Sind menstruierende Frauen "unrein"?

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Die Frage ist so blöd, dass ich gar nicht weiß wie ich sie formulieren soll.

Ich bin auf FB in einer Einkoch-Gruppe.
Da geht es um alle Arten der Haltbarmachung von Nahrung, hauptsächlich jedoch ums Einkochen.
Ich beobachte die Einträge, lese mit, habe aber selber noch nichts eingekocht.
Ein Grund warum noch nicht ist, oft schreiben Menschen (bis jetzt hab ich da nie auf´s Geschlecht geachtet),
dass das Eingekochte sauer geworden ist.
Dann eruiert man den Fehler und sehr oft ist der Fehler unklar.

Heute früh hat eine Dame den Mut gehabt, öffentlich zu schreiben, dass früher die Frauen während der Menstruation z. B. ein Schlachthaus nicht betreten durften und dass Einkochen auch verboten/unüblich in dieser Zeit war.


Ich hab spontan an meine orthodoxen Serben denken müssen.
Für die ist es normal, dass man während der Menstruation nicht in die Kirche geht - weil unrein.

Persönlich sehe ich das etwas anders;
mit meinen 46 Jahren hätte ich nichts dagegen, wenn die Menstruation jetzt aufhören würde -
biologisch brauche ich sie ja nicht mehr.
Aber - ich bin ja froh, dass ich sie hatte (als ich sie brauchte).
Für mich war das menstruieren immer ein Teil - wenn auch ein lästiger/schmerzlicher - meiner Weiblichkeit.
Ich hab mich nie unrein im seelischen oder geistigen Sinne wegen der Menstruation gefühlt.

Sind Frauen unrein während der Tage?

Gibt es wirklich alte Bräuche/Sitten/Gewohnheiten, Frauen während dessen auszuschließen?
Biologie - Menstruation

Geschichte und Aberglauben
Hauptartikel: Kulturgeschichte der Menstruation
Bis heute hält sich bei Einigen der jahrhundertealte Aberglaube von der Schädlichkeit des Menstruationsbluts oder des Schweißes menstruierender Frauen. So sollen menstruierende Frauen beispielsweise keine Sahne schlagen, da diese sonst schlecht würde, kein Obst und Gemüse einkochen, nur mit Haushaltshandschuhen putzen, keine Dauerwelle machen lassen etc. Darüber hinaus wurde über Jahrhunderte hinweg davor gewarnt, dass der sexuelle Kontakt mit einer menstruierenden Frau schädlich für den Sexualpartner sei. In der heutigen Zeit sterben Menstruationsmythen zunehmend aus. Wissenschaftlich gesehen gibt es nichts, was diesen Aberglauben stützen könnte. Im Menstruationssekret sind normalerweise keine Gifte oder Viren enthalten, die nicht auch in normalem Blut vorhanden wären. Daraus folgt jedoch auch, dass Erreger, die durch den Kontakt mit infektiösem Blut übertragen werden können, z. B. Hepatitis Boder HIV, sehr wohl über Menstruationssekret und benutzte Hygieneprodukte zu Infektionen führen können. Das Menstruationssekret enthält zudem die Keime der Vaginalflora, die das Sekret zersetzen und so zu einem unangenehmen Geruch führen können. Im historischen Kontext werden einige Menstruationsgebote verständlich. Im Mittelalter gab es weder Unterwäsche noch Einwegbinden, Textilien waren teuer, sodass auch einfache Stoffbinden weitgehend unbekannt waren. Das Menstruationssekret lief an den Innenseiten der Oberschenkel hinab zu den Füßen und konnte so auch Gegenstände des alltäglichen Bedarfs beschmutzen. Frauen im menstruierenden Alter durften nicht an der Weinherstellung mitwirken: Die Trauben wurden barfuß in einem großen Bottich zertreten.

Auch in den ersten fünfzig Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts waren Wegwerfbinden noch nicht für jede Frau erschwinglich und technisch ausgereift wie heute. Es war daher in Verbindung mit überalterten Gepflogenheiten (man solle sich während der Menstruation nicht waschen) durchaus möglich, die Menstruierende an ihrem charakteristischen Geruch nach zersetzendem Blut zu erkennen. Die moderne Tampon- und Bindenwerbung spielt noch heute mit diesen tradierten Befürchtungen bzw. aus den daraus resultierenden Ängsten der Menstruierenden, Unbeteiligte könnten die Menstruation sehen oder riechen.

Aber nicht der Kontakt mit „Menstruationsblut“ macht laut Tora und jüdischer Tradition zufolge Gegenstände und Lebewesen für einen fest definierten Zeitraum unrein, sondern die Tatsache, dass (nach jüdischem Glauben) im Körper der Frau ein Absterbeprozess stattgefunden hat, sie deswegen „unrein“ wird und diese Unreinheit auch übertragen kann. Vgl. hierzu: Wenn ein Weib den Monatsfluss hat, so bleibt sie sieben Tage lang in ihrer Unreinheit (3. Mose 15,19). In hinduistischen Traditionen kann die Anwesenheit einer Frau während ihrer Tage bei einem religiösen Ritus zu dessen Wirkungslosigkeit oder schlimmer, zu dessen Inversion (Umkehrung) führen. Im Judentum und Islam ist es während der Periode den Ehepartnern nicht erlaubt, miteinander den Geschlechtsakt zu vollziehen, während dieser Zeit ist der muslimischen Frau auch das typische rituelle Gebet nicht erlaubt. Obwohl mit der Regelblutung vielerorts negative Einstellungen verbunden sind, gibt es auch Traditionen, bei denen positive Gefühle, Stolz am Frausein und Glück über die Fruchtbarkeit mit der Menstruation verbunden werden.
 
Natürlich sind menstruierende Frauen nicht unrein. Was für ein Schwachsinn....
Ich habe vor Jahren ein Inipi Ritual mitgemacht (Waldkraut hat das kürzlich in einem anderen Thread sehr gut detailiert ausgeführt).. Menstruierende Frauen waren die Mondfrauen und hatten einen besonderen Status in der strengen Sitzordnung

Ich nehme an, dass es um die Energie der Transformation geht bzw dem ewigen Kreislauf von Leben und Sterben, der sich da ausdrückt. Eine Energie, die wir hier annehmen sollten - auf der Erde - um überhaupt hier existieren zu können.
 
….ich mein, heute haben wir fließend Wasser, Duschgel, Unterwäsche,
verschiedene Artikel um das Blut aufzufangen etc, nen Kühlschrank
und sonstwas alles für die Lebensmittel, aber in früheren Zeiten
gab es das so noch nicht. ….

Medizinisch gilt das eigentlich auch jetzt noch, da sonst die Infektionsgefahr groß sein kann, da die Gebärmutter schließlich immer noch eine Wunde hat durch das Abstoßen des Mutterkuchens.
ist ein bisschen aus den Zusammenhang gerissen, aber diese beiden Aussagen haben mich auf einen anderen Gedanken gebracht

die Aussage das menstruierende Frauen unrein sind gibt ja schon seit mehr oder weniger Anbeginn der Zeit
was heißt das medizinische Wissen war zu der Zeit aus heutiger Sicht gleich null vorhanden, was auch heißt das größere verschmutzte = unreine Wunden zum Tod führten und bei der Menstruation verliert man ja Mengen an Blut, worauf man schließen könnte es handelt sich um eine große Wunde die nicht verunreinigt werden soll. Frauen im gebärfahigem Alter bedeuteten Erhaltung der Art und der Familie und was weiß ich noch alles
und wie bei allem ist wohl oder vielleicht im laufe der Zeit aus der nicht zu verunreinigenden Wunde bei der Frau eine unreine Frau geworden.

ob mein Gedankengang so stimmt :dontknow: keine Ahnung
 
ist ein bisschen aus den Zusammenhang gerissen, aber diese beiden Aussagen haben mich auf einen anderen Gedanken gebracht

die Aussage das menstruierende Frauen unrein sind gibt ja schon seit mehr oder weniger Anbeginn der Zeit
was heißt das medizinische Wissen war zu der Zeit aus heutiger Sicht gleich null vorhanden, was auch heißt das größere verschmutzte = unreine Wunden zum Tod führten und bei der Menstruation verliert man ja Mengen an Blut, worauf man schließen könnte es handelt sich um eine große Wunde die nicht verunreinigt werden soll. Frauen im gebärfahigem Alter bedeuteten Erhaltung der Art und der Familie und was weiß ich noch alles
und wie bei allem ist wohl oder vielleicht im laufe der Zeit aus der nicht zu verunreinigenden Wunde bei der Frau eine unreine Frau geworden.

ob mein Gedankengang so stimmt :dontknow: keine Ahnung


Es ging oder geht ja im AT und heute auch noch bei Juden und Muslimen darum, dass ein Mann, der eine menstruierende Frau berührt, rituell unrein wird. Sonst würde wahrscheinlich nicht so ein Trara darum gemacht, wenn’s die armen Männer nicht so tangieren würde!:rolleyes:
 
dass ein Mann, der eine menstruierende Frau berührt, rituell unrein wird.
Bedenkt: Ein Mann ist von Geburt an rein und bleibt es auch egal was für ein Schweinekerl er auch ist.:ironie:

Aber Spass beiseite, dem Blut der menstruierenden Frau wurden magische Fähigkeiten zugeschrieben und da Frauen ja sowieso "magisch" sind, sind sie halt in dieser Zeit besonders mächtig und da fürchtet man (Mann) sich............. .:escape:
Zum Schutz der Frau nein, zum Schutz des Mannes........

L G
 
Zuletzt bearbeitet:
So wie @Waldkraut richtig sagte, bei manchen Nordamerikanischen Stämmen war es üblich, dass sich die Frauen in ein speziell dafür vorgesehenes Zelt (Hütte) zurückzogen wenn sie ihre Zeit hatten. Ging ihnen der Ehemann auf die Nerven konnte es durchaus sein, dass sie ihre Tage nicht nur einmal, sondern auch mehrmals im Monat hatten.......
LG
 
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Bedenkt: Ein Mann ist von Geburt an rein und bleibt es auch egal was für ein Schweinekerl er auch ist.:ironie:

Aber Spass beiseite, dem Blut der menstruierenden Frau wurden magische Fähigkeiten zugeschrieben und da Frauen ja sowieso "magisch" sind, sind sie halt in dieser Zeit besonders mächtig und da fürchtet man (Mann) sich............. .:escape:
Zum Schutz der Frau nein, zum Schutz des Mannes........

L G


Und aufgrund der Furcht wurde daraus statt Magie dann Unreinheit! Damit hat mann die Macht der Frau ganz schnell gekappt! Vor allem patriarchalischen Gesellschaften so üblich!:rolleyes:
 
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