lichtluder
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Vorgeschichte:
Die beste Freundin meiner Mutter, Ute, 44 Jahre alt, seit über 20 Jahren mit meiner Mutter befreundet. Seit ich denken kann, war Ute immer da. Als ich ca. 3 oder 4 war, haben sich die beiden angefreundet. Ich kenne also praktisch kein Leben ohne Utimausi bewußt. Sie war immer da. Eine solch herzensgute und lustige Frau, gefangen in einer lieblosen Beziehung mit nem totalen Ekel und leider nicht in der Lage, sich aus diesen Verstrickungen zu lösen....
Ute wurde schwer krank. Krebs. Durch nen Zufall quasi festgestellt. Eierstöcke, Lunge und Darm. Ein Lymphknoten war befallen, das Bauchfell total voller Krebs. Rein ins KH, Op und Chemo - mit allen erbärmlichen NW, die man haben kann. Unterstützung durch Freunde, meine Mutter immer für sie da. Und durch mich. Bei mir hatte Ute das Gefühl, ich verstehe sie. Weil ich selbst krank bin. Nicht immer nur mit der Phrase "Positiv denken!" kam, sondern verstanden habe, wenn sie zusammenbricht, Angst hat, hoffnungslos ist. Ihr gesagt, wie ich Krankheit erlebe. Warum, wieso und welche Chancen es bietet. Wir hatte einige, tiefe Gespräche.
Es ging aufwärts. Dann wieder nicht. Dann wieder doch. Wieder nicht. Wieder ins KH.
Eines nachts hatte ich einen Traum. Ich saß Ute gegenüber, wir waren in einem Zimmer voll weißer Gegenstände und gelber Vorhänge, durch die die Sonne fiel. Ob es ein Zimmer im KH war, weiß ich nicht. Sah so aus, aber ich schaute eher auf Ute.
Sie sah so gut aus! So erholt und gesund, hatte ihre Haare wieder, die sie zum Dutt gebunden hatte. Ihre Wangen haben geleuchtet, sie sah aus wie 17 und frisch verliebt. Sie strahlte so. Sie sah auch nicht genau aus wie Ute, aber ihre Augen waren ihre. Ganz dunkelbraun und warm im Ausdruck.
Ich saß ihr gegenüber und staunte. Ich sagte "Mann Ute, verdammt! Du siehst so gesund aus! So GUT! Ich hätte nicht gedacht, das es dir wieder so gut gehen würde..." und sie antwortete: "Du, mir gehts auch endlich wieder gut".
Wir redeten noch über andere Dinge, aber an die kann ich mich nicht mehr erinnern. Nur das blieb mir im Gedächtnis, klar wie eine Szene aus einem Film.
Am nächsten Morgen, ich war gerade aufgestanden, klingelte das Telefon. Meine Mutter, die schrecklich weinte. Ute war in der Nacht gestorben.
Noch jetzt bekomme ich eine Gänsehaut, wenn ich an all das denke. Auf der Beerdigung und dann an ihrem Grab, auch bei späteren Besuchen, hab ich sie so sehr gespürt. Ich hatte das Gefühl, ich muß nur den Kopf drehen und dann steht sie irgendwo.
Mittlerweile läßt das Gefühl etwas nach, ich denke, sie löst sich immer mehr vom irdischen. Das Ganze ist ja fast 2 Jahre her. Aber noch heute, wenn ich mal verzweifelt bin, frage ich Uti, was ich machen soll. Und ich denke sehr oft und sehr liebevoll an sie...
Warum ich euch das erzähle? Weil ich glaube, das so etwas tröstend sein kann, wenn man jemanden verliert. Weil der andere nicht automatisch einfach weg sein muß. Und weil ich wissen möchte, ob Ute vielleicht noch bei mir ist.
Die beste Freundin meiner Mutter, Ute, 44 Jahre alt, seit über 20 Jahren mit meiner Mutter befreundet. Seit ich denken kann, war Ute immer da. Als ich ca. 3 oder 4 war, haben sich die beiden angefreundet. Ich kenne also praktisch kein Leben ohne Utimausi bewußt. Sie war immer da. Eine solch herzensgute und lustige Frau, gefangen in einer lieblosen Beziehung mit nem totalen Ekel und leider nicht in der Lage, sich aus diesen Verstrickungen zu lösen....
Ute wurde schwer krank. Krebs. Durch nen Zufall quasi festgestellt. Eierstöcke, Lunge und Darm. Ein Lymphknoten war befallen, das Bauchfell total voller Krebs. Rein ins KH, Op und Chemo - mit allen erbärmlichen NW, die man haben kann. Unterstützung durch Freunde, meine Mutter immer für sie da. Und durch mich. Bei mir hatte Ute das Gefühl, ich verstehe sie. Weil ich selbst krank bin. Nicht immer nur mit der Phrase "Positiv denken!" kam, sondern verstanden habe, wenn sie zusammenbricht, Angst hat, hoffnungslos ist. Ihr gesagt, wie ich Krankheit erlebe. Warum, wieso und welche Chancen es bietet. Wir hatte einige, tiefe Gespräche.
Es ging aufwärts. Dann wieder nicht. Dann wieder doch. Wieder nicht. Wieder ins KH.
Eines nachts hatte ich einen Traum. Ich saß Ute gegenüber, wir waren in einem Zimmer voll weißer Gegenstände und gelber Vorhänge, durch die die Sonne fiel. Ob es ein Zimmer im KH war, weiß ich nicht. Sah so aus, aber ich schaute eher auf Ute.
Sie sah so gut aus! So erholt und gesund, hatte ihre Haare wieder, die sie zum Dutt gebunden hatte. Ihre Wangen haben geleuchtet, sie sah aus wie 17 und frisch verliebt. Sie strahlte so. Sie sah auch nicht genau aus wie Ute, aber ihre Augen waren ihre. Ganz dunkelbraun und warm im Ausdruck.
Ich saß ihr gegenüber und staunte. Ich sagte "Mann Ute, verdammt! Du siehst so gesund aus! So GUT! Ich hätte nicht gedacht, das es dir wieder so gut gehen würde..." und sie antwortete: "Du, mir gehts auch endlich wieder gut".
Wir redeten noch über andere Dinge, aber an die kann ich mich nicht mehr erinnern. Nur das blieb mir im Gedächtnis, klar wie eine Szene aus einem Film.
Am nächsten Morgen, ich war gerade aufgestanden, klingelte das Telefon. Meine Mutter, die schrecklich weinte. Ute war in der Nacht gestorben.
Noch jetzt bekomme ich eine Gänsehaut, wenn ich an all das denke. Auf der Beerdigung und dann an ihrem Grab, auch bei späteren Besuchen, hab ich sie so sehr gespürt. Ich hatte das Gefühl, ich muß nur den Kopf drehen und dann steht sie irgendwo.
Mittlerweile läßt das Gefühl etwas nach, ich denke, sie löst sich immer mehr vom irdischen. Das Ganze ist ja fast 2 Jahre her. Aber noch heute, wenn ich mal verzweifelt bin, frage ich Uti, was ich machen soll. Und ich denke sehr oft und sehr liebevoll an sie...
Warum ich euch das erzähle? Weil ich glaube, das so etwas tröstend sein kann, wenn man jemanden verliert. Weil der andere nicht automatisch einfach weg sein muß. Und weil ich wissen möchte, ob Ute vielleicht noch bei mir ist.