Interessant. Hattest Du diese Farbähnlichkeiten auch schon, bevor Du gut rechnen konntest - also, als Du zwar schon zählen aber noch nicht routinemäßig multiplizieren konntest?
Nein, die heutigen Farbzuordnungen entwickelten sich vermutlich erst, als ich rechnen lernte, oder sogar später.
Zahlen haben sind bei mir nur wenig mit anderen Sinneseindrücken verknüpft. Interessanterweise fast nur eine: Die 27 ist für mich rot und schmeckt nach Erdbeereis. Damit die die 27 für mich die Zahl, die am meisten Sinnesreitze triggert.
Für mich plausibel ist eine synästhetische Verknüpfung von z.B. Körpersprache (Mimik, Gestik) und Tonfall der Sprache zu visuellen Wahrnehmungen (ich weiß nicht, ob solche Synästhesien untersucht werden oder wurden). Wenn es das gibt, würden Betroffene Menschen eben die Körpersprache anderer menschen bewusster wahrnehmen - vielleicht auch als eine Aura. Sie sähen dann aber eben nichts real existentes, sondern hätten nur eine andere/stärkere Wahrnehmung für Bekanntes.
Mit "Bekanntem" meinst du wohl die Signale, die vom Auge ins Gehirn geleitet werden?
Falls ja, würde ich zustimmen. Diese Grundlage wäre bei Aurasehenden und Nicht-Aurasehenden vermutlich recht vergleichbar, solange die Augen funktionieren.
Aber durch das Ausmass der Weiterverarbeitung könnten verschiedene Menschen ganz andere Informationen aus diesen Daten extrahieren. Insofern denke ich, dass Aurasehende in diesem Datensalat, der über die Augen ins Gehirn gelangt, vermutlich mehr Informationen erkennen können als Nicht-Aurasehende.
(Die Blickbewegungen könnten sich zwischen Aurasehenden und Nicht-Aurasehenden allerdings unterscheiden, wenn sie eine andere Person betrachten. Somit auch der visuelle Input ins Gehirn.)
Etwas real Existentes sehen die synästhetischen Aurasehenden in diesem Sinne nicht. Was sie als Farbe sehen, sind wohl eher Charaktereigenschaften oder Emotionen, die berechnet wurden anhand der gesehenen Körpersprache.
Also so ähnlich, wie das, was ich oben über Körpersprache geschrieben habe. Weißt Du, ob solche Synästhesien auch in den Stuidien dazu untersucht werden?
Ja, die "Bewegung zu Klang"-Synästhesie beispielsweise führt zu einer erleichterten Wahrnehmung von Rhythmen von Blinklichtern.
http://www3.unil.ch/wpmu/neuroaudio/resaerch/synesthesia/
Naja, das wäre analog zum Riechenden im Land der Geruchslosen. Durchaus testbar, sofern derjenige behauptet aus den Wahrnehmungen gewisse Informationen ziehen zu können.
Vielleicht, wenn es sich um ein weiteres Universum handelt, zu dem theoretisch auch andere Personen einen Zugang hätten. Wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sein müssen, damit der Einblick in dieses weitere Universum möglich ist, kann es aber gut sein, dass es keine naturwissenschaftliche Methoden gibt, welche diese Bedingungen erfüllen. Dem Riechenden im Land der Geruchslosen kannst du beispielsweise geruchsintensive Gegenstände vorsetzen. Ich wüsste aber nicht, wie du Eigenschaften eines Paralleluniversums manipulieren oder überprüfen könntest, wenn du selbst nicht weisst, wie du Zugang zu diesem Paralleluniversum haben kannst.
Ich dachte aber auch an eine Art von Paralleluniversum, das spezifisch an eine Person gebunden ist und für andere Personen schlichtwegs nicht existieren kann. So als hätte z. B. ein Gott eine weitere Welt kreiert, die nur für eine bestimmte Person existiert. Vielleicht gibt es das für jede Person und unser gemeinsames Universum ist nur die Schnittmenge all dieser Universen. Es ist auch denkbar, dass es keinen göttlichen Schöpfer gibt, aber trotzdem viele Universen, die jeweils an einzelne Personen gebunden sind. Ein solches persönliches Universum muss zwar nicht vom Bewusstsein der entsprechenden Person kreiert worden sein, aber mit diesem irgenwie verlinkt sein. So könnte es für jede einzelne Person ein eigenes, sehr reales Unviersum geben. Gleichzeitig müsste offensichtlich eine Schnittmenge existieren, die sich als das Universum manifestiert, das wir alle teilen. Falls dem so wäre, ist es denkbar, dass die Auren im Universum einer bestimmten Person tatsächlich existieren, aber nicht im Universum einer anderen Person bzw. der Schnittmenge der Universen, die für uns alle zugänglich ist.