Arima, der Name Arima, ergab sich eigentlich durch mein Geschreibe über Kims Leben. Die „Kim-Saga“ Teil 1 bis 3. Ich fasste alles zusammen, die alte (originale!) Fassung und die Gespräche, denn aus den Gesprächen ergab sich, dass die Wesen der Anderen Seite nicht zwangsläufig böse Dämonen sind, die in einem stinkenden Moderreich hausen und nur darauf warten, den Menschen und anderen Lebewesen argen Schaden zuzufügen. Die Wesen der Anderen Seite, so ergab es sich durch die Gespräche mit Kim, ist ebenso eine Energieform, wie die Wesen Dieser Seite, aus der wir und das materielle Universum bestehen. Da ich höchstwahrscheinlich gegen das Copyright verstoßen würde, wenn ich den Namen, der in der Originalfassung der Name ist, dem Kim sein Vater geben wollte, bevor dieser starb, leitete ich durch die Buchstaben Marias Namen den Namen Arima ab. Und so kam mir erst jetzt der Gedanke, nein – es ergab sich einfach, dass erst jetzt, nachdem sich Kim und Maria für immer zu einem einzigen Körper vereint haben (wie einst die beiden Energien, die Wesen der Anderen und die Wesen dieser Seite wieder eins werden zur Quelle der Kraft), der Name Arima absolut passend ist und Kim ihn auch von Herzen akzeptiert, was vorher nie der Fall war. Auch wenn er damals, nach dem Kampf mit Ake, dem falschen König, seinen Namen von seinem Vater hörte, nahm er ihn nie wirklich an. Er passte auch nie wirklich zu ihm, da er sich aus Mann und Krieg zusammensetzte, obwohl sogar der Name Kim im keltischen Krieger bedeutet. Arima ist sanfter. Weicher. Lächelnder.
Nun aber genug mit diesem Schwachsinn, wie jemand heißt oder nicht heißen kann, weil...
Arima kreist nicht mehr über uns. Uns ist auch nicht mehr richtig, da ich alleine am Seeufer hocke und Arima neben mir. Die beiden Drachen, Arimas Golden Lady und mein Sir Laurence grasen hinter uns. Der weiche Boden neben dem Seeufer verwandelte sich hinter uns zu einer leuchtend grünen Wiese, mit saftigem Gras. So sehen nun mal Drachen die Leuchtende Welt. Übrigens sind Drachen, neben Einhörer und Pegasusse die einzigen tierischen Lebewesen auf der Leuchtenden Welt. Manchmal fliegen auch rot brennende Vögel hoch in den rosafarbenen Wolken herum, was durchaus auch ein herrliches Schauspiel ist. Auf einem Drachen durfte ich bereits fliegen. Einhörner sah ich auch schon, darunter sogar eine schwangere Stute. Was das wieder zu bedeuten hat, weiß der Geier. Ich weiß es nicht. Einen Pegasus konnte ich irgendwo erahnen, aber wirklich wahrgenommen habe ich keinen. Außerdem war es kein reinrassiger Pegasus, denn er hatte ein Horn, wie ein Einhorn auf seiner weißen Stirn. Und die brennenden Vögel kenne ich bis jetzt nur vom Hörensagen. Arima hockt neben mir. Habe ich das schon erwähnt? Nach so langer Zeit wagt er sich wieder einmal heran, an die alte Hexe. Unsere Gespräche begannen, als ich gerade 40 Jahre alt war. Kennen gelernt, so kann man es durchaus sagen, haben wir uns, als ich etwa 14 Jahre alt war. Mein imaginärer Freund, du. Und du bist mir geblieben. Eigentlich immer. Aber wenn schon alles gesagt wurde, was gesagt werden kann, wurde es auch für dich Zeit zu gehen. Natürlich nie weit weg, denn ich spürte schon das Auge, das ab und zu von dir auf mich geworfen wurde. Deine Auszeit hat mir sogar gut getan. Das Bewusstsein konnte sich setzen und alles, was wir besprochen haben, konnte seinen wahren Platz in mir finden. Ehrlich, klüger oder spiritueller wurde ich dadurch nicht. Ganz im Gegenteil – ich wurde realistischer und versuche zu unterscheiden, was ich weiß und was ich nicht weiß. Von Glaube, okay, auch wenn Freund Carlos meint, man muss glauben, halte ich nichts. Es wirft sich aber doch die Frage auf, was geht in einem Menschen vor, der nichts weiß und ebenso wenig nichts glaubt? Er hockt irgendwie leer zwischen zwei Stühlen. Auch kein optimaler Platz. Resume? Gibt's nicht. Immerhin beschäftige ich mich Fragen, die nie beantwortet werden können. Das wenigstens habe ich beibehalten. Ist irgendwie neben Malen und Lesen zu meinem absoluten Lieblingshobby geworden. Da stimme ich Freund Carlos voll und ganz zu, der da einst Don Juan sagen ließ, dass wir Idioten sind, weil wir krampfhaft versuchen, das Universum zu verstehen, obwohl wir wissen, dass wir es nie verstehen werden. Zumindest so ähnlich war diese Textstelle.
Arima nimmt meine Hand in seine und lächelt sanft. Ich sehe die Grübchen an seinen Wangen. Er ist noch immer so süß. Mein lieber, süßer, kleiner Krishna. Mein ständiger Begleiter.
Das war's dann also. Vielleicht gibt es die Leuchtende Welt. Vielleicht erfüllt sich für jedes Lebewesen sein Traum am Ende dieses irdischen Lebens. Egal ob es böse oder gut war, denn wer sollte darüber objektiv urteilen können, wenn nicht das jeweilige Wesen für sich selbst? Jedes Lebewesen verdient seinen Traum am Ende des Weges. Es kommt eben immer auf die Energien an. Manche vertragen sich einfach nicht. Und mit Energien kennen wir uns halt noch immer viel zu wenig aus, weil wir uns dieser Aufgabe nicht widmen und es auch keine dementsprechenden Lehrer gibt. Brauchen wir Lehrer? Eigentlich nicht, denn die eigene Energie kann nur jeder für sich selbst erkennen. Empathie sollte der einzige Lehrer dafür sein, eigene Empathie, die man sich durchaus selbst beibringen kann, indem man, so oft wie möglich, bewusst in sich reinhört.
Also schön selbst vor der eigenen Tür kehren und natürlich helfen, wenn Hilfe erwünscht ist. Aber, bitte, keine Strafen, denn nur Liebe kann alles retten. Liebe und Respekt. Das war jetzt Arima pur, der aus mir sprach.
Vielleicht sollte ich noch das Geschreibe hier umbenennen in – ich wüsste gar keinen Titel. (Un)zusammenhängende Episoden oder Gedanken alleine würde genügen, denn mit Sturmnächte hat das hier nichts zu tun. Aber wie auch immer. Namen haben eh keine Bedeutung. Wieder du, Arima, du kleiner Schelm, mein süßer, kleiner Krishna. Also dann, genug geschrieben und erklärt, was ohnehin nicht erklärt werden kann. Die letzten Worte? Keines, nur ein kleines Lächeln und Grübchen an den Wangen.
"Sweet little Krishna"