Weihnachten und der Jahreswechsel, ein Resümee der Zeit

Terrageist

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22. Juli 2019
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Dieses Jahr merke ich es besonders deutlich, es geschieht eine tiefinnere Veränderung. Zumindest kommt es mir so vor, und Manches macht mir ein wenig Angst. Es ist nur so ein Gefühl, Trauer und Depressionen wollen kommen, bleiben aber in ihrem Bereich wie kleine buhlende Hunde, klopfen an die Grenzen, die ich ihnen setzte und rufen nach Freiheit.
Ein Resümee der Zeit ist jetzt für mich. Vor fünf Jahren erhielt ich nach einer schweren Operation einen Schwerbehindertenausweis mit der Zahl 100, was auch immer das heißt, 100 % könnte man meinen. Nun, es geht mir tatsächlich sehr gut, und ich kann mit meinem "neuen" Zustand = künstlicher Darmausgang vorne am Bauch, gut leben, es hat sich eingespielt.
Ich habe neuen Mut gefunden in vielen Dingen und werde sogar nächstes Jahr zum ersten Mal versuchen, (zusammen mit der Familie) einen Urlaub zu machen.
Ich erhielt jetzt kürzlich einen Brief von offizieller Seite, weil sich keinerlei "Bösartigkeit" mehr zeigte, von was auch immer, hat man nun den nächsten Behindertenausweis von 100 auf die Zahl 50 gesetzt. Alles was man mit meinem Bauch getan hatte, wurde dabei nochmal aufgeführt. Ich musste schlucken, mir wurde fast ein bisschen schlecht, das klingt alles so erschreckend, am wohlsten fühle ich mich, wenn ich nicht darüber nachdenke, denn, tatsächlich, es geht mir gut.
Weshalb ich auch schon fast ein Jahr, glaube ich, einfach nicht mehr zum Arzt gegangen bin. Bei der (von offizieller Seite) Nachfrage für den Behindertenausweis, wurde es meinem Doktorchen erst bewusst, wie rar ich mich gemacht hatte.
Das hing auch mit Corona und dem ganzen Kram zusammen, ich hatte nämlich keine Lust mehr, jedes Mal einen Streit mit dem Doktor anzufangen, weil ich mich nicht impfen lassen wollte.
Nun, Weihnachten gab es so einiges zum Nachdenken, ich denke, in Zukunft wird es etwas anders laufen. Ich muss wieder mehr zu mir kommen, und auch, zum Beispiel das Weihnachtsfest selbst gestalten, zumindest bei mir selbst anfangen an Punkten, die bei ehrlicher (Zu)Rücksicht auf mein bisheriges Leben auch früher nicht wirklich in Ordnung waren. Bewusstheit ist der Weg, und die eigenen Entscheidungen treffen.

Nun hab ich viel von mir selbst geschrieben, was ich so eigentlich gar nicht vorhatte, aber alles was ich jetzt denke (und fühle) ist auch nicht zu trennen von mir selbst und dem wie es mir innerlich ergeht. Gerade auch besonders seit ich "alleine" bin, hat spirituelles Denken und Fühlen unbedingt immer eine direkte Beziehung zu meinem Leben. Daher kann ich das nicht trennen, wenn ich jetzt (hier im Beitrag) eher "religiös" werden will.

Vor zwei Tagen "überfiel" mich etwas, das vorübergehend etwas erschreckend war. Jeglicher Sinn und Glaube fielen von mir ab, und es schien nichts mehr da zu sein als eine unendliche öde leere Dunkelheit. Ich konnte mich kaum mit etwas ablenken, und ich glaube, hätte ich die richtigen Tabletten gehabt, so hätte ich sie genommen, um mich einfach hinzulegen und für immer einzuschlafen.

Ich sah dann am Fenster aber den Neumond mit einer ganz kleinen Sichel, die auf zunehmenden Mond hinwies, vor einem fahldunklen Himmel.
Über den Bäumen, die immer wie stille Wächter hinter meinem Haus hinter der Wiese stehen, und auf die ich immer automatisch blicke, sobald mein Blick auf das Fenster fällt. Der Mond erinnerte mich an Lilith und Maria, die zum einen den tiefen Schmerz bringt und zum anderen, in der dunkelsten Nacht das neue Licht. Da wusste ich, alles ist gut, und ich beruhigte mich wieder.
Es ist etwas geschehen, das mehr darauf drängt, sich der eigenen inneren göttlichen Quelle zu erinnern.

Weihnachten bedeutet "Heilige Nacht" = geweihte Nacht, aber auch die tiefste und die dunkelste Nacht.

Jesus ging nach seiner Kreuzigung (obwohl das ja eher Ostern ist, aber dennoch hat es auch eine Verbindung zur dunkelsten Nacht, nämlich Weihnachten), also er ging nach seiner Kreuzigung, also nach seinem "Tod" in die Tiefen der Unterwelt, und besuchte dort die umherirrenden Geister. Das ist, was auch Weihnachten geschieht, nach alten Bräuchen, bevor der Weihnachtsmann mit seinen Geschenken kommt, sind die umherirrenden Geister unterwegs. Sie wollen besänftigt und erlöst werden.

Einst ging, so glaube ich, die kleine Seele weg aus dem vorgeschriebenen bestimmenden Göttlichen, um selbst bewusst zu erwachen, und damit Gottes Wachheit und "Ich-Bewusstsein" als das All-Eine erweitern und erneuern zu können.
Dafür musste sie zunächst wie ein kleines Kind in alles ohne Wissen hineingeboren werden. Sie begann also, Vieles zu erschaffen, weil Geist immer erschafft, ohne sich jedoch dessen bewusst zu sein, was sie und wie sie es tat.
So entstand viel, was man vielleicht , oder in der Bibel als das "Gewürm" bezeichnet werden könnte.
In dem Moment, wenn die Seele erwacht, und ihr klar wird, was sie eigentlich ist, und was sie in dem Sinne "getan" hat,
erst dann kann sie neue Richtlinien aufstellen in sich. Diese "Richtlinien", so etwas wie der "Heilige Geist" heilt und bewegt allmählich alles was ge/erschaffen wurde. Die Seele muss sich nur treu bleiben im Vertrauen.
Denn genauso geschah es auch nach der Kreuzigung, es begann das "finstere Mittelalter", Inquisition, Hexenverbrennungen usw..,
äußerste Qualen und Brutalitäten, alles angeblich im Namen Christi.

Nun, die Seele muss verstehen, dass sie alles selbst erschaffen hat, und dem göttlichen Licht vertrauen, dass auch alles wieder geheilt werden kann.

Es ist nicht wirkliche "Schuld", so wie wir es uns entsprechend menschlicher Rechtsprechung vorstellen, es findet das "Aussieben" der Bewusstheit statt. Vieles heilt, Vieles geht, und das Wahre geht hervor.

So nun in dem Sinne ,mehr oder weniger, eine gute und fruchtbare Zeit zwischen den Jahren. Merkt (zwischen allem Weihnachtsstress und Ähnlichem) auch mal auf, und erinnert euch, worum es wirklich geht.
Ich drücke euch, mal so als Menschheit und mich selbst .. :) :D :D
 
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Liebe @Terrageist
mein Respekt für Deinen Weg.
Tiefgreifende und spürbare Veränderungen zu einer neuen Zeit, das ist wohl wahr, das bemerke ich, das höre ich von einigen wenigen Menschen, mit denen ich in Kontakt bin.
Der neue Tag wird am tiefsten und dunkelsten Punkt der Nacht geboren, so heißt es; so erlebte ich es auch.

Das Irrtümliche löst sich auf und lässt man es dann los, so tritt die Innere Wahrheit hervor, nicht weil sie sich versteckt hielte, sondern weil sie "übrig" bleibt, das ist der Punkt der Erlösung, so nehme ich es wahr.

Da war es schon immer und nichts, was wirklich zu einem gehört, war jemals verloren, es war nur übersehen von Ablenkungen.
Der Wunsch, alles loszulassen und nicht mehr in der Physis zu sein, dies auf einer Ebene des Bewusstseins, das ist das Loslassen aller Gedanken und Pläne für das Sein und das Öffnen für das, was die Seele ausdrücken möchte. Man möchte "nicht mehr auf diese Weise leben", sondern entdeckt, dass es Wege gibt, das Leben auf eine andere Weise auszudrücken. Das "ich sterbe jeden Tag" eines Mystikers ist damit beschrieben und es geht nicht um suizidale Tendenzen, sondern um das Loslassen der Identifikation mit dem Körper und einer Persona, die nur ein Bild ist, unwirklich ist, nicht vom Leben selbst durchdrungen. Ein Moment des Erwachens zu neuem Leben, so wie es Eckhart Tolle beschreibt aus seiner Erfahrung, das ist es, was ich gerade versuche hier auszudrücken. Danach folgt ein innerer Frieden, der auf andere Weise vorher nicht möglich war, sich auszubreiten - wie ein Segen.

Möge sich der Segen bei Dir ausbreiten und die lange Nacht der dunklen Momente endgültig vorüber sein.

Nun noch ein "weltlicher" Gedanke; wird Dir behördlicherseits mit der Entscheidung, Dich wieder runterzustufen mit dem Grad der Behinderung, ein finanzieller Nachteil entstehen? Denn das gegenwärtige "Gesundheitssystem" ist ja auf Geld und nicht auf Gesundheit ausgerichtet und man möchte ggf. einfach bei Dir "sparen"?
Ist es für Dich in Ordnung und hast Du keine Nachteile dadurch? Falls es noch nicht so lang her ist mit dem Bescheid, kannst Du ggf. noch Widerspruch einlegen lassen und die Sache prüfen lassen:


Ich wünsche Dir in jedem Bereich Deines Lebens alles erdenklich Gute.
 
Hallo @FelsenAmazone ,
du hast sehr nett geschrieben. Ich stimme dennoch mit manchem von dir geschriebenen weniger überein, das erstmal schwierig zu fassen ist. Nach Ende deines Beitrags aber wusste ich, dass da keine Übereinstimmung ist.

Der Wunsch, alles loszulassen und nicht mehr in der Physis zu sein, dies auf einer Ebene des Bewusstseins, das ist das Loslassen aller Gedanken und Pläne für das Sein und das Öffnen für das, was die Seele ausdrücken möchte.
Empfindest du so eine Diskrepanz zwischen dem was du als "deine Seele" empfindest und dem, was du "in der Physis sein" nennst? Es erscheint mir so, als wenn du es erstrebenswert oder wünschenswert findest, nicht physisch vorhanden zu sein.
Oder ist das für dich eine "Übertragung" aus meiner Beschreibung meiner Gefühle? Ich würde sagen, dass es nicht so war, wie du es dir vorstellst. Es war eher ganz genau so, wie ich es beschrieben habe.
Ich war ein Stück heraus von mir, mir war auch etwas merkwürdig schwindelig im Kopf, ganz und gar hatte ich für den Moment meine Basis verlassen. Obwohl ich ja dann noch klarkam. Man hat ja immer noch seine Vernunft. Ich machte einen Spaziergang und kam langsam wieder zu klaren Gedanken. Nur, es war durchaus kein Wunsch der Seele, von der Physis frei zu werden, es war eher so ein vorübergehendes Empfinden von jedweder Sinnlosigkeit, weshalb ich (evtl.), hätte ich die Möglichkeit gehabt, vielleicht eine Dummheit hätte machen können. Aber man ist ja immer noch da, und kann diese Dinge wahrnehmen und dennoch irgendwie bewerten.
Ich kannte solche Gefühle ein wenig aus der ersten Trennungszeit von meinem Mann, was viele Jahre her war, und ich hätte nicht gedacht, oder ich hatte zumindest das Gefühl, dass es "zurückkäme".

Nun, es geht aber schon wieder. Ich weiß ja auch, dass alles irgendwelche Wege sind, und ich bin bereit, wo es sein muss, irgendwie hindurch zu gehen. :)

Geholfen hat mir dann, wie gesagt, das Sehen des Mondes aus dem Fenster, eine ganz schmale Sichel, was mich sofort an Lilith und Maria erinnerte, womit ich mich gerade kurz vorher beschäftigt hatte. Ich hatte dazu hier ein Thema von "Adams Söhnen und den weiblichen (biblischen, mehr oder weniger) Aspekten.

Oftmals passiert es, dass hier aufgeschriebene Dinge , mir dann auch selbst passieren, Wege an die ich dachte, Seelenwege treten ein. Daher ist es meistens nicht nur blanke Theorie.
Alle weiteren Beschreibungen oben sollten eigentlich genügen.


Das "ich sterbe jeden Tag" eines Mystikers ist damit beschrieben und es geht nicht um suizidale Tendenzen, sondern um das Loslassen der Identifikation mit dem Körper und einer Persona, die nur ein Bild ist, unwirklich ist, nicht vom Leben selbst durchdrungen.
Das ist eine ziemlich gruselige Vorstellung. Klar will man keine "falsche" Person sein. Fühlst du dich denn als "falsche = nicht lebendige Person" ?

Nun noch ein "weltlicher" Gedanke; wird Dir behördlicherseits mit der Entscheidung, Dich wieder runterzustufen mit dem Grad der Behinderung, ein finanzieller Nachteil entstehen?
Das weiß ich nicht, könnte sein steuerlich. :)
Ich habe ihn ansonsten nie gebraucht.

Denn das gegenwärtige "Gesundheitssystem" ist ja auf Geld und nicht auf Gesundheit ausgerichtet und man möchte ggf. einfach bei Dir "sparen"?
Man hat mir ziemlich ausführliche Beschreibungen gegeben und sich viel Mühe gegeben mit den Begründungen,
sowohl vor fünf Jahren als auch jetzt.
Da es (wohl) ein sogenannter bösartiger Tumor war, ging man erstmal davon aus, dass es Rückfälle gibt, weshalb am Anfang die hohe Einstufung war.
Ich möchte darüber hier eigentlich keine lange Diskussion führen. :)

Liebe Grüße, alles in allem verstehe ich jetzt aber deine eigene Darlegung besser, du bist halt von deiner Situation ausgegangen, nehme ich an.
 
Hallo @FelsenAmazone ,
du hast sehr nett geschrieben. Ich stimme dennoch mit manchem von dir geschriebenen weniger überein, das erstmal schwierig zu fassen ist. Nach Ende deines Beitrags aber wusste ich, dass da keine Übereinstimmung ist.
Hallo Du Liebe,
vielen Dank für Deine Antwort.
Ich sehe, dass aufgrund meiner Formulierungen große Missverständnisse entstanden sind.
Das möchte ich gern aufklären.


Empfindest du so eine Diskrepanz zwischen dem was du als "deine Seele" empfindest und dem, was du "in der Physis sein" nennst?

Im Gegenteil. Das kläre ich jetzt hoffentlich auf, denn was ich fühle und was ich weiß, ist:
Es gibt in Wahrheit gar keine Diskrepanz, null, die Seele und der Ausdruck der Seele, alles was in der Form ist, das IST eins. Das erkenne ich, das fühle ich, darüber habe ich innere Gewissheit. Das zu empfinden und sich dessen bewusst zu sein, in diesem Zustand zu sein, das ist "Bliss" oder, auf deutsch "Glückseligkeit". Es ist, was in tiefer Versenkung in einer Meditation da ist oder wer weiß, für manche in einem Traum oder was per Zufall bei einer Erfahrung mit der Natur geschieht oder in einem Flow während eines Tuns oder während man einen Menschen umarmt und dabei nicht merkt, wo man selbst aufhört und der andre anfängt.

Natürlich ist man nicht ununterbrochen in diesem Zustand, man wird im Alltag viele Dinge tun, wobei man den Alltagsverstand verwendet, mit seinem Ich-Konzept arbeitet und durchaus sieht und begreift, dass man einen Körper hat, der eben seine Grenzen hat und bei einer Umarmung, um in dem Bild zu bleiben, ist man sich bewusst und fühlt und denkt, dass sich zwei Körper umarmen, doch im Gedächtnis ist das Wissen, dass es in Wahrheit nur eines gibt, auch wenn die äußeren Sinne gerade "zwei" zählen.


Meinen jetzigen Körper erlebe ich sogar sehr glücklich als eine wunderschöne Manifestation von "meiner" Seele und erinnere mich an viele andere körperliche Manifestationen "meiner" Seele, in allen möglichen Zuständen und Formen.

Die Bedeutung des Worts "Diskrepanz" ist "Un-einigkeit". Genau das Gegenteil meine ich. Ich bin mit meinem jetzigen Körper eins mit der Seele und umgekehrt. Ich bin in der EIN-HEIT und nicht in der VIEL-HEIT, vom Wissen, Fühlen her und da gibt es nur eine Ecke im Verstand, die das manchmal nicht im Fokus hat.

Der begrenzte Verstand arbeitet mit der begrenzten Sprache. Das Bewusstsein ist nicht begrenzt und nicht-lokal.

Der Verstand sieht den eigenen Körper und viele einzelne Dinge um sich herum und benennt die Dinge und schlussfolgert: Das, was in Form da ist, das was ich konkret anfassen kann, das existiert und sonst existiert nichts. Alles, was Materie ist, das ist wahr, alles, was nicht Materie ist, das gibt es nicht.

Diese Schlussfolgerung, dass alles, was es gibt, nur die Materie sei, die halte ich für einen Irrtum.

Ich bin davon überzeugt, dass es mehr gibt als nur die Materie. Die Quelle ist das Bewusstsein, das allumfassend ist. Der Verstand ist wie ein Radio, das von diesem Bewusstsein Frequenzen empfängt und in Form wandelt - in Gedanken. Aus Gedanken werden Worte und Unterscheidungen und Handlungen und daraus entstehen Dinge. Das Bewusstsein ist ebenso in allem Lebendigen und drückt sich in Tieren und Pflanzen und Mineralien aus.

Nun ist es aber so, wenn ein Mensch mit seinem Körper durchs Leben geht, dass er dann Momente hat, wo er eben mal vergisst, dass es mehr als die Materie gibt, wenn der Mensch mit seinem Verstand "allein" ist und darauf fokussiert ist. Sprich, sich im Denken verliert.


Es erscheint mir so, als wenn du es erstrebenswert oder wünschenswert findest, nicht physisch vorhanden zu sein.
Da liegt das Missverständnis. Ich genieße das Physische in jeglicher Form. Ich bin mir der Lebendigkeit des Bewusstseins in körperlicher Form vollkommen bewusst, halte es jedoch nicht für alles, was es gibt.


Ich setze in einem weiteren Beitrag fort.
 
Oder ist das für dich eine "Übertragung" aus meiner Beschreibung meiner Gefühle? Ich würde sagen, dass es nicht so war, wie du es dir vorstellst. Es war eher ganz genau so, wie ich es beschrieben habe.

Du hast einen sehr schmerzvollen Moment beschrieben und ich kenne äußerst schmerzvolle Zustände selbst nur zu gut, die habe ich auch erlebt.
Das Leid ist weder quantifizierbar noch übertragbar. Ich kenne nicht Deinen Schmerz und Du nicht meinen Schmerz. Wir beide kennen Schmerz, jeder auf seine Weise.
Es sind meist die sehr schmerzvollen Momente, in denen man auf den Gedanken kommt, dass der Körper und seine Sinne einem Menschen nunmal Leid bringen können und dass dies schwer zu ertragen ist.
Doch siehe, die Menschen überstehen solche leidvollen Momente und kommen in Momente, in denen weniger oder kein Leid vorhanden ist.
Es hilft, wenn man sich daran erinnert, dass es mehr als Freud und Leid im Leben eines Menschen gibt, nämlich das Leben selbst. Sowohl die freudvollen als auch die leidvollen Erfahrungen bringen Menschen dazu, das Leben zu erfahren und die Erfahrungen zu transzendieren.
Diese menschliche Erfahrung teilen alle Menschen und ich habe mich daran erinnert gefühlt, als ich schrieb.

Du hast das "Schwindelgefühl" beschrieben:
Das Schwindelgefühl und das Gefühl, "die Basis verlassen zu haben", das ist eine sehr gute Beschreibung für den Moment, wo der Verstand seine Vorherrschaft aufgibt.
Der Spaziergang ist eine hervorragende Möglichkeit, wieder zu sich zu kommen, in den Körper und in den Kontakt mit dem wahren Selbst zu kommen und die "Sinnlosigkeitserfahrung" des Verstandes loszuwerden.
So, wie Eckhart Tolle irgendwann einfach aus den Sinnlosigkeitsgedanken ("ich kann mit mir selbst nicht mehr leben") ausgestiegen ist und eingestiegen ist in das einfache Wahrnehmen des Lebens ("einfach sein").
Das Leben ist voller Sinn. Das Leben und das Bewusstsein und der Sinn, das ist alles eins.
Oft entfernen sich Menschen mit ihren Gedankengebäuden davon und kommen dann in ein Gefühl der Sinnlosigkeit und der Leere und der Verstand redet ihnen dann ein, dass das Ende des Lebens sei - dabei ist es nur das Ende des Gedankengebäudes, sprich, das Ende der Illusion, dass es nur die Materie gäbe. Denn was sonst ist die Dramatik des suizidalen Gedankens - die Menschen glauben, wenn sie ihren Körper verlassen würden, würde das Leben an sich aufhören. Das ist ein Irrtum. Sie begehen dann nur eine Riesendummheit und das wird schnell klar beim Übergang in andere Seinsform der Seele. "Wie blöd war ich" - so reagiert die Seele nach dem Übergang. Es ist viele Jahrzehnte her, da hatte ich mal den irrtümlichen Gedanken, es wäre eine Option, den Körper zu verlassen, doch das ist so lang her. Es ist davon nichts mehr vorhanden und ich erfreue mich sowohl bester Gesundheit als auch eines Lebens, das ich sehr schätze. Ich habe vor, sehr lang bewusst in diesem Körper auf dieser Erde zu wirken. Ich habe sehr viele Pläne.
Ich bin mir bewusst, dass Du nicht suizidal warst und wollte es keinesfalls andeuten und ich wollte auch nicht andeuten, dass ich es wäre.

Ich hoffe, ich habe das klären können, das Missverständnis, sowohl für Dich als auch für eventuell Mitlesende.


Es folgt noch ein Beitrag.
 
Du schriebst:
"Ich kannte solche Gefühle ein wenig aus der ersten Trennungszeit von meinem Mann, was viele Jahre her war, und ich hätte nicht gedacht, oder ich hatte zumindest das Gefühl, dass es "zurückkäme"."

Die Gefühle der Trennung von Deinem Mann waren sicher sehr intensiv und glaub mir, ich respektiere das sehr und kann den Trennungsschmerz leider auch nur zu gut erinnern.

Mit jeder menschlichen Beziehung kann man es erleben, das Gefühl der Einheit mit allem Lebendigen und dann noch wundervoll ausgedrückt in einer Umarmung und wenn ein Mensch nicht mehr physisch da ist, sei es einfach abwesend oder verstorben oder wie auch immer, die Erfahrung, dass man den Menschen, den man mal umarmte, jetzt nicht mehr "umarmbar" ist, ist sehr schmerzhaft, denn die Verbindung ist ja noch da, auf irgendeine energetische Weise.

Die Heilung von der schmerzhaften Seite des Verlusts funktioniert, so erfuhr ich es, wenn man die angenehmen Aspekte erinnert und sich bewusst wird, dass es nicht nur die Umarmung ist, die einen Menschen mit dem Lebendigen und der Liebe in Kontakt bringt.

Die Liebe, die man selbst fühlt, die man ist, die ist ja nicht weg, nur weil das Objekt des Geliebten nicht da ist. Die Liebe ist ja immer noch da, sie kann sich nur nicht gerade ausdrücken in der Umarmung.

Rückt man den Fokus des Denkens und des Fühlens auf die Quelle der Liebe und erfasst, wie viel Lebendiges einen umgibt und richtet die Liebe auf all diese Dinge und Wesen aus, dann fühlt man wieder die Geborgenheit und Liebe, die in einem selbst ist und in allen Dingen.

Das kann sein, dass man einen Spaziergang macht, das kann sein, dass man einen Hund streichelt, das kann ein liebevoller Wortwechsel sein, das kann so vieles sein. Es ist eine Erfahrung, wobei man den Fluss der Liebe aus einem selbst heraus sich selbst und allem in der Umgebung zukommen lässt.

Es ist faszinierend zu beobachten, wie in einem solchen Zustand kleine Kinder und Tiere auf einen reagieren. Mit bedingungsloser Liebe und Freude, so erfuhr ich es.

Ich sehe quasi geliebte Menschen, die aus welchen Gründen auch immer nicht in meiner physischen Nähe sein können, in allem, was mich umgibt.

Es kommen trotzdem immer wieder Momente, in denen der Verstand sagt, hey, Du hast X nicht und Y nicht, das ist nicht da, Du bist getrennt davon, Du hast Verlust und Mangel.

Daher, die von Dir beschriebene Erfahrung, dass das Gefühl des Verlusts doch wieder auftaucht, obwohl man meint, man hätte es überwunden, das ist so menschlich, das geschieht nunmal immer mal wieder. Es wird allerdings mit jedem Mal leichter, ist meine Erfahrung, das Gefühl zu ertragen und auch wieder zu überwinden. Das wünsch ich Dir und jedem Lesenden jedenfalls.


Du schriebst:
"Geholfen hat mir dann, wie gesagt, das Sehen des Mondes aus dem Fenster, eine ganz schmale Sichel, was mich sofort an Lilith und Maria erinnerte, womit ich mich gerade kurz vorher beschäftigt hatte. Ich hatte dazu hier ein Thema von "Adams Söhnen und den weiblichen (biblischen, mehr oder weniger) Aspekten."


Das ist gerade ein besonderer Mondzyklus und der Neumond brachte viele spirituelle Erfahrungen. Ich freue mich, von Dir zu lesen, dass Du Lilith und Maria als symbolische Schlüssel gewählt hast.

Ja, diese Zeit bringt uns alle dem Yin näher, auf die eine oder andere Weise.

Das brauchen wir alle zurzeit - mehr Yin ;)

Du schriebst:
"Das ist eine ziemlich gruselige Vorstellung. Klar will man keine "falsche" Person sein. Fühlst du dich denn als "falsche = nicht lebendige Person" ?"

Wie weiter oben beschrieben, so fühle ich mich als sehr lebendige Person.
Mit dem "falschen Verständnis" oder der "falschen Persona" meine ich nur Folgendes:

Der Gedanke im Verstand, dass es nur die Materie und nur die persönliche Identität gibt, ein Konstrukt aus, sagen wir, Name, Wohnort, Beschäftigung, Besitztümer und Hobbies.

Mein Name kann sich ändern durch eine Heirat oder einen Künstlernamen, dann bin ich immer noch ich; Wohnort und Beruf und alles andere hat sich bei mir schon oft verändert und ich bin aus den "alten Persona" herausgewachsen und kann mir neue Orte, neue Beschäftigungen und so fort vorstellen, sprich, ich kann mein Leben immer wieder neu einrichten, das tat ich auch schon einige Male, weil ich mich stets lebendig fühlen wollte und wenn das nicht mehr der Fall war - zum Beispiel bei Hobbies, die mir nichts mehr bedeuten - dann erfand ich neue Wege des Selbstausdrucks und der Prozess ist nicht abgeschlossen.

Oft aber geschehen diese Entwicklungen durch das Mit-Sein mit anderen Menschen und den Situationen - so geschah es zum Beispiel vor vielen Jahren, dass mir eine Arbeit gekündigt wurde und ich war nicht bedrückt, sondern wie unter Strom gesetzt, denn dann wurde ich in die Lage geschubst, etwas Neues machen zu müssen. Und das stellte sich im Nachhinein als großer Segen heraus.

Hätte ich mich damals mit der Beschäftigung und der Rolle, die ich dort hatte, identifiziert, sprich, die Arbeit und die Lebenssituation mit dem Leben und dem Sinn an sich verknüpft, dann wäre ich wohl der Ansicht gewesen, dass "mein Leben vorbei ist" und dass "mir ein großes Unglück geschah" und dass ich "Opfer der Umstände bin" und dass "die bösen auf der Arbeit mir Unrecht getan haben" und dass ich "ja nichts machen kann" und dass "alles sinnlos ist" - um es mal auf die Spitze zu treiben mit dem Opferbewusstsein, das eine Identifikation eines Menschen mit seinen äußeren Umständen mit sich bringt.
Stattdessen dachte ich: Ich bin mehr als die Materie und die Umstände, diese Tür schließt sich und ich entdecke neue Türen. Ich werde einen neuen Beruf erlernen und an einem anderen Ort sein und was anderes machen und es wird besser als alles, was bisher war und ich gehe darauf entschlossen und glücklich zu und weiß, dass mir alles, was ich brauche, auf dem Weg begegnet und ich lasse mein altes Leben und alles, und jeden der mich nicht will, in Frieden los.

So kam es dann auch.


Der Ausweis, na ja, ich dachte, ich bring Dir eine nützliche Nachricht, mehr sollte es gar nicht sein. Ich freue mich sowohl darüber, dass es Dir gut geht als auch, dass Du keine Nachteile hast. 
Ich sende Dir auch liebe Grüße und ja, ich gebe Dir Recht, ich glaube, wir können alle nur von uns ausgehen und bei allem, was wir lesen und erfahren von anderen, uns nur annähern im Verstehen, es jedoch niemals so hundertprozent erfassen.
Diesen Respekt halte ich stets ein und ich hoffe, ich habe ihn bei unserem Gespräch auch in Deinem Sinne wahren können und falls nicht, dass dieser Beitrag dazu beigetragen haben möge.

Alles Liebe
 
Hallo @FelsenAmazone ,
ich sehe, du hast jetzt sehr viel geantwortet, ich verstehe auch, wenn durch Manches viel ausgelöst wird.

Es alles zu lesen, würde für mich eine Vertiefung in etwas bedeuten, das evtl. nicht Teil von mir ist. :)

Es sind deine Gedanken und du hast sie hier für evtl. Leser und jeden, der etwas damit anfangen kann, aufgeschrieben.
Aus Erfahrung weiß ich auch, dass selbst aufgeschriebene Texte in erweiterter Weise zu einem zurückkehren.

In diesem Sinne erstmal alles Gute. :)
 
Hallo @FelsenAmazone ,
ich sehe, du hast jetzt sehr viel geantwortet, ich verstehe auch, wenn durch Manches viel ausgelöst wird.

Es alles zu lesen, würde für mich eine Vertiefung in etwas bedeuten, das evtl. nicht Teil von mir ist. :)

Es sind deine Gedanken und du hast sie hier für evtl. Leser und jeden, der etwas damit anfangen kann, aufgeschrieben.
Aus Erfahrung weiß ich auch, dass selbst aufgeschriebene Texte in erweiterter Weise zu einem zurückkehren.

In diesem Sinne erstmal alles Gute. :)

Danke, Terrageist.

Auf Dich bezogen und Deine Worte, in Kurzform, auf Deinen Text und als Antwort:

Nein, ich bin nicht suizidal und ich glaube auch nicht, dass Du es bist, ich schätze das Leben und glaube, Du auch.

Jetzt brauchst Du den langen Text gar nicht lesen. :)
 
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