Vermutungen oder Der Schein des Sein

T

Tagmond

Guest
Mein Bruder lag mir nach der Trennung von seiner großen Liebe einige Jahre in den Ohren
"Sie liebt mich nicht mehr, hat mich längst vergessen".
Manchmal unter Tränen. Manchmal mit viel Wut. Nie gleichgültig. Immer überzeugt. Mein Rat prallte an ihm ab.
Und sie? Sie litt ebenfalls. Sie liefen Jahre aneinander vorbei, lebten ihr Leben, immer in Gedanken an den anderen.
Er mied die Kontaktaufnahme. Sie auch. Aus Angst, aus Stolz, aus Respekt.
Nur ganz selten sahen sie sich zufällig, aber beide waren in ihren Überzeugungen gefangen, denn auch sie glaubte an das Ende seiner Liebe.
Bis sie ihn eines Nachts anrief… :love:

Kennt Ihr auch Geschichten, in denen falscher Glaube den Blick auf "Wirklichkeit" und Wahrheit verdeckte?
Und möglicherwiese über Jahre das Schicksal in eine nicht unbedingt bessere, nicht schlechtere, aber ganz andere Richtung lenkte.
 
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Kennt Ihr auch Geschichten, in denen falscher Glaube den Blick auf "Wirklichkeit" und Wahrheit verdeckte?
Und möglicherwiese über Jahre das Schicksal in eine nicht unbedingt bessere, nicht schlechtere, aber ganz andere Richtung lenkte.
Ich denke die beiden haben wohl Abstand gebraucht, wollten allein für sich sein.

Und sie werden wohl auch Gründe gehabt haben sich zu trennen ... :sneaky:

Und dann hat sich die ganze Zeit über nichts "besseres" ergeben.
Irgenwann ist halt die Sehnsucht immer größer geworden.
Größer als das Bedürfnis nach alleine sein ...
 
Liebe und Partnerschaft sind zwei Paar Schuhe, und vielleicht will man ja mal die Schuhe wechseln.
Aber es gibt Partnerschaften, die werden ein Leben lang in Liebe gelebt.

Jede Partnerschaft hat ihre Initialzündung, die Ausschlag gebend ist. *g*
 
Hm, ich sehe das eher so, dass man manchmal eine Entscheidung trifft, die sich nicht zu 100% richtig anfühlt, aber die zu dem Zeitpunkt trotzdem notwendig ist und sich dann - weil der letzte Rest Überzeugung fehlt - entsprechend widersprüchlich anfühlt und das kann man nie wirklich lösen, darum nimmt man den Widerspruch mit und eventuell wächst er im Laufe der Jahre zu einer neuen Überzeugung heran. Jener, dass es falsch war, aber das ist auch wieder nur eine Entscheidung die man trifft und die Gründe dafür sind unterschiedliche. Schicksalhaft würde ich nicht dazu sagen, außer in jenem Sinne, dass es bei beiden in etwa so abgelaufen ist, aber solche Wege geht man schon selbst und natürlich auch die Umwege.
 
Schicksalhaft würde ich nicht dazu sagen, außer in jenem Sinne, dass es bei beiden in etwa so abgelaufen ist, aber solche Wege geht man schon selbst und natürlich auch die Umwege.
Mir ging es gar nicht unbedingt um die Gründe für eine andere Wahl, ob Schicksal oder nicht, sondern mehr um das Phänomen so unterschiedlicher Überzeugungen wie in meinem Beispiel.
Dass man einen bestimmten Schritt nicht wagt oder andere Wege einschlägt, weil man etwas annimmt, das gar nicht den Tatsachen entspricht.
So wie man lange überzeugt ist von Unmut des Chefs, deswegen auch die Stelle wechselt, dabei hat dieser immer nur Gutes in einem gesehen.
Oder in Liebe und Gegenliebe vertraut, die gar keine ist.
Und in 20 Jahren wacht man auf, und obwohl die Zeit nicht vertan war, trauert man doch um die vielen verpassten Chancen.
 
Und in 20 Jahren wacht man auf, und obwohl die Zeit nicht vertan war, trauert man doch um die vielen verpassten Chancen.

Das sollte man meiner Meinung nach nie tun, denn wahrscheinlich hat man einfach diese Zeit benötigt, um an den entscheidenen Punkt für die Wende zu kommen.
Entscheidend ist für mich jedenfalls nur, wie sich die Gegenwart anfühlt, nicht was in der Vergangenheit war, wenn das "Heute" gut ist, dann genügt mir das, unabhängig davon was "gestern" war.
 
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Das sollte man meiner Meinung nach nie tun, denn wahrscheinlich hat man einfach diese Zeit benötigt, um an den entscheidenen Punkt für die Wende zu kommen.
Entscheidend ist für mich jedenfalls nur, wie sich die Gegenwart anfühlt, nicht was in der Vergangenheit war, wenn das "Heute" gut ist, dann genügt mir das, unabhängig davon was "gestern" war.
Das sehe und handhabe ich ganz genau wie du. :blume:
Bleibt aber Typ-Frage, wie man damit umgeht.
Viele leben im Gestern und Morgen, das Heute spüren sie nicht.
Was fatale Folgen haben kann.
 
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