Inti
Sehr aktives Mitglied
Kurz gesagt heißt es ja: Ich kann spüren, wie sich der andere fühlt. Ich nehme den anderen so wahr wie er sich fühlt.
Ist dies ein Wahrnehmungssinn, der unabhängig von den 5 physischen Sinnen existiert, oder liefern mir die 5 Sinne die Daten, die ich dann umsetze, also interpretiere?
Ein objektiver Wissenschaftler würde doch sagen, ich nehme mit meinen 5 Sinnen den Gegenüber wahr und interpretiere das. Ich erkenne die Mimik, die Gestik, die Körperspannung, Körperhaltung, Hautfarbe, ob er schwitzt etc. etc. und auch beim zuhören kann ich nicht nur den Inhalt des Gesagten hören, sondern da höre ich auch, ob sich die Tonhöhe verändert, er schneller oder langsamer redet, Dinge betont, ob er stockt etc.etc. und zusammenkommende Wahrnehmungen wie z.B. dass ihm die Tränen bei bestimmten Themen kommen. All das interpretiere ich aufgrund meiner eigenen Erfahrungen und weiß dann dieser Mensch hat Demütigungen erfahren, oder Erniedrigung, Beleidigung etc. etc. Dies widerum löst dann bei mir Reaktionen aus, die denen gleichen, die der andere zeigt.
Wenn ich das so betrachte würde alle Empathie einfach nur auf einer guten Beobachtungsgabe beruhen plus exakter Interpretationsgabe aufgrund eigener umfangreicher Erlebnisse (hier müsste ich alle Emotionen durch eigene Erfahrung kennen, um sie bei anderen bestimmen zu können). Das würde heißen, dass das alles nur in mir passiert. Ein Argument, das dafür spricht ist z.B. die Tatsache, dass viele Empathen auch so reagieren, wenn sie Szenen aus einem Film anschauen, also gar kein direkter Gegenüber vorhanden ist
Ich selber neige dazu, anzunehmen, dass ich tatsächlich den Gegenüber wahrnehmen/spüren kann, im esoterischen Rahmen würde man da von "morphogenetischem Feld" sprechen. Aber wie kann man dies erkennen, und vielleicht auch abgrenzen von "nur im mir stattfindenen Zuständen"?
Wenn ich mich z.B. in Umfelder begebe, die sehr stark emotional aufgeladen sind, wie z.B. in der Fan-Kurve eines Fussballstadions, oder aber im religiösen Rahmen in Taize oder bei einem Voodoo-Ritual. Ganz sicher kann ich mich distanzieren, aber dann gehöre ich nicht mehr dazu - kann ich denn im Geschehen sein, mich identifizieren aber mich außerhalb des emotionalen Strudels befinden? Hier kommt das Thema "Hingabe" dazu, wenn ich mich hingebe, bin ich einfach voll drin und ich schwimme mit, egal wos langgeht. Was gebe ich auf, wenn ich mich hingebe?
Ich kenne einen Zustand, bei dem ich mich total anderen Menschen verbunden fühle - ich bezeichne das als "die Seele des anderen berühren". Was ist das? Ist das nur ein narzistisches Gefühl von einer Einheit, die nie erreichbar ist? Oder spüre ich da wirklich mit einem innern Sinn den inneren Sinn des Gegenübers? Es fühlt sich genau so an. Manchmal spüren die anderen Menschen das auch, manchmal spüren sie es nicht, oder sind verwirrt. Es passiert auch recht selten, da es etwas Übung und auch ein "Einlassen können" und ein "Einlassen wollen" voraussetzt.
Was sagt ihr dazu?
LGInti
Ist dies ein Wahrnehmungssinn, der unabhängig von den 5 physischen Sinnen existiert, oder liefern mir die 5 Sinne die Daten, die ich dann umsetze, also interpretiere?
Ein objektiver Wissenschaftler würde doch sagen, ich nehme mit meinen 5 Sinnen den Gegenüber wahr und interpretiere das. Ich erkenne die Mimik, die Gestik, die Körperspannung, Körperhaltung, Hautfarbe, ob er schwitzt etc. etc. und auch beim zuhören kann ich nicht nur den Inhalt des Gesagten hören, sondern da höre ich auch, ob sich die Tonhöhe verändert, er schneller oder langsamer redet, Dinge betont, ob er stockt etc.etc. und zusammenkommende Wahrnehmungen wie z.B. dass ihm die Tränen bei bestimmten Themen kommen. All das interpretiere ich aufgrund meiner eigenen Erfahrungen und weiß dann dieser Mensch hat Demütigungen erfahren, oder Erniedrigung, Beleidigung etc. etc. Dies widerum löst dann bei mir Reaktionen aus, die denen gleichen, die der andere zeigt.
Wenn ich das so betrachte würde alle Empathie einfach nur auf einer guten Beobachtungsgabe beruhen plus exakter Interpretationsgabe aufgrund eigener umfangreicher Erlebnisse (hier müsste ich alle Emotionen durch eigene Erfahrung kennen, um sie bei anderen bestimmen zu können). Das würde heißen, dass das alles nur in mir passiert. Ein Argument, das dafür spricht ist z.B. die Tatsache, dass viele Empathen auch so reagieren, wenn sie Szenen aus einem Film anschauen, also gar kein direkter Gegenüber vorhanden ist
Ich selber neige dazu, anzunehmen, dass ich tatsächlich den Gegenüber wahrnehmen/spüren kann, im esoterischen Rahmen würde man da von "morphogenetischem Feld" sprechen. Aber wie kann man dies erkennen, und vielleicht auch abgrenzen von "nur im mir stattfindenen Zuständen"?
Wenn ich mich z.B. in Umfelder begebe, die sehr stark emotional aufgeladen sind, wie z.B. in der Fan-Kurve eines Fussballstadions, oder aber im religiösen Rahmen in Taize oder bei einem Voodoo-Ritual. Ganz sicher kann ich mich distanzieren, aber dann gehöre ich nicht mehr dazu - kann ich denn im Geschehen sein, mich identifizieren aber mich außerhalb des emotionalen Strudels befinden? Hier kommt das Thema "Hingabe" dazu, wenn ich mich hingebe, bin ich einfach voll drin und ich schwimme mit, egal wos langgeht. Was gebe ich auf, wenn ich mich hingebe?
Ich kenne einen Zustand, bei dem ich mich total anderen Menschen verbunden fühle - ich bezeichne das als "die Seele des anderen berühren". Was ist das? Ist das nur ein narzistisches Gefühl von einer Einheit, die nie erreichbar ist? Oder spüre ich da wirklich mit einem innern Sinn den inneren Sinn des Gegenübers? Es fühlt sich genau so an. Manchmal spüren die anderen Menschen das auch, manchmal spüren sie es nicht, oder sind verwirrt. Es passiert auch recht selten, da es etwas Übung und auch ein "Einlassen können" und ein "Einlassen wollen" voraussetzt.
Was sagt ihr dazu?
LGInti