Viveka, Sadhana, Ahimsa, Vairagya, Mumukshutva, ...

Energeia

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In diesem Thread soll es um "Viveka, Sadhana, Ahimsa, Vairagya, Mumukshutva, .." und viele Begriffe mehr der Yogaphilosophie gehen.

Die Yoga-Philosophie ist reich an derartigen Begriffen, die mit ERfahrungen und Praktiken des Yoga (u.a. Asanas, Pranayama, Entspannung und vor allem Meditation) verbunden sind.

Beginnen möchte ich einfach einmal mit VIVEKA, da mir dieser Begriff in meiner derzeitigen Lebensphase wieder sehr wichtig und präsent geworden ist. Daher habe ich das Gefühl, ganz lebendig darüber schreiben zu können.

VIVEKA wird übersetzt mit "Unterscheidungskraft". Um was für eine Unterscheidungskraft geht es hierbei? Es geht nicht um die Unterscheidungskraft, eine Birne und einen Apfel zu unterscheiden.
Es geht eher um die Unterscheidungskraft, WESENTLICHES für den spirituellen Weg und UNWESENTLICHES zu unterscheiden.

Wie oft haben wir das Gefühl, die Erkenntnis, die Erfahrung, dass wir etwas wirklich Wesentliches erfahren, erkannt haben? Wie sehr ist uns hier bewusst, dass wir eigentlich in diesem Moment für eine ganz essentielle Entscheidung bereit sind, die unser gesamtes Leben prägen, unseren täglichen Alltag, unser ganzes Leben verändern könnte?
In diesen Momenten ist uns ganz klar, mit was wir uns täglich einfach nur ablenken, was eigentlich vollkommen unwesentlich für unser Leben, unsere Entwicklung ist. Und wir spüren, sehen, fühlen ganz intuitiv klar, dass DIES das WESENTLICHE ist.

VIVEKA zielt hierauf. VIVEKA ermöglicht uns (Atma-Anatma Viveka) die Unterscheidung zwischen dem Selbst und dem Nichtselbst. Wenn wir ganz klar wahrnehmen, dass diese Gedanken, diese Gefühle und diese Empfindungen, denen wir vielleicht gerade in einem Streit noch solche Bedeutung gaben, unwichtig sind, wenn wir wahrnehmen, was unser wahres Selbst wirklich ausmacht, und je mehr wir realisieren, wie sehr wir dieses Selbst mehr und mehr leben können, desto mehr leitet uns VIVEKA.
Uns wird hierdruch die Unterscheidung zwischen dem Ewigen und dem Vergänglichen (Nita-Anitya Viveka), zwischen vergänglichen Vergnügen und ewiger Glückseligkeit (Sukha-Ananada Viveka), zwischen dem Wirklichen und dem Illusorischen (Satya-Mithya Viveka) deutlich.
Wir erkennen, was wir sind - und alles andere wird unwichtig.

Wie oft durften wir im Leben eine derartige ERfahrung tatsächlich erfahren und wie oft leben wir ganz fern dieser Erkenntnisse, WEISHEIT? Wie sehr ist uns VIVEKA, zu dem wir prinzipiell jederzeit fähig wären, bewusst und wie sehr realisieren wir VIVEKA weise?

Die Yogaphilosophie möchte uns auffordern, unsere Eigenschaft, unser Potential VIVEKA zu erkennen, zu erfahren und leben.

Om om om
 
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Om om

Das ist ein schöner Beitrag. Mit der Yogatheorie habe ich mich bisher wenig auseinandergesetzt, aber ich kenne diesen Zustand vom Tanz. Wo es leicht wird im Moment zu sein und alles was zählt ist das jetzt. Das ist schön.
 
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Warum wird in diesem Unterforum so wenig geschrieben? Weil es beim Yoga auf die Praxis ankommt und nicht auf die Diskussion ;-)

GENAU DAS I S T auch Viveka
 
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