Hi schneck,Ab da ist mein Gefühl so negativ und ich spüre Wut und Ohnmacht und möchte nur noch so schnell wie möglich aus der Wohnung.
ich kann Dich sehr gut verstehen, da ich das, was Du beschreibst aus eigener Erfahrung kenne.
Man kann das hochsensibel oder hypersensibel nennen, ich glaube aber, im Grunde sind wir alle eigentlich so.
Wir haben nur vergessen wie fein wir eigentlich sind, da wir unter einem Berg Traumen verschüttet sind und ja eben ziehmlich vergröbert hier rumlaufen (der eine mehr, der andere weniger).
Also ich würde diesen Zustand eher als normal ansehen. Nicht als Problem oder komisch. Einfach menschlich - das gibt Dir vielleicht bissl mehr Leichtigkeit, das zu handhaben.
Wie ich damit umgehe:
1.) Leute meiden. Geht nicht immer, aber eben sich von sehr vergröberten Menschen fernhalten wo das möglich ist, ist vernünftig.
2.) Resonanzen auflösen. Meine Erfahrung ist, daß ich Emotionen anderer nur aufnehme, wenn ich selbst mit diesen Gefühlszuständen ein Thema hab.
Hab ich damit meinen Frieden, merke ich zwar immer noch, wo ein anderer drinsteckt, es betrifft mich aber nicht und weckt keinen Fluchtreflex mehr in mir.
Beispiel:
Wir sind alle bis zum einen oder anderen Grad disharmonisch. Das bringt diese Art von Leben hier mit sich.bei meinem Schwager: Er betritt nur den Raum, ohne vorher "Hallo" zu sagen, spüre ich schon die Welle in mir.
Also, es ist sehr oft vorher garnicht notwendig, dass dies Disharmonie erkennbar ist. Es braucht die Person nur den Raum betreteen, ich erspüre es.
Die Gelassenheit, eine Disharmonie wie bei Deinem Schwager zu erkennen, aber nicht in Dich aufzunehmen kommt, wenn Du in die Beobachterposition gehst.
Was spürst Du genau, welche Welle kommt da daher?
Wut? Frustration? Dominanz?
Und dann frag Dich: wo bin ICH gerade wütend/frustriert/dominant?
Am Anfang dauert das ein bissl, bis man sich daran gewöhnt, alle wahrgenommenen Emotionen als die eigenen zu sehen.
Es geht aber mit der Zeit immer schneller. Dann ist Dein Schwager noch nicht über die Türschwelle gehüpft und Du hast die aufgenommene Emotion in Dir umgelenkt und transformiert
Dadurch, daß Du Verantwortung für das übernimmst, was Du wahrnimmst, wandelst Du es in Dir um - und nimmst es nicht mehr von anderen auf.
Grenzen setzen hat etwas mit Selbstliebe zu tun.
Mir hilft es festzulegen, daß das, was mir nicht weiterhilft, nicht in mein Sein vordringt. Sondern daß es draußen bleibt.
Und so bin ich gut geschützt vor dem, was mir eben nicht dient.
So lange Du etwas aufnimmst, hat es mit Dir zu tun.
Übernimm die Verantwortung dafür, in dem Du das Wahrgenommene in Dir selbst erkennst und zum Schmelzen bringst und Du wirst immer weniger aufnehmen, einfach weil die Resonanz fehlt.
Geht nicht von heut auf morgen. Aber es geht
Alles Liebe!