Warum schuf Gott den Teufel?

Die Frage ist jetzt, ob tyrannisch immer negativ ist. Manchmal braucht es auch ein Prinzip der Durchsetzung, um zu führen und zu entscheiden.
Die Ermordung aller - unschuldigen - Erstgeborenen Ägyptens finde ich zum Beispiel nicht witzig. Du bist wohl überzeugte Christin womit für dich alles positiv wird was Gott tut. Ich sehe in solchen Taten eine Ordnung die zu stark geworden ist und darum durch das Chaos bekämpft werden musste.
 
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Hierzu vielleicht ein passender Text von einem Freund von mir, Henk Gorhuis:

Wie Gott sich selbst erschaffen hat

Manche interessieren sich dafür, wie Das Universum funktioniert. Andere dafür, wie es entstanden ist. Dann ist da natürlich das Interesse, was vor oder hinter dem Universum ist, woraus das Universum hervorgegangen ist. Aber kann man auch fragen, wie denn dasjenige selbst entstanden ist? Wie ist Gott entstanden? Oder wird es von manchen gar als vermessen empfunden, sich die Frage zu stellen, wie Gott, bzw. das jenige was der Grund des Universums ist, selbst entstanden ist?

Wir können Gott als das Nicht-Gewordene, das Ewige verstehen. Aber auch diese Idee kann irgendwoher stammen. Auch die Idee des Ewigen könnte von Gott erschaffen worden sein, wie er demnach vielleicht auch sich selbst erschaffen hätte.

Mich hat diese Frage schon immer fasziniert: Wie ist Gott entstanden, bzw. wie hat Gott sich selbst erschaffen? Natürlich dürfen wir da nicht in kausalen bzw. zeitlichen Vorgängen denken, da auch schon Kausalität und Zeit zum Erschaffenen, also zur Schöpfung gehören. Die Selbsterschaffung Gottes muss also jenseit von Zeit und Kausalität liegen.

Können wir denn überhaupt etwas darüber herausfinden? Ist es nicht schon schwer genug, sich im Universum zurechtzufinden und es zu verstehen? Oder sogar eine Ahnung zu bekommen über den Entstehungs- bzw. Schöpfungsvorgang selbst? Wie sollen wir denn etwas, das noch Jenseits der Schöpfung bzw. der Entstehungsgeschichte des Universums liegt, herausfinden? Wie sollen wir, wenn wir beispielsweise vom Big Bang Modell ausgehen, etwas über die Welt vor dem Big Bang herausfinden? Wenn zudem die Zeit und die Kausalität erst durch den Big Bang entstanden sind?

Nehmen wir hingegen mal versuchsweise ernst, dass wir Gott ähnlich sind, ein Ebenbild Gottes sind, könnte es durchaus möglich sein, dass wir auch etwas von der Selbsterschaffung Gottes erkennen können. Gehen wir im weiteren von der These aus, dass die Selbsterschaffung Gottes auch jetzt geschieht, da sie sowieso jenseits von Zeit und Raum geschieht. Gehen wir ausserdem davon aus, dass Gott uns durch das Universum Zeuge sein lässt von seiner Selbsterschaffung. Dann könnte man in jedem Entstehen eine Kopie der Selbsterschaffung Gottes erkennen, sofern man sie nicht als kausal bzw. zeitlich betrachtet.

Ich hatte immer Mühe, mit der These, dass Gott das Universum erschaffen hat, um sich darin selbst zu erkennen. Das hätte er als Allmächtiger ohne weiteres auch einfacher haben können. Aber wie wäre es, wenn das Universum ein ständiger Ausdruck der Selbsterschaffung Gottes wäre? Nicht um sich selbst darin zu erkennen, sondern um zu zeigen wie geschickt seine Selbsterzeugung ist? Damit sichtbar wird, dass jedes Entstehen im Universum kein kausales und zeitliches ist, sondern eben eine Selbsterschaffung jenseits von Zeit und Kausalität? Vielleicht sollen wir in den Phänomenen dieser Welt nicht die Erschaffung bzw. die Schöpfung Gottes erkennen, sondern seine Selbsterschaffung? Führt das zu anderen Erkenntnissen und Schlussfolgerungen als die Geschichte der kausalen und zeitlichen Entstehung und Entwicklung des Universums?

Es würde vieles bis in die Quantenphysik und Molekularbiologie leichter erklären. Ein Stein ist da, weil er sich ständig selbst erschafft. Eine Zelle ist da, weil sie sich ständig selbst erschafft. Ein Atom ist da, weil es sich ständig selbst erschafft. Ein Mensch ist da, weil er sich ständig selbst erschafft, alles als Ausdruck der Selbsterschaffung Gottes. Das Gesetz der Kausalität und der Zeitlichkeit, mit dem die Quantenphysik solche Mühe hat, wäre einfach obsolet.

Es würde auch den Dialog zwischen den Religionen erleichtern, denn man könnte zwar den Schöpfer bzw. den Schöpfungsprozess verschieden verstehen, aber nicht dessen Selbsterzeugung, vorausgesetzt dass Selbsterzeugung tatsächlich immer gleich funktioniert. Und auch die Diskrepanz zwischen Theistischen und Nicht-Theistischen Religionen könnte sich auflösen, da auch hier die Selbsterschaffung das verbindende Element würde, welches beide Möglichkeiten einschliesst.

Aber was können wir über Selbsterschaffung herausfinden? Wie geschieht Selbsterschaffung? Und wie zeigt sie sich in der Welt? Und weshalb erzeugt diese Selbsterschaffung neben Schönem auch so schreckliches Leid? Wirft die Orientierung an der Selbsterschaffung neue Einsichtsmöglichkeiten über Gut und Böse bzw. in den Sinn des Lebens auf?

Auch Gut und Böse erschaffen sich dann selbst, sie gehen nicht kausal aus anderem hervor. Gibt das neue Erkenntnisse in ihren Zusammenhang?
 
Da die Bezeichnungen Gott und Teufel weitestgehend immer noch für das Gute und das Böse stehen, würde ich Gott als das bezeichnen, was uns zuträglich ist (von einer höheren Warte aus) und uns fördert und voranbringt (BEWEGUNG-LEBEN), und den Teufel als das, was uns erstickt, unsere Entwicklung zum STILLSTAND-TOD bringt und uns letztlich tötet (auch seelisch).
Laut Bibel hat uns Satan dazu gebracht Erkenntnis zu gewinnen um den Preis unseres ewigen Lebens. Ich denke nicht dass dieser Preis zu hoch war.
 
Die Ermordung aller - unschuldigen - Erstgeborenen Ägyptens finde ich zum Beispiel nicht witzig. Du bist wohl überzeugte Christin womit für dich alles positiv wird was Gott tut. Ich sehe in solchen Taten eine Ordnung die zu stark geworden ist und darum durch das Chaos bekämpft werden musste.

Das ist eben auch wieder eine Definitionssache, die bei jedem anders ausfällt. Wenn ich an den Gott der Bibel glaube, wäre zu klären, ob ich wirklich an diesen Gott glaube. Wenn ja, müsste ich seine Entscheidungen doch irgendwie als übergeordnet einordnen für mich, weil ich ja diesen Gott als Gott anerkenne. Sonst müsste ich doch eher entscheiden, nicht an diesen altertümlichen Gott zu glauben, nicht? Wenn ich also davon ausgehe, dass da wirklich Gott wirkt, nehme ich die Haltung ein, die der göttlichen Entscheidung Sinn beimisst. Auf höherer Warte war es vielleicht gar nicht schlimm für die Erstgeborenen, vom Todesengel in den Himmel geführt zu werden. Wer weiß das schon, es muss nicht böse sein, da Gott Leben schafft und nimmt.
 
Gott hat die Materie dem Teufel überlassen, damit dieser das Niedere repräsentieren kann, denn Gott ist ja erhaben und schaut, wer es schafft das Teuflische zu überwinden.

Ja u. nein.

Geplant war das Teuflische nicht, aber nun ist es da u. es ist immer noch nicht geklärt wer das letzte Wort haben wird. Der Teufel hat behauptet der Mensch würde 1. sehr gut ohne Gott klar kommen (Anarchie), 2. wäre nur ethisch weil er sich pers. einen Vorteil erhofft (hat dem Menschen somit Altruismus abgesprochen, vom Respekt gegenüber der Natur ganz zu schweigen). Dazu kommt der Neid des Teufels auf den Menschen, warum auch immer... (ist ein Thema für sich).

Langweilig würde es mir nicht werden ohne das Böse. Wenn es wirklich stimmen sollte dass der Teufel der Grund ist, warum der Mensch unvollkommen wurde/ist u. von daher seine Millionen grauer Gehirnzellen nicht nutzen kann, weil seine Lebenserwartung drastisch begrenzt wurde, dann hätte man sooooooo viel mehr Zeit u. Intelligenz (bessere Nutzung des Gehirns, die Chemie/Synapsen perfekt) um zu lernen u. zu entdecken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Für mich ist Gott, als Lebensprozess verstanden, wie der Puls und der Atem der Welt, wie ihr Herz und ihre Lunge. Wie das Herz, das schlägt und dann ruht, wie der Atem, der kommt und geht. Es ist ein großer Rhythmus, der alles umfasst zwischen einem Schlag und der nachfolgenden Ruhe. Man kann den Herzschlag begreifen als eine Abfolge von Aktion und Ruhe, beides zusammen ergibt den Puls, so verhält es sich mit den Ereignissen in der Geschichte der Welt und in kleinerem Rahmen unserer eigenen Lebensgeschichte, es ist wie eine Art Musik.
 
Für mich ist Gott, als Lebensprozess verstanden, wie der Puls und der Atem der Welt, wie ihr Herz und ihre Lunge. Wie das Herz, das schlägt und dann ruht, wie der Atem, der kommt und geht. Es ist ein großer Rhythmus, der alles umfasst zwischen einem Schlag und der nachfolgenden Ruhe. Man kann den Herzschlag begreifen als eine Abfolge von Aktion und Ruhe, beides zusammen ergibt den Puls, so verhält es sich mit den Ereignissen in der Geschichte der Welt und in kleinerem Rahmen unserer eigenen Lebensgeschichte, es ist wie eine Art Musik.

Sehr poetisch ausgedrückt, danke! (y)
 
Ich denke nicht dass Satan die Abwesenheit von Liebe ist. Liebe steht über Ordnung und Chaos, über Licht und Schatten. Wenn die Bibel wahr ist dann hat uns Satan aus der Tyrannei Gottes im Garten Eden befreit und dafür seinen Posten im Himmel aufgegeben. So was tut niemand der nicht liebt.
Wie erkennst Du den Garten Eden, das Paradies als Tyrannei?
Satan ist der Vater der Lüge - wie es geschrieben steht. Er hat sich gegen die Gesetze Gottes gestellt und Chaos verursacht, das in keinster Weise als gut zu betrachten ist, er wurde aus dem Himmel gefeuert und hasst Gott und Christus.

lg
Syrius
 
Laut Bibel hat uns Satan dazu gebracht Erkenntnis zu gewinnen um den Preis unseres ewigen Lebens. Ich denke nicht dass dieser Preis zu hoch war.
Die Erkenntnis war lediglich, dass sie sich erneut verschuldet haben und die Gesetze Gottes gebrochen hatten - eine bittere Erkenntnis, denn sie wurden des Paradieses verwiesen.

Mir "ERKENNEN" an sich hat das gar nichts zu tun.
 
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Die Ermordung aller - unschuldigen - Erstgeborenen Ägyptens finde ich zum Beispiel nicht witzig. Du bist wohl überzeugte Christin womit für dich alles positiv wird was Gott tut. Ich sehe in solchen Taten eine Ordnung die zu stark geworden ist und darum durch das Chaos bekämpft werden musste.
Das kann man auch ganz natürlich erklären. Der Nil verfärbte sich rot aufgrund ganz bestimmter Algen, die aber giftig waren. Zudem war es üblich, dass in Ägypten die Erstgeborenen zu Tisch immer zuerst und am meisten zu Essen erhielten und da sie daher zu viel von den Produkten aus dem Nil genossen, starben vorwiegend Erstgeborene.
 
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