Spirituelle Liebe

anadi

Sehr aktives Mitglied
Registriert
30. Januar 2007
Beiträge
12.619
Ort
Erlangen
gott ist nicht liebe,sondern harmonie und ausgleich.
lg. sigurd

Die reine göttliche Liebe ist die eingeborene Anziehung der Seele zum Herrn.
Krishna Das Kavi-raj Gosvami schreibt in Caitanya-caritamrita (Madhya lila 22.107):

nitya-siddha krishna-prema sadhya kabhu naya
shravan-adi shuddha-citte karaye udaya

Die göttliche Liebe für den All Anziehender - Krishna-prema ist die ewig bestehende Wirklichkeit der Seele;
Sie ist nicht durch sadhana (das praktische Prozess) erzeugt.
Sie manifestiert sich automatisch in der gereinigten Seele, gereinigt durch das sadhana bhakti, angefangen mit Hören (shravan –adi) über die Spiele des Herrn.

Die Bedeutung ist dass, wenn die Seele, von der Bedeckung der materiellen Anziehungen gereinigt wird, erreicht sie den Zustand der reinen Tugend – shuddha sattva, und in diesem Zustand, beim Praktizieren von saddhana bhakti, angefangen mit Hören (shravan –adi) über die Spiele des Herrn, erscheinen die Strahlen der Liebe „am Horizont des Herzens“, wie auch Rupa Gosvami im Bhakti Rasa-amrita Sindhu (1.3.1) es beschreibt:

śuddha-sattva-viśeṣātmā / prema-suryāḿśu-sāmyabhāk
rucibhiś citta-māsṛṇya kṛd asau bhāva ucyate

Wenn die Seele atmā ihre ursprüngliche reine Tugend śuddha-sattva erreicht und eine spezifische viśeṣa liebevolle Beziehung zwischen der Seele und dem Herrn sich zu etablieren anfängt, dann manifestieren sich sāmyabhāk die Strahlen der göttlichen Anziehung prema-suryāḿśu als ihr ursprüngliches Bewusstsein citta welches durch eine Mischung der Geschmäcker rucibhiś, schmelzt māsṛṇya und man erreicht den Zustand des Knospen der Göttlichen Liebe bhāva genannt ucyate

Diese Bhava ist nicht das Erzeugnis des sadhana bhakti.
Bei dem kontinuierlichen Ausführen von shravan (hören über die Spiele des Herrn) kirtan (das Loben der Namen, Formen, Eigenschaften, und Spiele des Herrn) und andere Glieder von saddhna-bhakti man kultiviert den Wunsch sich von der Welt loszulösen und sich zu der Gottheit des Herzens zu nähern.

Wenn saddhana-bhakti die Reife erreicht hat, hat sie alle unerwünschten Eigenschaften und Anziehungen vom Herzen des sadhakas (Praktikant) entfernt.
Zu der Zeit, durch die Barmherzigkeit des Herrn oder Seines Geweihten, manifestiert sich, in dem durchsichtigen Herz des sadhakas, bhava

Wenn diese Bhava - Knospen der Göttlichen Liebe –noch mehr das Herz schmelzt, viel mehr als in dem ursprünglichen Stadium der Liebe, und
außerordentlich die Gefühle der transzendentalen Ekstase steigert,
und ein tiefes Gefühl der mamata (Eigentum) in Beziehung zu Krishna gibt,
dann wird sie von den Gelehrten prema – reine göttliche Liebe genannt.
So ist es prema bei Srila Rupa Gosvami in Bhakti Rasamrita Sindhu (1.4.1) beschrieben:

samyaṇ masṛṇita-svānto / mamatvatiśayaṇkitaḥ
bhāvaḥ sa eva sāndrātmā / budhaiḥ premā nigadyate
 
Werbung:
Bhakti Rasa
Definition

Der innere Geschmack der vorherrschenden / dauerhafte Gefühle der göttlichen Liebe (stayi-bhava) gemischt mit dem
Geschmack welche die Geliebten und die Ingredienzien, welche die vorherrschende Gefühle der Liebe stimulieren, haben – (welche zusammen als Vibhavas bekannt sind) gemischt mit dem
Geschmack welche die sichtbare Aktion, welche die spirituellen Emotionen darstellen, hat (Aktion welche als anubhava bekannt ist) gemischt mit dem
Geschmack der spirituellen Ekstase, welche aus der Reinen Tugend bestimmter Art der liebevollen Gefühle (vishudha sattva) entstanden sind (Gefühle bekannt als sattvika-bhavas) gemischt mit dem
Geschmack der Gelegentlichen Emotionen welch im Ozean der vorherrschenden / dauerhafte Gefühle der göttlichen Liebe erscheinen (bekannt als vyabhicari-bhavas)
erzeugen einen außergewöhnlichen Geschmack direkt in der Seele
bekannt als Bhakti Rasa.
 
1. Der Zustand der Vorherrschenden liebevolle Gefühle - sthayi-bhava

Die Gefühle der göttlichen Liebe oder der Zustand
welche über alle andere Gefühle vorherrscht,
welche diesem Zustand antagonistisch sein können oder nicht,
Zustand welche über alle andere Gefühle wie ein mächtiger König regiert,
und verleiht eine Dauerhaftigkeit der Gefühle,
heißt der Vorherrschende Gefühl der göttlichen Liebe oder sthayi-bhava.

Die göttliche Liebe ist die Essenz der inneren Energie Krishnas,
bekannt auch als ananda oder hladini, die Energie der göttlichen Ekstase.

Als diese Energie, in fünf Arten von verschiedene Gottgeweihten manifestiert,
erscheint sie in fünf Arten von vorherrschende spirituelle Gefühle der Liebe,
bekannt als Spirituelle Liebe vorherrscht bei folgenden Gefühle:
- Spirituelle Frieden - shanta rasa
- Spirituelle Dienerschaft – dasya rasa
- Spirituelle Freundschaft – sakya rasa
- Spirituelle Elternschaft oder Schutz – vatsalya rasa
- Spirituelle Eheliche / Außereheliche Liebe– madhurya rasa
 
2. Die Träger (alambana) wodurch die spirituellen Emotionen gesendet werden - Vibhava

2.1 Shanta rasa - Der Fall der Liebe vorgeherrscht durch das Gefühl der transzendentalen Frieden

2.1.1 Der Gottgeweihter (ashraya (der Zufluchtsuchende) alambana) welcher die Liebe in Shanta Rasa kostet

Es gibt zwei Arten der Gottgeweihten in Shanta Rasa,
deren Gefühle der spirituellen Liebe durch die inneren seelischen Ausgeglichenheit - sama - charakterisiert sind:
- Atamaramas - die in sich selbst Vergnügen finden, welche von jeglichem Gefühl Besitztums (sowohl materielle wie auch spirituell für den Höchsten Herrn) frei sind, aber im Höchsten Herrn fixiert sind (Bhagavan nishta).
- Tapasvi-gana - welche den Pfad der Entsagung folgen und die Verehrung des Höchsten Herrn (bhagavat-bhajan) praktizieren, wohl wissend, dass ohne Bhakti, die Befreiung (mukti) nur eine vorübergehende Zustand sein wird.
Sie haben Vertrauen in das Praktizieren von Bhakti (Bhakti-Sadhana) nur weil es ihnen dadurch den Wunsch nach Befreiung erfüllt wird.
Solange sie die Bhakti Praxis nur zu Erfüllung ihren Wunsch nach Befreiung akzeptieren,
wird das herrschende Gefühl der Liebe im transzendentalen Frieden,
so wie es in der spirituellen Welt Vaikuntha anwesend ist,
in ihrem Bewusstsein nicht manifestieren können.

2.1.2 Der Höchste Herr (vishaya (Liebesobjekt) alambana)

Das Liebesobjekt in Shanta rasa (das transzendentalen Gefühl der Frieden) ist der Höchste Herr
manifestiert als
die Verkörperung der Ewigkeit, transzendentales Wissen und spirituelle Ekstase,
der Höchste atma-rama (die Höchste Seele, zufrieden in Sich selbst),
und die Überseele (parama-atma), der Begleiter aller Seelen auf ihrer Reise in der materiellen Welt.

Die Eigenschaften, welche die Geweihten im Shanta Rasa schätzen sindf:
- das Frieden des Höchsten - Shanta
- die Leistungsfähigkeit die meist unerträglichen Leisten ertragen - danta
- das Fehlen jeglicher Sünde, und die reinigende Eigenschaften des Höchsten -shuci
- Volle Kontrolle des Höchsten über die Sinnen - vashi
- Unabhängigkeit des Höchsten im Bezug zu der illusorische materielle Energie - sada svarupa samprapta
- die Segnung der durch den Höchsten getöteten feindlichen Personen mit mukti (Befreiung) (wie im Fall Putanas un Shishpalas)
- Die Allgegenwart des Höchsten und, dass Er allumfassend ist -vibhu

Diejenige, situiert in der Zustand vorgeherrscht durch das Gefühl des transzendentalen Frieden sind von dem Herrn in der Form der Überseele (parama-atma) angezogen ( nicht von der reinen, inneren, spirituellen Energie des Herrn - brahma, welche das Ziel der Nicht-Gottgeweihten, die Unpersönlichkeitsanhänger, ist) oder die vier armige Form des Herrn, Narayan aus der spirituellen Welt Vaikuntha.

Bezüglich der drei Arten der Manifestation des Höchsten Wahrheit wird im Śrīmad-Bhāgavatam (1.2.11) gesagt:

vadanti tat tattva-vidas
tattvaḿ yaj jñānam advayam
brahmeti paramātmeti
bhagavān iti śabdyate


Diejenige, die die Wahrheit kennen, sagen - tattva-vidas vadanti tat
Die Wahrheit, welche nicht dual ist (also nicht materiell, sondern spirituell, Absolut) - tattvaḿ yaj advayam
Wird durch den transzendentalen Klang bekannt als - iti śabdyate jñānam
die reine, spirituelle leuchtende spirituelle Energie - brahma iti
die Überseele (die Form des Höchsten lokalisiert im eigenen Körper) - paramātma iti
und der Höchste Herr (der spirituellen Welt) - bhagavān
 
1 ANZIEHUNG

Liebe ist,
am Anfang Anziehung.
Das ist die schwächste Art der Liebe.

Die Anziehung wird durch die Füllen, welche das Objekt der Liebe vorweist, ausgelöst.
Diese anziehenden Hauptfüllen sind:
Schönheit (șri)
Reichtum
Macht
Wissen,
Ruhm und
Entsagung.

All diese Füllen befinden sich in vollkommener Weise im Transzendentalen Herrn Șri Krișna, aber weil Krishna durch die materiellen Sinen nicht wahrgenommen werden kann, wird diese Anziehung nur durch das Praktizieren der Spirituellen Hingabe, bekannt als Sadhana-Bhakti oder Bhakti-Yoga ausgelöst und wird zu Zuneigung und letztendlich Liebe.
In diesem Zusammenhang sagte Sri Caitanya, eine Form Krishnas:

sādhana-bhakti haite haya 'rati'ra udaya
rati gāḍha haile tāra 'prema' nāma kaya


Durch die hingebungsvolle Praxis entwickelt man Zuneigung (für Krișna) -haite sādhana-bhakti haya ratira
und (wenn) diese Zuneigung sich verdichtet, wird sie spirituelle Liebe genannt - gāḍha haile tāra rati kaya nāma prema

2 ZUNEIGUNG
Bei längerer Gemeinschaft mit dem "Objekt" der Anziehung, Krishna,
wächst die Anziehung,
und wird zu Zuneigung.

Diese Gemeinschaft wird erreicht, wenn man den Praktischen Prozess sādhana-bhakti folgt, dessen Hauptvorgänge, gemäß Șri Cetanya (Cetanya Cearitamrita 2.22.128) sind:

1. Gemeinschaft mit denjenigen, welche die Liebe für Krishna erreicht haben oder zumindest Gemeinschaft mit Geweihten die fortgeschrittener als man selbst ist auf dem Weg zur Erriechung der Spirituellen Liebe.
2. Chanten der Transzendentalen Namen Krișnas.
3. Hören über die Spiele Krișnas, so wie sie in Bhagavat Puran und die Schriften der Gefährten Șri Caitanyas.
4. Residenz an Orten wo Șri Krișna Seine Spiele auf diese Erde offenbart hat, wie Mathura, Vrindavan, etc.
5. Verehrung mit Vertrauen des Bildgestalt Krișnas.

sādhu-saṅga, nāma-kīrtana, bhāgavata-śravaṇa
mathurā-vāsa, śrī-mūrtira śraddhāya sevana


Pflege Gemeinschaft mit spirituellen Personen, chant die spirituelle Namen, höre Șrimad Bhagavatam - sādhu-sańga nāma-kīrtana bhāgavata-śravaṇa
residiere in Mathura und diene mit Vertrauen dem schönen Bildgestalt des Transzendentalen Herrn - mathurā-vāsa sevana śraddhāya śrī-mūrtira
 
3. Liebe

3.1 Das Aufkeimen der Liebe
Wenn die Zuneigung, Gier für Gemeinschaft mit der Person der Zuneigung wird und "das Herz schmelzt", kann man ohne jene Person nicht mehr leben, denn die Liebe ist aufgekeimt.

3.2 Das Blühen der Liebe
Wenn "das Herz noch mehr schmelzt" und ein starkes Gefühl der Besitzung für die geliebte Person erscheint, man sagt, dass die Liebe aufgeblüht ist.

3.3 Die Liebe dieser illusorischen, materiellen Welt
In der „Realität“ der materiellen Welt in dem wir leben, wenn man sagt, "Ich liebe dich" die Bedeutung ist meistens, "Ich möchte, dass deine Pflicht sei, mich glücklich zu machen." und "Du gehörst mir."
Und wenn es nicht mehr zutrifft, wird man behaupten „Du hast mich enttäuscht!“
Allerdings, das Symptom der Liebe ist der Wunsch den anderen Glücklich zu machen
und nicht ihn/sie für seinen eigenen Genuss zu benutzen. Dabei wird der andere als seinen eigenen Besitz betrachtet, und somit denkt man sich berechtigt ihn/sie auszubeuten.

Wenn die Liebe aufgrund der
- negativen Änderungen der Eigenschaften des Geliebten, oder
- Änderungen seines eigenen Bewusstseins
in Frage gestellt wird, wird man immer weniger dem anderen die Wünsche erfüllen wollen, was die unvermeidlichen Vorwürfe und Skandale mit sich zieht und somit zeigt sich das illusorische Merkmal der Liebe in dieser Welt.

3.4 Liebe für alle
Wenn man Anziehung für eine Person fühlt,
welche von einer anderen Person verletzt wurde,
fühlt man sich selbst verletzt
und dadurch fühlt man dem Angreifer gegenüber Abstoßung.

Eine Böse Person wirkt für eine Gute Person nie anziehend und meistens auch umgekehrt.
Somit ist die sogenannte „Liebe für alle“ ein Mythos.

Auch wenn man so weit fortgeschritten ist, sich im gleichen Abstand von allen zu halten,
das heißt wenn das Falsche Ego, wodurch man mit der aktuellen Rolle sich identifiziert,
Rolle, welche man in einem Leben spielt, zerstört hat,
kann von einer Liebe für die Leute dieser Welt gar nicht die Rede sein
denn auf diese Ebene befindet man sich in einer transzendentalen Stellung zu dieser materiellen Welt
und somit sieht man weder Böse noch Gute darin
und somit ist man den Leuten dieser Welt weder angezogen noch abgestoßen,

Wenn man keine Anziehung zu jemand hat, hat man auch keine Liebe.
Man erreicht den Innere Frieden - Shanti.
In diesem Zustand kann man seine Aufmerksamkeit am besten der Transzendentalen Persönlichkeit widmen
 
Zuletzt bearbeitet:
ich glaube, das der umstand jemand als böse zu bezeichnen, ohne tiefer zu schaun, ein weit aus größerer Grund für Leid ist.
Für den Betroffenen auf jeden Fall, denke ich.

Ich finde Anadi's Post inhaltlich sehr gut, und wichtig -
nur, dass eine böse Person auf eine gute Person nie anziehend wirkt, sehe ich anders.

Mit dem nächsten Satz "Somit ist die sogenannte „Liebe für alle“ ein Mythos." gehe ich zu 100% mit.

Vielleicht verstehe ich auch nicht genau wie es gemeint war oder ist.
 
Werbung:
Genau das Gegenteil ist der Fall (in der Realität) -
und der Grund für sehr viel unnötiges Leid.
Servus David Cohen,

Die Personen welche von Bösen sich angezogen füllen, wollen aufgrund ihrer leidenschaftlichen und unwissende Natur, selbst wie die Bösen werden und somit können sie nie als Gute Personen bezeichnet werden.

Eine Gute Person ist in der Erscheinungsweise der Tugend verankert und meidet die
Gesellschaft der Bösen, welche selbst
in der Erscheinungsweisen der Leidenschaft und Ignoranz handeln.

Siehe Umwandlung des Falschen Ego in Gunas

Gruß
anadi
 
Zurück
Oben