Ich versteh nicht, warum ein Schreiner, eine Industriekauffrau oder ein Maurerlehrling Steuern dafür zahlt, dass irgendwelche Vorstadtmädels vergleichende Literaturwissenschaften, Afrikanistik oder angewandte Freizeitwissenschaften studieren. Denen hat auch kein Mensch eine fünfjährige Ausbildung bezahlt.
Stimmt. Und dieses Ungleichgewicht in der Behandlung von Ausbildungen (z.B.: Hochschule vs. Höherqualifikation mit Lehrabschluß) war auch nicht nachvollziehbar. Glücklicherweise wird in Österreich seit einigen Jahren die Meisterprüfung finanziell in erheblichem Ausmaß (leider Bundesländer bezogen unterschiedlich) gefördert.
Der zweite Bildungsweg wird schon seit vielen Jahren mit Selbsterhalterstipendum gefördert.
Meine Eltern hatten keine Möglichkeit eines "Opt-Outs", also etwa eine Steuererleichterung dafür, dass man gewisse Dienste nicht in Anspruch nimmt.
Deine Eltern mussten also erzwungener Maßen Kindergeld in Anspruch nehmen, kostenlosen Pflichtschulbesuch und womöglich Schülerfreifahrt für Dich, weiterführende Schulen,Gesundheitsvorsorge, Kinderimpfungen, Leistungen der Gebietskrankenkasse, des öffentlichen Verkehrs und der Infrastruktur, Steuerabschreibungen....
Vielleicht besuchst Du mal Länder, in denen Menschen ihre Kinder nur dann zur Schule schicken können, wenn sie das nötige Geld haben, in denen Kinder einen erheblichen Anteil am Einkommen durch Betteln oder Kinderarbeit leisten, oder in denen Kranke in den medizinischen Einrichtungen von den Angehörigen mit Nahrung und Wäsche versorgt und gewaschen werden müssen. In denen es keine (halbwegs geregelte) Altersversorgung gibt und das Auskommen im Alter von der Zahl der überlebenden Kinder abhängt. In denen betagte Menschen trotz offensichtlichster körperlicher Hinfälligkeit noch unterbezahlten Hilfsjobs nachgehen, um halbwegs über die Runden zu kommen (aber Du kannst ihnen ja erzählen, dass sie sicher zu viel konsumiert haben in jüngeren Jahren, sonst hätten sie ja was gespart und jetzt ein Auskommen...).
Dieses Geraunze wegen einer ach so ungerechten Pflichtversicherung und Sozialabgaben und der darauf basierenden Leistungen für ALLE funktioniert wirklich nur aus Deiner Luxusperspektive.
P.S.: Ich hab übrigens in Deutschland auch Studiengebühren bezahlt.
Und?
Das muss jeder FH-Student, jede FH-Studentin in Österreich auch (egal woher er/sie kommt). Denkst Du, dass das was besonderes ist? Und selbst in D betragen die Gebühren an öffentlichen Unis nicht annähernd den Wert des tatsächlichen Aufwands.
Aber ich merke schon, Du rettest mit Deinen unglaublichen Zwangsbeiträgen und Deiner völligen Bedürfnislosigkeit unser Sozialsystem und ermöglichst "
irgendwelchen Vorstadtmädels angewandte Freizeitwissenschaften" zu studieren (das ist so ziemlich die bornierteste Äußerung, die ich von Dir bis dato gelesen habe; ich bin über Deine herabwürdigende, klischeehafte Äußerung erschrocken).
Eltern, Stipendium, Freelance-Arbeit für Unternehmen.
Freelance-Arbeit für Unternehmen... back doch bitte mal kleinere Brötchen - auch hier gilt, jobben neben dem Studium ist für eine Großzahl der StudentInnen auch in Ö unumgänglich, um finanziell über die Runden zu kommen. Es gibt einfach genug Menschen die nicht das Geld haben, ihren Kindern den kompletten Lebensunterhalt während eines Studiums zu finanzieren; es gibt auch StudentInnen, die möchten ihre Eltern nicht finanziell mit ihrem Studium belasten und gehen zum Teil in erheblichem Ausmaß arbeiten.
Es ist echt lobenswert, wenn Du Dein Studium mit Nebenjobbs mitfinanziert hast, aber es ist eben eher die Regel für Studenten und nicht die Ausnahme.