Na wenn de meinst:
Eisfreie Antarktis Die Weltuntergangsprognose
Was geschähe, würde die Menschheit alle Vorräte an Kohle, Öl und Gas verbrennen? Simulationen zeigen: Das Antarktiseis würde komplett tauen, der Meeresspiegel um mehr als 50 Meter steigen. Eine sinnvolle Prognose?
Von
Axel Bojanowski
TU Dresden/ AWI/ Lars Radig
Fjorde, Seen, Gebirge - die Antarktis ohne Eis: Diese Karte haben Forscher der TU Dresden und des Alfred-Wegener-Instituts jüngst veröffentlicht. Sie zeigt, wie der Südkontinent ohne Eisbedeckung aussehen würde.
Freitag,
11.09.2015 20:16 Uhr
Der Eispanzer der Antarktis ist die gefrorene Sintflut. Sein bis zu 4800 Meter dickes Eis birgt drei Viertel des Süßwassers auf der Erde. Würde es schmelzen, stiege der Meeresspiegel um Dutzende Meter, weite Teile des Festlands würden im Wasser versinken.
Die Ozeane würden daraufhin Jahrtausende lang um gut drei Zentimeter pro Jahr steigen, zehnmal so schnell wie derzeit, berichten die Forscher um Ricarda Winkelmann und Anders Levermann vom Potsdam-Institut für Klimaforschung (PIK)
im Wissenschaftsmagazin "Science Advances".
Untergang aller Küstenstädte
Levermann ist sozusagen ein Experte des Untergangs: Seine Rechnungen gemahnten bereits daran, dass Sturzfluten in Gang kämen, würde in der Ostantarktis
eine Art Eiskorken gezogen, oder sie stellten in Aussicht, dass 136 Weltkulturerbe-Stätten im Gefolge des Meeresspiegelanstiegs
versinken.
Seine neuen Simulationen veranschaulichen nun, wie die Antarktis allmählich ihr Eis verliert. Nach 10.000 Jahren höbe das Schmelzwasser die Pegel der Meere um gut 50 Meter. Die Folgen wären fatale Sturmfluten, der Untergang aller Küstenstädte - und Völkerwanderungen: Laut Vereinten Nationen lebt derzeit fast jeder zweite Mensch näher als 150 Kilometer zum Meer.
http://www.spiegel.de/wissenschaft/...is-komplett-abschmelzen-lassen-a-1051234.html
Der Eiskorken
Hamburg - Klimaforscher wenden sich verstärkt der fernen Zukunft zu. Kürzlich sorgte
eine Studie für Aufsehen, die den Anstieg der Ozeane für 2000 Jahre fortschrieb und aufgrund dessen den Untergang von 136 Weltkulturerbe-Stätten in Aussicht stellte. Nun nimmt derselbe Autor, Anders Levermann vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung PIK, einen weiteren delikaten Ort in den Fokus seiner Langzeitszenarien: das Wilkes-Becken im Osten der Antarktis. Dort drohe der Kollaps des Eisschilds, was den Meeresspiegel um vier Meter heben könnte.
Lediglich eine Art Korken aus Eis blockiere die Gletschermassen im Hinterland, er verhindere bislang, dass sich die Eisströme in den Ozean ergössen, schreiben Levermann und sein PIK-Kollege Matthias Mengel
im Fachblatt "Nature Climate Change". Das Eis liege im Wilkes-Becken abschüssig wie in einer gekippten Flasche, erklärt Mengel in einer Mitteilung seines Instituts. "Wird der Korken gezogen, entleert sie sich."
http://www.spiegel.de/wissenschaft/...-durch-tauen-von-korken-aus-eis-a-967490.html