgleich.
Das mein Wille geschehe, ist doch eine Selbstverständlichkeit, die aus der Bedeutung dessen, was Wille meint, ja ganz natürlich ist. Mein Wille kann sich aber ändern durch den Einfluss anderer, indem sie mit mir sprechen und argumentieren und mir Verhältnisse aufzeigen, an die ich selbst nicht zur Erzeugung meines Willens bedacht habe. So kann also mein Wille durch Überzeugung verändert werden. Eine Art Besiegelung meines Willens benötige ich dafür nicht, dafür aber ein möglichst gesundes Selbstvertrauen, eine gesunde Selbstkritik und die Fähigkeit des Bedenkens, was von anderen kommt.
 
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Ich wage das anzuzweifeln und erlaube mir, hier im Unterforum "Esoterik kritisch", zu fragen: Was will das Universum denn? ^^
Dann wäre das vorher von dir Geschriebene inhaltslos.

Ich denke, der Wille des Universums ist die Summe des Willens der Einzelnen, womöglich hat es noch einen eigenen.
Wenn ich zu schwach bin, meinen Willen durchzusetzen, dann muss ich mich dem Willen anderer beugen.
Und sage dann: Das Universum (oder Gott) will es so, damit ich mich nicht mit meiner eigenen Schwäche auseinandersetzen muss.
Gemäß dem Grundsatz "Wie im Kleinen, so im Großen" sehe ich da eine Parallele zu mir selbst.
Ich nehme es so wahr, dass jede Zelle und jedes Organ meines Körpers einen eigenen Willen hat und versucht, mich zu beeinflussen.
Wenn die Zelle keinen Ärger will, ordnet sie sich brav meinem Willen unter und wenn ich keinen Ärger will, gebe ich dem Drängen meines Körpers nach.
Auch hier ist es im gegenseitigen Interesse, eine gewisse Einigkeit herzustellen.
 
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