Tod der Mutter...

Würde gerne noch von euch was wissen. Also mir geht es nach wie vor nicht gut - eigentlich jeden Tag gleich...
So, jetzt war ich mal beim Psychiater und wir haben ein Zeit lang gesprochen und er meinte, dass ich ihm relativ stabil vorkomme und ich im Moment keine Medikamente benötige. Er meinte, dass ich einen leichten Hang zur Depression schon haben kann.
Wenn das ganze sich in den nächsten 2-3 Monaten nicht bessert, dann meinte er, dass man immer noch was probieren könnte...

Mit was für Medikamenten habt ihr gute Erfahrungen gemacht? Was hat was gebracht? Was nicht? Brauche ich das Zeugs wirklich, oder habe ich mir einfach noch nicht genug Zeit für die Verarbeitung gegeben? Möchte dies irgendwie vermeiden wenn irgendwie möglich....
 
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Mit was für Medikamenten habt ihr gute Erfahrungen gemacht?

Mit der Naturalie "Tränen". Ich werde nie über den frühzeitigen Tod meines Onkels hinwegkommen. Doch ich kann damit "umgehen" erfahren, in dem ich die Traurigkeit zulasse. Zu Beginn konnte ich nicht weinen, weil es ein Schock war, zwei Jahre später hab ich die Tränen zugelassen. Jetzt komm ich einigermaßen mit klar, obwohl es wehbleibend ist.

(Medikamente haben mir keine geholfen: Sie halfen mir nur, mich vor mir selbst zu verstecken)
 
Danke für deine ehrlich Antwort - also ich konnte von Anfang an weinen und auch heute noch fast jeden Tag. Ich denke mir auch, dass ich die Zeit arbeiten lassen muss, da mir meiner Meinung nach ein Medikament nicht "richtig" helfen kann. Werde wohl oder übel den Trauerprozess "durchleben müssen....:cry:
 
Danke für deine ehrlich Antwort - also ich konnte von Anfang an weinen und auch heute noch fast jeden Tag. Ich denke mir auch, dass ich die Zeit arbeiten lassen muss, da mir meiner Meinung nach ein Medikament nicht "richtig" helfen kann. Werde wohl oder übel den Trauerprozess "durchleben müssen....:cry:

Tu dir das an: auch wenn der Schmerz groß ist

 
Danke für deine ehrlich Antwort - also ich konnte von Anfang an weinen und auch heute noch fast jeden Tag. Ich denke mir auch, dass ich die Zeit arbeiten lassen muss, da mir meiner Meinung nach ein Medikament nicht "richtig" helfen kann. Werde wohl oder übel den Trauerprozess "durchleben müssen....:cry:

Das würde ich auch sagen, lieber tirolator.
Es ist ganz normal, dass man gerade im ersten Jahr sehr schmerzhafte Zeiten durchmacht. Aber durch die Trauer durchgehen ist heilsamer als sie mit Medikamenten wegzudrücken.
Erst wenn Du merkst, dass Du drinnen hängenbleibst und auch nach einem Jahr oder länger überhaupt nicht rauskommst, würde ich Dir zu einer Therapie raten bzw. zu Medikamenten, wie Dein Therapeut es auch schon anklingen ließ.

Trauer ist was sehr Individuelles und jeder muss da seinen eigenen Weg finden. Drum kann man da höchstens Erfahrungen austauschen.
Bei mir persönlich war es so, dass ich meinen Mann und meine Mutter ganz kurz hintereinander verloren habe. Da kam ich - von Beruhigungstabletten zur Beerdigung meines Mannes abgesehen - ohne Medikamente aus.
Als dann 3 Jahre später mein Sohn starb, war ich in einem sehr schlechten Zustand.
Da verschrieb mir der Arzt Antidepressiva, die ich auch dankend genommen habe, um nicht vollends in einen Strudel der Verzweiflung zu gelangen.
Ich weiß nicht mehr, wie lange ich sie genommen habe. Ein Jahr bestimmt oder auch noch länger, aber dann hab ich sie langsam wieder ausschleichen lassen.
Es ist halt schwer zu sagen, wie es mir ohne Tabletten gegangen wäre, weil ich es nicht weiß.

Ich wünsche Dir auf jeden Fall weiterhin viel Kraft und auch die Zuversicht, dass der Schmerz eines Tages erträglicher wird.
Er wird es!
lg Sunny
 
Hallo

Muss einfach ein wenig schreiben, da es mir einfach nicht gut geht...
Meine Mutter ist im Dez 2016 völlig unerwartet verstorben und mich hat das völlig aus der Bahn und den Schuhe gehauen!Hätte nie im Leben daran gedacht, dass mich das so belastet. Habe fast 10kg abgenommen. Wir hatten ein sehr enges Verhältnis was ich erst jetzt bemerkt habe. Ist mir vorher nie so aufgefallen.
Ich weine JEDEN TAG nach wie vor. Ich funktioniere mehr oder weniger, aber kann NULL Freude empfinden. Egal was ich mache. Es,istmeinfach nur eine ganz schlimme Situation wo ich grad voll drinnstecke. Vor ca. 3Jahren hatte ich auch noch meine Scheidung, und jetzt noch das - mein Fundament ist völlig weggebrochen umd muss erst mit meinem neuen Leben klarkommen.
Wer von euch hat denn ähnliches erlebt? Nehme auch leichte Psychofarmaka...wann hat das ganze endlich ein Ende, da das so doch nicht weitergehen kann...
Danke an euch allen!

Es ist schön, dass du deine Mutter so geliebt hast, liebst.
Was würde sie zu Deinem jetzigen Zustand sagen, wenn sie es könnte? Wie würde sie dir helfen versuchen, was würde sie dir raten? Wie würde sie dich trösten?

Es ist eine schöne Vorstellung, als Mutter so geliebt zu werden. Aber welche Mutter würde es nicht traurig und unglücklich machen, wenn sie sehen könnte, wie du jetzt leidest, wie es dir schlecht geht? Das will sie sicher nicht. Sie möchte, dass du glücklich bist.

:)
 
@Lincoln - Mein Gott ist das ein schönes Lied - hab so richtig fest losheulen müssen - war mir aber völlig egal....DANKE dafür!!!!!!

@SunnY - mein Gott, was hast du durchgemacht. Weiß nicht ob ich das geschafft hätte. Bei mir lief das Leben 50 Jahre lang wie auf der Autobahn dahin, ohne irgendwelche Schicksale oder sonst was - OK Opa und Oma sind gestorben, aber das hat mir nicht viel getan. Und jetzt halt die Mutter, was mich aus den Schuhen gehaut hat. Es kommt auch noch meine Scheidung hinzu und das merke ich einfach wie mir jetzt alles fehlt, weil ich bin mit meinen beiden Jungs 18 und 20 Jahren alleine in einem großen Haus und das belastet mich schon. Ich kann natürlich nicht immer mit den Kindern über den Vorfall reden - die wollen das auch nicht...Ich DANKE auch dir für deine ehrlichen Zeilen

@Regen - Danke auch dir der schönen Worte und du hast mich gleich zum weinen gebracht, da ich mir das auch immer soooooo oft sage....sie möchte natürlich dass es mi gut geht und ich für meine beiden Jungs sorge, aber manchmal kommt es mir vor, dass ich das nie schaffen werde - was ich mir einfach nicht vorstellen kann. Andere haben das auch geschafft. Es kommen auch die Fragen - "Was ist denn der sinn des Lebens überhaupt" weil so wie es im Moment ist, ist es einfach nur Traurig und schlimm. Natürlich geht es anderen Leuten noch schlimmer, aber mir reicht schon das was ich habe.....
 
mein Gott, was hast du durchgemacht. Weiß nicht ob ich das geschafft hätte. Bei mir lief das Leben 50 Jahre lang wie auf der Autobahn dahin, ohne irgendwelche Schicksale oder sonst was - OK Opa und Oma sind gestorben, aber das hat mir nicht viel getan. Und jetzt halt die Mutter, was mich aus den Schuhen gehaut hat. Es kommt auch noch meine Scheidung hinzu und das merke ich einfach wie mir jetzt alles fehlt, weil ich bin mit meinen beiden Jungs 18 und 20 Jahren alleine in einem großen Haus und das belastet mich schon. Ich kann natürlich nicht immer mit den Kindern über den Vorfall reden - die wollen das auch nicht...Ich DANKE auch dir für deine ehrlichen Zeilen
Ich glaube, das wird Deine Trauer noch verstärken, weil durch die Scheidung praktisch Dein ganzes Nest auseinandergefallen ist, quasi ein doppelter Verlust.
Das ist ein harter Einschnitt und Du bist jetzt erstmals in Deinem Leben gezwungen, mit Dir allein klar zu kommen, Dein Leben neu zu ordnen und auszurichten.
Das geht nicht von heute auf morgen.
Aber vielleicht kannst Du das irgendwann einmal nicht nur negativ sehen, sondern auch als Gelegenheit für einen Neubeginn wahrnehmen.
 
Ja das ist definitv so! Komme noch nicht so recht klar damit - mal besser mal schlechter...
Es ist wirklich so, dass ich mit mir mal klarkommen muss, und das ist was gaaaanz schwieriges für mich wie ich bis jetzt festgestellt habe. Hab zwar eine Freundin, aber ich kann ihr einfach nicht die Liebe entgegenbringen wie sie mir entgegenbringt - es geht einfach nicht, und sie unterstützt mich soooowas von toll!
Ja es ist mit Sicherheit ein Neubeginn, und vor dem fürchte ich mich schon ein wenig - wohin die Reise geht....
Komme mir vor wie ein kleines Kind - soooo hilflos, was ich aber nicht bin, da ich alles mache und alles funktioniert. Waschen, Kochen, Einkaufen, Putzen usw....
 
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Ja das ist definitv so! Komme noch nicht so recht klar damit - mal besser mal schlechter...
Es ist wirklich so, dass ich mit mir mal klarkommen muss, und das ist was gaaaanz schwieriges für mich wie ich bis jetzt festgestellt habe. Hab zwar eine Freundin, aber ich kann ihr einfach nicht die Liebe entgegenbringen wie sie mir entgegenbringt - es geht einfach nicht, und sie unterstützt mich soooowas von toll!
Ja es ist mit Sicherheit ein Neubeginn, und vor dem fürchte ich mich schon ein wenig - wohin die Reise geht....
Komme mir vor wie ein kleines Kind - soooo hilflos, was ich aber nicht bin, da ich alles mache und alles funktioniert. Waschen, Kochen, Einkaufen, Putzen usw....
:trost:
 
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