Unheimliches Schiff....

Sternchen30

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9. Oktober 2012
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Hallo ihr Lieben,

ich hatte kürzlich einen etwas seltsamen Traum, der mich nicht wirklich loslässt.
Ich lebte in einer Stadt direkt am Meer, und von der Küste aus konnte man, wenn man aufs Meer schaute, ein schwarzes Schiff mit schwarzen Segeln sehen, das dort mitten auf dem Ozean still ankerte und sich nicht fortbewegte. Alle in der Stadt hatten Angst vor dem Schiff, bzw. nicht vor dem Schiff selbst, sondern vor dem Signal, das dieses Schiff von Zeit zu Zeit aussendete. Wenn dieses Signal ertönte, mussten alle in ihren Häusern sein. Niemand traute sich mehr wirklich vor die Türe, weil niemand wusste, wann das nächste Signal kam.

Ich befand mich mit einigen Leuten in einem großen Haus, ich stand vor einem geöffneten Kleiderschrank, in dem sich ein großer Spiegel befand. Ich sah die Situation so, als wenn ich im Schrank stehen würden, hinter dem Spiegel und mich selbst vor dem Spiegel stehen sehen würde.
Ich habe keine Ahnung, was ich in dem Spiegel gesehen habe, denn ich sah die Situation ja so, dass ich mich selbst in den Spiegel schauen sah....

Dieser Traum ist schon ein paar Wochen her, aber er geht mir nicht aus dem Kopf....
Es ist mir etwas unheimlich, ich weiß nicht, was ich davon halten soll....
 
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Hallo Sternchen,
die letzte Szene mit dem Spiegel erklärt Sinn und Bedeutung deines Traumes.

Indem du direkt am Meer wohnst, befindest du dich am Übergang zwischen Außenwelt und dem Inneren deiner Psyche. Das Meer ist dein so genanntes Unterbewusstsein.

Dort siehst du das schwarze Schiff. Das kam von irgendwo und steht nun still dort, bewegt sich nicht mehr. Damit symbolisiert es ein Ereignis, eine Erfahrung aus deinem bisherigen Leben, die du gut verdrängt hast. Es gab da etwas in deiner Vergangenheit, das dir Angst macht, das so unheimlich und bedrohlich ist, dass du es lieber nicht mehr sehen und nichts davon hören willst.

Das sendet nun – also in der Realität – hin und wieder ein Signal aus an dich. Vielleicht in Form einer Erinnerung, vielleicht in Form von Unwohlsein .... oder?

Jedes Mal bringst du dich in „Sicherheit“. Heißt, du versteckst dich vor den Angst machenden Signalen aus deinem Unterbewusstsein.
Das ist nun schon zur Gewohnheit geworden bei dir, du versteckst dich immerzu, nimmst damit aber auch alle anderen Regungen aus deinem Inneren am besten gar nicht wahr.

Ein Kleiderschrank beinhaltet alle verfügbaren Masken, mit denen man sich am Tage seinen Mitmenschen zeigt.
Der Spiegel steht ganz einfach für Selbsterkenntnis. Er ist der Spiegel für die eigene Seele.
In einem Spiegel sieht man sich aber immer seitenverkehrt. Diese Symbolik verstärkst du noch, indem du sowohl von außen nach innen als auch von innen nach außen blickst.

Zusammengefasst zeigt dir dein Traum deinen Willen, dich endlich mal selbst zu betrachten. Es gibt da etwas in deiner Seele, deinem Gemüt, das sich nun schon seit einiger Zeit bemerkbar macht, vor dem du dich aber gut verborgen hältst, was du nun endlich mal genauer anschauen willst.
lG RR
 
Hallo Renate,

ich danke Dir für die ausführliche und aufschlussreiche Erklärung und Interpretation meines Traumes.
Deine Beschreibung hat für mich viel Licht ins Dunkle gebracht und so, wie Du die Dinge aus dem Traum interpretierst, Schiffsignal; Masken im Kleiderschrank; damit konnte ich mich direkt identifizieren und das hat für mich Klarheit und Verständnis für den Traum gebracht.

Es ist nämlich tatsächtlich so, dass ich zur Zeit an mir arbeite, meine Masken und Mauern, die ich immer nach außen hin zeige, um mich zu verbergen, so langsam wegzubekommen um dadurch wieder Zugang zu meinem wahren Ich zu bekommen, dass sich im Laufe der Jahre sehr sehr gut versteckt hat. So gut weggesperrt, dass ich selbst kaum noch dran komme. Dafür müssen erstmal alle Masken und Mauern, die im Laufe der Jahre entstanden sind, um mein reales "Ich" zu verbergen, wieder weg.

Es geht mir schon lange nicht gut damit, und zur Zeit arbeite ich sehr intensiev an mir, auch in einer Therapie, diese übergestülpten Masken wieder wegzubekommen. Ich selbst weiß noch nicht mal genau, was sich wirklich dahinter verbirgt.

Ich möchte Dir noch mal ganz herzlich für diese ausführliche Interpretation des Traumes danken, die für mich viel Licht ins Dunkle gebracht hat.

Liebe Grüße

Sternchen!
 
Danke, Sternchen, für dein Feedback. Eine klare Antwort ist schon wichtig.
So wie du über dich schreibst, bist du auf dem besten Wege. Bewusst machen ist alles, viel mehr braucht es eigentlich nicht.
Melde dich mal wieder.
lG RR
 
ein schwarzes Schiff mit schwarzen Segeln sehen,
Schwarz hat kein Licht mehr.

das dort mitten auf dem Ozean still ankerte und sich nicht fortbewegte.
Schwärze und Stillstand, kein Weiterkommen!

Alle in der Stadt hatten Angst vor dem Schiff, bzw. nicht vor dem Schiff selbst, sondern vor dem Signal, das dieses Schiff von Zeit zu Zeit aussendete. Wenn dieses Signal ertönte, mussten alle in ihren Häusern sein.
Das Signal als Zeichen. Angst vor signalisierenden Zeichen.

Ich sah die Situation so, als wenn ich im Schrank stehen würden, hinter dem Spiegel und mich selbst vor dem Spiegel stehen sehen würde.
Ein wohl leerer Schrank, nur Spiegel drin. Im Schrank sind sonst Kleider, wo sind sie geblieben? Sind die Kleider ausgegangen? Stattdessen ist ein Spiegel sichtbar, wer weiß, wie viele.

Ich habe keine Ahnung, was ich in dem Spiegel gesehen habe, denn ich sah die Situation ja so, dass ich mich selbst in den Spiegel schauen sah....
Reflektiere, was du sonst zur Schau trägst, was ausgegangen ist, keine Schau kann mehr möglich sein.

Dieser Traum ist schon ein paar Wochen her, aber er geht mir nicht aus dem Kopf....
Es ist mir etwas unheimlich, ich weiß nicht, was ich davon halten soll....
Eine neue Identität finden, neues Licht finden, an sich arbeiten durch Selbstreflexion, was Zeit braucht, um langsam weiterkommen zu können.
 
Hallo zusammen,

vielen Dank Solis für Deine aufschlussreiche Interpretation. Ihr habt mir beide schon sehr viel weitergeholfen, meinen Traum und auch mich selbst ein stückweit zu verstehen und zu erkennen, woran ich bei mir arbeiten muss.

Wenn ich das so lese, dann finde ich den Traum nicht mehr seltsam, sondern wenn ich ehrlich bin, passt er genau zu meiner jetztigen Situation. Ich bin nämlich auf der Suche nach meiner Indentität und dabei meine alte von außen übergestülpte Person, die man immer sehen wollte, die aber für mich nur eine ungeliebte Rolle war, loszuwerden.

Ich Danke Euch vielmals für Eure Interpretation und für die Zeit, die Ihr Euch für mich genommen habt.
 
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Ich Danke Euch vielmals für Eure Interpretation und für die Zeit, die Ihr Euch für mich genommen habt.
Meinerseits gern geschehen! Es sind ja immer wieder die Träume so bedeutsam, die einen nicht loslassen und in der Seele ein Chaos anrichten. Doch gerade diese sind es, die den Wirbel anzeigen, durch den gegangen werden muss, um aus dem Alten ein Neues erwachsen zu lassen.
 
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