Von der Vergangenheit im Hier und Jetzt.

In der Lehre Zarathustras gibt es in der Awesta eine sehr schöne Geschichte. Eines Tages trat die Weltseele vor den Schöpfergott Ahura Mazda. Sie klagte über die Ungerechtigkeit, die Gräuel, der Zorn und die Gewalt, das sie bedrückt und bat ihn um Schutz für ihr Heil. Ahura wusst nicht, wen er schicken sollte, um der armen Seele zu helfen. Er wandte sich an seine Engel und den Heiligen Geist und beriet sich mit ihnen, wie man dieses Problem lösen könne. Am Ende waren sie sich einig, dass wohl Zarathustra wohl der rechte Mann für diese Aufgabe sei.

Gut, ich bin nun nicht Ahura oder der Heilige Geist, aber so sehe ich die Rolle eines Chefs. Es ging mir also nicht darum die Menschen zu bestimmen, sondern als ein Moderator die Lösung für ein Problem zu finden und dafür die Verantwortung zu übernehmen. Wen da jetzt jemand einen anderen Weg einschlägt, ist das nicht halt nicht meiner.

Also ich find' das ja total spannend, dass du dich so gut in Mythologie auskennst... aber wo ist hier der Punkt?

Letztendlich tritt die Weltseele mit einem Problem vor ihren Vorgesetzten und möchte von ihm ihr Problem gelöst haben.
Der Vorgesetzte (der wohl irgendwie nicht in der Lage ist dieses Problem zu lösen) BESTIMMT einen anderen Dummen dazu dieses für ihn zu tun. Ahura deligiert also das Problem das zu lösen ihm aufgetragen wurde an eine Person die er dafür für geeigneter hält.
Nichts desto Trotz: Es ist an Ahura die entsprechende Person zu BESTIMMEN.

Ergo: In deinem als Argument gegen die BESTIMMENDE Natur des Vorgesetzten vorgebrachten Gleichnis bleibt es so wie es ist: Der Vorgesetzte BESTIMMT die Geschicke seiner Untergebenen. Er kann KANN kein Moderator sein, denn er IST der Vorgesetzte. Und würde er diese Autorität nicht besitzen, dann wäre er kein Vorgesetzter.

Da aber auch eine Botschaft in dem von dir gewählten Gleichnis liegt betrachten wir es noch einmal genauer: Warum macht Ahura das was er tut?
Es ist klar das er nicht bestimmen MÖCHTE (warum auch immer). Zugleich ist er sich aber auch völlig darüber bewusst, daß er sich (als Vorgesetzter) nicht aus dieser Verpflichtung heraus mogeln kann. Also tut er das was dem am nächsten kommt: Er -verschleiert- diesen Umstand dadurch, dass er einen Delegierten BESTIMMT.

Die eigene Autorität auf eine Weise zu verschleiern das alle zufrieden sind... weisste wessen Profession das ist? Nicht die des Moderatoren. Nein, das ist der Pädagoge... Landläufig oft auch "Lehrer" genannt. Touché :)

„Age, quod agis!“. Gilt übrigens auch für Metaphern :)

LG
 
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^^ Völlig unvoreingenommen, mein Denkanstoß an dich entspricht: Suche nicht nach Sprachen welche keine sind. Lebe dein Leben wie es heute ist und lebe es in vollen Zügen und male dir selbst und anderen keine Bildersprachen und Symbole für das was schlicht ist was es ist.
Nun ja, es soll ja auch eine nonverbale Sprache geben, die weltweit verstanden wird. Man sagt auch, sie verbinden uns sogar mit der Tierwelt. Dass Du mir rätst, sie nicht zu suchen, wundert mich nicht. So wie mancher das Kleine Latinum hat, so könnte ich ja auch das Kleine Animaum haben? :unsure:

Merlin
 
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