Spirituelles Gehen

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@cerambyx

Ich habe jetzt wie verzaubert den ganzen Thread in einem Rutsch durchgelesen. Ich kann nur sagen: Danke für's Mitnehmen!

LG
Grauer Wolf

:danke: ... gern gescheh'n; meine Intention ist's ja, zu zeigen, dass man etwas erleben, sehen, spüren kann auch bei "normalen" Spaziergängen im Wald gleich nebenan. Und ich möchte auch anregen, einfach rauszugehen, sich einzulassen auf die Natur, die praktisch überall um uns zu finden ist, und nicht nur in irgendeinem Forum die schönen Bilder zu konsumieren ... GEHEN muss man schon selber.

Ich bin noch dabei mich hier drin neu zu orientieren, aber ich glaube bemerkt zu haben, dass Du auch mit offenen Sinnen unterwegs bist ... ?

Es grüßt
cerambyx
 
14 Jahre trabten diese vier Pfoten neben mir, in Wind und Wetter, bei Sturm, eisiger Kälte und Schnee, bei sengender Hitze ... vor kaum einem Jahr wurden diese letzten Bilder gemacht ... aber wenn die Federn am Wanderstock rascheln, ist das Traben immer wieder da ....
Rührt mich, geht mich an.
Ich trauere noch
...
 
Ich bin noch dabei mich hier drin neu zu orientieren, aber ich glaube bemerkt zu haben, dass Du auch mit offenen Sinnen unterwegs bist ... ?
Ich denke schon. Als Naturphotograph sowieso (90% des Photographierens ist SEHEN) und unabhängig davon bin ich ein Wesen der (Berg-)Wälder wie der Fuchs oder der Wolf, das nur äußerst widerwillig unter Menschen oder gar in der Stadt lebt...
Die letzten paar Monate waren extrem streßig und chaotisch zuhause, aber normalerweise bin ich jeden Tag Stunden draußen, möglichst abseits der Wege, wo nur noch die Tiere laufen (paßt scho', ich seh' mich auch als eines), und immer in Begleitung "meiner" Hündin...

LG
Grauer Wolf
 
Bei mir sind das immer Sonnenuntergänge und allgemein wenn es dunkel ist und draußen Licht ist.

Sei es ein Lagerfeuer oder Laternenfest.
 
@ghost, es geht net immer nur um "schöne, erhebende" Momente ... es ist oft das "Normale", das uns in der Zivilisation schon so fremd geworden ist. Also auch z.B. um "Wetterlage" ... wenn man die Natur kennenlernen und erleben möchte, muss man einfach raus, ohne sich weiter um Wetter zu kümmern. Klar, bei trübem Wetter wird man selten was sehen, aber WENN man dann doch etwas sieht, prägt es sich sehr tief ins Gedächtnis und dann auch meist ins Verständnis ein ... tiefer als bei "Schönwetterbeobachtungen" .
Und sich ums Wetter kümmern - das ist natürlich nicht so gemeint, dass man schlecht ausgerüstet orientierungslos in einem Schneesturm rumwatschelt!!! Auch hier gilt: mit jedem Ausflug, jeder Wanderung und jedem Spaziergang wird Erfahrung gesammelt - und irgendwann genießt man dann sogar einen Schneesturm und kann damit auch umgehen, auch in unseren Breiten!


Du meine Güte, stundenlang durch den Tiefschnee, immer in Herrchens Spuren bergauf, und kein Ende des Schnees in Sicht ... im Gegenteil, er wird immer tiefer und tiefer .... die Luft war schon am Anfang eiskalt, jetzt ist's frostig, zwischen den Zehen gefriert der Schnee, die Lungen schmerzen und der Atem gefriert auf den Haaren ... muß das denn sein?

142-4221_IMG_sagen.JPG

Drei Stunden da herauf - immer im tiefen Schnee - zwischen den Zehen klumpen sich wieder Eisbällchen zu schmerzhaften Kugeln - mal trägt der Schnee, mal läßt er einbrechen - Wind - Nebel - Trübes Wetter - endlich vor der einsamen, leeren Hütte liegen - warum tut Herrchen das? Egal, ich bin bei ihm und er bei mir ... ich bin mit ihm und er mit mir - gleich gibt's ein bisschen Futter - er kocht seines schon auf diesem kleinen metallischen Ding ... du lieber Hundegott, wie DAS riecht ....

158-5884_IMG_zorra.JPG

Ich werd' wohl wirklich mal "Zorra's Tourenbuch" hochladen .....
cerambyx
 
@ghost, es geht net immer nur um "schöne, erhebende" Momente ... es ist oft das "Normale", das uns in der Zivilisation schon so fremd geworden ist. Also auch z.B. um "Wetterlage" ... wenn man die Natur kennenlernen und erleben möchte, muss man einfach raus, ohne sich weiter um Wetter zu kümmern. Klar, bei trübem Wetter wird man selten was sehen, aber WENN man dann doch etwas sieht, prägt es sich sehr tief ins Gedächtnis und dann auch meist ins Verständnis ein ... tiefer als bei "Schönwetterbeobachtungen" .
Und sich ums Wetter kümmern - das ist natürlich nicht so gemeint, dass man schlecht ausgerüstet orientierungslos in einem Schneesturm rumwatschelt!!! Auch hier gilt: mit jedem Ausflug, jeder Wanderung und jedem Spaziergang wird Erfahrung gesammelt - und irgendwann genießt man dann sogar einen Schneesturm und kann damit auch umgehen, auch in unseren Breiten!
Ja natürlich hast du Recht, aber ich wollte das nur mal erwähnen. :)

Du meine Güte, stundenlang durch den Tiefschnee, immer in Herrchens Spuren bergauf, und kein Ende des Schnees in Sicht ... im Gegenteil, er wird immer tiefer und tiefer .... die Luft war schon am Anfang eiskalt, jetzt ist's frostig, zwischen den Zehen gefriert der Schnee, die Lungen schmerzen und der Atem gefriert auf den Haaren ... muß das denn sein?

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Drei Stunden da herauf - immer im tiefen Schnee - zwischen den Zehen klumpen sich wieder Eisbällchen zu schmerzhaften Kugeln - mal trägt der Schnee, mal läßt er einbrechen - Wind - Nebel - Trübes Wetter - endlich vor der einsamen, leeren Hütte liegen - warum tut Herrchen das? Egal, ich bin bei ihm und er bei mir ... ich bin mit ihm und er mit mir - gleich gibt's ein bisschen Futter - er kocht seines schon auf diesem kleinen metallischen Ding ... du lieber Hundegott, wie DAS riecht ....

Anhang anzeigen 21293

Ich werd' wohl wirklich mal "Zorra's Tourenbuch" hochladen .....
cerambyx
 
Ich werde jetzt einfach meine "alten" Bilder, die verschwunden sind, Zug um Zug hier wieder hereinstellen, schon um der Texte willen ... ich hab sie ja gottseidank aufgehoben ... und schon gehts los:

Ärger im Büro? Einfach zusammenpacken und losgehen - Wechselkleidung im Auto lassen und nur Regenschutz und Kopfbedeckung mitnehmen; festes Schuhwerk natürlich ...

hat man erst zu gehen begonnen, fügt sich alles ganz von alleine: Die kreisenden Gedanken beruhigen sich, der Ärger verflüchtigt sich, die umgebende Natur tastet sich mit lichten Fingern ins Auge, schleicht sich mit Vogelgesängen, Summen und Brummen, Rauschen und Sausen in die Gehörgänge, flutet zischend als Luft in die Lungen ... und tut überall ihr beruhigendes Werk.

Die Schritte gleichmäßig, dem Atem angepaßt, gehts nach oben durch Wald und über orchideenbestückte Wiesen. Eine Schutzhütte bietet eine kurze Rast, ein Gespräch, eine Jause, und weiter geht es immer bergauf bis zu irgendeinem Punkt, wo man umkehren kann oder muß ...

Tritt man dann innerlich frei aus dem bereits abenddämmrigen Waldschatten, ist man bereit für den Anblick der Welt ....

IMG_4522_hochbuchberg.JPG

... und geht still nach Hause.

GlG cerambyx
 
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Vielen ist der Gipfel und sein Symbol, das Gipfelkreuz, das erstrebenswerte, das ergehenswerte Ziel. Und das ist auch in Ordnung, denn auch auf diesem Wege kann man die Natur begreifen, erleben ...

Mir ist das jeweilige "Schauen", das "Finden" , das "Spüren" wichtig ...

Mir ist das "irgendwohin gehen", das "irgendwo sein" das Ziel ...

und immer mehr nur mehr das "gehen", das "sein", also sogar ohne das "dort" ...

Am Ende steht wohl das "SEIN" ... ?

IMG_4614_gipfelbluete.JPG


Ich fühle mich hier daheim ... ich drehe mich um und gehe .... heim!
Irgendwo ist überall. Daheim ist daheim ...

GlG cerambyx
 
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