Hallo,
ich sehe es den Leuten nicht direkt an, wenn sie sterben, aber ich merke es anders. Letztes Jahr etwas zu oft. Hat mich echt fertig gemacht.
Meine Erfahrungen bisher:
Im Teenageralter:
Am Nachmitag hatte ich auf einmal den Gedanken "die Julia ist tot" im Kopf. Habs mir ausgeredet, was ich mir mal wieder denke, wie ich darauf komme, kann ja gar nicht sein usw... Am Abend hat eine gemeinsame Freundin angerufen und erzählt, dass die Julia gestorben ist!
Meine Oma war am Tag ihres Todes im selben Krankenhaus wie ich, nur auf eine anderen Station. Sie ist um 5:00 Uhr morgens gestorben, zu der Zeit bin ich aufgewacht (habe da auf die Uhr geschaut, das weiß ich noch). 2 Tage später ging ich im Traum ans Telefon und sie sagte, sie wäre nicht tot, sondern nur woanders hingegangen.
Im Erwachsenenalter:
Meine Oma kam im Traum auf mich zu mit einen großen schlanken Mann, hab den Mann aber nicht erkannt. Am nächsten Tag erzählte mir mein Vater, dass mein Onkel gestorben ist (hab ihn vielleicht 5 Mal im Leben gesehen und deswegen nicht erkannt)- der Schwager meiner Oma
Letztes Jahr dann wurde es bitter. Eigentlich schmerzt nur der Verlust meiner anderen Oma so richtig. Aber durch Gefühle und Gedanken Infos zu kriegen, das jemand stirbt und man weiß nicht wer und ich hab echt Angst gekriegt, das sterben geht weiter, also das macht einen psychisch schon so richtig fertig!
Bei meiner anderen Oma habe ich eine Woche lang von ihr und den Rest meiner Verwandten geträumt. Am Ende dieser Woche träumte ich, dass wir, die Verwandschaft alle an einen Tisch saßen und wie üblich festlich aßen. In dieser Nacht starb sie. Als meine Mutter, Onkel, Tante und ich aus der Leichenhalle kam, sah ich sie! Ich hab sie richtig gesehen! Sie kam auf uns zu und dann war sie wieder weg. Etwa ein dreivierteljahr später blinkte meine Glühbirne. Ich wurde auch voll nervös, weil ich merkte, dass da jemand im Türrahmen stand, obwohl niemand zu sehen war. Hab mich ganz beunruhigt zum einkaufen machen wollen, da ist die Gestalt mir gefolgt und plötzlich vernahm ich die Stimme: Hier ist dein Opa, deine Oma möchte dich wissen lassen, dass sie gut im Himmel angekommen ist.
Einmal hatte ich den Gedanken: Was macht man, wenn man alleine wohnt und stirbt, wer gibt dann der Arbeit Bescheid?
Eine Woche später erfuhren wir vom Tod der Arbeitskollegin. Sie wohnte allein, der Sohn schickte die Sterbeurkunde vor genau einer Woche.
Ein anderes Mal-und das finde ich ganz sonderbar-ich hatte aufeinmal unheimliche Angst um meine Mutter, weil ich den Gedanken im Kopf hatte dass irgendwie eine Mutter stirbt, aber er war nicht ganz klar. Natürlich, bezog ich es auf meine eigene. Ich lief 2 Wochen mit diesen Gedanken und einen unguten Gefühl herum. In der Arbeit erfuhr ich durch eine andere Geschichte, dass die Mutter meiner Chefin gestorben war und zwar vor zwei Wochen! Was hab ich den mit der Mutter meiner Chefin zu schaffen? Diese Person habe ich noch nie kennengelernt, wieso weiß ich dann sowas?
Das war es dann so weit. Ein wenig Angst habe ich, weil am 1. Januar aus dem nichts der Gedanke kam: 2015 wird der Papa umkommen. Und auch geträumt habe, dass ich die Zeit nutzen soll, die noch bleibt. Bis jetzt ist noch nichts passiert, also toi, toi, toi!
lg Goldtaler