Tagesdosis

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Das ist eine Argumentation, die mir immer wieder übel aufstößt. Denn - überspitzt formuliert - steht da wieder implizit: Um die konservativen bis nationalen Gruppierungen nicht hochkommen zu lassen, sollten wir mehr tun, was konservative bis nationale Gruppierungen wünschen.
Ja!
Aber ich will mich nicht beklagen, ich spüre inzwischen bereits eine neue Haltung und mehr Konsequenz in einigen Bereichen, zumindest in NRW was die organisierte Kriminalitätsbekämpfung angeht.
Das allerdings Osama bin Ladens ehemaliger Leibwächer, hier in D ein gutes Leben mit monatl. über 1000,-- Euro führen kann, und wir diesen Gefährder nicht loswerden können - das stößt mir übel auf.


Findest du die Schubladen "Links" & "Rechts" nicht ein Bisschen Grobschlächtig?
Ja, mehr als grobschlächtig. Mir ist schon klar, dass es zwischen links und rechts ein Menge Abstufungen gibt. Ob das der kleinen Gegenrevolution hier allerdings auch klar ist, bezweifel ich bei manchen Beiträgen.

Ich habe gestern den Wetterbericht in den Tagesthemen gesehen. Und, kopiere ich den hier rein, nur weil er mir gefallen hat? :confused4
Mach doch. Wenigstens wird das dann keine Hyperventilation hier auslösen.
Ich finde, unter "Tagesdosis" ist der Artikel ganz prima aufgehoben. Und jetzt hör auf hier unsinnige Strukturfragen zu platzieren. Die passen mit Sicherheit noch weniger hier rein. Kannst du auch Dosisbezogen schreiben?
 
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Joey schrieb:
Das ist eine Argumentation, die mir immer wieder übel aufstößt. Denn - überspitzt formuliert - steht da wieder implizit: Um die konservativen bis nationalen Gruppierungen nicht hochkommen zu lassen, sollten wir mehr tun, was konservative bis nationale Gruppierungen wünschen.

Und was von deren Wunschzettel sollten wir Deiner Ansicht nach nicht erfüllen?

Aber ich will mich nicht beklagen, ich spüre inzwischen bereits eine neue Haltung und mehr Konsequenz in einigen Bereichen, zumindest in NRW was die organisierte Kriminalitätsbekämpfung angeht.

Und welcher "Gutmensch" hat sich jemals allgemein gegen Kriminalitätsbekämpfung bzw. Ahndung oder Verhinderung von Straftaten ausgesprochen?
 
Mach doch. Wenigstens wird das dann keine Hyperventilation hier auslösen.
Ich finde, unter "Tagesdosis" ist der Artikel ganz prima aufgehoben. Und jetzt hör auf hier unsinnige Strukturfragen zu platzieren. Die passen mit Sicherheit noch weniger hier rein. Kannst du auch Dosisbezogen schreiben?

Gern. Wie du wünscht.

 
Zuletzt bearbeitet:
Hat die Mitte immer Recht?

Je älter ich werde umso mehr denke ich tatsächlich, dass Aristoteles zum Beispiel da schon nicht ganz falsch liegt.

Allerdings ist komplett unkontrollierter Kapitalismus keine moderate Ansicht, und ich habe mich ja auch schon hier im Forum für das politische Dreieck als bessere Beschreibung der politischen Positionen ausgesprochen.

Ist natürlich nicht immer klar, was die Mitte ist, aber wenn es schon schwer fällt eine wesentlich extremere Position zu vertreten, dann ist das nach meiner Erfahrung ein gutes Indiz dafür, dass das am Ende keine gute Idee ist.
 
Je älter ich werde umso mehr denke ich tatsächlich, dass Aristoteles zum Beispiel da schon nicht ganz falsch liegt.

Allerdings ist komplett unkontrollierter Kapitalismus keine moderate Ansicht, und ich habe mich ja auch schon hier im Forum für das politische Dreieck als bessere Beschreibung der politischen Positionen ausgesprochen.

Ist natürlich nicht immer klar, was die Mitte ist, aber wenn es schon schwer fällt eine wesentlich extremere Position zu vertreten, dann ist das nach meiner Erfahrung ein gutes Indiz dafür, dass das am Ende keine gute Idee ist.

Mit dem Alter kam bei mir die Erkenntnis, wie komplex die Zusammenhänge sind bzw. sein können, so dass es sowas wie die "ideale Lösung" für die Probleme unserer Zeit - Lösungen ohne jeglichen Nachteil - nur sehr selten gibt. So bin ich in meinen Ansichten auch durchaus "gemäßigter" geworden, als ich es z.B. vor zehn oder zwanzig Jahren war.

Mit extremen Positionen macht man sich nicht unbedingt Freunde, und es kann sehr anstrengend sein, sie zu vertreten bzw. vollständig zu leben. Aber... macht sie das falsch? Nicht unbedingt.

Nehmen wir das Beispiel Klimaschutz. Welchen Sinn hätte "gemäßigter Klimaschutz", wenn damit nicht wirklich der Klimawandel in einem erträglichen Maß eingedämmt werden würde? U.U. sind hier wirklich "radikale" Schritte vonnöten. Dass diese radikalen Schritte zu Lasten von Wirtschaft, Arbeitsplätzen etc. gehen können, ist der Nachteil dabei. Was ist wichtiger? Wie sähe die "Mitte" aus?
 
Mit dem Alter kam bei mir die Erkenntnis, wie komplex die Zusammenhänge sind bzw. sein können, so dass es sowas wie die "ideale Lösung" für die Probleme unserer Zeit - Lösungen ohne jeglichen Nachteil - nur sehr selten gibt. So bin ich in meinen Ansichten auch durchaus "gemäßigter" geworden, als ich es z.B. vor zehn oder zwanzig Jahren war.

Mit extremen Positionen macht man sich nicht unbedingt Freunde, und es kann sehr anstrengend sein, sie zu vertreten bzw. vollständig zu leben. Aber... macht sie das falsch? Nicht unbedingt.

Nehmen wir das Beispiel Klimaschutz. Welchen Sinn hätte "gemäßigter Klimaschutz", wenn damit nicht wirklich der Klimawandel in einem erträglichen Maß eingedämmt werden würde? U.U. sind hier wirklich "radikale" Schritte vonnöten. Dass diese radikalen Schritte zu Lasten von Wirtschaft, Arbeitsplätzen etc. gehen können, ist der Nachteil dabei. Was ist wichtiger? Wie sähe die "Mitte" aus?

Ja, man muss am Ende immer verhandeln und Kompromisse schließen. Ich gehe zum Beispiel nicht davon aus, dass auch nur irgendwas am Christentum korrekt ist, aber es bringt zumindest auch Leute zusammen in Gottesdiensten und gibt Leuten Hoffnung. Umgekehrt wird es natürlich auch ein Problem, wenn man zum Beispiel damit anfängt Kreationismus in Schulen zu unterrichten.

Der Klimawandel ist aber auch ein gutes Beispiel für mich. Ich gehe davon aus, dass unsere Aktivitäten zu einer Erwärmung beitragen oder im Moment sogar allein verantwortlich sind (bedeutet aber nicht, dass die Erde nicht sowieso natürlichen Temperaturschwankungen ausgesetzt ist). Allerdings ist es in Bezug auf die Erdgeschichte betrachtet gar nicht besonders warm, selbst in jüngster Vergangenheit war es eventuell wärmer (siehe Grönland = Grünland, jetzt aber praktisch nur Eis). Wenn Eis an den Polen ist nennt man das übrigens Eiszeit, auch wenn es wärmer ist als in der "richtigen" Eiszeit, die wir vor mehr als 10000 Jahren hatten. Zudem ist CO2 Nahrung für Pflanzen und man könnte ebenfalls große Landflächen im Norden landwirtschaftlich nutzbar machen. Natürlich sind schnelle Temperaturänderungen wie alle schnellen Änderungen ökologisch disruptiv. Das waren aber auch die Änderungen von Eiszeit zu Warmzeit zuvor und nein, die Megafauna hatte das auch immer überlebt, bis wir die meisten Großtiere wie Mammuts ausgerottet haben. Ein Anstieg des Meeresspiegels wäre für bestimmte Regionen natürlich ein Problem und vom Klimawandel abgesehen sind fossile Brennstoffe auch einfach begrenzt.

Insofern denke ich tatsächlich auch, dass es Sinn macht alternative Energien zu subventionieren und Maßnahmen zu treffen um den CO2 Ausstoß zumindest nicht noch weiter ansteigen zu lassen. Trotz positiver Effekte auf Pflanzenwachstum und damit negativer Rückkopplung (was gut ist) durch Bindung in organischem Material, sind die Änderungen in der Atmosphäre da schon signifikant. Im Effekt erwärmt sich die Erde dann nicht zu schnell, und wir profitieren weiter von besseren Erträgen bei leicht ansteigenden Temperaturen, was alles möglicherweise positiv ist, wenn es im Rahmen bleibt. Und man hat Alternativen, wenn uns irgendwann die fossilen Rohstoffe ausgehen. Die Zivilisation hat aber einen bestimmten Energiebedarf, und da ich keinen Grund sehe für apokalyptische Hysterie, kann man keine Verrücktheiten befürworten. Die industrielle Revolution hat unser Leben letztlich massiv verbessert.

Das ist die moderate Position jedenfalls.

Im Endeffekt wird man aber auf sehr lange Sicht sowieso zu globalem Geoengineering übergehen müssen, weil man bestimmt nicht wieder eine Eiszeit haben will.

Ich sehe jedenfalls gerade nicht (da war ich auch mal extremer, kann man hier auch noch nachlesen im Forum), dass der Klimawandel nach extremen Positionen (so oder so) schreit.

LG PsiSnake
 
Ja, man muss am Ende immer verhandeln und Kompromisse schließen. Ich gehe zum Beispiel nicht davon aus, dass auch nur irgendwas am Christentum korrekt ist, aber es bringt zumindest auch Leute zusammen in Gottesdiensten und gibt Leuten Hoffnung. Umgekehrt wird es natürlich auch ein Problem, wenn man zum Beispiel damit anfängt Kreationismus in Schulen zu unterrichten.

Und letzteres ist durchaus auch eine Extremposition, wobei mMn die richtige. Kreationisten versuchen ja gerade als Trick schön "moderat" ihre Lehre als "gleichwertig" zur Evolutionslehre im Schulunterricht unterzubringen... also im Deckmalntel der "moderaten Position". Da kommt es natürlich sehr untolerant rüber, wenn Menschen wie Du und ich sagen, Kreationismus etc. sei Bullshit und hat im Biologie-Unterricht der Schule nichts zu suchen. Das ist dann die extremere aber ziemlich sicher auch die richtigere Position.

Der Klimawandel ist aber auch ein gutes Beispiel für mich. (...)
Das ist die moderate Position jedenfalls.

Im Endeffekt wird man aber auf sehr lange Sicht sowieso zu globalem Geoengineering übergehen müssen, weil man bestimmt nicht wieder eine Eiszeit haben will.

Ich sehe jedenfalls gerade nicht (da war ich auch mal extremer, kann man hier auch noch nachlesen im Forum), dass der Klimawandel nach extremen Positionen (so oder so) schreit.

Ich will diesen Thread nicht in eine Klima-Diskussion und damit OT führen. Nur soviel: Die Argumente, die Du hier für eine "moderate Position" aufführst, sind teilweise auch schon von Klimaforschern entkräftet. D.h. möglicherweise ist diese moderate Position zwar moderat, aber eben deswegen nicht automatisch richtig(er), sondern eine Extermposition könnte immernoch durchaus richtig(er) sein - wenn auch "anstrengender".
 
Und letzteres ist durchaus auch eine Extremposition, wobei mMn die richtige. Kreationisten versuchen ja gerade als Trick schön "moderat" ihre Lehre als "gleichwertig" zur Evolutionslehre im Schulunterricht unterzubringen... also im Deckmalntel der "moderaten Position". Da kommt es natürlich sehr untolerant rüber, wenn Menschen wie Du und ich sagen, Kreationismus etc. sei Bullshit und hat im Biologie-Unterricht der Schule nichts zu suchen. Das ist dann die extremere aber ziemlich sicher auch die richtigere Position.

Ich sehe auch was du meinst, und sagte auch selbst, dass es manchmal schwierig sein kann überhaupt zu sehen, was da moderat ist und was extrem. Ich würde jedenfalls sagen, dass es extrem wäre, wenn ich verbieten würde, dass Pastoren (Priester, wer auch immer) und Leiter von christlichen Kinder- und Jugendgruppen nicht mehr von der christlichen Schöpfungsgeschichte sprechen dürfen.

Sagen wir mal so, wenn das Thema extrem eng gefasst ist, kann eine extreme Position auch noch stimmig sein.

Ich bin zum Beispiel immer gegen die Todesstrafe. Aber wenn wir das Thema weiter gefasst sehen, halte ich weder was davon, die Todesstrafe anzuwenden, noch würde ich aber alle Kriminelle resozialisieren wollen. Bestimmte Straftäter müssen wirklich lebenslang von der Gesellschaft entfernt werden, weil sie sowohl zu gefährlich als auch nicht resozialisierbar sind und zusätzlich die Straftaten auch zu grausam gewesen sind (zum Beispiel Sexualmörder).

Ich will diesen Thread nicht in eine Klima-Diskussion und damit OT führen. Nur soviel: Die Argumente, die Du hier für eine "moderate Position" aufführst, sind teilweise auch schon von Klimaforschern entkräftet. D.h. möglicherweise ist diese moderate Position zwar moderat, aber eben deswegen nicht automatisch richtig(er), sondern eine Extermposition könnte immernoch durchaus richtig(er) sein - wenn auch "anstrengender".

Ich denke, da herrscht auch eine gewisse Hysterie vor, oder man stellt es so extrem dar, damit verantwortliche Politiker usw. überhaupt was machen. Ich denke selber auch nicht, dass man es ignorieren sollte, selbst wenn es keine Apokalypse gibt, aber manche reagieren vielleicht nur, wenn sie genau das fürchten. Denke, dass es eventuell beides ist, und zusätzlich ist auch ein Grabenkrieg entstanden, wo man sich genötigt fühlt eine Seite zu wählen. Letzteres ist meiner Meinung nach ein sehr typisches Phänomen. Menschen tendieren dazu, eine Seite komplett zu wählen, und der Gruppenzwang nötigt sie dann dazu. Man will nicht irgendwie als "Verräter" dastehen. Das ist vor allem auch unbewusst. Lagerbildung ist ein absolut reales Problem.
 
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Ich sehe auch was du meinst, und sagte auch selbst, dass es manchmal schwierig sein kann überhaupt zu sehen, was da moderat ist und was extrem. Ich würde jedenfalls sagen, dass es extrem wäre, wenn ich verbieten würde, dass Pastoren (Priester, wer auch immer) und Leiter von christlichen Kinder- und Jugendgruppen nicht mehr von der christlichen Schöpfungsgeschichte sprechen dürfen.

Eine Lehre für grundfalsch zu halten ist etwas anderes als ein Verbotswunsch.

Ich denke, da herrscht auch eine gewisse Hysterie vor (...)

Und was, wenn diese Hysterie richtig ist?
 
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