Spielsucht und FA

Evian

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2. Juli 2006
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309
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Lüneburg
Hallo zusammen,

ich habe einen bruder der sehr unter seiner spielsucht leidet---------leider ist er nicht bereit für eien therapie´.
da sucht ja immer etwas mit suche zu tun hat..........wäre es möglich durch eien FA die gründe seiner sucht zu finden?

habe selber keine erfahrungen mir FA .............aber es wäre etwas, wozu er bereit wäre.

Evian
 
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Hallo Evian,

Ich würde umgekehrt fragen : warum sollte eine Aufstellung gerade in diesem Bereich nicht hilfreich sein können.

Ein genaueres Eingehen ist allerdings nur sinnvoll, wenn Dein Bruder selbst fragt. (Gerade bei einer Sucht gilt : wenn jemand sich nicht die Mühe macht, selbst nach Möglichkeiten der Heilung zu suchen, kann man es vergessen.)

Und : Was soll das heißen "er ist bereit" (gnädigerweise ?) Schließlich geht es um SEIN Leben.

Gerade Spielsucht ist einer der direktesten "highways to hell". Er kann heilfroh sein, wenn er jemanden / etwas findet, der / das ihm hilft. Wenn er da herumzickt : "Diesen Rettungsreifen mag ich nicht." - da scheint mir Krankheitseinsicht und Selbstverantwortung (noch) nicht im notwendigen Ausmaß gegeben.

LG, Reinhard
 
Eine Spielsuchtdynamik, die sich häufig beobachten lässt:

"Lieber ruiniere ich mich finanziell, als dass ich (gleich) sterbe."

Eine Aufstellung kann zeigen, für wen jemand das tut. Ein typisch systemisches Thema.

Ich würd mal in der väterlichen Linie bzw. im Verhältnis zum Vater anfangen, wenn so einer zu mir kommt.

Auch für Mitbetroffene kann eine Aufstellung evtl. helfen, ihre Position zu klären. Gerade Geschwister sind ja ebenfalls involviert.

Gruß
A.
 
"Lieber ruiniere ich mich finanziell, als dass ich (gleich) sterbe."
Ja. Das Todesthema ist im Grunde ein Bestandteil (fast ?) aller Variationen der Sucht - da Süchte meistens über kurz oder lang in existentielle bzw. gesundheitliche Bedrohungen führen können - und gleichzeitig dazu dienen Ängste abzuwehren.

LG, Reinhard
 
Hallo Walter R.

danke füre deine Antwort.

ja du hast recht..........mein bruder ist ein mensch der immer hilfe im aussen sucht . wir (die familie) haben viel zu lange damit gewartet ihm zu sagen, dass es zeit wird die verantwortung für sein leben zu übernehmen.
er ist sehr schwach ......viele zigaretten, viele frauen usw.
ich leide selber stark darunter, deswegen schreibe ich hier.

dein "gnädigerweise" trifft genau den punkt. doch ich kann und will ihn nicht fallen lassen.
es wäre auch hilfreich wenn ich wüsste, wie ich am besten helfen kann. über geld brauchen wir in so einer lage ja gar nicht reden. ich meine, wie helfe ich ihm wirklich.

Evian
 
Hallo A.

auch dir vielen dank.

der vater,

ja wir wissen, dass wir oder besser er dort anfangen muss.
das größte problem sehe ich darin, dass die gesamte familie ihn immer wieder mit unserem vater verglichen hat. "du bist wie Klaus".............immer wieder sagten sie diesen satz. und er sah diesen hass in ihren augen. er konnte nie verstehen, dass der hass eigentlich unserem vater galt.
mein vater war der horror ..........schläge, alkohol, frauen, das volle programm eben.
mein bruder besucht unseren vater immer noch regelmäßig, hätte gerne antworten, doch mein vater schweigt. noch heute prügelt er auf seinen faruen rum und vernichtet das bischen gehirn mit alkohol.

ich glaube, dass mein bruder im unterbewusstsein eine berechtigung sucht. ich meine er braucht die bestätigung, dass er wie klaus ist. .......kannst du mir folgen?
es mangelt nicht am wissen...............nur wir sind blockiert, können das ganze wissen nicht anwenden.

ich will ihn nicht in watte packen .............doch er hat keinen lebenswillen mehr......! hat auch schon vor 18 jahren eine überdosis tabletten genommen. ich weiss, dass das alles hilferufe sind..............und er es bestimmt nicht tun würde, doch genau darin sehe ich ja seine hilflosigkeit.

was meinst du mit "sterben" ? ........für wen?

Evian
 
ich meine, wie helfe ich ihm wirklich. Evian
Hallo Evian,

Das wollte ich bereits beim ersten Beitrag schreiben. Natürlich kannst Du in einer Aufstellung erkennen, wie Du Dich am sinnvollsten und hilfreichsten verhältst.

Ausserdem : wenn Du eine destruktive Dynamik in der Familie löst, müßte auch Dein Bruder entlastet sein.

Das ist so häufig : man sucht therapeutische Hilfen für andere, anstatt sie selbst in Anspruch zu nehmen.

Liebe Grüße, Reinhard
 
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Hallo Walter R.,

also macht es sinn, wenn ich selber aktiv an die sache ran gehe.

ich glaub ich mach das sogar. ich sehe keinen sinn darin ihm seine arbeit abzunehemen...........und wie du oben beschrieben hast, wird es auch nicht funktionieren, wenn er selber nicht will.

doch ich glaub, ich brauch das für mich.

solange ich denken kann, helfe ich ihm .......vor 3 jahren zog er mit seinem sohn bei uns ein..........das ganze ging zwei jahre.
vor zwei jahren erfuhr ich , dass ich an morbus chrón erkrankt war. der zusammenhang war schnell klar.

ich kann diese ganze sache nur nicht verstehen...........ich bin für viele menschen da.......und das auch gerne. doch bei meinem bruder leide ich, als wären es meine eigenen sorgen. wenn eine freundin kummer hat......kein prob, man hört es sich an......findet manchmal sogar gemeinsam eine lösung.........doch wenn ich dann in meinen eigenen 4 wänden bin, kann ich alles ausblenden ..........kann zu bett gehn, ohne kummer.
bei meinem bruder frisst es mich auf. ich weiss geschwister sind genetisch verbunden, doch ich helfe doch niemanden mit meinem leiden.

ich glaub, das wäre MEIN anliegen bei einer FA.

Danke

Evian
 
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