Steinkreis im Wald gefunden

Hallo zusammen,

ganz in meiner Nähe befindet sich auf einem Berg eine Kultstätte der Kelten, zu der ich öfters wandere. An einem Sommertag saß ich einmal wieder auf dem Fels unter den Bäumen und blickte ins Tal und dachte an die Menschen, welche hier ihre Feste feierten.

Irgendwie kam mir dabei in den Sinn, hier an diesem Ort wieder einmal mit den alten Ritualen der Druiden die Geister an diesen Ort zu rufen. Als richtigen Zeitpunk hatte ich mir die Schwellenzeit des Neumondes ausgesucht. Kurz nach 23 Uhr war ich aufgebrochen. Gut, dass mir der Weg vertraut war und mich deshalb die Baumwipfel durch die Finsternis führen konnten. Ich hatte dann aber doch mehr Zeit für den Aufstieg benötigt, als ich erwartet hatte. Der Blick vom Fels auf die nächtliche Landschaft war schon etwas Besonderes. Nur noch wenige Lichter funkelten zu so später Stunde wie Diamanten auf nachtschwarzer Seide.

Tags zuvor hatte ich mir schon zwei Steinkreise zurechtgelegt, welche ich jedoch nur noch ganz schwach in der Finsternis erkennen konnte. Ich setzte mich dann zur Schwellenzeit in die Mitte des Steinkreises und begann mit meinem Ritual. Es dauert auch nicht lange und bald fühlte ich hier einen Lufthauch, dort ein Rascheln gab mir das Gefühl nicht mehr alleine zu sein. Irgendwann begann sich mein Ritual aufzulösen und es wurde Zeit in das Hier und Jetzt zurückzukehren. Ich packte dann meine Sachen zusammen und begab mich mit einem letzten Blick über das Tal auf den Heimweg.

Eventuell ist ja dann später auch ein Wanderer des Weges gekommen und hat sich über die Steinkreise gewundert. Möglicherweise hatte er sich ja an die Bedeutung dieses Ortes erinnert und auch ein wenig von dem alten Geist gefühlt.

Zum Thema Waldgeister möchte ich noch anfügen, dass man sie in ferner Vergangenheit eigentlich mehr an besonderen Orten, wie zum Beispiel auf Waldlichtungen, Quellen, Höhlen oder Teichen gesucht hatte.

375px-August_Malmström_-_Dancing_Fairies_-_Google_Art_Project.jpg

File:August Malmström - Dancing Fairies - Google Art Project.jpg
(Gemeinfrei)



Merlin

Danke dir sehr, lieber Merlin, für diesen Beitrag :)

wirklich sehr "mitnehmend" von dir beschrieben und auch sehr eindrucksvoll.
Man merkt so wohltuend genau deine achtungsvolle und respektvolle innere
Haltung und Ehrerbietung gegenüber der Schöpfung an sich, der Natur und
auch gegenüber den geistigen Kräften und Ritualen....Das habe ich eigentlich
auch bei einem Schamanen und Druiden oder magisch Kundigen immer
irgendwie vorausgesetzt - aber ich habe es nicht überall so vorgefunden.

Einen deiner von dir hinterlassenen Steinkreise würde ich auf jeden Fall gern mal
"zufällig" finden ....und die noch vorhandene nachschwingende "Kraft und Magie"
darin mal spüren wollen....Nur schon beim Lesen deiner Beschreibung springen
noch Fünkchen über ...:)
 
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Einen deiner von dir hinterlassenen Steinkreise würde ich auf jeden Fall gern mal
"zufällig" finden ....und die noch vorhandene nachschwingende "Kraft und Magie"
darin mal spüren wollen....Nur schon beim Lesen deiner Beschreibung springen
noch Fünkchen über ...:)
*schmunzel*
Ritualorte, die ich hinterlasse, wirken hoffentlich (ich hab's nie überprüft) auf Menschen nur auf eine Weise: Abschreckend. Nur Tiere dürfen nach Belieben kommen und sind willkommen...
Oder ich halte meine Rituale ohnehin an Orten ab, die für Menschen verboten sind...

Black Wolf
 
Im übrigen spürt man, ob man willkommen ist oder nicht...

Wenn man/Mann ein Geübter ist - so wie du - ja.

Aber dass man/Mann spürt, wenn man nicht willkommen ist....resultiert
ja aus der Erfahrung, doch mal das gemacht zu haben, was man/Mann eigent-
lich nicht sollte....oder ?

Selbst-Erfahrung ist durch nichts zu ersetzen - man kann Erfahrung auch nie-
mandem vermitteln - man muss es selbst erfahren haben.

Und wenn es dann integriert und verinnerlicht wurde und "zu eigen" wurde,
dann strahlt man sie sicher auch so intensiv und überzeugend selbst so deutlich
aus, dass es unter Umständen auf Andere überspringt und auf Andere auf
Anhieb zweifelsfrei glaubwürdig wirkt.
 
*schmunzel*
Ritualorte, die ich hinterlasse, wirken hoffentlich (ich hab's nie überprüft) auf Menschen nur auf eine Weise: Abschreckend. Nur Tiere dürfen nach Belieben kommen und sind willkommen...
Oder ich halte meine Rituale ohnehin an Orten ab, die für Menschen verboten sind...

Black Wolf

Schmunzel zurück :)....Deine herauszulesende Meinung von Tier, Natur
und Geistern klingt deutlich besser als die, die du von Menschen hast...
die ich aber durchaus auch gut verstehen kann und oft auch teile ...;)
 
Oder ich halte meine Rituale ohnehin an Orten ab, die für Menschen verboten sind...

Schade, dass du nicht wenigstens manchmal - einem unschuldigen Unbedarften,
mit noch reiner Gesinnung die plötzliche Chance auf ein winziges Bisschen
unerwartete und unerhoffte "Erkenntnis oder Erkennen"damit nimmst.

Ist die / deine Magie oder die benutzten Kräfte und Rituale so schwach, dass sie
selbst beschützt werden muss - vor den eigentlich doch so schwachen
Menschen.?
 
Nope. Für mich ein sehr unangenehmer Ort...
Wir haben hier auch eine sehr alte Kirche, die in ihren Grundzügen aus der Zeit der Christianisierung durch Lubentius stammt. Die Kirche wurde auf einem Fels hoch über dem Lahntal gebaut, der schon vor rund 4.000 v. Chr. als Kultstätte genutzt wurde. Ich geh gelegentlich in diese Kirche, um den Atem der Zeit zu spüren.

Ich denke dort darüber nach, wie viele Kinder hier wohl schon über die Tausend Jahre getauft, verheiratet, ihre Schicksal durchlebt und am Ende zu Grabe getragen wurden. Es erscheint mir dann oft als eine Art Zeitkapsel, die ich öffne und zum Leben erwecke. Ja an solchen Orten mag ich dann auch gerne eine Kerze entzünden, als Gruß an die Seelen in der Ewigkeit. Ich mag jedenfalls solche Kraftorte jeglicher Natur.


Merlin
 
danke für diese persönlichen Zeilen
ganz in meiner Nähe befindet sich auf einem Berg eine Kultstätte der Kelten, zu der ich öfters wandere.
Das erinnert mich an eine lang vergangene Zeit als ich auch in der Nähe meines Zuhauses einen Berg entdeckte, der mich immer stärker anzog. Er hatte auch noch einen vielsagenden Namen, er hieß "Altkönig". Zu Beginn meiner Entdeckung war dies einfach nur ein Name wie viele andere Bergnamen auch, bis mir irgendwann die tiefere Bedeutung bewusst wurde. Er hatte um die Spitze herum gewaltige Steinwälle, die zum Teil schon in den Boden eingewachsen waren. Irgendwann wurde mir klar, dass diese mächtigen Wälle nicht natürlicher Herkunft sein konnten und ganz sicher uralt waren. Ich ging dann auch mal Nachts dorthin, ich meine es war Beltane und war dort ganz alleine. Damals wusste ich noch nicht wie man Rituale machen könnte und verbrachte einfach die Nacht dort. Später war ich noch einmal dort und machte ein Ritual um mich zu bedanken für diesen Ort. So viel ich weiß, wird dieser Ort von einigen Menschen mehr besucht.

LGInti
 
Ich mag jedenfalls solche Kraftorte jeglicher Natur.

Und dass sie zugänglich sind für jedermann -ohne Ansehen der Person und
Status und Vorkenntnisse- empfinde ich auch als Geschenk - und besonders
für jene, die in sich schon die Bereitschaft tragen, sich dafür auch zu öffnen
und dies von sich noch nicht einmal wussten.

Ganz unerwartet davon erfasst und getragen werden können.
 
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Ist die / deine Magie oder die benutzten Kräfte und Rituale so schwach, dass sie
selbst beschützt werden muss - vor den eigentlich doch so schwachen
Menschen.?
Es gibt Orte, die müssen den Tieren vorbehalten bleiben, oder denen, die ihnen so nahestehen, daß es kaum noch einen Unterschied macht...
Diese Orte sind sehr stark und Menschen nehmen sie oft genug als bedrohlich wahr und meiden sie. Wenn ich kann, verstärke ich diesen Schutz noch.

Black Wolf
 

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