Über Schlafen allgemein

Gerade schlau macht mich dieser Artikel auch nicht, aber vielleicht kann mir jemand sagen, was uns das bringt bezüglich einer optimalen Nutzung der in Träumen empfangenen Informationen:

Beobachten Sie Ihre Katze!
US-Traumforscher Allan Hobson dabei: Die Freud'sche Traumdeutung ist attraktiv, aber falsch - der Harvard-Emeritus setzt dagegen auf Introspektion
Wien - Die meisten 74-Jährigen haben keine großen Erwartungen mehr ans Leben. Nicht so Allan Hobson. Sein Feld, die Schlaf- und Traumforschung, ist nämlich in Bewegung. "Seit viertausend Jahren spekuliert die Menschheit, warum wir träumen. Seit gerade einmal fünfzehn Jahren haben wir Einblick, was sich im Hirn abspielt." Hey, leben wir nicht in aufregenden Zeiten? Seit Montag ist er Gastprofessor an der Uni Wien. Bis 11. April hält er jeden Abend eine Vorlesung, am Dienstag eine öffentliche.

Hobson gehört zur Sorte Mensch, die kaum erwarten kann, was der nächste Tag bringen wird. Oder das nächste Gespräch. Im Flugzeug nach Wien saß er neben einer Schuldirektorin. Welch eine Gelegenheit für den Harvard-Emeritus. Warum wird in den Schulen so wenig über das Gehirn gesprochen? Hobson gab die Antwort gleich selbst: Aus übertriebenem Respekt vor den Neurowissenschaften. Lasst die Schüler aufschreiben, was sie träumen! Regt sie an, zu Hause jüngere Geschwister oder ihre Katze beim REM-Schlaf zu beobachten!

Träumen Tiere? Weil sie es uns nicht mitteilen können, müsse er spekulieren, sagt Hobson im Gespräch mit dem Standard, doch er glaube schon. Schließlich bewegen sich bei allen schlafenden Säugetieren und auch einigen Vögeln phasenweise die Augen. Im Rapid-Eye-Movement-Schlaf spielt sich der überwiegende Teil unserer Träume ab. Hobson und sein Harvard-Kollege Robert McCarley lieferten 1977 eine Erklärung, wie zufällige Erregungen aus den Niederungen des Hirnstamms während des REM-Schlafs die Cortex beschäftigen.

Bis dahin hatte kaum jemand gewagt, Sigmund Freud zu widersprechen, dass Träume dazu dienen, Wünsche oder unterdrückte Gefühle auszuleben. "Freuds Idee ist zu attraktiv: Träume wollen gedeutet werden. Aber Träume können vieles bedeuten, nicht nur das, was Freud meinte." Hobson vergleich Traumdeutung mit der Interpretation von Literatur.

Mit den Freudianern kommt Hobson auf keinen grünen Zweig. Die Psychoanalytiker hätten unzählige Aufsätze über die Deutung von Träumen produziert, aber keinen einzigen darüber, was Träume eigentlich sind.

Hobson propagiert hingegen die Introspektion, die Psychoanalytiker und Behavioristen diskreditiert hätten. Noch heute sei das Aufschreiben der eigenen Gedanken und Kurzzeiterinnerungen eine unterschätzte Methode, denn auch die moderne Bildgebung gewährt nur begrenzte Einblicke ins Gehirn. Hobson selbst hat fünfzig Kladden vollgeschrieben. Vorwiegend über seine Träume. (Stefan Löffler/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 1. 4. 2008)


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Schlafforscher aus Harvard ist Gastprofessor

J. Allen Hobson hält Seminar über die Funktion von Schlaf und Träumen, am 1. April gibt er einen öffentlichen Vortrag

Der in Harvard lehrende Neurologe, Psychiater und Schlafforscher J. Allan Hobson erhält als erster Wissenschafter mit Sommersemester 2008 die Rupert-Riedl-Gastprofessur an der Uni Wien. In diesem Rahmen wird Hobson ein Seminar zur Physiologie und Funktion von Schlaf und Träumen anbieten. Zum Auftakt hält er am 1. April einen öffentlichen Vortrag unter dem Thema "Dreams, Consciousness and the Brain".

Traum und Schlafforschung

J. Allen Hobson ist bekannt als jener neurologische Psychiater, der den Traum aus dem Bereich der Freudianischen Interpretation herausgenommen hat und ihn als Werkzeug der neurologischen und psychiatrischen Schlafforschung etablierte, heißt es in einer Aussendung der Universität.

Die Gastprofessur ist nach dem renommierten Biologen der Universität Wien, Rupert Riedl benannt, der im Jahr 2005 80-jährig in Wien verstarb. (red/27. März 2008)
Service

Öffentlicher Vortrag von J. Allan Hobson anlässlich seines Antritts der Rupert-Riedl-Gastprofessur zum Thema: "Dreams, Consciousness and the Brain: what, where and why?"
Zeit: Dienstag, 1. April 2008, 18 Uhr
Ort: Großer Festsaal der Universität Wien, Dr.-Karl-Lueger-Ring 1, 1010 Wien

Link
http://www.univie.ac.at
 
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