Tabuthemen

@Emilia, bezugnehmend auf deinen obigen post: Die Regierung hat einen „Ratgeber für Eltern zur kindlichen Sexualerziehung vom 1. bis zum 3. Lebensjahr“ heraus gebracht.

Hab mal kurz rein geschaut gehabt und mir ist kotzübel geworden. Das darf alles nicht wahr sein ...

Du wärst in dieser Gruppe, genau so wie ich, als "nicht Zeitgemäß" abgestempelt worden!
Ich finde es geht viel kaputt, Sex ist zu schön um ausgeleiert (im Moment fehlt mir ein passender Begriff) zu werden.
Sex ist etwas, was etwas seelische Reife erfordert, es ist mehr als nur der mechanische Vorgang.

In einer Vorlesung auf der pädagogischen Hochschule in Baden, sagte eine Vortragende im Bezug auf Strenge, dass dies immer pendelt.
Wer selber sehr strenge Eltern hatte wird nicht streng sein,
diese Kinder jedoch werden wieder strenger als die eigenen.
Lt. ihren Aussagen hat sie eine Langzeitstudie diesbezüglich gemacht.

Ich frage mich oft, wann das Pendel Punkto Sexualität bei Kindern etwas zurückschlägt. Kinder so früh zu sexualisieren finde ich persönlich eher Bedenklich
 
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Aus meiner Sicht sind Tabuthemen nur für Frauen ein Tabu.
Männer unter sich reden da ganz offen über Tod, töten und Sex.

Aus Erfahrung wissen wir, dass wir vor Frauen darüber nicht oder anders sprechen müssen.

Das macht ein Mann aus Rücksicht auf die Bedürfnisse der Frau.
Denn wir würden auch mit Frauen (die dafür offen sind) darüber offen sprechen.


Natürlich spreche ich nur für Männer aus meiner Gesellschaftsschicht, bei anderen kann ich das nicht beurteilen.

Vielleicht haben Männer andere Tabus als Frauen?

Ein großes gesellschaftliches Tabu sind psychische Krankheiten, täten Dir bekannte Männer erzählen, wenn sie krank sind?
 
Witzigerweise mache ich es genau wie du: ich überlege wie jemand auf ein Thema reagieren könnte, und passe meinen Disskusionsinhalt dann an diese Person an. Tabuthema ist oft bei vielen Menschen etwas anderes, unabhängig vom Geschlecht, kann etwas z.b triggern bei jemandem oder andere negative Emotionen auslösen. Ich versuche also immer, so wenig wie möglich bei anderen zu triggern, aber wenn jemand einem z.b fremd ist, lässt es sich nicht immer vermeiden was dann "passend" oder "unpassend" ist.

Ich versuche immer authentisch zu sein, aber stelle es nicht über ein mir bekanntes Bedürfnis meines Gesprächspartners, also wenn ich weiss, es ist besser so, dann kann ich auch mal ganz "lieb" einfach nur sein. Authentik hin oder her, mir ist dann das Wohlergehen der Person wichtiger. :)

Das ist Deine Art, Du willst achtsam sein und anderen nicht weh tun, auf diese Weise bist Du wieder authentisch, eben so, wie Du bist. :)
 
Vielleicht haben Männer andere Tabus als Frauen?

Ein großes gesellschaftliches Tabu sind psychische Krankheiten, täten Dir bekannte Männer erzählen, wenn sie krank sind?

Stimmt! Und: soviel ich weiss, gerade bei Männern, wenn nötig, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
 
Vielleicht haben Männer andere Tabus als Frauen?

Ein großes gesellschaftliches Tabu sind psychische Krankheiten, täten Dir bekannte Männer erzählen, wenn sie krank sind?
Das hängt wohl von der Krankheit ab.
Aber an sich erzählen sich Männer schon von ihren Krankheiten.


Ist ja auch nicht zu unterschätzen so ein Männer Grippe.
Im Gegensatz zur gewöhnlichen Grippe verläuft die ja sehr oft tödlich! :cautious:
 
Der Tod gilt ja immer noch als gesellschaftliches Tabuthema.

Als ich meinen todkranken Papa zum letzten mal sah, hat er, als ich am Gehen war gesagt: Dich sehe ich nicht mehr. Ich konnte auf der anderen Seite des Bettes dann nochmal seine Hand nehmen und streicheln.

Warum ich das sage? Es sagt etwas über meinen Vater und mich, und es kann gegen mich verwendet werden.

Anderes Thema: Sex. Ist zwar als Thema überall präsent, aber sobald es persönlich wird, und/oder bestimmte Bereiche betrifft, wird's auch schwierig.


Oder wer würde schon am Vereinstreffen beim Smalltalk einfach so sagen, gestern abend haben meine Frau und ich miteinander geschlafen und sind deshalb zu spät zum Elternabend gekommen.

Oder: Ich habe es mir gestern abend auf dem Sofa gemütlich gemacht und mich selbst befriedigt.:barefoot:

Bestimmt kommt dann jemand und sagt: Das ist egoistisch von dir, du hättest die Abstimmungsdebatte schauen müssen! :eek:

Tabuthemen sind ja deshalb auch gute Themen für Satire, Kabarett, usw.

aber wie sieht's im Alltag aus?

Privatsphäre ist doch in Ordnung, kann man doch sagen. Aber ab wann sind wir nicht mehr authentisch?

Mich interessiert die Frage, welche Tabuthemen ihr so seht, wie ihr mit ihnen umgeht.

Was machen Tabuthemen mit uns?
Hallo, uran

ich denke, dass zunächst klargestellt werden muss, was Tabu überhaupt bedeutet; denn wenn man dem Leben unbefangen, offen und selbstlos begegnet.
 
Hallo, urany

ich denke, dass zunächst klargestellt werden muss, was Tabu überhaupt bedeutet; denn wenn man dem Leben unbefangen, offen und selbstlos begegnet.

Jeder, der möchte, kann dies hier tun.

Unbefangenheit in dem Zusammenhang gefällt mir gut! Wobei es ja schon auch soziale Verhaltenscodes gibt. Da ist man dann halt unter Umständen ganz neben den Schuhen, oder einfach unbefangen innerhalb dieser. Ich jedenfalls bin schon ab und zu ins Fettnäpfchen getreten.
 
Hallo, @urany,

verzeih, irgendwas hat meinen Beitrag zerpflückt. Der Satz sollte vollständig lauten:

Ich denke, wenn man unbefangen, freimütig und selbstlos dem Leben und der Welt gegenübertritt, kann man den Dingen auf einer ethisch-moralisch gesunden Ebene begegnen.
 
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Tod und Krankheit waren nie ein Tabu-Thema für mich. Da ich den Tod nur als wohlverdientes Päuschen sehe, plaudere ich sogar ganz gern über ihn. Wenn ich Menschen begegne, die nicht an ihn erinnert werden möchten, dann halte ich meinen Mund. Aber ich empfinde es als willkommene Abwechslung, wenn ich mit Menschen offen und ehrlich über ihn reden, oder sogar auch scherzen, kann.
Mit Sexualität ist man bei mir zu Hause eher offen umgegangen. Da ich bezüglich Sexualität in 1. Linie sehr romantische Gefühle habe, macht es mich sehr glücklich, wenn ich höre, dass jemand nach Hause muss, um Sex mit seinem Partner zu haben. Es ist ja viel mehr als nur der Akt. Sich vorzustellen, dass Menschen sich zu Hause begegnen, ihr Herz öffnen, zärtlich sind zu einander, für eine gewisse Augenblicke alles Unschöne im Leben vergessen, ... :love: Viel mehr Schöneres gibt es doch gar nicht.
Natürlich kann ein spontaner Quicky in der Seitengasse phantastisch sein.
Da ich jedoch die Erfahrung gemacht habe, dass Sex für die meisten eine Art Leistungssport ist, und mich deren Erzählung oft mehr als 'abturnen', möchte ich über deren Vertraulichkeiten nichts hören.

Was ich auch noch oft als ein Tabuthemen wahrnehme ist zB Misserfolg, der eigene oder der der Kinder, und auch Selbstmord.
 
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