Was kann der Aufstellende zu einer hilfreichen Wirkung der Aufstellung beitragen ?

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Gawyrd

Guest
Es wurde und wird - mit gutem Grund - viel über die Qualität von "AufstellungsleiterInnen" (oder "AufstellungsbegleiterInnen") diskutiert. In diesem Thread können wir uns austauschen, welche Grundeinstellungen und Verhaltensweisen des Aufstellenden selbst ein Gelingen und eine hilfreiche Wirkung der Aufstellung unterstützen. Was kann ich selbst dazu beitragen, dass eine Aufstellung hilfreich verläuft und im Leben wirksam wird ? Wodurch könnte ich das (ungewollt) erschweren und behindern ?

Da dies wie der Qualitätsmerkmale und Tips-Thread ein Sammelthread werden könnte, bitte ich allfällige auftretende Meinungsverschiedenheiten in eigenen Threads auszudiskutieren.

Gawyrd
 
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welche Grundeinstellungen und Verhaltensweisen des Aufstellenden selbst ein Gelingen und eine hilfreiche Wirkung der Aufstellung unterstützen. Was kann ich selbst dazu beitragen, dass eine Aufstellung hilfreich verläuft und im Leben wirksam wird ? Wodurch könnte ich das (ungewollt) erschweren und behindern ?
Gawyrd

ich weiss nicht recht,weil ich denke,dass jeder nicht wirklich aus seiner Haut raus kann.....
ich habe beobachtet,dass im Verlauf von etwa 8 Jahren ein Einzelner von "noch nicht so weit vergeben zu wollen" zur Annahme kam und man kann sich dann fragen ob er nicht in der ersten Aufstellung hätte vergeben und nehmen können,oder ob es diese 8 Jahre einfach zu seinem Prozess gebraucht hat.....
So gesehen behindert es die Arbeit wenn jemand nicht gleichzeitig z.B. therapeutisch unterstützt wird und alles in der Fam.Aufstellung machen will,ich denke es braucht mehr,oder eben die Geduld dass der heilende Prozess Jahre dauert....
unterstützen würde auf jeden Fall totales Offensein und Hingabe an das Geschehen in der Aufstellung,ist aber leichter gesagt als getan.
 
Schlecht ist zumindest, wenn jemand sich denkt: ach, mach ich halt mal ne Aufstellung deswegen. Ohne den Willen und den Wunsch, wirklich etwas zu ändern. Zu denken, das ginge dann wie durch ein Wunder ganz einfach, wenn ich nur eine Aufstellung mache.
Und dieses Denken haben einige.
Weil es eben nicht so ist, daß wir nichts dazu tun müssen, um wirklich eine Besserung oder Änderung zu erreichen.
Offenheit ist wichtig, auch zu sagen, wenn einem etwas zuwiderläuft während der Aufstellung.
 
aufhören mit dem Gauben, mit einer einzigen Aufstellung würde das eigene Leben auf einmal rund laufen.

zu wissen, dass Aufstellungen nur das Familienbild im eigenen Inneren in Ordnung bringen können

zu wissen, dass Aufstellungen nicht alles können. Manchmal bedarf es anderer Therapieformen, um Probleme im eigenen Leben zu meistern.

nach der Aufstellung sich mit dem, was sich in der Aufstellung gezeigt hat, innerlich befassen und sich selbst beobachten, was sich an Einstellungen geändert hat.

Vielleicht sollte der Aufstellende grundsätzlich ein Bild seines Stammbaumes dabei haben (als Erleichterung für den AL, sich die Familie des Aufstellenden besser vorstellen zu können)

sich die Arbeit des AL als Gast anschauen und genau hinspüren, ob sich die Arbeit mit dem eigenen Empfinden vereinen lässt. Dabei den AL genau beobachten, wie er sich äußert und die Klienten behandelt: mit Achtung oder nur davon redet.

sich eher kurzen Seminaren zuwenden als welchen, die über Tage oder sogar eine ganze Woche lang gehen. Dann kann das eigene besser behalten und innerlich rekonstruíert werden und man ist nicht so voll von anderer Familienangelegenheiten.

Vielleicht fällt mir später noch mehr ein. Die Verantwortung als Klient zu tragen halte ich nach wie vor eine zwiespältige Angelegenheit. Ich muss ich auf den AL einlassen und verlassen können, wie er mit mir arbeitet. Kann ich das nicht: Finger weg von diesem AL, sich dann einen anderen suchen.

Pluto
 
- Austausch der Adressen, Telefonnummern, Mailadressen mit den anderen Teilnehmern. Fragen kommen oft erst nach dem Seminar hoch - v.a. dass man auch bei Stellvertretern in der eigenen Aufstellung nachfragen kann : "Wie hast Du dies und das in Deiner Rolle erlebt ?"

- Unklarheiten und Kritik nicht unausgesprochen mit nach Hause nehmen - sondern möglichst am Seminar selbst klären und aussprechen.
 
sich eher kurzen Seminaren zuwenden als welchen, die über Tage oder sogar eine ganze Woche lang gehen. Dann kann das eigene besser behalten und innerlich rekonstruíert werden und man ist nicht so voll von anderer Familienangelegenheiten.
Dazu eine zusätzliche Sichtweise : die Teilnahme als Stellvertreter an den Aufstellungen von anderen zB. an Wochenendseminaren kann auch für einen selbst sehr wertvoll und wirksam sein. Man erlebt quasi Familiendynamiken am eigenen Leib. Es ist auch oft erleichternd und hilfreich zu erleben, wie andere sich mit derselben Problematik und ähnlichen Themen plagen - dass man damit nicht alleine auf der Welt ist. Weiters : man kann in mehreren Tagen Veränderungen in sich zulassen, üben und stabilisieren.
 
Dazu eine zusätzliche Sichtweise : die Teilnahme als Stellvertreter an den Aufstellungen von anderen zB. an Wochenendseminaren kann auch für einen selbst sehr wertvoll und wirksam sein. Man erlebt quasi Familiendynamiken am eigenen Leib. Es ist auch oft erleichternd und hilfreich zu erleben, wie andere sich mit derselben Problematik und ähnlichen Themen plagen - dass man damit nicht alleine auf der Welt ist. Weiters : man kann in mehreren Tagen Veränderungen in sich zulassen, üben und stabilisieren.


Das ist richtig, es ist ja auch kein Zufall, welche Rollen man bekommt!
Aber auch einfach zuschauen kann schon unglaublich wirkungsvoll sein, nach intensiven Aufstellungen hab ich schon oft andere Teilnehmer sagen hören; "Das hast du für mich aufgestellt!" oder "Ich hab die ganze Zeit mitgearbeitet!" .
Mir selbst ist es natürlich auch schon oft so ergangen. :)
Es gibt aber auch den Fall, dass man bei bestimmten Aufstellungen innerlich aussteigt. Kann einmal daran liegen, dass die Aufstellung daneben war - kommt ja auch mal vor - oder dass das Thema noch zu heftig war oder auch einfach schon durch.
Wenn allerdings ganz viele Teilnehmer bei einer Aufstellung innerlich aussteigen, sollte der AL gucken, ob er sich nicht auf einen Nebenkriegsschauplatz begeben hat! Ist oft schwierig zu fassen, hab mal erlebt, dass fast alle wegliefen, aber der Aufstellende bei der Nachbesprechung sagte, dass es ihm praktisch immer so geht, dass die Leute bei ihm weglaufen, von Kind an.


LG

believe :)
 
sich auf das, was sich in den Rollen zeigt, einlassen und es fühlen. Sich dem fühlen öffnen und den Verstand ausschalten. Dann geht die Aufstellung in die Tiefe und erreicht ganz andere Schichten, als wenn man diese einzig verstandesmäßig verstehen will. Sich also selbst spüren und bei sich schauen, was man in einer Rolle so wahrnimmt. Oder wenn mal selbst der Aufsteller ist, wie es einem gefühlsmäßig geht beim Zuschauen. Das heißt: Vertrauen aufzubauen in das, was sich zeigt im fühlen, denken, körperlichen Wahrnehmungen, Intuitionen oder auch zufälligen Bildern, die im Kopf auftauchen.

Nach dem Seminar daheim sich alles aufschreiben: die Aufstellung was passiert ist, wie es einem ergangen ist, welches Thema aufgestellt wurde und welche Personen daran beteiligt waren und was sie gesagt haben.

pluto
 
Nach dem Seminar daheim sich alles aufschreiben: die Aufstellung was passiert ist, wie es einem ergangen ist, welches Thema aufgestellt wurde und welche Personen daran beteiligt waren und was sie gesagt haben.

... wird ganz sicher dazu führen, dass die Aufstellung wirkungslos bleibt und das alte, einschränkende Muster erhalten.

Aber jeder wie er mag.

A.
 
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Im Grunde sind alle "Regeln" dazu da, einen dort zu schützen und zu helfen, wo man noch nicht richtig spürt, was einem wirklich gut tut bzw. was einem schadet. Von Hellinger habe ich da einen (für mich) sehr hilfreichen Hinweis gewonnen :

Tun, was einen stärkt - lassen, was einen schwächt (bzgl. sich selbst)
Annehmen, was einen stärkt - nicht zulassen, was einen schwächt (bzgl. anderen)

Gawyrd
 
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