Was soll ich im Zazen beobachten?

Hi,

du willst das Geistige loslassen und das in einer buddhistischen Strömung ?
Das geht nicht weil der Buddhismus auf Geist beruht, mit dem Wegfall des geistigen
( des Beobachters ) würde der Buddhismus verschwinden.

Die Lösung könnte man in einem Schritt vor dem Buddhismus finden, dem Taoismus.
Dort gibt es die Idee des Beobachters nicht, man kann dort Hinweise finden was man
tun könnte um den Beobachter loslassen, vergessen zu können.

Der Ursprung des Tao ist nichts.
Der Ursprung des Buddhas ist Geist.
Der Ursprung des Christ ist Liebe.
Der Ursprung des Islam ist Toleranz.

Im Taoismus lernt man zu vergessen.

Grüße !
Hallo, danke für die Ausführung. Ich meine mit loslassen den Gedanken erkennen und ihn dann ziehen lassen. Somit bin ich durch das Erkennen ja der Beobachter der Gedanken oder?
 
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Was soll daran dumm sein, seinen Atem bewusst wahrzunehmen? So kannst zumindest erkennen, ob du ein Flachatmer bist oder dein Atem tief und lungenfüllend ist. So lassen -bildlich gesprochen- einige Zennies die lebenspende Energie der Ausatmung durch den gesamten Körper ausströmen. Ich auch.

Konzentration auf die Atmung ist z.B. ein wichtige Aspekt in den japs und chinesischen Kampfsportarten. Im speziellen liegt dort der Fokus auf der Ausatmung, vereint mit der konzentriertren Eneregie der Körperaktion. So wird beispielsweise im Kendo der Säbelschlag während der Ausatmung ausgeführt, vorzugsweise während der Gegner einatmet.

Selbst die heutigen Tennisspieler machen sich dieses Wissen zu nutzen und begleiten ihren hit und den Tennisball mit laut stöhnender Ausatmung, was ich zwar als nervtötend empfinde.

Im übrigen sagt Holztiger richtig, konzentriere dich auf die richtig Körperhaltung und auf die Empfehlungen eines authentischen Lehrmeisters. Leider sind solche Lehrmeister heutzutage nicht einfach zu finden. Selbsternannte Meister hingegen schon. Muho ist sicher einer, aber dazu müsstes du bei ihm vor Ort sein und ich behaupte mal, das würdest du nicht lange aushalten.

:) Sida?, stehst du unter medikamentöser Behandlung?
T
Hallo auch Dir Danke.
Ja es stimmt es ist schon eine gute Sache den Atem zu steuern aber in meinen Fall denke ich das es eher eine Angst ist nicht Atmen zu können und das fürt zu massiven Stress der Steuerer zu sein zumindest für mich. Ich denke das ist bedingt durch meinen Burn Out vor ein paar Jahren. Meditation hat mir sehr geholfen mich wieder runter zu bringen aus dem Stress von heute den die Leute durch die Gier im Geschätsleben haben.
Grüße
 
Hallo Sida,

aus Erfahrung weiß ich, dass sehr viele Menschen ein Problem mit der Fokussierung auf den Atem haben. Der Atem sollte eigentlich nur die Aufmerksamkeit von der Außen- auf die Innenwelt lenken. Dazu gibt es jedoch auch andere Wege, die sogar noch effizienter sind.

Der Weg in die Seelenwelt über die Konzentration auf den Atem ist ja prinzipiell auch nicht falsch. Es ist nur so, dass diese Technik bei vielen Menschen sehr leicht zu einer Hyperventilierung führt. Die Atmung wird ja über das prozedurale Gedächtnis gesteuert, sie läuft also automatisch ab – kann aber auch willentlich beeinflusst werden. In dem wir die Aufmerksamkeit auf den Atem richten, wird diese Prozedur vom prozeduralen Gedächtnis automatisch abgekoppelt.

Ohne es zu wollen, verändert sich durch die Fokussierung auf den Atem dessen Frequenz. Bei der Sorge um den nötigen Sauerstoff wird dann mehr ein- als ausgeatmet, wodurch in der Lunge ein immer größerer Rückstau von verbrauchtem Sauerstoff entsteht. Aus dieser Spirale heraus ergibt sich dann ein Gefühl der Beklemmung mit realen Körperreaktionen, dessen Ursachen die meisten sich nicht einmal bewusst werden.

Aus diesem Grund halte ich die Konzentration auf den Atem nicht als den alleinigen Königsweg oder gar als zwingende Voraussetzung für eine gute Meditation. Ein weiterer Nachteil liegt auch darin, dass hierbei keine Trigger gesetzt werden können, um den Weg in die andere Welt abzukürzen.

Unabhängig von all dem halte ich von einer Disziplinierung von Körper und Geist wenig, denn es hält uns eigentlich nur davon ab, unsere Innenwelt erfahren zu können. Das Gehirn ist nicht dazu geschaffen nichts zu tun, also muss man es mit etwas beschäftigt werden, das zur inneren Ruhe und Ausgeglichenheit führt.

Das einzige, was mir bei Zazen sinnvoll erscheint, ist das Mudra während der Meditation, aber das scheint mir hier auch nur eher ein oberflächliches Beiwerk zu sein. Gerade Mudras eignen sich sehr gut dazu, um die Aufmerksamkeit auf die Innenwelt zu lenken. Mit etwas Übung lassen sich damit auch Trigger verbinden, mit denen entsprechende Bewusstseinszustände sehr schnell erreicht werden können. Nun ja, das wäre aber jetzt ein ganz anderer Weg, als jener des Zazens.


Merlin
 
Hallo zusammen, ich möchte ein paar Fragen zu Zazen stellen. Zu mir selbst ich bin männlich 41 Jahre alt. Ich praktiziere seit 2 Jahren aber ohne Vertiefung Vipasanna. Ich bin zu Zazen gekommen weil ich das Gefühl hatte das mir die andere Methode irgendwie nicht lag. Des weiteren habe ich durch die Betrachtung vom Atem Probleme damit bekommen das ich den Atem jetzt immer bewusst wahrnehme. Was echt Dumm ist. Nun zu meinen Fragen. Ich war auf einem Meditations Kurs in Zazen dort könnte man den Atem oder alles was passiert kommen und gehen lassen. Der Atem ist ja nicht mein Objekt daher wählte ich einfach alles so in der Art beobachten. Und da ist meine Frage wie soll ich das Beobachtete loslassen? Wie macht man das. Mein Geist möchte eine Fixierung das merke ich sonst wandert er immer hin und her und kommt nicht zur Ruhe. Ich habe leider auch Rückenschmerzen nach 15 min Zazen obwohl ich versuche nicht so verkrampft dasitze. Wo soll ich meinen Geist hinlegen bzw was bedeutet das zb den Geist in die linke Hand zu legen laut Abt Muho. Ich habe auch schon einige Bücher über Zazen gelesen. Leider schreibt irgendwie jeder was anderes wie man es praktizieren soll.
Nun ja ich denke das wird einiges an Diskussion auslösen Vielen lieben Dank im Voraus

ich verstehe nicht wie du nach 2 jahren Vipasanna nicht in der lage bist, gedanken zu registrieren ohne darauf einzugehen aber deine konzentration vom atem nicht los wirst.

vlt denkst du zu kompliziert.

Manchmal ist der geist zu angestrengt.

in dem fall hilft eine schöne beschäftigung. zb gartenarbeit, putzen oder ähnliches. dabei kannst du zazen.

iwann verliert sich dein geist bzw deine aufmerksamkeit in einer gedanklichen geschichte. Sobald dir das bewusst ist bzw du es merkst widmest dich wieder deiner arbeit. das ist alles. das wiederholst du dann, bis sich dein geist etwas beruhigt hat.

lg
 
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Hallo, vielen Dank für die Antwort. Es freut mich das doch so viele verschiedene Antworten habe. Eines vorweg ich habe an einem Zazen Kurs teilgenommen da die Atembetrachtung mir nicht liegt sollte ich einfach alles kommen und gehen lassen.
Ich bleibe und das ist so wie Du auch vorschlägst bei Zazen .Irgendwie ist es anders. Ich verhalte mich anders ohne es Bewusst zu steuern ich meine Damit nach Zazen. Ich bin einfühlsamer zu anderen. Obwohl ich keine Liebende Güte mache usw. ich mag Zazen warum? Irgendwie ist es anders authentischer lebensechter. Ich möchte mein Leben einfach leben. Aber ohne zerstreuten Geist. Das habe ich schon erkannt. Zb.neid Wut ich merke das nehme es wahr. Nur es ist so mächtig es los zu lassen. Das möchte ich lernen. Schöne Dinge braucht man meiner Meinung nicht los zu lassen warum auch das Zeichnet doch das hier und jetzt aus oder? Eine ich Veränderung gewähre ich nur auf der negativen Seite.
Ich finde die Erklärung mit dem Focus auf die Hand endlich mal richtig das fehlt mir in Muhos Beschreibungen. Es sollte so beschrieben sein wie man es noch nie gemacht hat Anfänger halt.Detaliert. Step by Step.
Ich denke so verhält es sich auch mit den Geist auf die Füße bzw. Auf die Kopfspitze usw zu lenken oder einfach in den Focus der Aufmerksamkeit bringen aber trotzdem die Körperhaltung weiter stabil und entspannt halten. Sonst sackt man ja zusammen. Ich habe meine Sitzhaltung zum Knieen auf den Kissen verändert das tut mir gut und sorgt nich für Verspannungen.
Im Schnitt übe ich 15–20 min täglich.
Erst mal LG

Das Problem liegt zumeist nicht in den Wertigkeiten, so wie wir sie setzen.
Das eine verschwindet mit dem anderen...das Gute mit dem Bösen...das Positive mit dem Negativen.
Hass, Zorn, Wut haben ihre (berechtigte) Ursache. Sie sind nicht das Problem.

Das Problem liegt im unterscheidenden Geist, der die Dinge benennt, so wie er sie (er)kennt.

Zu anderen einfühlsamer zu sein bedeutet eins / Verbundenheit. In dieser sind Dinge, die ich anderen bereit bin anzutun, Dinge, die ich bereit bin, mir selbst zu gönnen.

Die Begriffe "Positiv" oder "Negativ" haben da keine Bedeutung mehr.

Amituofo, Tiger
 
Das Problem liegt zumeist nicht in den Wertigkeiten, so wie wir sie setzen.
Das eine verschwindet mit dem anderen...das Gute mit dem Bösen...das Positive mit dem Negativen.
Hass, Zorn, Wut haben ihre (berechtigte) Ursache. Sie sind nicht das Problem.

Das Problem liegt im unterscheidenden Geist, der die Dinge benennt, so wie er sie (er)kennt.

Zu anderen einfühlsamer zu sein bedeutet eins / Verbundenheit. In dieser sind Dinge, die ich anderen bereit bin anzutun, Dinge, die ich bereit bin, mir selbst zu gönnen.

Die Begriffe "Positiv" oder "Negativ" haben da keine Bedeutung mehr.

Amituofo, Tiger

würde ich so unterschreiben. ich denke aber das dieses wissen bei dem problem mit der konzentration eher hinderlich ist.

@sida0211
Die budh. benutzen als verdeutlichung des geistes oft das symbol wasser.

Wasser nimmt jede Form an, ohne seine substanz zu ändern. wie der geist.

Schönes bild, hilft hier aber grad auch nicht weiter.

die andere eigenschaft des wassers aber vielleicht.

Wasser reflektiert.

Wenn du in einen ruhigen teich blickst reflektiert die wasseroberfläche Dich.
Schmeisst du aber findlinge rein und steine wird das wasser unruhig, schlägt wogen und reflektiert verfälscht.

es bedeutet dass der geist nur im ruhigen zustand unverfälscht reflektiert und damit klarheit eintritt.

darum die einsgerichtete konzentration auf den atem und das ziehen lassen der gedanken und gefühle.

ich habe damit keine probleme aber dafür mit den visualisierrungen. eine andere meditationsart. ist der geist nicht entspannt so ist er überspannt oder abgestumpft. überspannung zeigt sich in unruhe und milliarden gedanken die um deine aufmerksamkeit kämpfen.
ist et abgestumpft ist er träge und dumpf, kaum ein gedanke.

visualisierung führt bei mir zu abstumpfung. Stell dir ein schaf vor das dich die ganze zeit anblickt und hier und da mal die augen zuklappt und wieder öffnet.

so ist mein geist bei visualisierrungen.

ist der geist entspannt erscheint klarheit von alleine.

darum bringt es nichts noch mehr gedanken und wissen in den kopf zu quetschen bzw steine in den teich zu werfen. das gegenteil ist angebracht.

entspann dich.

zazen ist ne super wahl. beschäftige dich und jedesmal wenn du aus der gedanklichen story zurück zum geist bzw zur tätigkeit kommst, ist das ein großer erfolg. du musst ja nur registrieren das dein geist abgeschweift ist, nimmst es zur kenntnis und bleibst in der konzentration, bis der geist wieder mal abschweift du es iwann wieder bemerkst usw usf. letztlich wird es leichter.

hoffe du kannst was damit anfangen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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Hallo, danke für die Ausführung. Ich meine mit loslassen den Gedanken erkennen und ihn dann ziehen lassen. Somit bin ich durch das Erkennen ja der Beobachter der Gedanken oder?

Hi,

das Problem scheint im Erkennen zu sein, der Erkenner.

Im Tao lässt man eher den Erkenner los, es ist niemand mehr da dann. Weder ein Erkenner noch ein Gedanke. Man beachtet es einfach nicht, da ist nichts.
Macht man das während der Meditation eine Weile fängt irgendwas an Gedanken
zu erzeugen auf die man achtet, die Gedanken möchten beachtet werden.
Das Gehirn akzeptiert die Nicht- Bachtung nicht. Irgendwas in dem Gehirn
fängt dann an zu kämpfen. Und diesen Kampf gewinnt man nur wenn man nicht kämpft.

Stell dir vor du meditierst 6 bis 12 Stunden täglich, es gibt ja nichts zu tun.
Und das jeden Tag, es ist Freitag und du weißt genau, morgen wirst du nichts tun.
Dein Gehirn wird Kapriolen schlagen und diese Kapriolen spielen sich in der
Meditation ab.

Irgendwann wird während der Meditation deine größte Angst erscheinen, das wird der
letzte Kampf des Gehirns oder des Egos sein. Es ist zu schaffen diese Angst zu lieben,
einfach weil sie da ist.
Dann gibt das Gehirn auf, in der Meditation stellt man irgendwann fest das man
nicht mehr denkt. Und irgendwas ist da was es wahrnimmt. Dieses Nicht-mehr-denken.

Aber da ist nichts. Obwohl man es erfahren hat. Damit es weitergeht. Aber das Gehirn
oder sein Denken spielen dann nicht mehr mit. Die sind draussen aus dem Spiel.

Es ist ein Spiel. Der Erkenner ist zu hart. Wie Fels.

Grüße !
 
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