vorhersagende Träume / Traumbesuche von Verstorbenen?

FrauGrau

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4. August 2019
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Niederösterreich
Hallo ihr Lieben,

dieses Thema beschäftigt mich schon sehr, sehr lange... ich habe generell seit ich ein Kind bin und mich erinnern kann, fast nur Alpträume/anstregende Träume/extrem surreale Träume. Also nichts sehr angenehmes oder schönes.
Ich kann mich sehr oft an meine Träume und die kleinsten Details erinnern, ein wiederkehrender Traum meiner Kindheit ist noch Szene für Szene in meinem Kopf abgespeichert und auch ein paar aus dem Erwachsenenalter.

Dazu kamen in der Pubertät noch eine Art "vorhersagende" Träume, wobei ich nicht weiß, ob es das wirklich ist?! Ca. 2 Wochen bevor meine Oma sehr überraschend gestorben ist (Schlaganfall), hatte ich einen Traum, in dem ich in einem Krankenhaus am Gang sitze und auf etwas/jemanden warte. Kurz darauf kommt meine Oma zu mir und setzt sich neben mich. Sie lächelt mich an und sagt mir, dass sie jetzt leider gehen muss. Ich sage nichts, sie steht auf und geht den Gang entlang, bis ich sie nicht mehr sehe, Ende.
Selbst jetzt, wo ich es aufschreibe, fange ich an zu heulen...
Mein Papa hat mir damals lachend gesagt (da ich total verstört und voller Angst war, dass meine Oma stirbt, sie war eher eine Zweitmama für mich), dass Menschen, von denen man sowas träumt, dann immer am längsten Leben.
2 Wochen später kam der Schlaganfall, Hirntod, eine Woche war sie noch an Maschinen angeschlossen und die wurden dann abgeschalten.

Einige Jahre später wieder ein Traum in die Richtung, diesmal mit einem meiner Kaninchen (die ich eher wir kleine Hunde behandelt habe, ich hatte eine sehr enge Bindung zu ihnen), das ich im Traum tot aufgefunden habe. Ich war die Tage darauf wieder mit den Nerven am Ende.
2-3 Wochen später hab ich dieses Kaninchen tot in seinem Zimmer bei der Fütterung aufgefunden.

Sprung ins Jahr 2019 - mein Kater, der bei meinen Eltern wohnt, baut körperlich etwas ab und seine Nierenwerte sind nicht mehr so schön, wir starten eine erneute Therapiemaßnahme, um ihm zu helfen. An dem selben Tag träume ich, dass er es nicht mehr schafft, weil die Nieren komplett versagen.
Eine Woche später ließ ich ihn sehr schweren Herzens einschläfern, damit er nicht leiden muss (die Therapie schlug nicht an)

Auch träume ich jede Woche von meinen Großeltern (mütterlicherseits und väterlicherseite, alle schon gestorben) oder bereits verstorbenen Haustieren und es ist immer so greifbar und echt... meinem Opa konnte ich vor ein paar Wochen im Traum sagen, dass ich so traurig bin, dass er nicht mehr sehen kann, wie mein Leben weitergeht. Er hat mir geantwortet, dass das nicht stimmt.

Ich muss hier für jetzt Schluss machen, da mich das Thema doch mehr mitnimmt, als gedacht (ich glaube, mein Großteil der Trauer ist nicht verarbeitet).
Wenn jemand ähnliche Erfahrungen hat, würde ich mich auf einen Austausch freuen bzw. hat jemand schon mal von solchen "vorhersagungs" Träumen oder Traumbesuchen gehört? Vielleicht ist es auch nur meine labile Psyche? Ich weiß es nicht und glaube, dass es darauf keine eindeutige Antwort gibt, es gibt mir auf jeden Fall etwas Trost (wenn auch mit viel Trauer gemischt), meine Familie auf diese Art ab und zu sehen zu können.

Lg
 
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Hallo Du Liebe,
ich glaube, nein, weiß, dass Du den Trost von den Vorfahren ganz beruhigt annehmen kannst.
Dazu musst Du noch nicht einmal "an Geister glauben" oder spirituelle Ideologien bemühen (was Du natürlich für Dich nachprüfen und erforschen kannst).

Mal ganz objektiv und nüchtern betrachtet, mal angenommen, es sei alles Esoterische Mumpitz, in dem Fall tut es Dir doch gut, Ermunterung und Trost durch die Träume zu erfahren, sei es als Bild der Großeltern. Da "befiehlt" Dir niemand was Schlechtes oder sonstwelche kritikwürdigen Dinge.

Prüfe doch schlicht mal die Botschaften und Impulse, die Du bekommst, hiermit:
Ist es gut für Dich und alle Beteiligten?
Alles, womit es Dir selbst und allen anderen um Dich herum besser geht, ist etwas Gutes, das man annehmen kann.

Trauer macht verletzlich und man muss hindurch, es wird besser, hier im Forum sind Menschen, die Leid kennen und Dich auch ganz weltlich beim Schreiben und Lesen mittrösten können. Das ist was Gutes.

Außerdem sind hier einige Menschen, die auch Erfahrungen machen wie Du und die den Austausch suchen.

Einige sagen, dass Hellseherisches Unsinn ist, andere sagen das Gegenteil. Es gibt alles und alle schreiben dazu.

Ich gehöre zu denen, die es nicht für Unsinn halten, die ein Leben nach dem Tod für sehr wahrscheinlich, ja sicher halten und freue mich auf den Austausch (wenn ich auch wenig Zeit habe durch das, was gerade bei mir so los ist im Leben).

Ich habe Träume verschiedener Qualität (Art) und in einigen habe ich Erkenntnisse erhalten, die ich Verstorbenen und Nicht-Inkarnierten zuordne. Ob es de facto so war, kann ich niemand beweisen, muss ich aber auch nicht. Ich kann sehr wohl das, was ich erfahre, schlicht nutzen für mich und mein Leben und es so behandeln, wie ich jede andere Information behandle (sei es aus Büchern, Zeitschriften, von anderen Menschen direkt, aus dem Internet, aus dem eigenen Nachdenken). Komplett unkritisch zu sein taugt nichts. Aber genauso wenig taugt es, sich Botschaften völlig zu verschließen, nur weil einem der Übermittlungskanal nicht gefällt. Das ist meine pragmatische Haltung dazu.

Dass es Dir und anderen gut geht - das ist ein guter Prüfsensor.

Wohlan denn, fasse Mut und frage oder schreibe ...
alles Liebe und bis bald

Eva
 
Ich weiß es nicht und glaube, dass es darauf keine eindeutige Antwort gibt, es gibt mir auf jeden Fall etwas Trost (wenn auch mit viel Trauer gemischt), meine Familie auf diese Art ab und zu sehen zu können.
Eben.
„Den Seinen gibt`s der Herr im Schlaf“, hast du vielleicht schon mal gehört. Es gibt halt Menschen, die intensiv träumen können. Und das sollte normal kein Problem sein.

Vom bevorstehenden Tod eines geliebten Menschen oder Tieres zu wissen oder zu ahnen, das kann schon belasten. Aber beantworte dir mal selbst die Frage, ob du vom Tod Derjenigen lieber unvorbereitet überrascht werden wolltest.

Deine Fähigkeit zu träumen ist ein Geschenk. Du empfindest es aber als
ich habe generell seit ich ein Kind bin und mich erinnern kann, fast nur Alpträume/anstregende Träume/extrem surreale Träume. Also nichts sehr angenehmes oder schönes.
Allgemein wird über Träume nicht gesprochen und nur wenige Menschen verstehen ihre Träume. Traumdeutung ist immer noch ein Randgebiet.
Das dürfte es in erster Linie sein, weswegen du deine Träume mehr als Last empfindest.
Wüsstest du, dass es eigentlich recht vielen Menschen so geht wie dir, würden dir deine eigenen Träume in einem anderen Licht erscheinen.

Kinder haben manchmal heftige Albträume, denen sie dann hilflos ausgeliefert bleiben, da die Erwachsenen halt auch nichts damit anfangen können, nicht wissen, wie sie dem Kind helfen können, so Träume abzustellen.
Vielleicht erzählst du mal einen solchen surrealen, anstrengenden Traum.

Wenn du lernst, deine Träume zu verstehen, wirst du auch verstehen, dass sie ein Geschenk sind.
 
Prüfe doch schlicht mal die Botschaften und Impulse, die Du bekommst, hiermit:
Ist es gut für Dich und alle Beteiligten?

Hallo evamaira,

danke für deinen Input erstmal.
Um auf die vielleicht wichtigste Frage in deinem Kommentar zurückzukommen: Ich weiß es nicht.
Ich lebe seit einer gefühlten Ewigkeit mit diesem "Problem", habe zusätzlich auch eine Angststörung und bin bipolar. Früher litt ich vermehrt an Panikattacken, aktuell sind es "nur noch" vermehrt Zwangsgedanken, die mir den Alltag erschweren. Ich bin auch in Therapie. Meine Therapeutin, der ich auch alles über meine Träume berichte, hat mich das gleiche gefragt, wie du :) Leider fehlt mir hier noch genau der Durchblick... Mir tun diese Art von Begegnungen in Träumen einfach sehr weh, ich weine öfters im Schlaf, wenn mir mal wieder jemand von früher begegnet. Nach dem Aufwachsen ist zumindest der halbe Tag von einer art dunklen Wolke überdeckt und meine Gedanken kreisen wieder um Geschehenes oder Dinge, die passieren könnten. Die Trauer ist jedes mal fast übermächtig.
Es wirkt also eher so, als ob diese ganze Sache schlecht für mich ist - das kann ich aber aktuell nicht akzeptieren, denn wie kann es schlecht sein, seine verstorbenen Familienmitglieder im Traum zu sehen und mit ihnen zu interagieren? Das wäre doch ein Grund zur Freude?! Aber ich kann es nicht annehmen. Die Tode meiner Großeltern beiderseits liegen nun 17-14 13 Jahre zurück, nur damit du ein Gefühl hast, wie lange ich mich aktuell damit herumschlage.
Ich glaube auch nicht, dass der Tod das Ende ist. Es scheint aber so, als würde ich ihn innerlich trotz allem nicht akzeptieren können.


Eben.
„Den Seinen gibt`s der Herr im Schlaf“, hast du vielleicht schon mal gehört. Es gibt halt Menschen, die intensiv träumen können. Und das sollte normal kein Problem sein.

Vom bevorstehenden Tod eines geliebten Menschen oder Tieres zu wissen oder zu ahnen, das kann schon belasten. Aber beantworte dir mal selbst die Frage, ob du vom Tod Derjenigen lieber unvorbereitet überrascht werden wolltest.

Deine Fähigkeit zu träumen ist ein Geschenk. Du empfindest es aber als

Allgemein wird über Träume nicht gesprochen und nur wenige Menschen verstehen ihre Träume. Traumdeutung ist immer noch ein Randgebiet.
Das dürfte es in erster Linie sein, weswegen du deine Träume mehr als Last empfindest.
Wüsstest du, dass es eigentlich recht vielen Menschen so geht wie dir, würden dir deine eigenen Träume in einem anderen Licht erscheinen.

Kinder haben manchmal heftige Albträume, denen sie dann hilflos ausgeliefert bleiben, da die Erwachsenen halt auch nichts damit anfangen können, nicht wissen, wie sie dem Kind helfen können, so Träume abzustellen.
Vielleicht erzählst du mal einen solchen surrealen, anstrengenden Traum.

Wenn du lernst, deine Träume zu verstehen, wirst du auch verstehen, dass sie ein Geschenk sind.

Hey Renate,

danke für deine Worte!
Nein, ein überraschender Tod ist für mich wohl noch schlimmer, als der vorbereitete, das kann ich ganz klar sagen.
Meine Therapeutin hat mir mal das Stichwort "Seelenkommunikation" in einer Sitzung hingeworfen, als ich ihr von diesen "Vorhersehungen" erzählt habe. Ihrer Meinung nach können Seelen miteinander kommunizieren und wenn man sehr empathisch veranlagt ist, besteht auch die Möglichkeit dafür bewusst empfänglich zu sein - in meinem Fall über Träume.

Ich werde mal kurz anreissen, was immer wiederkehrende Themen/Situationen in meinen alltäglichen Träumen sind:
* Nacht/Dunkelheit - sehr, sehr selten träume ich, dass es Tag ist, ich kann mich aktuell an keinen Tag-Traum erinnern.
* Unfall/Krankheit von Familie/Freunde/Haustieren
* Hilflosigkeit - ich möchte bei Punkt 2 eingreifen und helfen, aber ich kann nichts tun
* Wut
* Der Drang laut zu schreien, ohne dass ein Mucks aus meinem Mund kommt - ich strenge mich im Traum so oft und viel an, das zu machen... es geht einfach nicht!! Ein Phänomen, das ich sehr interessant, aber auch verstörend finde. Ich weiß öfters mal, dass ich gerade träume, also sollte ich doch auch schreien können, wenn ich es will?? Nein, es geht nicht.
* Verlassen werden - von meinem aktuellen Lebensgefährten oder früheren Exfreunden

Mein heutiger Traum:
Es ist Nacht. Mein Lebensgefährte und ich fahren mit den Hunden (Bärli und Lina - dabei ist Lina gar nicht mein Hund, Bärli schon) in einem sehr beengten roten Auto zu seinen Eltern, um sie abzuholen. Als wir parken ist es aber die falsche Umgebung, es handelt sich (glaube ich sehr stark) um die Stadt, in der ich aufgewachsen bin, wir parken vor einem Hochhauskomplex, vor dem eine recht große Wiese angelegt ist. Daneben ist eine offene Tankstelle, plötzlich sind wir nicht nur zu 2., sondern es ist noch eine junge Frau in meinem Alter dabei - ich kenne sie von irgendwoher, ich kann sie aber nicht zuordnen. Wir gehen in die Tankstelle, um uns etwas zu kaufen, drinnen angelangt, ist es plötzlich der Billa (Supermarkt), der in meiner Heimatstadt war. Jeder kauft 2 Süßigkeiten, die meines Lebensgefährten waren irgendeine süße Creme, die in einem Tuppergeschirr von meiner Küche drin war und 3 runde Waffeln. Er und die andere Frau gehen zur Kassa, gerade war dort noch keine Schlange, doch als ich mich in die Richtung wende, sind sicher 10 Leute angestellt. Ich gehe die Regale nochmal durch und komme an ein paar Gebäck-dingern vorbei. Semmeln, Brot und so... ich sehe belegte Weckerl und überlege, ob ich eins mitnehmen soll, doch irgendwas sagt mir "Im Auto hast du eh noch eins", obwohl ich mich nicht erinnern konnte, eins mitgenommen zu haben, also bin ich verwirrt und versuche zwanghaft die Erinnerung ans "Weckerl ins Auto geben" zu erreichen, was mir nicht gelingt. Ich gehe zur Kassa - bezahle ein Weckerl, das ich mir dann doch mitgenommen hatte und geh raus. Am Parkplatz seh ich von weitem die Eltern meines Lebensgefährten aufs Auto zuzurennen. Ich gehe langsam zum selben Auto und als ich ankomme, sitzen schon alle drin (die haben sich wohl teleportiert). Es ist kaum noch Platz, ich muss plötzlich hinten bei den Eltern sitzen und bin total eingeengt und fühle mich sehr unwohl. Die Hunde haben wir in den Kofferraum gesteckt (was ich in Echt nie machen würde, ausser die Kofferraumabdeckung ist weg...). Wir fahren und es kommt mir vor wie eine Ewigkeit, ich werde immer wütender auf die Eltern, aber eigentlich tut mir ja keiner was.

Szenenwechsel - (hier habe ich etwas vergessen oder es war ein Schnitt im Traum) ich knie auf dem Boden neben meinem Hund (Bärli), der nicht mehr aufstehen kann, er versucht es immer wieder, aber seine Hinterbeine brechen weg und er wirkt extrem schwach. Ich bin in Panik, ich versuche ihm aufzuhelfen, aber er ist mir zu schwer und kippt einfach immer wieder weg. Ich rufe meinem Lebensgefährten zu, dass er den Tierarzt anrufen muss und wir den Hund dorthin schaffen müssen. Da steht seine Mama plötzlich neben mir und ich merke, dass ich nackt bin. Sie sagt mir, dass ich schöne Brüste hätte, wenn ich nicht immer so viel an meiner Haut kratzen würde (ist im echten Leben eine dumme Eigenart von mir und ich habe immer wieder kleine Wunden deswegen) und geht weg. Ich schau auf meine Brüste und denk mir "Ja, sie hat eh recht" mir erscheint im Moment gar nicht komisch, dass ich nackt bin.

Szenenwechsel - Lebensgefährte und ich liegen in unserem Bett, ich bin wieder nackt, er nicht, neben ihm liegen noch seine Eltern, beide angezogen und mit Straßenschuhe. Ich bin angewidert und wütend. Ich hasse es, wenn Leute in meiner Wohnung die Schuhe nicht ausziehen und ich denke mir, wie ekelhaft es ist, dass jetzt der ganze "Straßendreck" von Gewand und Schuhen in unsrem Bett ist. Als ich sehe, dass sich die beiden dann auch noch mit der Decke zudecken, obwohl sie voll angezogen sind, drehe ich mich weg und versuche nicht auszurasten.

Augen auf - ich bin wach.
 
Ich muss hier für jetzt Schluss machen, da mich das Thema doch mehr mitnimmt, als gedacht (ich glaube, mein Großteil der Trauer ist nicht verarbeitet).
Das will mir auch so scheinen. Der Tod stellt uns alle vor eine Herausforderung. Er kommt, ob wir wollen oder ob nicht, er ist an diesem Punkt unbarmherzig. Für mich ist das eine Herausforderung, den Tod zu erforschen.
 
ich habe generell seit ich ein Kind bin und mich erinnern kann, fast nur Alpträume/anstregende Träume/extrem surreale Träume. Also nichts sehr angenehmes oder schönes.
Ich kann mich sehr oft an meine Träume und die kleinsten Details erinnern, ein wiederkehrender Traum meiner Kindheit ist noch Szene für Szene in meinem Kopf abgespeichert und auch ein paar aus dem Erwachsenenalter.
Hui, wie das klingt, das haut mich als bloßer Leser ja schon fast um! Angestrengte Träume als Kind wollen ja auf eine (notwendige) Anstrengung hinweisen, sich mit Themen des sich nun ausbreitenden Lebens auseinandersetzen zu sollen.

Surreale Träume, was macht man damit am besten? Surreales hat ja etwas Buntes an sich, es pendelt zwischen zwei Welten. Früher habe ich mal jemanden im Dialog darüber gesagt, es pendle zwischen Traum und Wirklichkeit, weil ich mich damals besonders dafür interessierte. Ein Produkt davon ist mein von mir bearbeitetes, derzeitiges Avatarbild, es ist halb real und halb Traum, typisch für mich! Mein Gesprächspartner war von dieser Interpretation beeindruckt. Nun lese ich hier von einer bipolaren Störung und einer FrauGrau, die sich aber gut ausdrücken kann. Meiner Einschätzung nach, hat man solch Bipolares, weil es einfach noch nicht gelungen ist, zu beiden Welten eine vernünftige Brücke zu schlagen. Ich würde sagen, in dem Maße, wie das gelingt, werden die Träume anders, verändern sich und die noch in der Latenz liegenden Kräfte, beginnen sich zu vereinen, Ungeahntes kann so Wirklichkeit werden. Hast du schon einmal daran gedacht, dich kreativ mit zwei entgegengesetzten Seiten zu beschäftigen? Vielleicht gerade mit dem Surrealismus? - Was meinst du?
 
Hallo ABvonZ,

danke für deine Antworten!
Mit dem Surrealen beschäftigen - malen, zeichnen? Meinst du das? Ich habe früher viel gezeichnet und gemalt, auch gerne unsinniges Zeug (Schlange mit Hasenkopf, indem ein Messer steckt zB). Leider bin ich sehr aufbrausend/ungeduldig und habe schon als Kind Probleme damit gehabt, wenn ich etwas nicht nach meiner Zufriedenheit hinbekommen hab. Da fliegen dann schon mal die Stifte oder so durchs Zimmer und ich heule vor Frustration. Vor kurzem wollte ich wieder zu zeichnen beginnen - natürlich bin ich inzwischen aus der Übung - und das Endergebnis hat mich so frustriert, dass ich die Sachen seit dem im Kasten verstaut und nicht mehr angesehen habe.
 
Hallo FrauGrau, du hast nicht, wie es nach deinem ersten Beitrag schien, einfach nur intensive Träume. Du hast eine Angststörung, Panikattacken, Zwangsgedanken, bist bipolar. All das führt zwangsläufig auch zu verstörenden Träumen. So, wie es am Tage in deinem Gemüt aussieht, so sieht es natürlich auch nachts aus. Und da so Störungen mit der Geburt angelegt sind, träumt dann auch das kleine Kind in der Form.

So ist dir weniger mit Traumdeutung zu helfen. In erster Linie musst du erkunden, was eigentlich los ist mit dir. Hast du das im Griff, beruhigen sich auch deine Träume. Ist eigentlich logisch, oder?

Aber natürlich sage ich was zu deinem Traum:
Das enge rote Auto, in dem du mit deinem Lebensgefährten unterwegs bist, das ist das Symbol für eure Art, euren gemeinsamen Lebensweg zu gehen. Rot ist die Farbe für eine intensive Beziehung, in der es leidenschaftlich zugeht, im Guten wie im – naja – weniger Guten. Eng meint wohl, ihr nehmt euch gegenseitig an die kurze Leine, fühlt euch aber auch von eurer Umgebung eingeengt.

Ihr fahrt zu seinen Eltern, die im Weiteren das Geschehen dominieren. Und so in etwa könnte es dann auch in eurer Beziehung der Fall sein. Seine Eltern mischen mit.
Dass der Traumort mehrfach wechselt, ist ein häufiges Traumsymbol. Jeder einzelne Ort hat eine Bedeutung für dich, die man dir von außen nicht erklären kann.
Die junge Frau aber, die irgendwie deinen Platz einnimmt – vielleicht eine Befürchtung von dir, er wäre nicht treu. Vielleicht eine Person, die es tatsächlich gibt und deinen Platz real einnehmen will.
Du bist abgehängt allein im Supermarkt.

Die Eltern fahren mit in eurem Beziehungs-Auto, so dass der Platz knapp wird. Das kannst du wörtlich verstehen.
Wenn du hinten sitzt, wer sitzt vorn neben dem Fahrer?

Die Hunde, die ihr die ganze Zeit dabei habt, stehen für euer beider Fähigkeit zu lieben. Einer ist deine Liebe, der andere wohl seine. Und diese Liebe muss weichen, dieser Liebe geht es schlecht, wenn die Eltern dabei sind.

Nächste Szene:
Dein Hund, deine Liebesfähigkeit, kann nicht auf eigenen Beinen stehen. Das ist ein recht klares Bild dafür, wie schwach und beschädigt du dich fühlst. Und es ist seine Mutter, die dich dementsprechend begutachtet. Indem du nackt bist, bist du so, wie du eben bist deiner Natur entsprechend.
Die schönen Brüste – das heißt, von Natur aus kannst du viel Liebe empfinden, viel Liebe geben. Aber du selbst verletzt und behinderst dich. Du selbst stehst dir im Weg.
Dass die Mama das so sagt, meint, sie sieht dich realistisch mit all deinen Vorzügen und Fehlern.

Nächste Szene:
Seine Eltern liegen mit in eurem Bett. Deutlicher geht es kaum. Seine Eltern dominieren eure Beziehung. Nicht mal im intimsten Bereich können du und dein Lebensgefährte allein sein.
Dem Lebensgefährten ist das wohl recht. Er protestiert nicht, für ihn ist es eben so.
Du wehrst dich still dagegen. Du leidest enorm unter der ständigen Anwesenheit seiner Eltern. Aber du sagst nichts, protestiert nicht, nimmst es schweigend hin.
lG RR
 
So ist dir weniger mit Traumdeutung zu helfen. In erster Linie musst du erkunden, was eigentlich los ist mit dir. Hast du das im Griff, beruhigen sich auch deine Träume. Ist eigentlich logisch, oder?

Hallo Renate,

was eigentlich los mit mir ist - eine gute Frage :)
Ich bin seit über 10 Jahren in Behandlung, medikamentös und therapeutisch. Ich war schon einige Male stationär in der Psychiatrie und auch teilstationär in einer Klinik. Ich habe Arbeits-Rehas gemacht, auch hier wurde man therapeutisch betreut.
Ich nehme Medikamente gegen meine Angststörung und Zwangsgedanken - gegen meine Träume haben mir die allerdings noch nie geholfen (es wurden auch verschiedene Medikamente probiert).
Laut meiner Mama war ich ein sehr sensibles Kind, womit sie nicht viel anfangen konnte, da sie selbst eher eine resolute und nicht sehr einfühlsame Person ist.
Meine aktuelle Therapeutin sieht eindeutig eine große Verlustangst in meinem Inneren, sowie sehr starke Empathie, die mich wohl teilweise belasten dürfte. Aber viel weiter kommen wir hier aktuell auch nicht. Ich bin also momentan ratlos, wie ich mich in den Griff bekommen könnte.

Vielen Dank auch für deine Erklärung zu meinem aktuellen Traum! Es leuchtet mir alles sehr ein und ich frag mich, warum ich da selbst nicht an einiges gedacht habe.

Weißt du eventuell, was es mit diesem Symptom des "nicht schreien könnens" in der Regel auf sich hat?! Das würde mich mal sehr interessieren.
 
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Hallo liebe @FrauGrau :)

danke, dass Du so offen über Deine Situation sprichst, das ist bestimmt nicht leicht.
Wow, was für Träume. Meine Güte, wie viel hast Du zu (er-)tragen. Aber Du bist auf einem wunderbaren Weg und ich freue mich, dass Du offenbar eine verständnisvolle Therapeutin hast, die Dir helfen kann.

Ich weiß nicht, wie sich das anfühlt mit dem Bipolar-Sein, es ist sicherlich sehr anstrengend und der Zustand der Ausgeglichenheit ist sicher mit dem bipolaren Leben nicht so leicht zu erreichen, doch es ist nicht unmöglich. Ich wünsche Dir sehr, dass es klappt. Ausgeglichenheit, Struktur und Ruhephasen, das sind stabile Fundamente, auf denen man sicherlich leichter mit den besonderen Erfahrungen umgehen kann, die Du auch gemacht hast.
Bei den nicht-bipolaren nicht-depressiven neurotypischen Menschen ist das Erwachen und Erwachsenwerden leichter, die müssen ja "bloß" überholte Glaubensmuster überwinden auf ihrem Weg.
Autistische Menschen oder depressive Menschen oder überhaupt Menschen mit Zwangsgedanken (die hatte ich leider auch), da ist der Berg an Hindernissen ein bisschen größer. Aber das ist auch schaffbar. Bin der Beweis ;)

Einen Stein aus diesem Berg möchte ich Dir abtragen helfen: Wenn Du schreibst, dass Deine Inneres nicht vom Leben nach dem Tod überzeugbar ist, dann irrst Du. Es sind die Zwangsgedanken, die nicht vom Leben nach dem Tod überzeugbar sind. Es sind auch Zwangsgedanken, die die Ängste mitverursachen und verfestigen.

In der Behandlung kannst Du mit Deiner netten Therapeutin zusammen diese Zwangsgedanken auflösen und/oder so wandeln, dass die Dich nicht mehr so stressen und blasser werden. Im gleichen Maß wirst Du befreiter, entspannter, klarer, strukturierter und kannst Deinen Weg leichter gehen.

Die große Trauer im Traum, all diese scheinbar negativen Träume, das heißt nicht, dass die zeitlose Ebene oder die spirituelle Ebene etwas Schmerzhaftes ist. Im Gegenteil. Deine empfindsame Seele weiß, dass das nicht so ist und sie gibt Dir im Traum nur ihr Feedback dazu, dass Du unter den Zwangsgedanken und der Depression im Leben leidest und dass sie, die Seele, darüber traurig ist.

Das sind physische Prozesse, die da stattfinden, insofern bist Du mit einer Therapie, die hier in der materiellen Welt stattfindet, gegebenenfalls auch mit den ausgleichenden Medikamenten, falls Du welche hast, hier in dieser Ebene gut umsorgt und kannst schlicht Deinen Alltag besser ordnen und zu Erholung und Kreativitätsausdruck kommen.

Dann, das wünsche ich Dir, im zweiten Schritt, wirst Du merken, dass sich Dein Bedürfnis nach Ausdruck und nach dem Leben mit "Deinem" Lebenswunsch und -ziel leichter umsetzen lässt und dass die Zwangsgedanken als Hinderer Deines Glücks nichts mehr zu melden haben.

Mir gefiel die Traumdeutung von @Renate Ritter Offenbach übrigens auch sehr und ich würde gerne wissen, was sie zu dem "nicht schreien können" schreibt. Ich möchte dazu eine Anregung geben, die mir eingefallen ist:
Das kann bildlich dafür stehen, dass Du eine Menge Gefühle gern zum Ausdruck bringen möchtest im Leben, aber dass das (jetzt) (noch) nicht so geht, im realen Leben, so und in dem Maß, wie es für Dich richtig wäre/ist; im realen Leben kämpfst Du mit Einschränkungen, vielleicht steckt in Dir so viel Gefühl und Kreativität und "gerne etwas anders machen wollen", dass Du gar nicht weißt, wohin damit.


Alles Liebe Dir
Eva
 
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