Warum glaubt ihr an reinkarnation?

Werbung:
Hallo Jona,
Ja, aber jetzt verrate es mir einmal: Was ist mit denen?
Da ich das nun schon versucht habe zu erklären, Du es aber meine Ausführungen nicht verstehst, kann ich in diesem Punkt auch nichts weiteres dazu schreiben.

Das andere verstehe ich nicht:
Du schreibst so, als wären Machterhalt und Wiedergeburt einfach auf einer Ebene! Jedoch wird sich kein Mensch (außer vielleicht der, der sich wie ein von dir erwähnter Fußboden benimmt...) seine nächste Wiedergeburt absichtlich verhunzen, um die Macht einer Institution zu stärken, an die er selber nicht so recht glaubt.
Wenn sie glauben, ihr Machtwahn habe keine Auswirkungen auf nächste Leben, können sie ihren Machtwahn leben - ohne Gewissenskonflikte...

Doch, glaube ich.
Und zwar aus unterschiedlichen Gründen.

Und du:
Glaubst du, dass die Kirche früher aktiv sich für das Wohl von Menschen einsetzen und es schützenm wollte??? Lies mal in den Geschichtsbüchern...
Ich glaube, dass z.B. Landpfarrer sehr viel für ihre Gemeinde getan haben (u.a.). Aber nicht die Männer, die wenig mit Gemeindearbeit zu tun hatten. z.B. Bischöfe und Päpste.

Antwort: "In früheren Jahrhunderten hat die Kirche keine Gerechtigkeit gefordert, da hat sie Wasser gepredigt und selbst Wein getrunken (die mächtigen Kirchenherren!)." (Zitat Ahorn, und ich spiele mich jetzt nicht ewig mit dem Computer, dass ich das auch noch richtig zitiere... Sorry!)
An die Äusserung kann ich mich noch erinnern. Brauchst sie nicht suchen...
Ok, nicht die Kirche, sondern die Oberen Mächtigen der Kirche!

Aber jetzt zum Kern:
Ich habe noch nie einen Hindu gesagt, ich verstehe seinen Glauben besser als er selbst.
Ich habe noch nie einer Muslima erzählt, eigentlich brauche sie kein Kopftuch aufzusetzen oder sie müssen es unbedingt tun.
Ich habe nie einem Juden aufgeklärt, wie er es mit Schweinefleisch zu halten hat oder einem Buddhisten eine kleine Unterweisung in die Lehre Buddhas gegeben.
Soweit ich mich einnern kann, soweit ich halbwegs nüchtern war, soweit ich meiner Sinne mächtig bin, habe ich nie, absolut nie so etwas gemacht.
Da ich nicht im Hinduismus, auch nicht im Islam oder Judentum aufgewachsen bin, weiss ich über diese Religionen nicht sehr viel.
Jedoch wurde ich getauft und bin in einer christlichen Gesellschaft gross geworden. Das Christentum betrifft also meine Vergangenheit und die Vergangenheit meiner Familie. Aus diesem Grund musste ich mich (auch im Geschichtsunterricht) mit dem Christentum und seiner Geschichte beschäftigen!

Aber hier im Forum, bei Leuten, die im welchen-Sinn auch immer sich mit "Esoterik" beschäftigen:
Gibt es eine Form der erleuchteten Weisheit, die dermaßen auf andere herunterschaut, dass sie schwer anders als "unaushaltbar präpotent" erscheint.
Und wenn das anders wäre, wäre es eben entspannter.
Ja, ich gebe es zu. Ich habe ein Problem mit dem Christentum, weil es in unserer Gesellschaft omnipräsent ist - und ich kann nicht mehr zählen, wieviele Menschen versuchten mich zu missionieren. Ich sage nicht, dass mein Glaube für alle Menschen der Richtige ist und wünsche mir von Andersgläubigen auch, dass sie mich mit meinem Glauben in Ruhe lassen.
Jeder Christ darf an Jesus und die Dreifaltigkeit der Kirche glauben - oder an die Heiligen, da sage ich nichts dagegen. Doch sollte uns Mitteleuropäern auch klar sein, dass in der Vergangenheit - auch im Namen der Kirche - viel Unrecht geschehen ist.

Auch von mir einen lieben Gruss
Ahorn
 
Hi Ahorn!

Gerade das sehe ich überhaupt nicht so...

Alles Gute
jona

Ja, das ist wieder der unterschiedliche Blickwinkel. Die christlichen Kirchen sind hierzulande die einzigen (Kirchen), die die Bevölkerung mit Kirchenglocken beschallen dürfen. Muslims und Juden bemerke ich gar nicht, wenn sie zu ihrem Gottesdienst gerufen werden. ist jetzt nur ein Beispiel.
Dann diese morgendlichen Predigten im Radion - egal welchen Sender Du hörst.
Desweiteren wirst Du - zumindest da, wo ich wohne - schief angeschaut, wenn Du nicht Mitglied bei den Evangelen oder Katholiken bist.
In Norddeutschland mag das etwas anders sein - doch im Süden empfinde ich es als ganz arg!

LG
Ahorn
 
Die Vorstellung eines sich immer wiederholenden Lebens ist in unserem Kulturkreis nicht neu, sie erlebt zur Zeit eine Renaissance. Die Idee der Wiedergeburt war in unserem Kulturraum eigentlich auch nie ganz ausgestorben, da sie in kleinen Kreisen, z.B. bei den Katharern, zwar ein kärgliches Dasein fristete, jedoch die ganze Zeit bis heute überdauerte.

Auch die Kelten gingen von der Wiedergeburt aus.

In dem germanischen Heldenepos Edda wird bereits ein Wandel bezeugt, dass die Germanen auch an eine Wiedergeburt glaubten: Die Wiederkehr der Menschen war ein Glaube der Vorzeit, doch nennt man das jetzt Altweiberwahn. (Aus Edda, Helge der Hundingstöter)

Auch Jesu Lehre ging von der Reinkarnation aus:
Und Jesus ging fort mit seinen Jüngern in die Dörfer bei Cäsarea Philippi. Auf dem Weg fragte er seine Jünger und sprach zu ihnen: Was sagen die Leute, wer ich sei? Sie antworteten: Sie sagen, du seiest Johannes der Täufer; etliche sagen, du seiest Elia; etliche, du seiest der Propheten einer.(Mk. 8,27-28)

Bei Petrus klingt die Wiedergeburt in seinem ersten Brief an: Haltet rein eure Seelen im Gehorsam der Wahrheit ungefärbter Bruderliebe, und habt euch untereinander beständig lieb von Herzen, als die da wiedergeboren sind nicht aus vergänglichem, sondern aus unvergänglichem Samen. (1. Pet. 1,22)

Und der Kirchenvater Clemens von Alexandrien erklärte: Die Wiedergeburt ist eine durch die Tradition überlieferte und durch den heiligen Paulus autorisierte Wahrheit.

Markus, Matthäus, Lukas, Johannes, Petrus und auch Paulus reden von der Wiedergeburt, und doch wird sie größtenteils von den christlichen Kirchen ausgeklammert. Wieso?
Die Idee der Wiedergeburt wurde von den abendländischen Machthabern so gut wie ausgemerzt: Wie kam das?
Es gab eine Zeit, sie wird die Zeit des Synkretismus genannt, das war eine Zeit der Vermischung vieler Kulte und religiöser Ideen. In diese Zeit fällt die erste Weltkirchenversammlung, das sogenannte erste Ökumenische Konzil. Es fand im Jahre 325 in Niccäa statt, der damaligen Hauptstadt des Oströmischen Reiches am Schwarzen Meer in der heutigen Türkei. Das Konzil wollte die Vermischung des rechtgläubigen Christentums mit den anderen Religionen und Lehren verhindern. Es verwarf die Lehre des alexandrinischen Bischofs Arius, welche das Dogma von den drei gleichen Wesen in dem einen Gott als falsch ansah, und stempelte sie zur Irrlehre. Um weitere Irrlehren zu verhindern, wurde festgelegt, was rechtgläubig sei, und was falsch. Dieses Werk, in dem alles festgelegt wurde, was als rechtgläubig gilt, nennen wir die Bibel. Hierbei wurden die Texte aufgenommen, die den Mächtigen gefällig waren. Andere Texte, die wir heute Apokryphen nennen, das sind sogenannte verborgene oder unechte Schriften, sind den anerkannten biblischen Schriften formal und inhaltlich sehr ähnlich. Sie wurden herausgenommen, vor allen Dingen dann, wenn sie nicht dem Konzilsgeist entsprachen. Einer der Texte, die in das Werk der Bibel aufgenommen wurde, ist der Brief des heiligen Apostels Paulus an die Hebräer; er wird ihm aber tatsächlich zu unrecht zugeschrieben; wohl deshalb, um ihm mehr Gewicht zu geben, wird er der Autorität des Heiligen Paulus unterstellt. Dieser Brief stammt nicht von ihm, da unter anderem die für Paulus typischen Eingangsworte fehlen. Er könnte jedoch aus dem Kreis um Paulus kommen, vermutlich von einem Römer namens Apollon.
Was hat es nun im Zusammenhang der Wiedergeburt mit diesem Brief auf sich? Dort heißt es:... wie es dem Menschen bestimmt ist, nur einmal zu sterben, danach das Gericht folgt ... (Heb. 9,27)

Mit dieser falschen Unterstellung wird das Wissen um die Wiedergeburt aus dem Christentum getilgt und dafür die höllische Idee des letzten Gerichts eingeführt.
Die Wiedergeburt wurde als Auferstehung am Jüngsten Tag oder als geistige Wiedergeburt umgedeutet. Trotz der Verbannung des Wissens um die Wiedergeburt aus der Bibel bei der nachkonzilen Harmonisierung der Evangelien durch gewisse Correctores, verschwand das Wissen um die körperliche Wiedergeburt nicht.
Den zweiten Versuch, das Wissen um die Wiedergeburt auszurotten, unternahm nicht die Kirche, sondern eine weltliche Macht. Dies geschah während das römische Reich in zwei Teile zerfallen war, in West- und Ostrom. Ostrom wird zu jener Zeit Byzanz genannt. Der gebürtige Bauernsohn und spätere Kaiser Justinian ist unter den byzantinischen Kaisern einer der hervorragendsten Herrscher, der dem 6. Jahrhundert den Namen Justinianisches Zeitalter gegeben hat. Durch zwei Dinge wurde Justinian besonders bekannt, durch die Rechtsreform in seinem Reich, die zur Grundlage der europäischen Rechtsentwicklung wurde, ferner durch den Bau der Hagia Sophia, die das Vorbild von Domen und Moscheen wurde. Aber er wurde auch durch unrühmliche Gegebenheiten bekannt: Wenn das 3. Deutsche Reich unter Hitler oder die ehemalige DDR ein Muster für Bespitzelung gebraucht hätte, wären sie durchaus von dem Beispiel des Justinianischen Imperiums begeistert gewesen. Um vor der Bespitzelung sicher zu sein, bediente man sich des Byzantinismus, das ist eine Kriecherei oder eine unwürdige Schmeichelei.
Justinian war, wie kein oströmischer Kaiser vor ihm, von der Idee beherrscht, sein Reich, Byzanz, zum Erbe des gesamten Imperium Romanum, das heißt, zum gesamten Römischen Reich, zu machen.
kaiserlichen Erlass, worin unter anderem der Glaube an die Präexistenz der Seele mit dem Kirchenbann belegt wurde.
Der Erlass wurde, wenn auch gegen die eigene Überzeugung vom Papst und den Patriarchen von Konstantinopel, Alexandrien, Antiochien und Jerusalem unterzeichnet. Aber eine Überzeugung lässt sich nicht mittels kaiserlichen Erlasses ausräumen, und so flammte der Streit um die Präexistenz der Seele zehn Jahre später wieder auf.
Nicht der damalige Papst Vigilius, sondern Kaiser Justinian, berief im Jahre 553 das fünfte Ökumenische Konzil zu Niccäa ein. Zu diesem Konzil erschienen zwar 160 ostkirchliche, jedoch nur sechs westkirchliche Würdenträger. Das Fernbleiben des Papstes und der anderen westkirchlichen Würdenträger war ein Protest, dass der Kaiser sich in kirchliche Angelegenheiten einmischt, und dies nicht ein Konzil der Kirche, sondern das Konzil des Justinians war. Der Papst wurde aus Rom mit körperlicher Gewalt vom Altar weg zum Konzil nach Niccäa geschleppt...
Bei diesem Konzil ging es um etwas anderes als um Wiedergeburt oder die Präexistenz der Seele. Aus rein machtpolitischen Gründen wurde am Tag vor der Eröffnung des Konzils die Präexistenz der Seele verdammt. Dadurch ist diese Verdammung kein offizieller Konzilsbeschluß. Jedoch im Nachhinein wurde oft angenommen, dass die Verdammung der Präexistenz der Seele auf dem fünften ökumenischen Konzil beschlossen wurde. So wurde die Präexistenz der Seele einmal als verdammt bezeichnet, ein andermal wieder nicht, je nachdem, wie exakt die Konzilsberichte nachvollzogen worden waren.
Das Wissen von der Wiedergeburt war ein Gut der indogermanischen Religion und wurde im Laufe der immer stärker werdenden Patriarchalisierung systematisch ausgerottet. Überall, wo es Ahnenverehrung gibt, bei den Naturvölkern Afrikas oder Amerikas, bzw. bei den zivilisierten Völkern Asiens, kennt man das Wissen um die Wiedergeburt bestens.
Auszug aus Peter A. Söhngen: "Gespräche mit Lucy, Band 1 - Trinität"
 
Hallo amgosiyasu!

Die meisten, denke ich, glauben an Reinkarnation einfach deshalb, weil sie den Gedanken nicht aushalten, dass dieses Leben unser einziges Leben ist. Und wenn dieses Leben hier unbefriedgend erscheint, ist die Vorstellung unglaublich verlockend, schon einmal der König vom Sirius oder wenigstens eine loiebe Hexe gewesen hzu sein.

Ja, da hast du wohl recht, das seh ich genauso.
Viele Menschen können es sich einfach nicht vorstellen, dass es sie irgendwann einfach nicht mehr gibt. Sie können sich selbst nicht wegdenken und meinen, das Leben hätte doch gar keinen Sinn, wenn sie nicht wiedergeboren werden.

Das ist schon ein bisschen schräg, wenn man sich das dann genauer anschaut - einerseits wird das Ego verurteilt und andererseits können sich viele die Welt oder auch das Universum ohne sich selbst nicht vorstellen.

Ob das wie du sagst davon kommt, dass die Leute ihr Leben als unbefriedigend empfinden - hmmm weiss ich nicht. Wenn es so unbefriedigend ist, warum wollen sie dann immer wieder geboren werden ?
Andererseits, wenn es für sie befriedigend ist, wär es vielleicht nicht mehr notwendig an Wiedergeburt zu glauben.

Ich denke es liegt eher daran, dass viele sich zu wichtig nehmen, oder damit es eben besser aussieht - nur ihre Seele so wichtig nehmen, der Körper wird ja weniger als wichtig empfunden - aber ihre Seele eben ist so unwahrscheinlich wichtig, dass sie zumindest in irgendeinem Leben mal eine Prinzessin oder Häuptlingstochter sein muss. :D


Love
Mandy




* Menschen ostasiatischer Relionen wollen ihr Ego ablegen. Für sie ist die Vorstellung, noch einmal geboren zu werden schrecklich. Sie wollen diesem Kreislauf entfliehen.

* In der westlichlichen Modeesoterik ist der breite Konsens hingegen wie in unserem Wiortschaftssystem: Immer, immer mehr, immer mehr...

(* Der normale Mensch glaubt nicht an Reinkarnation, weil er an die Kraft des Stärkeren glaubt, an Egoismus und an platten Materialismus oder überhaupt nichts glaubt....
* Christen glauben, - aber das ist eine andere Geschichte, und soll woanders erzählt werden...)

jona[/QUOTE]
 
Die meisten, denke ich, glauben an Reinkarnation einfach deshalb, weil sie den Gedanken nicht aushalten, dass dieses Leben unser einziges Leben ist. Und wenn dieses Leben hier unbefriedgend erscheint, ist die Vorstellung unglaublich verlockend, schon einmal der König vom Sirius oder wenigstens eine loiebe Hexe gewesen hzu sein.

Ich glaube kaum, dass es darum geht.
Was ist mit Menschen, die einfach um die Reinkarnation wissen? Die sich an alte Leben erinnern oder durch Rückführungen alte Leben gesehen haben?
Und ich glaube auch nicht, dass alle es positiv finden, dass es die Reinkarnation gibt.. gibt sicher einige, die einfach weg sein wollen.
 
Ich glaube kaum, dass es darum geht.
Was ist mit Menschen, die einfach um die Reinkarnation wissen? Die sich an alte Leben erinnern oder durch Rückführungen alte Leben gesehen haben?
Und ich glaube auch nicht, dass es alle positiv sehen..



Und woher nehmen wir das Wissen, dass dieses Wissen nicht reine Einbildung ist???

Oder einfach nur - wie man bei uns in Wien sagt ein "Gschichtl" - um sich so wichtig zu machen, wie man eben gerne sein möchte ?



Love
Mandy
 
Werbung:
Und ich glaube auch nicht, dass alle es positiv finden, dass es die Reinkarnation gibt.. gibt sicher einige, die einfach weg sein wollen.

Um´s "Wollen" geht´s hier aber nicht. Wenn ich es mir aussuchen könnt, dann tät ich auch noch gern ein paarmal hier auf die Welt kommen und noch ein paar Leben genießen, weil´s so lustig ist.

Aber ich kann mich nicht selbst belügen und mir das so lang einreden bis ich es glaub ...


Love
Mandy
 
Zurück
Oben