Wer trägt dann die Schuld daran? Wieder das Opfer oder darf dann auch mal der Täter ran?
Gruß
Luca
Die Frage stellt sich nicht wirklich. Der Täter tut etwas ... und wenn ich es nicht will, dann muss ich eine Grenze setzen. Ganz einfach und ohne Schnörkel. Ich kann weder verhindern, dass der Täter etwas tut, noch wird er aus reiner Nettigkeit mir gegenüber von seinem Vorhaben abweichen. Bin ich - aus welchem Grund auch immer - nicht in der Lage eine Grenze zu setzen, dann wird sich der Täter durchsetzen. Auch simpel und einfach.
Wir haben das doch tagtäglich. Deine Kinder tun etwas, und Du musst ihnen eine Grenze setzen. Dein Partner tut etwas, und wenn Du keine Grenze setzt, dann ist es so, egal ob Du es willst oder nicht.
Insofern hat der Täter die einfachere Rolle - er tut einfach das, was ihm notwendig erscheint, für ihn wichtig ist.
Was aber im Umkehrschluss eben bedeutet, dass ich die Grenze ziehen muss, wenn ich etwas nicht will.
Drum gibt es ja gesellschaftliche Regeln, die Grenzen ziehen. Um den Menschen Sicherheit zu geben. Nur bedeuten diese gesellschaftlichen Regeln eben nicht, dass sie nicht von Einzelnen überschritten werden.
Denn alle gesellschaftlichen Mechanismen greifen erst dann, wenn bereits etwas passiert ist. Eine Gesllschaft voller Vorverurteilungen (wo wir teilweise eh schon auf dem Weg sind) zerstört sich letztlich selber und ist daher nicht denkbar.