Bibo
Sehr aktives Mitglied
Ich glaube nicht, dass es am alleine-sein selber liegt, denn faktisch bist Du ja nicht wirklich alleine: da ist Deine Tochter, Deine Freundin, die Gesellschaft, die Menschen, mit denen Du tagtäglich zu tun hast usw. Worunter Du leidest ist eher so eine Verlorenheit oder Orientierungslosigkeit, vielleicht auch ein Mangel an Sinn und der mag vielleicht mehr damit zusammenhängen, dass Du Dich isoliert und abgegrenzt von den anderen fühlst, nicht richtig zu ihnen in Kontakt treten kannst, auch wenn sie objektiv gesehen ja da sind. Es scheint mir mehr so ein fehlender Draht zu den anderen zu sein, keine Kommunikationsmöglichkeit, eine Verschlossenheit in Dir.
Wer in sich verschlossen ist, kann sich nicht öffnen, kann nicht kommunizieren und in Beziehung zum anderen treten und das wird je schlimmer, je stärker die Gedanken um dieses an sich elementare Gefühl herum kreisen. Was ist das Gefühl dahinter? Angst, Isolation, Hoffnungslosigkeit? Das Gefühl richtig fühlen! Das Gefühl ist vielleicht schlimm, aber die Gedanken darüber machen es noch schlimmer, es scheint im Denken alles auswegslos, keine Lösung in Sicht und so wirken Deine Gedanken auf das ursprüngliche Gefühl zurück, halten es immer weiter aufrecht, verstärken es, obwohl das ursprüngliche Gefühl vielleicht zwar schlimm aber gar nicht so festgefahren ist, wenn Du es Dir denn ganz zu spüren erlauben kannst. Wenn die Gedanken immer weiter darum kreisen, kann das Gefühl sich nicht lösen, sie halten Dich darin gefangen.
Die Frage ist, wie kannst Du Dich wieder aus dieser - nennen wir es mal "Gedanken-Verschlossenheit" befreien und offener zum anderen hin werden? Ein erster Schritt könnte vielleicht sein, dieses Gefühl der Isoliertheit nicht zu verdrängen, es von den Gedanken zu befreien, es ganz als das zu spüren und zuzulassen, was es ist, ein tiefes Gefühl von Einsamkeit, denn ich denke, was Dich verschlossen und gefangen hält, sind Deine eigenen Gedanken, sonst nichts.
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