Warum ist Jesus in diese Welt gekommen?

Lieber Roti,

die Frage lässt sich im Evangelium nach Markus eher ergründen, weil es auch das älteste der vier Evangelien ist. Das bedeutet, dass sich darin die Entrückung zum Christus noch nicht so stark niedergeschlagen hatte, wie das bei Johannes der Fall ist.

Bei Markus wird er als Mensch dargestellt, der von seiner messianischen Mission erfüllt war, deshalb beginnt Markus sein Evangelium auch nicht mit der Geburtsgeschichte, sondern gleich mit der Taufe am Jordan. In der Erzählung von Markus gibt es auch Anzeichen, dass er zum Ende seiner Mission begann, sich selbst als der Messias zu verstehen.

Es war in der Zeit, als er und seine Jünger sich von Betsaida am See Gennesaret nach Cässarea Philippi im Norden aufmachte, um dort sein Botschaft zu verbreiten. Auf diesem Weg hatte er dann auch zum ersten Mal laut über seine Rolle nachgedacht (Mk. 8[27-33]). Von dort waren sie dann zu dem bevorstehenden Passahfest nach Jerusalem aufgebrochen (entlang des Ostufers des Gennesaret über Jericho [ca. 233 km]).

Ob er dann mit dieser Reise tatsächlich seine Mission zu einem Ende führen wollte, ist nicht ganz so klar. Einerseits kann hier seine ständige Ungeduld eine Rolle gespielt haben oder anderseits die angespannte Situation in Jerusalem zum Passahfest. Wenn man der Passionsgeschichte folgt, hatte er jedenfalls keine Gelegenheit der Provokation ausgelassen.

Einige Punkte in der Passionsgeschichte dürften jedoch ein Zugeständnis an die Prophezeiungen vom Herbeikommen des Reich Gottes aus dem Alten Testament geschuldet sein. Die Masse der Ereignisse der Passionsgeschichte finden sich dort an verschiedenen Stellen wieder.

Die Geschichte von der Tempelsäuberung würde ich ihm jedenfalls wegen seines Temperaments wegen durchaus zutrauen. Als tiefgläubiger Mensch kann er sich sicherlich an Jeremia 7[11] erinnert haben und zur Tat geschritten sein:
„Haltet ihr denn dies Haus, das nach meinem Namen genannt ist, für eine Räuberhöhle? Siehe, ich sehe es wohl, spricht der HERR.“



Merlin
Von Menschen geschrieben und von Machtmenschen umgeändert worden, das es nicht mehr als Hinweis genommen werden kann. Wir wissen es nicht und wer meint es Besser zu wissen, der maßt sich nur was an. Warst du dabei? Warum dann diese Behauptung?
 
Werbung:
Ob er dann mit dieser Reise tatsächlich seine Mission zu einem Ende führen wollte, ist nicht ganz so klar. Einerseits kann hier seine ständige Ungeduld eine Rolle gespielt haben oder anderseits die angespannte Situation in Jerusalem zum Passahfest. Wenn man der Passionsgeschichte folgt, hatte er jedenfalls keine Gelegenheit der Provokation ausgelassen.

Wie schließt du auf Ungeduld? Den Evangelien nach hat Jesus sehr genau gewusst, was kommen wird, hat er es doch mehrmals angekündigt.
 
Von Menschen geschrieben und von Machtmenschen umgeändert worden, das es nicht mehr als Hinweis genommen werden kann. Wir wissen es nicht und wer meint es Besser zu wissen, der maßt sich nur was an. Warst du dabei? Warum dann diese Behauptung?

Einfältig ist auch der, der glaubt zu wissen, was andere wissen können!
 
Zitat aus #6
Jesus ist nicht auf die Welt gekommen, um am Kreuz für die Schuld des Menschen zu sterben, denn er hatte sich selbst dieses Kreuz aufgeladen, um die Prophezeiungen vom Knecht Gottes aus dem Alten Testament zu erfüllen. Es ist also nicht das Geheis einer Kirche, sondern Jesajas, Amos, Hoseas, Gottes und Jesus selbst.

Lieber Merlin,
du weist auf Amos. Hosea und Jeremia hin, die allesamt aus ihrer prophetischen Sicht die Greueltaten des zornigen und rachsüchtigen alttestamentlich-strafenden Gottes Jahwe beschreiben.
Dies steht in einem krassen Gegensatz zum liebenden Vatergott des Neuen Testamentes von Jesus Christus.

Umso mehr ist es doch genau die Frage, warum Jesus ausgerechnet hier seine Botschaft der Liebe und des inneren Lichtes eingebracht hat.

Daher trifft meine Frage in #1 doch genau den Kern. Warum kam Jesus in diese Welt? Doch sicher nicht, um den rachsüchtigen Kriegsgott des Alten Testamentes zu bestätigen.

Alles Liebe
 
Zitat aus #6


Lieber Merlin,
du weist auf Amos. Hosea und Jeremia hin, die allesamt aus ihrer prophetischen Sicht die Greueltaten des zornigen und rachsüchtigen alttestamentlich-strafenden Gottes Jahwe beschreiben.
Dies steht in einem krassen Gegensatz zum liebenden Vatergott des Neuen Testamentes von Jesus Christus.

Umso mehr ist es doch genau die Frage, warum Jesus ausgerechnet hier seine Botschaft der Liebe und des inneren Lichtes eingebracht hat.

Daher trifft meine Frage in #1 doch genau den Kern. Warum kam Jesus in diese Welt? Doch sicher nicht, um den rachsüchtigen Kriegsgott des Alten Testamentes zu bestätigen.

Alles Liebe

Liest nicht jeder das, was er in sich trägt? Versteht nicht jeder das, was er verstehen will?

Im Kontext kann ich weder einen rachsüchtigen, noch tyrannischen Gott in der Bibel erkennen.. im Gegenteil.. wenn man genau liest, sieht man sehrwohl den liebevollen Vater.. denn - wäre er es nicht, wäre kein einziger Mensch mehr hier und keine Planeten würden das Universum zieren.

Ausserdem weisst alles im AT auf die Geburt Jesu hin.. zb. das Opfer, dass Gott von Abraham verlangte, usw..
 
Nachtrag: Übrigens heisst es nicht, dass ein liebender Vater seinen Kindern alles gelten lässt...
 
Werbung:
Obwohl dieser Gott eine Erfindung des Menschen ist. Und nicht von der Schöpfung heraus. Ob es Fehl-Interpretationen waren, steht wohl auf einen anderen Blatt.
Eigentlich ist die Verehrung Jesus nichts anders als die Fortführung des Eingottglaubens, auf Abgewandelter Art der Christen. Und auf Macht- und Herrsch-Süchtigkeit gebaute Glaubensgemeinschaft. Ob Jesus als Messias oder nur als Mensch auf Erden kam, kann nur Jesus selbst Beantworten. Denn was was Wissen wir? Oder wollen wir Anmaßend sein?

Was wir wissen, ist das, was überliefert ist. Manches von diesem kann auch Fehlinterpretation sein. Johannes ist mir doch noch der authentischste, weil er Zeitzeuge und derjenige war, der Jesus am nächsten gestanden hat.

Du sagst, Gott sei eine Erfindung der Menschen.
Das ist deine Meinung und die ist zu achten. Für mich ist Gott der Schöpfer aller Welten und allen Seins und er wird alles eines Tages wieder einatmen. Doch jede Religion hat ihre eigene Sicht von Gott und jede hat ihre Berechtigung, denn jeder hat seinen Zugang zum göttlichen Sein - und der ist vielfältig.
Ich achte und verehre den liebenden christlichen Gott des Neuen Testamentes und sehe im hinduistischen Brahman keinen Widerspruch, sondern eine Bestätigung


@ELi7 , ich finde deine Frage als Sinn-frei. Ist es Langeweile oder nur weil dir der Kontakt zu Gleichgesinnten Menschen fehlt?
Du fragst mich nach meiner Motivation, warum ich diesen Thread eröffnet habe.
Wenn ich zurückdenke an meine Zeit des Überflusses in der Schweiz, so war dies für mich neben meinem Beruf eine Zeit des vielfachen Lernens, im unten stehenden Blog detailliert beschrieben in der Seitenleiste. Hier in einem Land der Armut und der Bedürftigkeit bemühe ich mich um tätige Hilfe und mitmenschliche Liebe.

Aber du hast recht, ich freue mich, Kontakt zu haben zu gleichgesinnten und kritischen Forenkolleginnen und -kollegen. Darüber hinaus habe ich eine umfang- und tiefreichende karmische Vergangenheit, die mich genau solche Fragen stellen lässt.
Alles Liebe
 
Zurück
Oben