Beispiel: mein Dad er war mir als Kind leider kein guter Vater und auch meiner Mutter kein guter Ehemann. Er liess uns im Stich und machte sehr viel falsch...
Aber er änderte sich als ich erwachsen war und bat mich sogar um Vergebung, da er weinte, gewährte ich sie ihm auch und wir wurden Freunde die Pläne zusammen hatten.
Dennoch musste er nur 3 Jahre danach sterben, er war nur 56 Jahre alt und starb an einem Aorten-Aneurisma.
Nein, es scheint keine Vergebung zu existieren...
Ok, danke! Damit it's für mich nachvollziehbarer.
Was ich mich allerdings frage ist, was lässt Dich vermuten, dass die Dinge auf diese Art, dermaßen linear miteinander zusammenhängen könnten, oder es tatsächlich tun?
Die Vergebung Dir gegenüber ist eine Sache, eine zwischen Dir und ihm, aber der Tod selbst muss damit doch nicht in Zusammenhang stehen.
Das ist doch keine Belohung oder Bestrafung.
Was wäre dann, wenn ein Säugling stirbt, wofür würde der dann bestraft werden? Dafür, das er auf die Welt gekommen ist? Oder wäre das dann eine Strafe für die Eltern, dann wofür?
Typisch menschliches Denken, mit dem Menschen, sich selbst als Mittelpunkt. Was eben bereits der Irrtum ist.
So wichtig sind wir nicht, keiner von uns, erst recht nicht in Bezug zur tatsächlichen Wirklichkeit, zu dem, was ist.
Wenn es Zeit ist, zu gehen, dann hast Du keine Wahl, Du kannst es akzeptieren, oder dagegen ankämpfen, Dich dagegen wehren, ändert nur nichts am Resultat. Nur daran, auf welche Art, in welchem Zustand Du möglicherweise gehst.
Die Wirklichkeit ist oder erscheint manchmal hart, brutal, unbarmherzig, oder auch anders, das ist die eine Sache. Und leider entscheidet sie eben über Leben und Tod, nicht wir selbst, außer wir bringen uns selbst um.
Du kannst tun, was Du willst, es liegt nicht in Deiner Hand, in Deiner Macht, dagegen etwas zu tun.
Ich habe selbst vor einiger Zeit den mit Abstand wichtigsten Menschen verloren, was für uns beide keine einfache Sache war, und ganz verdaut habe ich das noch immer nicht, nur war das eben leider ab einem bestimmten Punkt unvermeidlich. Wussten wir beide, und keiner von uns konnte dagegen tatsächlich noch was tun.
Aber wenn ich das so wie Du hier gesehen hätte, hätte ich jetzt weitaus mehr Probleme am Hals als so, vor allem mit und in mir selbst, wäre verbittert, mit lauter Warum-Fragezeichen im Kopf und in der Seele. Den Prozess gab's dabei auch, aber zum Glück bereits vor ihrem Tod, wofür ich äußerst dankbar bin.
Auch wenn mich das Thema immer noch beschäftig, nicht loslässt, was ich auch gar nicht möchte. Nur geht es in eine andere Richtung. Es ist schmerzhaft, traurig, ein unersetzbarer Verlust, aber eben nicht nur. Auch so etwas kann eine ganz eigene Schönheit, Qualität entwickeln, eine Art Frieden, Seelenfrieden erschaffen, wenn man damit selbst ins Reine kommt, seinen Frieden damit macht.
An Unvermeidlichem kann man nichts mehr ändern, nur die eigene Perspektive dazu. Und dann mag diese "Macht" eventuell auch gar nicht mehr nur so unbarmherzig, so unversöhnlich wirken. Manchmal muss man so etwas auch erst einmal selbst zulassen können.
Ich bin dafür dankbar, dass wir hatten, was wir hatten, auch wenn wir uns beide etwas mehr davon gewünscht hätten, darauf gehofft hätten. Aber immerhin, wir hatten etwas, das uns beiden wichtig war, etwas bedeutet hat.Und unerwarteterweise ist sogar weitaus mehr davon geblieben, wirkt nach, oder ist noch immer präsent, als ich zu hoffen gewagt hätte.
Aber das Thema Tod, Abschied ist natürlich eine schwierige Sache, mit dem wohl jeder auf seine Weise klarkommen muss.