Wege der Poesie

Drum gibt er mir eine große Fracht,
recht viel Küsse, wilde, sanfte und zarte,
und wenn die Fracht dich glücklich macht,
dann küss mich, die zerdrückte Karte.

@Denkarius


Ein Mensch
(nach Eugen Roth)

Ein Mensch, gar oft geliebt von Frauen,
die nicht so oft sein Antlitz schauen,
dem wird, da anderes nicht möglich,
geschrieben, und das fast noch täglich.

Da bringt die Post, man muss es sagen,
und dieses noch an Regentagen,
ihm immer deren Briefe, Karten,
die sehnsuchtsvoll auf Antwort warten.

Die stapeln sich dann haufenweise,
ist der Empfänger mal auf Reise,
sodass, wenn so Absenz besteht,
der Briefkasten dann über geht.

Damit der Mensch den Andrang schafft
und dann auch jede glücklich macht,
füllt er sein Bettzeug mit den Dingen,
um so die Nächte zu verbringen.

Dem Menschlein bringt das Liebeswissen,
damit ein sanftes Ruhekissen,
und jene Frauen, die geschrieben,
auf denen kommt er ja zum Liegen.

H. G. W.
 
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Lieber Adamas,

ich darf mich bei Dir sehr herzlich für Deinen wichtigen Hinweis bedanken!

Das Gedicht betreffend "Die Liebe" stammte tatsächlich aus meiner Feder. Ich hätte - wie Du bereits selbst richtig darauf hingewiesen hattest - noch meinen Namen darunter setzten sollen; dieses Missgeschick erkannte ich allerdings zu spät, um es noch berichtigen zu können, da eine nachträgliche Bearbeitung zu diesem Zeitpunkt für mich nicht mehr möglich war.

Den Frevel mich mit falschen Federn schmücken zu wollen würde ich niemals begehen. Ehre wem Ehre gebührt!

Vor diesem Hintergrund werde ich künftig Deinen Rat sowie auch das Urheberrecht wahren und befolgen.

Ich werde Deiner Bitte aber sogleich nachkommen und die Administration höflich bitten, meinen Namen unter mein erstes Gedicht in diesem Forum zu setzen.

Vielen herzlichen Dank!


Liebe Wölfin,
kein Problem, und du musst dich deswegen auch nicht zum Admin
bemühen, da du ja in deinem Mail deine Autorenschaft zum Ausdruck gebracht hast.
Ich gratuliere dir jedenfalls zu dem schönen Gedicht und freue mich, dass du es bei
mir eingestellt hast.

Liebe Grüße,
Adamas
 
Die Schüchternheit

Ist Schüchternheit dir mitgegeben
bringt sie kaum Freude in dein Leben,
egal ob sichtbar oder nicht
bleibt sie ein Dorn der ewig sticht.

Sie lässt dich weder einmal ruh’n,
geschweige einfach Dinge tun,
die andern selbstverständlich sind.
Die Angst macht immer dich zum Kind.

Doch ist ein solches Trauerleben
meist durch Erziehung mitgegeben
und kommt, wenn man zu sehr beschützt,
was oft mehr schadet als es nützt.

Allein, wer denkt denn schon daran,
dass dies zum Fehler werden kann,
dass, wer nicht lernt sich selbst zu wehren,
dann fremd auch ist ein Aufbegehren.

H. G. W.
 
Leichtigkeit des Seins

Ich wünsche Dir
die Heiterkeit
der Tage,
die Freuden
der Liebe,
das Glück
der Familie,
die Zuneigung
der Freunde,
und das Geschäft
deines Lebens.
Kurz,
die Leichtigkeit
des Seins.

H. G. W.
 
Abendstimmung am Nassfeld

Sonnenglut auf allen Gipfeln.
Sachte zieht der Wind ins Tal.
Werfen auch der Bäume Wipfeln
ihre Schatten, lang und schmal.

Steile Felsenhänge strahlen
feuerrot im letzten Licht,
das zu aller Wohlgefallen
über hohem Grat sich bricht.

Und der Sonne letzte Grüße
sich um das Schareck noch winden,
während langsam müde Füße,
ihren Weg nach Hause finden.

Doch in Demut die Gedanken
hin zu unserm Schöpfer gehn.
Um bei ihm sich zu bedanken,
für die Schönheit die zu sehn.

H. G. W.
 
Sehnsuchtsträume

Flieget meiner Sehnsucht Träume
da mein Wollen so gefangen,
denn befreit von Zeit und Räumen
sollt ihr mir ans Ziel gelangen.

Schließt die Lücke die gegeben
wo das Ziel mir gar so weit,
seid mir Brücke, Hilfe eben,
wenn mein Sinn nach Liebe schreit.

Bringt, wonach mein Herz verlanget
wenigstens im Geiste mir,
selbst wenn daran Makel pranget,
ich darin das Glück verspür.

Will es auch nicht groß erscheinen
besser ist’s als wär es nicht,
lieber sehnsuchtsvolle Träume
als ein Glück das ganz zerbricht.

H. G. W.
 
Eden-Saga

Vom Paradiese geht die Mär,
dass nichts zu tun gewesen wär
und Adam, wie auch seine Braut,
sich rekelten auf fauler Haut.

Dabei, was kaum noch einer weiß,
hatte der Eden seinen Preis,
den beide unter stetem Frusten
als Gärtner sich verdienen mussten.

Den ganzen Tag, dies ohne Lohn,
war nichts mit Lustig gab’s nur Fron,
kein Wunder, dass es bald zu viel
und nur die Flucht ihr hehres Ziel.

Und uns Vertreibung zu verkaufen
ist wohl ganz anders abgelaufen,
denn beide, dieses über Nacht,
haben sich selbständig gemacht.

H. G. W.
 
Das Paradies

Das Paradies ist nebenan
du irrtest an der Pforte,
das Leben nahm dich in Empfang
mit schierem Pechs Kohorte.

Das Paradies es lag vor dir
du hast es nicht getroffen,
obwohl auf deinem Weg nach hier
doch alle Türen offen.

Das Paradies war dir so nah
und dennoch gleich verloren,
es starb als dir die Welt geschah
und du im Schmerz geboren.

Das Paradies es war dein Ziel
doch ging es dir daneben,
zu finden, in des Schicksals Spiel,
war nur dein armes Leben.

H. G. W.
 
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Niemand

Mein Name ist Niemand
mein Leben nur Rauch,
mein Fühlen stets sinnlos,
mein Handeln wohl auch.

Mag sein dass ich denke,
dass streben ich kann,
nur scheint es nicht wichtig
es spornt mich nicht an.

Ich brauch keine Größe
bleib lieber bescheiden,
leb still hin mein Leben,
brauch niemand beneiden.

Sieh an mir die Sieger
die stetig sich quälen,
im Kampf mit dem Leben
die Freude sich stehlen.

Leb lieber im Stillen,
im Strome im Leisen,
und brauch mich nicht täglich
auf’s Neue beweisen.

Denn völlig genügt es
wenn ich dann und wann,
in mich geh und forsche,
und weiß dann: Ich kann.

H. G. W.
 
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