Ursprung, Schöpfung, Evolution, Wunderglaube

Das Fliegen-Experiment, was von Kreationisten gerne herangezogen wird, und was genau nichts aussagt.

Wieso sollte es nichts aussagen? Es widerlegt natürlich nichts, aber es stellt fest, dass es unter dem Einfluss mutagener Effekte offenbar auch über tausend Generationen mit zig Millionen Individuen nicht zu einem Spezieswechsel kommt. Die Mutanten wiesen allesamt ausschließlich Degenerationen auf, bei keinem stellte sich etwas Positives ein, soweit ich weiß.
 
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Wieso sollte es nichts aussagen? Es widerlegt natürlich nichts, aber es stellt fest, dass es unter dem Einfluss mutagener Effekte offenbar auch über tausend Generationen mit zig Millionen Individuen nicht zu einem Spezieswechsel kommt. Die Mutanten wiesen allesamt ausschließlich Degenerationen auf, bei keinem stellte sich etwas Positives ein, soweit ich weiß.

Die fettgedruckte Bewertung macht nur Sinn im Rahmen eines Selektionskriteriums.

Und, wie es zu einem Spezies-Wechsel kommt, habe ich weiter oben schon geschrieben. Dazu braucht es u.a. eine Aufspaltung der Population mit verschiedenen Selektionskriterien. Dass es in diesem Lieblings-Experiment der Kreationisten zu keinem beginnenden Spezieswechsel kam, verwundert also niemanden.
 
Makroevolution wird bis heute nicht beobachtet. Evolutionstheoretiker argumentieren hier stets, dass makroevolutive Prozesse enorme Zeitintervalle erforderten, weshalb sie sich einem direkten empirischen Zugang entzögen. Dieses Argument besitzt jedoch keine Gültigkeit mehr: Zwischen dem primitiven Vormenschen und dem modernen Homo sapiens sollen etwa 100 000 Generationen liegen. Dank des hohen Reproduktionspotenzials mancher Bakterienstämme wäre es problemlos möglich, binnen eines guten Jahres 100 000 Bakterien-Generationen zu "züchten", um Makroevolution im Rahmen eines solchen Experimentes zu verifizieren.
 
Evolution kann man sich vielleicht am ehesten als eine Art Ideensammlung vorstellen; Gleichzeitigkeit spielt eine große Rolle. Evolution ist nicht die Idee eines Fertigen, das sich nach und nach über Zwischenschritte hervorbringt. Das, was da ist, ist immer der fertige Zustand - und dieser kann sich zudem aufsplitten.
 
Makroevolution wird bis heute nicht beobachtet. Evolutionstheoretiker argumentieren hier stets, dass makroevolutive Prozesse enorme Zeitintervalle erforderten, weshalb sie sich einem direkten empirischen Zugang entzögen. Dieses Argument besitzt jedoch keine Gültigkeit mehr: Zwischen dem primitiven Vormenschen und dem modernen Homo sapiens sollen etwa 100 000 Generationen liegen. Dank des hohen Reproduktionspotenzials mancher Bakterienstämme wäre es problemlos möglich, binnen eines guten Jahres 100 000 Bakterien-Generationen zu "züchten", um Makroevolution im Rahmen eines solchen Experimentes zu verifizieren.

Wie groß sind denn die Unterschiede zwischen de Vormenschen und den heutigen Menschen? Diese Unterschiede sind ziemlich klein. Das kann man noch in den Bereich "Mikro-Evolution" sehen, wenn man den Begriff unbedingt benutzen will. Da sind keine neuen Organe entstanden.

Generell sind herzlich wenig "neue Organe" und "Organsysteme" im Laufe der Evolution entstanden. Es hat sich nur jeweils das Zusammenspiel der Komponenten und teilweise die erfüllte Funktion verändert.
 
0Bettina schrieb:
Evolution kann man sich vielleicht am ehesten als eine Art Ideensammlung vorstellen; Gleichzeitigkeit spielt eine große Rolle. Evolution ist nicht die Idee eines Fertigen, das sich nach und nach über Zwischenschritte hervorbringt. Das, was da ist, ist immer der fertige Zustand - und dieser kann sich zudem aufsplitten.

Ich finde, das ist ein ganz wichtiger Punkt. Man darf nicht so sehr vom Ergebnis her an die Sache herangehen, denn das steht ja zu Beginn einer Entwicklung noch gar nicht fest. Das stört mich auch immer an den diversen Beispielen, in denen einem vorgerechnet wird, dass es 7,23 * 10^îrgendwas Versuche gebraucht und die Zeit seit dem Urknall nicht ausgereicht hätte, um die alle durchzuprobieren. Das würde aber nur Sinn machen, wenn das zu findende Ergebnis schon am Anfang feststünde, was es aber nicht tut.

Nehmen wir das Fliegen. Da hat die Evolution immer wieder neue Lösungen gefunden. Bei Insekten, Vögeln, Säugetieren, Flugsauriern usw. Wer will wissen, wie viele Arten es noch gibt, Lebewesen fliegen zu lassen? Wenn man den Ist-Zustand als eine von vielen möglichen Welten betrachtet, dann schrumpfen die großen Zahlen in oben erwähnten (Un)Wahrscheinlichkeitsberechnungen schnell zusammen.


Joey schrieb:
Die fettgedruckte Bewertung macht nur Sinn im Rahmen eines Selektionskriteriums.

Eben. Man kann es ja nicht als negative Degeneration bezeichnen, dass sich bei den Vorläufern von Pinguinen oder Walen die Beine und/oder Flügel zu Flossen umformten, sie ihre Fähigkeiten zu laufen bzw. zu fliegen verloren. Ist übrigens ein weiteres Beispiel dafür, wie herrlich planlos die Evolution zu funktionieren scheint. Ist das Land erst mal besiedelt und die Lunge erfunden, probiert die Natur von diesem Punkt aus weiter und schickt einige von denen, die sie zuvor mit diesem Organ ausgestattet hat, wieder zurück ins Wasser. Und dort wachsen ihnen im Laufe der Zeit eben nicht wieder Kiemen, weil das DIE Lösung ist, sondern sie passen ihre vorhandene Lungenatmung den neuen Gegebenheiten an.


Gruß
McCoy
 
Da hat die Evolution immer wieder neue Lösungen gefunden.

Der Witz ist ja, dass es prinzipiell keine Lösungen zu finden gibt,
sondern dass das, was da ist, schlicht funktionierendes Sein ist.

Und das ist ebenso vergänglich wie beständig weil eine Unmenge von
Interaktionen sich gegenseitig am Leben erhalten oder eben ausbremsen.
 
Der Witz ist ja, dass es prinzipiell keine Lösungen zu finden gibt,
sondern dass das, was da ist, schlicht funktionierendes Sein ist.

Und das ist ebenso vergänglich wie beständig weil eine Unmenge von
Interaktionen sich gegenseitig am Leben erhalten oder eben ausbremsen.

Magst Du mir funktionierendes Sein definieren?
 
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