Verliebt in einen Widdermann

Lina1994

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29. Juni 2018
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Tag allerseits,

mal kurz zu mir...Ich bin eine Krebsfrau, vierundzwanzig Jahre alt und könnte vom charakterlichen nicht eindeutiger Krebs sein.
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Mein Problem -wenn man es denn so nennen möchte- ist das ich schon seit Jahren in einen Widdermann verliebt bin. Zur Erklärung. Wir haben uns vor knapp vier Jahren in einer Art Berufsvorbereitung kennengelernt und haben uns sofort gut verstanden. Wir haben uns praktisch angesehen und waren Freunde könnte man sagen...da war aber auch immer -beidseitig- diese höllische Anziehungskraft. Das pure Begehren. Wir sind uns zu der Zeit schon näher gekommen- es gab einen zaghaften Kuss- aber mehr wurde nicht daraus auch wenn ich gewollt hätte.
Ich musste vorzeitig von dort weg da ich eine Knieoperation hatte und wir haben uns über drei Jahre nicht gesehen und hatten nur sporadisch Kontakt. Allerdings ging er mir nie wirklich aus dem Kopf. Der Mann hat mich damals umgehauen und das tut er auch heute noch.
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Ich finde seine humorvolle und abenteuerlustige Art toll. Zudem ist er wahnsinnig kreativ und ich finde kreative Menschen faszinierend und könnte stundenlang zusehen und hören. Wir fingen vor ein zwei Monaten an intensiver zu schreiben, haben auch ein wenig geflirtet nach meiner Auffassung und uns für ein Wochenende verabredet. Ich hatte ihm schon geschrieben das ich nicht weiß wie genau ich dann reagiere, da ich ihn halt von vornherein so anziehend fand. Also, so das ich wirklich das Bedürfnis habe ihn anzuspringen und Körper und Geist in Besitz zu nehmen...überspitzt formuliert.
Ich, als Krebs, bin eher scheu und neige im Normalfall nicht dazu meinen Empfindungen hinsichtlich Leidenschaft so überdeutlich Ausdruck zu verleihen. Er ist der einzige der mich meine Scheu vergessen lässt.
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Er meinte zu mir er ist mir damals nicht noch näher gekommen weil er unsere Freundschaft zum einen nicht gefährden wollte und zum anderen weil er nur dann hätte eine Beziehung eingehen wollen wenn er einerseits mir nicht zur Last gefallen wäre und er in der Lage gewesen wäre mich zu stützen wenn ich mal in Notlage komme. Das kann ich absolut nachvollziehen und es ist super formuliert. Hab ich auch gesagt. Ich war dann jedenfalls am Wochenende bei ihm....natürlich kamen die ganzen Gefühle wieder hoch die ich -als wir keinen Kontakt hatten- unterdrückt habe um nicht dran zu zerbrechen. Wir haben Filme geguckt und uns langsam angenähert. Irgendwann wurden zaghafte Küsse ausgetauscht...die dann halt irgendwann...man kennt es ja. Schwupps hatten wir miteinander geschlafen, was im übrigen total schön war...und waren beide glücklich. Er hat mich die ganze Zeit angestarrt mir gesagt wie schön ich sei...und ein Krebs braucht viel Zuwendung...ich hab mich total wohlgefühlt. Das restliche Wochenende verlief ähnlich schön, alles war tutti.
Seitdem schrieben wir regelmäßig. Hab ihm vor ein paar Tagen gesagt das ich damals schon in ihn verliebt war und er hat gut reagiert...er meinte zwar er möchte da nichts überstürzen, grade da wir beide schon oft verarscht wurden et cetera,aber
da hatte/habe ich vollstes Verständnis für, ich stehe genauso dazu. Meinte er fand das Wochenende ebenfalls schön, er hat auch Wiederholungsbedarf und fühlt sich auch sehr zu mir hingezogen. Am Wochenende hätte es auch bei ihm schon gekribbelt. Gleich am ersten Tag. Ich habe mich mega gefreut. Klar. Und seit ein paar Tagen, ich muss dazu sagen das er auch gerade nach NRW umzieht, meldet er sich mal zwei Tage gar nicht oder er liest die Nachrichten und beantwortet sie nicht, ist aber die ganze Zeit aktiv.
Oder der Klassiker...ich komme online weil mir jemand geschrieben hat...er sieht das ich online bin und ist auf der Plattform offline und im Minutentakt wieder online wie um zu schauen ob ich das sehe. Heute war er auf einer Plattform gar nicht on...was ich merkwürdig fand denn dort ist er ständig zugegen, dafür war er den ganzen Tag auf Fratzenbuch online. Als würde er einen Bogen um mich machen wollen. Ich habe mich gefragt ob ich in irgendeiner Art und Weise geklammert habe ohne es zu merken und ob ich ihn eingeengt habe aber ich kann mich dessen nicht erwehren. Ich habe explizit darauf geachtet ihn nicht seiner Freiheit zu berauben. Habe morgens oder Nachmittags ein kurzer Hallo eingeworfen und gefragt wie es so aussieht aber sonst habe ich nichts geschrieben...wenn jetzt irgendwas superwitziges passiert ist vielleicht mal eben zwei Sätze aber ansonsten...meine Angst ist jetzt das er es sich nun doch anders überlegt hat...das er gar nicht mehr möchte ob nun Freundschaftlich oder eben mehr. Das Potenzial für eine gute Beziehung ist ja gegeben...wir verstehen uns vollkommen. Ich komme mit seinen Macken zurecht...größtenteils und er mit meinen. Das ist ja auch eine Sache die ich so wahnsinnig an ihm...äh...Wertschätze. Er ist in der Lage ehrlich und präzise seine Wünsche und Vorstellungen zu äußern ohne ausfallend zu werden...das ist ja in unserem Alter auch nicht oft der Fall. (Er ist 26.) Wenn ich einen Anfall von krebsischer Sturheit habe und es selbst nicht merke hält er mir den Spiegel vor...ganz sanft...und so bin ich auch in der Lage ehrlich und gewissenhaft die Selbstreflexion auszuüben. Ich weiß das ich schnell mal klammere...wenn ich liebe tue ich das mit Leib und Seele, aber auch trotzdessen er mir nicht geschrieben hat das er doch nichts von mir will oder sonstiges negatives mache ich mir Gedanken. Ich möchte auch nicht nachhaken was er denn hat oder eben nicht. Habe auch beim Messenger schon einige Funktionen deaktiviert um mich nicht verrückt zu machen weil ich stundenlang auf das online/oder eben nicht ,gucke. Es macht mich trotzdem wahnsinnig...weil ich mich dann auch immer Frage ob ich wirklich sowas besonderes für ihn bin wie er immer sagt.
Er nennt mich Sternchen. Seine Erklärung dazu ist:,,Weil Sterne einzigartig und wunderschön sind." Da krieg ich Pipi in den Augen...wenn die Situation also so ist wie jetzt...wie soll ich mich verhalten? Was ist zuviel Interesse und was zu wenig? Sollte ich jetzt warten bis er ankommt?
Sorry für den Roman. Ich bin gerne ausführlich.
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Interessante Geschichte. Habe ich übrigens nur drauf geklickt weil ich selbst Widder bin, erkenne sogar ein paar Ähnlichkeiten zu mir. Letztlich glaube ich aber nicht an "Sternzeichen-Psychologie" (wobei ich nicht besonders viel darüber weiß) und würde Dir ehrlich gesagt raten nicht zu sehr in diesen Kategorien zu denken, sondern eher rein psychologisch. Damit meine ich aber nicht kompliziertes Denken, sondern die Dinge zu vereinfachen und nicht zu sehr auf ihn bezogen sondern auf Dich selbst. Einfach weil man nur sich selbst je wirklich kennen kann.

Du kannst Dir endlos den Kopf darüber zerbrechen warum er agiert wie er agiert und versuchen Dein Verhalten möglichst perfekt auf ihn abzustimmen um zu erreichen was Du Dir wünscht um Dich dann zu fragen was Du falsch machst. Aber so sollte es vielleicht nicht sein, denn damit zerschießt Du Dir nur Dein eigenes Selbstbewusstsein. Der Punkt dabei ist: Alle Menschen haben irgendwelche Unsicherheiten, teilweise auch richtige "Schäden". Gerade weil man das nicht auf Knopfdruck ändern kann sind Respekt und Aufrichtigkeit wichtig. Menschen die aus eigenen Unsicherheiten nicht in der Lage sind Sicherheit zu geben (ich meine das nicht urteilend) sollten in der Lage sein das mit Aufrichtigkeit auszugleichen - nur das ist respektvoller Umgang mit anderen und das führt dann auch wieder zu einem mehr Sicherheit. Alles andere erzeugt eine Imbalance in der Beziehung - egal um welche Art Beziehung es geht.

Insofern... ich denke Du hast mehrere Möglichkeiten, aber solltest sie alle auf die Frage abstimmen was Du für Dich wünscht, nicht im Sinne eines Ziels, sondern eher eines Gefühls (etwa Sicherheit, Aufrichtigkeit, respektvoll behandelt werden). Dem kommt man in aller Regel näher wenn man sich fragt was man nicht will und nicht wollen sollte. Und da ist der bedeutendste Aspekt aufrichtiger und respektvoller Umgang mit sich selbst. Wenn man dann bestimmte eigene Muster verändert (im Sinne von Verhaltensweisen, wie man kommuniziert - nicht nur mit Worten), kann das zu Veränderung in anderen führen. Falls nicht... ist er vermutlich eher nicht der Richtige. Ich glaube, das man da keine Kompromisse machen sollte.

Wie man gewisse Muster verändern kann ist nicht so leicht zu beantworten. Aber es gibt eine gute Methode die anwendbar ist: Frag Dich einfach immer wieder mal, ruhig auch in anderen Situationen des Lebens, wie Dein "selbstsicheres/angstfreies Ich" handeln/kommunizieren würde und ob überhaupt. Das muss kein großer Unterschied sein, es kann sehr subtil sein. Es heißt nicht mal, dass Du etwas anderes tust aber ev. auf eine andere Art oder vielleicht auch mal gar nichts während Angst zu Aktionismus führen kann.
 
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