Sie kam, um sich zu verabschieden

lichtluder

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2. Februar 2008
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354
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Wolkenkukucksheim
Vorgeschichte:

Die beste Freundin meiner Mutter, Ute, 44 Jahre alt, seit über 20 Jahren mit meiner Mutter befreundet. Seit ich denken kann, war Ute immer da. Als ich ca. 3 oder 4 war, haben sich die beiden angefreundet. Ich kenne also praktisch kein Leben ohne Utimausi bewußt. Sie war immer da. Eine solch herzensgute und lustige Frau, gefangen in einer lieblosen Beziehung mit nem totalen Ekel und leider nicht in der Lage, sich aus diesen Verstrickungen zu lösen....
Ute wurde schwer krank. Krebs. Durch nen Zufall quasi festgestellt. Eierstöcke, Lunge und Darm. Ein Lymphknoten war befallen, das Bauchfell total voller Krebs. Rein ins KH, Op und Chemo - mit allen erbärmlichen NW, die man haben kann. Unterstützung durch Freunde, meine Mutter immer für sie da. Und durch mich. Bei mir hatte Ute das Gefühl, ich verstehe sie. Weil ich selbst krank bin. Nicht immer nur mit der Phrase "Positiv denken!" kam, sondern verstanden habe, wenn sie zusammenbricht, Angst hat, hoffnungslos ist. Ihr gesagt, wie ich Krankheit erlebe. Warum, wieso und welche Chancen es bietet. Wir hatte einige, tiefe Gespräche.
Es ging aufwärts. Dann wieder nicht. Dann wieder doch. Wieder nicht. Wieder ins KH.

Eines nachts hatte ich einen Traum. Ich saß Ute gegenüber, wir waren in einem Zimmer voll weißer Gegenstände und gelber Vorhänge, durch die die Sonne fiel. Ob es ein Zimmer im KH war, weiß ich nicht. Sah so aus, aber ich schaute eher auf Ute.
Sie sah so gut aus! So erholt und gesund, hatte ihre Haare wieder, die sie zum Dutt gebunden hatte. Ihre Wangen haben geleuchtet, sie sah aus wie 17 und frisch verliebt. Sie strahlte so. Sie sah auch nicht genau aus wie Ute, aber ihre Augen waren ihre. Ganz dunkelbraun und warm im Ausdruck.
Ich saß ihr gegenüber und staunte. Ich sagte "Mann Ute, verdammt! Du siehst so gesund aus! So GUT! Ich hätte nicht gedacht, das es dir wieder so gut gehen würde..." und sie antwortete: "Du, mir gehts auch endlich wieder gut".
Wir redeten noch über andere Dinge, aber an die kann ich mich nicht mehr erinnern. Nur das blieb mir im Gedächtnis, klar wie eine Szene aus einem Film.

Am nächsten Morgen, ich war gerade aufgestanden, klingelte das Telefon. Meine Mutter, die schrecklich weinte. Ute war in der Nacht gestorben.

Noch jetzt bekomme ich eine Gänsehaut, wenn ich an all das denke. Auf der Beerdigung und dann an ihrem Grab, auch bei späteren Besuchen, hab ich sie so sehr gespürt. Ich hatte das Gefühl, ich muß nur den Kopf drehen und dann steht sie irgendwo.
Mittlerweile läßt das Gefühl etwas nach, ich denke, sie löst sich immer mehr vom irdischen. Das Ganze ist ja fast 2 Jahre her. Aber noch heute, wenn ich mal verzweifelt bin, frage ich Uti, was ich machen soll. Und ich denke sehr oft und sehr liebevoll an sie...

Warum ich euch das erzähle? Weil ich glaube, das so etwas tröstend sein kann, wenn man jemanden verliert. Weil der andere nicht automatisch einfach weg sein muß. Und weil ich wissen möchte, ob Ute vielleicht noch bei mir ist.
 
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..ich gebe Dir recht, das Gefühl lässt langsam nach. Aber wenn Du sie brauchst und intensiv an sie denkst, dann ist sie da. Vielleicht nicht beim ersten Anlauf, aber sie wird da sein.

LG
Peter999
 
Hallo, liebes lichtluder,

Ob Ute noch um Dich herum ist, kann ich Dir nicht beantworten. Doch kommt es mir sehr wahrscheinlich vor, dass sie sich in dem erzählten Traum von Dir verabschiedet hat.

Ich hatte nämlich vor Jahren ein ähnliches Erlebnis. Nach dem Traum schaute ich zufällig auf die Uhr, Es war 7.30 Uhr. Später erfuhr ich, dass unser lieber Freund genau um diese Zeit gestorben war. Es war ein sehr schöner Traum mit Musik und Tanz. Unser Freund hat mir nämlich immer schöne Träume gewünscht.

Leider kann ich Dir nicht mehr sagen. Ich höre allerdings immer wieder, dass man nicht klammern soll, da Verstorbene dadurch Schwierigkeiten hätten, die Erde zu verlassen.

Doch es gibt hier bestimmt kompetentere Leute als ich es bin. Wünsche Dir jedenfalls viel Erfolg beim Forschen.

Liebe Grüße

eva07
 
liebes lichtluder!es ist schön sowas zu erleben und ich habe gehört wen im traum ein verstorbener kommt hat man eine sehr seelische verbindung zu dem menschen,ich hatte es mit meiner mutter und meinen ex mann mit beiden hab ich ab und zu die gabe im traum zu reden,sie hören und spürren,,liebe grüße sili
 
Hallo liebes Lichtluder!

Als ich meinen Vater im Juli 2002 ins Krankenhaus bringen musst dachte ich nicht das ich ihn nur noch 3 Wochen in meinem Leben haben werde. Er hatte Kehlkopfkrebs im Endstadium. Da meine Eltern bereits seit Jahren geschieden sind und jeder sein eigenes Leben lebte haben wir nichts davon gemerkt was mit ihm geschieht. Er hat es sehr gut verstanden niemandem etwas zu zeigen oder etwas davon zu erzählen.
In den ersten 2 wochen war er noch ansprechbar und ich habe diese 2 Wochen genützt. Ich habe ihn jeden Tag besucht, und ihm auch gesagt das ich ihn sehr lieb habe. Er hat mir auch gesagt das er mich sehr lieb hat, und wir haben uns umarmt und geweint. Mann muss dazusagen das er ein Mann war, der seine Gefühle nicht so offen gezeigt hat, geschweige denn gesagt hat.
In der letzten Woche war er leider schon ohne Bewusstsein. Er hatte einen Luftröhrenschnitt bekommen damit er Luft bekommt durch die Schwellung im Hals und er wurde auch künstlich beatmet.
In der Nacht vor seinem Tod war er bei mir um sich zu verabschieden, und damit meine ich keinen Traum sondern die Wirklichkeit. Ich weiß noch das ich genau in dem Augenblick dachte, dass ich später sicher glauben werde das es ein Traum war, aber ich weiß er war wirklich da. Er stand am Fußende meines Bettes und sagte zu mir:" Ich kann nicht mehr, ich will nicht mehr ". Am Anfang habe ich ihn leider nicht verstanden, da er ja den Luftröhrenschnitt hatte. Doch dann beim dritten Mal verstand ich ihn.
Ich muss zugeben das ich etwas Angst hatte, denn ich bin damals single gewesen und somit allein in meiner Wohnung. Ich habe dann nur genickt.
Ich habe in dieser letzten Woche schon gebetet, dass mein Vater friedlich einschlafen möge, um ihm Schmerzen zu ersparen.
Am frühen Nachmittag erhielt ich dann die Nachricht vom Krankenhaus. Mein Vater ist friedlich eingeschlafen!
Ich war so froh das er einschlafen konnte. Aber ich bin auch immer noch sehr traurig ihn nicht mehr bei mir zu haben.
Ab und zu erscheint er mir auch im Traum und sieht so gut und glücklich aus!!

Vielen Dank an meinen Vater der immer noch für mich da ist :liebe1:
 
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Es ist doch wunderschön, was Du erlebt hast. Zweifle nicht daran, es war sicher keine Einbildung. Hatte früher auch an sowas nicht geglaubt. Inzwischen ja.

Habe auch meine Verabschiedung hinter mir und es war schön, nicht beängstigend, eher sogar beruhigend.

Warte mal eine Zeitlang, dann wird er sich melden wenn er im Licht angekommen ist und alles geregelt hat. Dann hat er auch wieder mehr Zeit, sich mit Dir in Verbindung zu setzen.

LG
Peter999

Lies mal meinen Treat, dann weisst Du dass es nicht nur Dir so geht.
https://www.esoterikforum.at/threads/80845
 
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