Was hat sich bei euch verändert seitdem ihr Vegetarier seid

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Wenn ich ehrlich bin, kann ich mich nicht mehr daran erinnern, ob sich für mich etwas verändert hat.
Ich habe recht früh kein Fleisch mehr gegessen, weil es mir einfach nicht schmeckt.
Meine Haut war zum Glück immer sehr feinporig und selten waren Pickel ein Problem- was ich bei mir allerdings auf die Gene zurückführe.

Die Psyche allerdings war zuvor hinüber und ist es bis heute. Da hat Therapie geholfen, nicht die Ernährung.
 
In letzter Zeit werde ich überraschenderweise oft gefragt, ob ich Vegetarierin bin, obwohl ich es nicht hinausposaune steht es mir irgendwie ins Gesicht geschrieben.

z.B. erst gestern,…..nach einem Kurs, vier Personen die nichts voneinander wissen gehen noch auf ein Getränk, eine schlägt vor Salamipizza für alle zu bestellen. Dann die Frage an mich......oder bist du Vegetarier...….

oder im Sommer…...grillen bei einer Arbeitskollegin,.....12 Leute,......für mich wurde extra Grillkäse gekauft, weil sich die Gastgeberin irgendwie das Gefühl hatte, ich könnte Vegetarierin sein,...…
 
Ich trage nicht mehr diese riesige Schuld in mir den Tieren gegenüber.

Regelmässig gehe ich am Bauernhof entlang. Und zu wärmeren Zeiten steht draussen vor dem Stall eine Quadratmetertierbox und darin ein frischgeborenes Kälbchen.

Mit riesigen Augen, auf wackligen dünnen Beinchen, noch nass von der Geburt wird es der Mutter entrissen und 'rausgestellt' vor den Stall. In dieser Box mit 1 m2 Auslauf vegetiert es dahin und wird nach 100 Tage abgeholt vom Schlachter. Und dann nach ein paar Tagen ist die Box wieder belegt mit einem anderen Frischgeborenen.

Aus Liebe zu den Tieren, ass ich schon immer wenig Fleisch.

Ein weisses Kälbchen, dem ich vor Jahren beim Wachsen zugeschaut hab und ich wusste, bald wird es nicht mehr da sein, war dann Zünglein an der Waage... Ich wollte kein Fleisch mehr in meinem Körper, keine Energie eines toten Tieres in mir spüren. Also wurde ich zur Vegetarierin. Aus 'Konsumsicht' ein kleiner Schritt, für meine 'Innere Instanz' der Einzige.

Die Frage lautet: "Was hat sich verändert, seit dem Vegetarismus?"

Nun, ich fühle mich weniger schuldig den Tieren gegenüber. Trotzdem blutet meine Seele und ich fühle mich beelendet, mit dem Wissen um das Leid und die Qualen der Tiere in Massentierhaltungen und tierunwürdigen Haltungsweisen.
 
Ich ernähre mich nicht vegetarisch, sondern vegan - denke aber, dadurch kann ich hier auch ein paar Worte dazu schreiben :)

Gesundheitlich oder auf meine Haut bezogen merke ich eigentlich keine Unterschiede...

Meine Veränderung liegt eher im Bereich der Gewissenswahrnehmung.
Ich stimme Shaushka zu - ich fühle mich ebenfalls weniger schuldig. Ich bin mit meinem Gewissen im Reinen, dadurch dass für mich keine Tiere leiden müssen... bzw. fast gar nicht mehr. Man kann nicht auf alles Einfluss nehmen - ich ernähre mich zu 99% vegan (es kann jedoch immer mal aus Unwissenheit zu 1% kommen, der dann doch leider "nur" vegetarisch ist) - ich kann aber nicht versichern, dass der Anbau meiner Lebensmittel keine Lebensräume von Tieren zerstört.
Ich versuche mich auch im veganen Lebensstil (kein Leder, keine Federn, keine Wolle, vegane Kosmetik etc.)
Dennoch muss ich auch sagen, dass es manchmal Tage gibt, wo ich mich einem gewissen Druck ausgesetzt fühle. Ich möchte eine gute Gastgeberin sein, ich möchte aber keine Milch kaufen, aber auch keinem meine veganen Milchersatz Produkte für seinen Kaffee aufzwingen. (Dadurch das mein Partner aber nicht vegan ist, haben wir manchmal Milch im Kühlschrank). Das sieht aber jeder anders. Für mich ist wichtig, dass ich keine tierischen Produkte konsumiere, ich bin aber tolerant anderen Einstellungen gegenüber -auch wenn ich sie nicht unbedingt gut heiße. Jedenfalls kaufe ich möglichst keine tierischen Produkte. Dadurch dass mein Partner aber nicht vegan lebt, zahle ich auch schon mal unser beider Einkäufe - da befindet sich dann aber auch Milch im Wagen. Das bereitet mir z.B. ein schlechtes Gewissen. Aber er zahlt dafür ein anderes Mal unseren Einkauf, wo auch meine veganen Produkte drin sind. Gesellschaftlich gibt es dann die Veganer, die sagen "wie kannst du das machen?? Dadurch schadest du dem Tier auf!", gleichzeitig gibt es aber auch die Alles-Esser, die nicht verstehen können, wieso ich keine Milch kaufen möchte, "du musst sie ja nicht selbst trinken" "Aber für deine Liebsten kannst du das doch machen oder?"

Geht es hier jemandem ähnlich?
 
Dadurch schadest du dem Tier auf!", gleichzeitig gibt es aber auch die Alles-Esser, die nicht verstehen können, wieso ich keine Milch kaufen möchte, "du musst sie ja nicht selbst trinken" "Aber für deine Liebsten kannst du das doch machen oder?"

Ich sollte mal fürs Büro Frühstück mitbringen, also Semmeln und Aufschnitt. Beim Käse hatte ich schon ein doofes Gefühl, hab ihn aber mitgenommen. Als ich dann vor dem Wurstaufschnitt stehen blieb bin ich furchtbar traurig geworden und einfach weiter gegangen. Die Kollegen im Büro haben etwas doof drein geschaut. Gabs halt nur Käse und Marmelade.
Also Fleisch kann ich gar net mehr für jemanden mitbringen. Wenns denn sein muss Milch oder Käse oder Eier. Aber ich betone dann auch, dass ich dabei kein gutes Gefühl habe. Da wird eigentlich gut Rücksicht drauf genommen. :)
 
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