Tanz auf dem Dach

Terrageist

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Heute mittag habe ich geträumt, ich tanze mit einem älteren Mann hoch oben auf dem Dach eines Hochhauses.

Das Dach war quadratisch, imgrunde fast nicht größer als ein Zimmer und flach.

Keine Begrenzungen zu den Rändern, also rundherum Abgründe.

Trotzdem hatte ich keine Angst, jedoch beim Tanzen kam ich manchmal nahe an die Abgründe heran,
fing mich dann aber wieder und kehrte gewissermaßen zu dem Tänzer in der Mitte zurück.

Wir konnten recht gut zusammen tanzen (im wirklichen Leben kenne ich den Mann übrigens nicht).
Jeder tanzte imgrunde mehr oder weniger für sich, aber wir kombinierten und es passte harmonisch
zusammen.

Etwas weiter weg waren Zuschauer, wie in einer Art Studio. Dennoch waren wir alleine auf dem Dach.
 
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Wir konnten recht gut zusammen tanzen (im wirklichen Leben kenne ich den Mann übrigens nicht).
Hallo Terrageist, in der Regel sind Träume mit dem spirituellen Wissen/Halbwissen nicht zu deuten. Traumdeutung ist Psychologie.
Dein Traum ist wohl eine Ausnahme.

Vielleicht ist dir bekannt, dass wir als Mensch nicht nur die Person sind, die wir nach außen ausdrücken. Wir haben einen gegengeschlechtlichen Bewusstseinsteil und wir haben unter anderem auch den inneren Alten, also den weisen Bewusstseinsteil, der das umfasst, was wir in sämtlichen Existenzen sind bzw. waren (vereinfacht gesagt).
Der ältere Mann ist demnach deine innere Weisheit, dein Wissen um dich selbst, um die Natur der Realität...

Und mit dem tanzt du traumlogisch stimmig hoch oben im rein geistigen Bereich. Tanzen symbolisiert Lebensfreude, also die Freude an der Gemeinsamkeit und – ja - die Freude an der Leichtigkeit des Seins. Das hast du empfunden.

Natürlich fällst du nicht herunter, natürlich findest du immer wieder zusammen und natürlich tanzt jeder seinen Tanz, aber doch ihr beide – also du und der verborgene Teil deiner Psyche – einen gemeinsamen harmonischen Tanz.
Die Zuschauer sind halt die anderen Menschen, das Leben ist ein Gemeinschaftsunternehmen.
 
Hallo Terrageist, in der Regel sind Träume mit dem spirituellen Wissen/Halbwissen nicht zu deuten. Traumdeutung ist Psychologie.
Dein Traum ist wohl eine Ausnahme.
Ich denke, Träume sind mehr als "nur" Psychologie.
Meine Mutter hatte früher zum Beispiel Wahrsageträume, nur mal als Beispiel.

Aber deine Deutung gefällt mir sehr gut.

Ja über die "Abgründe" hab ich noch ein bisschen nachgedacht. Im Traum hatte ich so gar keine Angst. Und eigentlich, immer wenn ich mich mehr auf die Ränder zubewegte, wurde es auch "dunkler", ich wurde sozusagen "selbstvergessener". Der Mann war stets in der Mitte, bzw. wenn ich mich beim Tanzen auf ihn konzentrierte, waren wir immer in der Mitte.
Ich habe früher manchmal gedacht, ich müsste den Mut haben, (psychologisch) in den Abgrund zu springen. Es ist das was manchmal vor mir steht und mir evtl. Angst macht bei Meditationen zum Beispiel, oder beim Versuch, luzide zu träumen bzw. astral zu reisen.
Es wird beschrieben, dass diese Angst natürlich sei, und sobald man "durch" sei, wäre sie "weg".
Vielleicht braucht es einfach alles seine Zeit.

Manchmal denke ich an das "Schlaraffenland", bei dem erst einmal ein Berg / eine Mauer aus Grießbrei überwunden werden muss / durchgegessen.

Ich denke, Gefühle sind auch nicht immer einfach, wie eine schwarze Mauer aus Panik und anderem fiesen Gefühl erscheint es manchmal.

So habe ich (kurz) überlegt, ob vielleicht das Zurückweichen vor den Abgründen imgrunde erst einmal nur eine "Flucht" ist.

Oder ob es vielleicht doch gar nicht darum geht, sich in irgendwelche "Abgründe" zu bewegen, eher könnte man sagen, sich ihnen stellen?
 
Ich habe früher manchmal gedacht, ich müsste den Mut haben, (psychologisch) in den Abgrund zu springen.
...
Es wird beschrieben, dass diese Angst natürlich sei, und sobald man "durch" sei, wäre sie "weg".
Also ich meine, der Tanz in großer Höhe zusammen mit dieser männlichen Person war die Info deines Traumes.
Nach deiner Beschreibung war der Abgrund zwar da, aber weder die Gefahr noch der Versuch zu springen war gegeben, oder? Außer halt, dass man beim Tanzen auch mal an den Rand der abgegrenzten Fläche geraten konnte.

In Abgründe springen bei spirituellen Übungen, das macht für mich eigentlich nur dann Sinn, wenn das einen hilfreichen Vorgang darstellt irgendwie.

Wenn man anfängt mit Meditation oder Trance und Selbsthypnose, dann erscheint in der Regel zuerst das, was man wachbewusst bei sich selbst ablehnt bis verleugnet. Wegen der allgegenwärtigen Bewerterei sehen sich ja die meisten Menschen geradezu gezwungen, gewisse Gedanken und Gefühle weit weg zu schieben von sich selbst. Und genau die erscheinen dann recht bald in so erweiterten Bewusstseinszuständen mit dem Bild eines Abgrundes.
So habe ich (kurz) überlegt, ob vielleicht das Zurückweichen vor den Abgründen imgrunde erst einmal nur eine "Flucht" ist.
Es ist auch traumlogisch völlig normal, nicht vom Dach eines Hochhauses fallen zu wollen.

Die Flucht findet am Tage statt, bei den Gefühlen, die du als schwarze Mauer beschreibst. Und am Tag hast du dieser Art Gefühle gut im Griff. Nicht so in den Träumen oder halt bei den entsprechenden Übungen. Da erscheint alles, sowohl das, was dir gefällt an deinem Leben und eben auch das, was du abwertest.
Oder ob es vielleicht doch gar nicht darum geht, sich in irgendwelche "Abgründe" zu bewegen, eher könnte man sagen, sich ihnen stellen?
Ja, und soll ich dir sagen, was dabei letzt Endes herauskommt: Der Abgrund ist gar keiner. Im eigenen Inneren ist nichts, wovor man sich fürchten müsste.

Heißt aber auch, beim Hineinspringen hat man keine Heldentat vollbracht. Es gab nichts zu überwinden außer die eigene Bewerterei.
 
Also ich meine, der Tanz in großer Höhe zusammen mit dieser männlichen Person war die Info deines Traumes.

Ja, das war der Mittelpunkt des ganzen Geschehens. Und Abgründe waren mir eigentlich nicht gewahr während des Traumes. Es war auch nichts Schwarzes zu sehen, ich sah halt gar nicht erst über die Ränder, es war nur eben zu vermuten, dass es dahinter steil runterging.

Es war wie eine Art Begrenzung, die mich bei dem Tanz hielt.

Am Anfang hörte ich eine Art Dreivierteltakt und begann, erst einmal alleine, Walzerbewegungen zu machen. Unter meinen Füßen schien sich, obwohl es auf einem Hochhausdach war, eine Art Kopfsteinpflaster zu befinden, wie auf einer ganz alten Straße. Klein, fein, silbrig.

Nun, wie auch immer. Nein, um Abgründe ging es wohl nicht, eher um eine gewisse Begrenzung, ich kam manchmal bei diesem ausgelassenen Tanzen sehr nahe an sie heran. :)

Danke dir für dein Input. :)
 
Liebe @Renate Ritter Offenbach ,

mir fiel hierzu noch etwas ein, an das ich am Anfang gar nicht dachte.

Ich hatte / habe seit kurzer Zeit Probleme mit meinem Blutdruck, er ist zu hoch, was ich eigentlich sonst in meinem Leben noch nicht kannte.
Das Blutdruckgerät, das ich mir anschaffte, sieht tatsächlich fast so ähnlich aus wie das Hochhaus auf dem ich tanzte.
Sicherlich gibt es immer mehrere Bedeutungen eines Traums.
Es scheint eine Warnung zu sein, da ich immer wieder an Grenzen komme und wahrscheinlich im Moment auf "zu hohem Niveau tanze". :D :)

Ich denke, ich weiß für mich in etwa, was zu tun ist. :)

Lieben Gruß
 
Sicherlich gibt es immer mehrere Bedeutungen eines Traums.
Ja, Träume sind multidimensional, heißt, sie offenbaren viele Ebenen des Bewusstseins des Träumers. Und dabei kann es manchmal so scheinen, als ob eine Info der anderen widerspricht.
Es scheint eine Warnung zu sein, da ich immer wieder an Grenzen komme und wahrscheinlich im Moment auf "zu hohem Niveau tanze".
Das mit den Grenzen und „in den Abgrund springen“, wovon du oben sprichst, das ist offensichtlich etwas, was dich gegenwärtig umtreibt.

Dazu kann ich dir natürlich nicht viel sagen. Nur soviel vielleicht: Auf zu hohem Niveau im übertragenen Sinne kann man doch gar nicht tanzen, meine ich.
Eher ist man doch geneigt, sich klein zu machen, sich zurückzunehmen, sich selbst zu begrenzen eben. Diese Art der Selbsteinschätzung lernen wir doch alle und halten es dann auch noch für eine zu ehrende Eigenschaft.

Die meisten Menschen machen sich klein, finden immer neue Mängel und Fehler und Schwächen und wollen ständig besser werden, zumindest anders als sie sind. Immerzu finden wir irgendwas an uns selbst, was nicht in Ordnung wäre, was abgestellt gehört, was verbessert werden muss.
Nein, wir sind top so wie wir sind. Und wenn uns etwas nicht gefällt an unserem Leben, dann ändern wir das eben. Aber nicht indem wir uns klein machen.

Der Tanz – Tanz – in großer Höhe war die Info für dich. Das sehe ich immer noch so.
 
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