Wahrnehmungsmuster der dt. Sprache

Liebe Nuzu,

denke bitte einmal darüber nach, warum Du diesen Satz so geschrieben hast:
„Bei Prestige will man ja die Anerkennung von anderen Menschen bekommen ...“

und nicht so:
„Bei Prestige will man ja die Anerkennung von anderen Menschen kriegen ...“

Ich bin mir eigentlich ziemlich sicher, dass Du weist, was ich damit meine :whistle:


Merlin


Lieber Merlin!

Das weiß ich noch genau, das hatte stilistische Gründe.
Ich wollte nicht dauernd denselben Begriff verwenden und hab deshalb auf ein Synonym zurückgegriffen.

LG, Nuzu
 
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ich denke dass dieses Wort "kriegen" ganz banal aus dem Plattdeutschem stammt u. man sich keinen Kopf machen sollte. Anders ausgedrückt "die Kehre kriegen" (Kurve) u. sich anderem zuwenden.

Mich hat kürzlich ein Nicht-Deutscher (der nur einige Worte Deutsch spricht) gebeten ihm das Wort "Mahlzeit" zu erklären. "Guten Appetit" verstehe er, aber "Mahl-Zeit"? "mal Zeit haben fürs Essen?
Lustiges Wahrnehmungsmuster... :D
(Habe ihm erklärt dass ein "Mahl" ein altes deutsches Wort für ein feierliches Essen ist.)
 
Hallo miteinander!

Ich hab da ein Anliegen... was vielleicht aus meinen Ängsten heraus etwas übertrieben dargestellt ist. Aber in meiner These fängt das Kriegen im Umgang mit einander an. Wir verwenden in der deutschen Sprache ja häufig die Metapher "ich krieg dich" was so viel bedeutet wie ich bekämpfe dich. Doch da ich mir geschworen habe, nicht mehr zu kämpfen, muss ich mir überlegen, was für einen Umgang ich mir mit den Menschen angewöhne. In meiner Thesen ist das Bekriegen die Metapher für KRIEG - Wir wollen zum Beispiel etwas haben, was kriegen.... da wird mir übel wenn ich daran denke, dass der Mensch in der Umgangssprache so sehr das Wort kriegen verankert hat. Ich versuche das zu umgehen. Ich werde versuchen, das Wort kriegen versuchen durch ein anderes Wort zu ersetzen.

Ich will nämlich weder mich noch andere Menschen in meinem Leben bekämpfen, bedrohen, erpressen und alles was da noch so für negative Machenschaften gibt.

Was gedenkt das Forum zu meiner These? Ist das übertrieben beschrieben oder ist da wahres dran?

Gruß
Worti

Nein, das ist nicht übertrieben, das hast Du sehr gut erkannt! Und ich bin sicher, dass Deine Wachheit gegenüber diesem Thema gute Früchte tragen wird!
 
ich denke dass dieses Wort "kriegen" ganz banal aus dem Plattdeutschem stammt u. man sich keinen Kopf machen sollte. Anders ausgedrückt "die Kehre kriegen" (Kurve) u. sich anderem zuwenden.

Mich hat kürzlich ein Nicht-Deutscher (der nur einige Worte Deutsch spricht) gebeten ihm das Wort "Mahlzeit" zu erklären. "Guten Appetit" verstehe er, aber "Mahl-Zeit"? "mal Zeit haben fürs Essen?
Lustiges Wahrnehmungsmuster... :D
(Habe ihm erklärt dass ein "Mahl" ein altes deutsches Wort für ein feierliches Essen ist.)


Nee, es kommt aus dem Mittelhochdeutschen:

Herkunft

zu kriegen, ausgehend von der mittelhochdeutschen (mitteldeutschen) Präfixbildung erkrīgen (gekürzt zu mittelhochdeutsch krīgen) = strebend erlangen, erringen

http://www.duden.de/rechtschreibung/kriegen_erringen_erhalten

Und da sieht man die Verwandschaft zu "Krieg" recht deutlich, finde ich.
 
Ich würde sicherheitshalber auch die Vergangenheitsform von "ist" weglassen, im englischen Sprachraum bedeutet das wortwörtlich "Krieg" und man will ja keinen internationalen Konflikt provozieren..

Das ist gut gesagt! :)

Und ich bin auch der Meinung, dass die Verwendung von "kriegen" im Sinne von "bekommen" nicht den Weltfrieden gefährdet. :)
 
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