Wege der Poesie

Glück beginnt da, wo Nähe entsteht.
Meist ist es die Nähe zu sich selbst.

Pierre Franckh


Glücksgefühle

Nie war ich näher noch dem Glück
als jetzt wo es so rasch gereift,
und nicht nur für den Augenblick
verlangend nach der Seele greift.

Wo die Verheißung, die durch dich
sich zeigt, schon fast die Luft mir nimmt,
ja alle Weltrekorde bricht
dabei, wie rasch sie mich durchdringt.

Und mich dein Lächeln und dein Blick
in heißer Zärtlichkeit umhüllt,
so dass mein Herz, von dir entzückt,
mit jedem Schlag mehr Liebe fühlt.

Wodurch, was vorher niemals hier,
mir deine Nähe so vertraut.
Ich hoffe nur du bleibst bei mir,
jetzt wo den Himmel ich geschaut.

H. G. W.
 
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Glück ist da wo Liebe ist.

Glück ist da wo Liebe ist.
Anders kann es das nicht geben.
Wer mit andern Maßen misst,
lebt vorbei an seinem Leben.

Zwar hört man auch hin und wieder,
Spiel bringt Glück an Liebes statt.
Oder, fällt ein Topf hernieder,
der dann nicht getroffen hat.

All das lässt sich Zufall nennen.
Oder einfach Schicksalslauf.
Um das echte Glück zu kennen
braucht es seinen Liebeshauch.

Ohne diesen, sein Empfinden,
lässt es sich daher nicht spüren.
Nur wo Zuneigung wir finden,
kann zum Glücklichsein es führen.

Und nur so, in Liebesdingen,
wird das Richtige gekürt.
Glück kann Liebe uns nur bringen,
einzig ihr der Preis gebührt.

H. G. W.
 
Glück ist mehr als selten

Glück wird meistens falsch gesehen
und zum Vagabund gemacht.
Weil wir einfach nicht verstehen,
was uns wirklich glücklich macht.

Meist hält man was Freude macht
einfach auch als Glücksgefühl.
Dabei es uns dann erst lacht
wenn die Liebe mit im Spiel.

Allzu viel, und das steht fest,
hat damit wohl nichts im Sinn.
Was es uns so sehen lässt,
dient doch nur dem Glücksgewinn.

Nur ist dieser nicht real.
Er ist halt von uns gewollt.
Damit aber, allemal,
jeder Mist zum Glück geholt.

Doch der Wahrheit dient es nicht.
Auch wenn vieles Freude macht.
Glück, das ist aus meiner Sicht,
nur was uns die Liebe schafft.

H. G. W.
 
Maienliebe

Die Liebe fand ich, einst im Mai,
in jugendlichen Jahren,
als jene mir, auf eins, zwei, drei,
tief in mein Herz gefahren.

Als sie mich in den Himmel hob,
für Stunden und für Tage,
ja mir dabei die Süße bot
die lang ersehnt ich habe.

Nach der in meinen Nächten ich
längst schon verlangend träumte,
und alle Sehnsucht, fürchterlich,
den Weg durchs Leben säumte.

Und endlich, nach der Tage Drang,
fand ich mein Glück im Mai.
Dass einst mir so die Liebe kam,
ist leider lange schon vorbei.

H. G. W.
 
Erst wenn die Flügel nach unten hängen
und das Innere deines Herzens
vom Schnee des Pessimismus
und dem Eis des Zynismus
bedeckt sind,
dann erst bist du wahrhaftig alt geworden.

Albert Schweitzer


Wie rasch verfliegen doch die Jahre

Wie rasch uns doch die Jahre stets verfliegen,
als wären sie nur Hauch der Ewigkeit.
Kaum, dass sich Leben zeigt in vollen Zügen,
ist es vorbei und war schon seine Zeit.

Ist alles, was erfreute, auch vergangen
und nichts mehr was noch Freude bringen kann.
Scheint nur die Mühsal noch an uns zu hangen,
so wie ein Mühlstein der uns lästig dann.

Nimmt jeder Tag, der uns dann noch gegeben,
uns viel an Kraft die bitter nötig wär.
Wird schwerer was sich nennt noch unser Leben,
an manchem Tag bestimmt auch viel zu schwer.

Und drückt die Last der abgedienten Jahre,
bis, dass der Leib sie nicht mehr tragen kann.
Letztendlich bleibt für ihn nur noch die Bahre,
und damit auch das Ende seiner Bahn.

H. G. W.
 
Zielnähe

Alles Denken,
und alles Handeln
bestimmt bereits mein Ziel.
Die Wege sind beschritten.
Die Stunden abgelaufen.
Die Arbeit vollbracht.
Nichts liegt mehr zwischen mir
und der Ewigkeit,
was sie verhindern könnte.
Vielleicht noch
ein paar müde Schritte.
Und nicht mehr fern
wartet das Licht.

H. G. W.
 
Nur ein Wort

Nicht Liebe ist es die du fühlst,
oh nein, die war wohl niemals wahr,
da du nur mit Gefühlen spielst,
das ist mir mittlerweile klar.

Dir geht es nicht darum zu lieben.
Zumindest ich bin es nicht wert.
Bin halt nur gut mich dir zu fügen,
als Beiwerk das dich jetzt wohl stört.

Lässt du mich nur mehr noch erkennen,
dass ich vergessen. Lästig gar.
Und nichts von dem, was einst zu nennen,
auch nur in deinem Herzen war.

Seh’ ich mich auf der Strasse wieder
die weg von deinem Herzen führt.
Drückt mir der Schmerz die Sinne nieder,
was quälend meine Brust verspürt.

Geh’ ich nun wieder meiner Wege.
Trägt mich des Schicksals Woge fort.
Zerbrechen Brücken und auch Stege,
da Liebe wieder nur ein Wort.

H. G. W.
 
Abenteuer heute

Wie immer lockt das Unbekannte.
Gibt es die Suche nach dem Sinn.
Was ewig schon im Herzen brannte,
sich stets ein Abenteuer nannte,
zählt heute noch als Lustgewinn.

Und hat an Wirkung nichts verloren.
Im Gegenteil, es wurde Sport.
Wer in die neue Zeit geboren,
hat nämlich oft sich auserkoren,
was ähnlich dem Gemeinschaftsmord.

Denn wie sich zeigt weiß keiner mehr,
wo heute noch die Grenzen sind.
Es ist bezeichnend, bitte sehr,
wenn für Erleben immer mehr,
ein Risiko in Kauf man nimmt.

H. G. W.
 
Ich wünsche dir,
dass du in seiner Nähe
Geborgenheit erfährst
und dass dir seine Liebe
ein Zuhause gibt.

Christa Spilling-Nöker


Auf immer und ewig

Manches mal und nicht zu selten,
geht die Liebe niemals aus,
hält sie über Zeit und Welten
auch noch übers Grab hinaus.

Bindet sie selbst noch im Tode,
was in Treue einst versprochen.
Bleibt sie nach wie vor in Mode
und zeigt sie sich ungebrochen.

Denn wo Herzen sich gefunden
die das Schicksal so bestimmt,
bleiben ewig sie verbunden,
bis beider Weg ein Ende nimmt.

Und finden sich im Drüben wieder,
da sie dafür geschaffen sind.
Im Schoße ihrer Seelenbrüder,
ein neues Glück für sie beginnt.

H. G. W.
 
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Reisende auf Zeit

Wer sind wir schon
dass wir uns anmaßen
uns Krone
der Schöpfung
und Beherrscher
der Erde zu nennen

mit maßloser
Impertinenz
über alles Leben
zu bestimmen
und mit bodenloser
Arroganz
über ihre Güter
zu verfügen

wo wir
nur Reisende
auf Zeit sind
kurz
bevor wir
mit Vollgas
an die Wand knallen.

H. G. W.
 
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