Vögel füttern

Aufgrund der für Oktober ungewöhnlich niedrigen Temperaturen, sind bei uns die Vögel schon auf Nahrungssuche. Man kann ihnen nicht mangelnde Kommunikationsfähigkeiten vorwerfen, vorgestern haben zwei Finken am Balkon ständig den Boden abgesucht und dabei echt viel Lärm gemacht (Sachen umgeworfen), sodaß ich auf sie aufmerksam wurde und seitdem gibt es natürlich wieder Futter & Wasser.

Hier geht's auch schon los.Pünklich mit den ersten kalten Nächten tauchen die Kohlmeisen und die Rotkelchen morgens auf, und hüpfen auf der Terrasse nach Körner suchend rum.

Kürzlich haben wir den Wein vom Dach und der Hauswand und der Regenrinne^^ abgemacht, in denen sich schon jahrelang einige Spatzen zur Nachtruhe begeben haben.
3 - 4 Tage lang danach saßen sie völlig verwirrt und ja - genervt pünklich gg.18.30 Uhr auf der Regenrinne und guckten und tschilpten erbost runter, dahin, wo der Wein einst ein kuscheliges, windgeschütztes Bettchen unterm Terrassendach bildete...:X3:
 
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Ich würde Erdnüsse ganz weglassen, sie gehören überhaupt nicht zu dem , was Vögel hier in freier Natur finden würden...es scheint mir auch ziemlich früh, schon mit der Fütterung zu beginnen...gerade jetzt ist doch für die Vögel der Tisch noch reichgedeckt..

Hallo, Sibel!

Den bis zum Winterbeginn reich gedeckten Tisch finden Vögel nur in möglichst unberührten Biotopen und in sorgsam gehegten artenreichen Gärten und Parks. In vielen (Groß-)Städten allerdings, wo vorzugsweise ausgewählte spezifische Pflanzenarten mit sehr beschränktem Nahrungsangebot gedeihen, wird es für viele wildlebende Vögel bereits ab September schwierig, dort noch ausreichend Futter zu finden. In diesen Bereichen ist es also durchaus sinnvoll und gut, bereits zum Oktober hin mit der Fütterung zu beginnen und sie kontinuierlich bis April/Mai durchzuführen.

Es gibt auch Empfehlungen seitens einiger Naturschützer, ganzjährig zu füttern. Dies mag für in pflanzenarmen Städten lebende Vögel ebenso nutzvoll sein. Dann ist freilich die richtige Futter-Wahl, die man am besten ambitionierten Ornithologen anvertraut, besonders wichtig. Dennoch sollte bedacht werden, dass gerade hier bei den Tieren ein bleibendes Abhängigkeitsverhalten entstehen kann, welches eine ungesunde Überernährung zur Folge hat. Wildvögel sind an den lebhaften Rhythmus zwischen sommerlicher Nahrungsfülle und winterlichem Futtermangel angepasst, und dieser sollte ihnen nicht künstlich abdressiert werden. Dass nämlich zuletzt die Beeinträchtigung des gesunden Nahrungstriebes auch schwerwiegende Auswirkungen auf die nachstehenden Generationen zeitigen kann, wird von manchem sicherlich gutmeinenden Vogelfreund nur all zu gern übersehen ...

Herzliche Grüße!
Werdender
 
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Ich vertraue da auf die Studien der Sielmann-Stiftung...und die empfehlen die Ganzjahresfütterung... https://www.sielmann-stiftung.de/aktuelles/vogelfuetterung-rund-ums-jahr/

"Mit etwas Glück kann man den Buntspecht erleben.."...na ja...der ist jedenfalls bei mir Stammgast...und nicht nur einer...


Sage
Irgendwo gibt es Sittiche die sich in Mauerritzen setzten und sie weiter aushöhlen um in der Wärmedichtung zu nisten. Auch heiss. Papageienplage heisst es schon. :)
 
Morgen werde ich mit der Winterfütterung anfangen.
Das ist normal schon etwas spät, jetzt ist es ja schon kalt, besser ist, wenn man frühzeitig beginnt,
dass sie sehen/ wissen wo sie bei Kälte Futter bekommen- meine Süssen bedienen sich schon seit Wochen immer schon etwas zusätzlich, weil es ja schwerer wird noch Beeren, Insekten usw zu finden.
 
Liebe Vogelfreunde!

Zu früh oder zu spät - für die Wildfütterung gibt es keine feste Zeitplanung.

Die ganzjährige Fütterung ist zumindest in sparsam und/oder artenarm begrünten Stadtgebieten - wozu auch die privaten Anlagen gezählt werden - durchaus sinnvoll. Außerhalb davon ist es grundsätzlich besser, erst im Herbst oder Winter damit zu beginnen, denn das ganzjährige Angebot kann mitunter zu einem Gewöhnungseffekt führen, wodurch sich die natürlichen Jagdinstinkte der Vögel abschwächen, was wiederum bewirkt, dass etwa diverse Schädlinge sich leichter ausbreiten. Und wenn man durch eine mehrjährige Dauerfütterung die unnatürliche Ausweitung von Vogelpopulationen befürchtet, die möglicherweise das natürliche Gleichgewicht beeinträchtigen können, muss es sich nicht um eine Übertreibung handeln.

Für den Beginn mit der Wildfütterung spielt die Außentemperatur insofern eine Rolle, als sie die Bodenstruktur beeinflusst. Durch Frost und Eis wird die Erde zu hart, um von bodenfuttersuchenden Vögeln bearbeiten werden zu können. Somit ist an den Stadträndern und außerhalb davon der erste bzw. dauerhafte Frost ein sicheres Signal für den Einsatz der zusätzlichen Fütterung. Entsprechend dasselbe gilt für den winterlichen Niederschlag: Hier zeigt die erste geschlossene Schneedecke den richtigen Zeitpunkt an. Auch in sehr heißen und/oder trockenen oder, ungekehrt, verregneten Sommern ist eine zusätzliche Fütterung angebracht. Hitze und Trockenheit erschweren die Entwicklung vieler Insektenarten und verunmöglichen die Ausreifung mancher Früchte und Samen, während übermäßige Nässe zu Verpilzung und zur Fäulung wichtiger Nahrungspflanzen führt.

Erfahrungsgemäß - hier spreche ich vom Erfahrungsschatz der ornithologischen "Laien" - erweist sich ein "weniger ist mehr" als die solideste Regel, wie auch der weise Grundsatz: So viel wie nötig, so wenig wie möglich.

Herzliche Grüße!
Werdender
 
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