Was ist so schlecht an ...

Xonolil

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...

vor mehreren Jahren hätte ich ein Thema erstellen können:
"Was ist so schlecht an einer Deflation?"
Die Menschen sind nur vernünftiger und kaufen erst später und werden gleichzeitig reicher.

Aber darum soll es heute nicht gehen, sondern ...

Was ist so schlecht an einer Überhitzung der Wirtschaften in den stärkeren Staaten Europas?

Klar die Inflation dort steigt.
Aber ist das nicht normal, dass das Leben in "besseren" Staaten teurer ist?
Außerdem können die Gewerkschaften die Menschen dort auch wieder reicher machen.

Und entweder werden die Betriebe alles Outsourcen - entweder in schwächere Nachbarstaaten - oder in Drittstaaten, oder sich gezielte Zuwanderung suchen...

Von mir aus braucht die EZB ihre Zinsen lange nicht so schnell steigen lassen, wie dies die Fed tut.
Wir sind ja auch völlig unterschiedlich.


Was meint ihr???
 
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Die momentane Situation ist, dass die EZB die Zinsen so extrem gesenkt hat, Kredite so billig sind, dass sehr viel Kreditfinanzierte Käufe stattfinden. Das heißt nichts anderes als das gute wirtschaftliche Zahlen zu einem Großteil Schuldenfinanziert sind. Irgendwann werden die Zinsen angehoben und dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sich diese Dynamik dreht.

Man kann das auch an den Aktien-Märkten sehen... die drehen schon seit längerem immer höher. Wenn sich all das drehen sollte kann das in eine üble Rezession gehen, inklusive aller Probleme die so etwas mit sich bringt. Staaten müssen sich höher verschulden um das abzumildern, zu höheren Zinsen, und obwohl einige sowieso schon auf der Kante stehen bzw. von anderen gestützt werden. Arbeitslosigkeit würde steigen. Privatleute würden insgesamt weniger ausgeben, u.a. auch weil Kredite nicht mehr so billig sind usw.

Dann wird auch die gesamte Euro-Krise zurückkommen - weg war sie eh nie wirklich. Banken kommen vermehrt in Probleme, und weil sie "System-relevant" sind (too big to fail) sind dann wieder die Staaten dran.

Die derzeitige Situation kann in eine Abwärtsspirale führen die niemand mehr aufhalten oder auch nur wirklich abmildern kann. Ich glaube, dass die Finanzkrise ab 2007 nur ein Vorbeben war.
 
Aber, wenn die Zinsen steigen, lohnt es sich wieder, zu sparen.

Aber ich sehe die private und staatliche Kreditfinanzierung auch äußerst negativ.
Und das nur, weil die Reichen der Mittelschicht nicht den Lohn zugestehen, den sie verdienen würden, um nicht Schulden machen zu müssen...
Und Staaten glauben, Steuereinnahmen sind so etwas ähnliches, wie Gewinn, den man verteilen kann. Nein! Steuereinnahmen kann man nicht verteilen, wie auf Eigenkapitalgeber (vielleicht Steuerzahler) und Fremdkapitalgeber.

Dass sich Staaten Geld leihen müssen dürfen können ist genauso verwerflich, wie dass sich die Mittelschicht verschulden muss.

Ich bin trotzdem gegen eine Enteignung (Auf Neudeutsch Regulierung) der reichen Menschen, sondern für eine faire Verteilung.

Damals ... in den "Guten alten Zeiten" ... als alle Menschen noch um ein Vielfaches ärmer waren, da brauchten Frauen gar nicht arbeiten gehen.
Jetzt wo ihre Arbeitskraft genutzt werden kann, sollen Familien auf einmal noch ärmer sein???


... das nur nebenbei. Zum Thema schreibe ich wohl das nächste mal etwas.
 
Aber, wenn die Zinsen steigen, lohnt es sich wieder, zu sparen.

Genau das will aber der Staat nicht. Denn das Geld soll ja möglichst vollständig im Kreislauf bleiben, und nicht auf Sparbüchern versauern (oder noch schlimmer ... in Aktien bzw. Fonds).

Aber ich sehe die private und staatliche Kreditfinanzierung auch äußerst negativ.

Das ist aber etwas, was sich die Menschen selber machen. Manches ist ohne Krediten nicht zu finanzieren (z.B. Wohnraum), bei anderen Sachen ist es nicht notwendig, sie über Kredite zu finanzieren. Aber die Menschen wollen alles heute softort haben, die Banken erzählen ihnen, dass sie dabei auch noch einen Gewinn machen (Zinsen vs. Inflation).
In der Sharia sind Kreditgeschäfte und Aktionspekulation verboten ... etwas, das sich auch Europa zu Herzen nehmen sollte.

Und das nur, weil die Reichen der Mittelschicht nicht den Lohn zugestehen, den sie verdienen würden, um nicht Schulden machen zu müssen...

In vielen Bereichen geht es nicht. Der gesamte Sozialbereich, Beamtenunwesen wäre nicht zu finanzieren, wenn die Gehälter höher wären als sie eh schon sind.

Und Staaten glauben, Steuereinnahmen sind so etwas ähnliches, wie Gewinn, den man verteilen kann. Nein! Steuereinnahmen kann man nicht verteilen, wie auf Eigenkapitalgeber (vielleicht Steuerzahler) und Fremdkapitalgeber.

Ich denke, den Politikern wachsen diese Bereiche einfach über den Kopf - sie haben einfach keine Ahnung. Sie lassen sich "beraten" - sprich: von Lobbys bescheissen - aber sie denken kaum selber ... und vor allem nicht an das eigene Volk.

Dass sich Staaten Geld leihen müssen dürfen können ist genauso verwerflich, wie dass sich die Mittelschicht verschulden muss.

Staaten müssen sich immer Geld leihen. Weil sie keine Rücklagen haben. Also müssen gewisse Budgetposten vorfinanziert werden, bevor noch das entsprechende Steuergeld ankommt. Dafür gibt es ja die Nationalbank, die diese nationalen Geldtransfers regeln soll. Wäre alles toll ... wäre die EU nicht so dumm, die Bewertung der Kreditwürdigkeit von Staaten amerikanischen Unternehmen zu überlassen ... und damit amerikanischer Willkür auszuliefern.

Ich bin trotzdem gegen eine Enteignung (Auf Neudeutsch Regulierung) der reichen Menschen, sondern für eine faire Verteilung.

Die "Superreichen" könnte man sogar problemlos enteignen ... denn das angehäufte Geld ist ja nur den arbeitenden Menschen vorenthaltene Arbeitsleistung.

Damals ... in den "Guten alten Zeiten" ... als alle Menschen noch um ein Vielfaches ärmer waren, da brauchten Frauen gar nicht arbeiten gehen.
Jetzt wo ihre Arbeitskraft genutzt werden kann, sollen Familien auf einmal noch ärmer sein???

Natürlich ... weil immer mehr Leute an diesen Menschen verdienen. Früher waren die meisten Behördenleistungen kostenlos. Heute muss ich die Behörde über die Steuern zahlen, und wenn ich eine Leistung brauche, dann noch einmal (und da seit dem Euro auch immer mehr).
Im Bereich der Consumer-Güter haben wir z.T. Handelsspannen von 200-1000%...% auf Waren. Es verdienen daran mehrere Ebenen. (Hersteller, meherer Zwischenhändler, Detailhandel). Ich habe z.B. Produkte aus China, wo ich in China 2 Stk um 1€ bekommen (effekitver Herstellungswert um 1€, also bei den Händlern minimale Gewinnspanne). Schaue ich die Preise dieser Waren dann in Europa an, dann habe ich dort Preise um die 10-20€.
Supermärkte haben um die 60-200% Spanne auf Lebensmittel (ein recht sicheres Geschäft). Wobei davon schon den Löwenanteil die Raiffeisen oder die Molkerei abgesahnt hat ... denn von 1€ Verkauspreis kommen nur wenige Cent bei demjenigen an, der tatsächlich die Arbeit leistet (Milch im Detailhandel 1 - 1,40, echte Vollmilch ab Bauer (Grossbauer) < 14 Cent.

Ich (Famile) kann also nicht sagen, um 1 Arbeitsstunde kann ich mir 1 Arbeitsstunde anderer Menschen leisten ... sondern ich verliere einmal 40-60% Steuern. Dann verdienen noch diverse Leute an den Produkten ... und letztlich bekomme ich für meine Arbeitsleistung weniger als 1/10 der Arbeitsleistung eines Anderen. Da muss Famile arm sein ... wenn sie 90% Schnorrer bezahlen muss.
 
Damals ... in den "Guten alten Zeiten" ... als alle Menschen noch um ein Vielfaches ärmer waren, da brauchten Frauen gar nicht arbeiten gehen.
Jetzt wo ihre Arbeitskraft genutzt werden kann, sollen Familien auf einmal noch ärmer sein???
Damals, in der "Guten alten Zeit" gab es ganz genauso "Arm und Reich". Es gab schon immer in der Menschheitsgeschichte privilegierte und weniger privilegierte Menschen, und daran wird sich auch niemals etwas ändern.

Familien mit einfacherem Einkommen waren damals aber "bescheidener". Sie haben nach Ihren Möglichkeiten gelebt ohne permanent danach zu schauen was andere haben.
Heute ist man ja der Ansicht dass einem jegliches Konsumgut zusteht, egal wie hoch das Einkommen ist und ob man überhaupt arbeitet oder nicht.

Der Killer unserer Gesellschaft und der Motor unserer Wirtschaft sind Neid und Gier.

R.
 
Damals, in der "Guten alten Zeit" gab es ganz genauso "Arm und Reich". Es gab schon immer in der Menschheitsgeschichte privilegierte und weniger privilegierte Menschen, und daran wird sich auch niemals etwas ändern.

Familien mit einfacherem Einkommen waren damals aber "bescheidener". Sie haben nach Ihren Möglichkeiten gelebt ohne permanent danach zu schauen was andere haben.
Heute ist man ja der Ansicht dass einem jegliches Konsumgut zusteht, egal wie hoch das Einkommen ist und ob man überhaupt arbeitet oder nicht.

Der Killer unserer Gesellschaft und der Motor unserer Wirtschaft sind Neid und Gier.

R.

Der Killer ist eher, dass immer weniger Menschen sich etwas Luxus leisten können.
Neid entsteht zwangsläufig, wenn die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinanderklafft, aber der Wert von Menschen nach äußeren Dingen beurteilt wird, die man sich aber halt auch leisten können muss.
 
Ist das dein Ernst? Die Suggestion loszutreten, Europa solle sich die Sharia zu Herzen nehmen. Geht das nicht auch ohne? Gefährlich bedenklich.

Hast Du Probleme mit dem Islam? Natürlich, wir könnten auch einfach Kreditgeschäfte und Spekulation verbieten .... Aber es gibt ja einen Grund, warum das in der Sharia drin steht ... weil diese Geschäfte eben spekulativ sind, und damit ein Betrug an den Menschen (Leistungsentzug ohne selber etwas zu leisten. Etwas, das zu Mohammeds Zeiten noch nicht salonfähig war. Auch Jesus hat ja die Geldwechsler im Tempel kritisiert, was ihn letztendlich das Leben gekostet hat, also letztendlich wäre das auch im Christentum aus der Bibel zu interpretieren, wird nur nicht gemacht, weil die Organisation katholiche Kirche einer der grössten Investoren weltweit ist (Bereicherung auf Kosten der Gläubigen).
 
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