Moinsen Ihr alle
nachdem ich mich nun eine Weile durch diesen Thread gelesen habe möchte ich nun auch mitsenfen*g* wenn ich darf.
Zuerst einmal möchte ich sagen, dass die Überschrift ja schon ein bisschen schlüpfrig daher kommt.
Spontan musste ich an den gute alten Oswald Kolle, Beate Uhse und Alice Schwarzer denken. Kurz geschüttelt, gelesen ..immernoch leise grinsend.
Alles unbestritten (wer würde über Geschichte streiten). Trotzdem ist die "Emanzipationswelle" aus den USA gekommen, und mit dem Zweck, eben die Frau als Konsumentin potent zu machen.
Nachdem Frauen schon etwas länger und immer mehr sehr eigenständig leben, ist es doch auch logisch sie als Zielgruppe mit den gängigen Methoden des Marketings zu durchleuchten. Was spricht SIE an, wie ist das Konsumverhalten, wann und wofür gibt Sie das -oder besser Ihr Sauerverdientes aus?
Somit ist es falsch herum gedacht, dass die Emanzipation für Konsumzwecke instrumentalisiert wird, sondern anders herum wird ein Schuh draus. Weil Frauen es geschafft haben ihren Unmut zu formulieren, Fehlentwickungen und Ungerechtigkeiten anzuprangern und in vielen Bereichen abzuschaffen, ist dann irgendwann auch beim letzten noch so paternalistisch eingestellen Menschen angekommen, dass man daran nicht vorbei kommt. Und auch wenn dieser Mensch diese Tatsache ablehnt. Dieses Stück vom Kuchen möchte er sich dann doch nicht sang und klanglos an sich vorbeiziehen lassen.
Natürlich haben Frauen eine bestimmbare Kaufkraft. Schön zu sehen an den Slogan diverser Kosmetikfirmen ...
Noch in den 80ern wurde den Frauen ein "bevor sie von allen guten Männern verlassen werden" und die Ohren geworfen, wenn Sie nicht eine bestimmte Schönheitspille nahmen (das fand ich schon als Kind wirklich dämlich) und heute verpackt man es in ein:"We're worth it".
Hier wie damals wird die Tatsache genutzt, dass Frauen einkaufen gehen. Das bedeutet, die Konsumentin war bereits potent und musste nicht erst installiert werden.Und so beknackt wie ich persönlich diese Slogan finde-Diese Werbung tut das was Werbung immer tut- die Aufmerksamkeit der Zielgruppe wecken. (Auch das Pendant dazu ist nach wie vor vorhanden. Leistung, Erfolg und Macht sind nach wie vor männlich konnotiert.)
Jetzt kann man sich im zweiten Schritt die Frage stellen wodurch war sie denn potent? Noch in den 80ern war die gesellschaftlich gedachte Abhängigkeit der Frau vom männlichen Wohlwollen sicher größer als heute. Denn schon immer gab es alleinstehende Damen oder alleinerziehende Mütter.
Diese hatten es früher wesentlich schwerer als heute. Von daher ist ja die Frage warum die moderne Frau oft so unbefriedigt ist durchaus berechtigt.
Hier ist ja nicht-oder vermutlich nicht- in erster Linie sexuelle Frustration gemeint, sondern viele mehr, dass trotz der gesellschaftlichen Entwicklung, die für Frauen positiv zu bewerten ist immernoch eine große Unzufriedenheit existent ist.
Ich vermute aber, dass diese Unzufriedenheit immer da war und nicht geschlechts- sondern tatsachenbegründet ist.
Alleinerziehende Menschen- oder besser Menschen die Ihre persönliche Lebenssituation ungewollt als einsam, anstrengend, ungerecht und belastet empfinden, sind heute viel mehr dazu in der Lage auf Ihre persönliche Situation aufmerksam zu machen. Sie suchen und finden Gleichgesinnte und geben Ihrer Situation und dem Missstand ein Gesicht.
Das bedeutet- moderne Frauen sind nicht unbefriedigter als früher, sie sind nur lauter.
Da aber der Geräuschpegel der diversen ebenfalls absolut berechtigten Unbefriedigungen gleichmäßig steigt, wird die brauchbare Entwicklung in diesem Bereich vermutlich auch nicht schneller voranschreiten. Es ist vielmehr ein Frage der Geduld- bzw der Hartnäckigkeit mit der Forderungen in Realität umgewandelt werden können.
Liebe Grüße
Fluse