Siderischer Tierkreis: Anderes Sonnenzeichen?

Wilhelm Th. H. Wulff erzielte erstaunliche Ergebnisse, indem er Techniken der vedischen Astrologie anwandte, aber den tropischen Tierkreis benutzte.

Das trifft eigentlich für die ganze westliche Astrologie zu. Der Hauptunterschied zur Indischen ist, dass fälschlich der tropische Tierkreis benutzt wird, die Grundregeln wurden bereits mit Parasara eingeführt.

Die Germanen hatten nur eine rudimentäre Astrologie, hauptsächlich mit Kalenderfunktion. Einrichtungen wie Stonehenge waren auf Sterne ausgerichtet, so dass bei Sonnenwenden ein Stern in einer bestimmten Position zu einem Felsblock stand. Dann besoff man sich (andernfalls besofff man sich ebenfalls). Das war germanische Astrologie. :D

Die Astrologie kam durch die Römer in den Westen. Die hatten sie von den Griechen und die von den Indern. Doch irgendwann auf dem Weg ging der siderische Tierkreis verloren. Man ersetzte ihn durch den Tropischen. Seither wurde das so von den meisten Nachfolgenden übernommen weil sie sich nicht genug in Astronomie auskannten um den Unterschied zu bemerken.

Weiter wurde das Ganzzeichenfeldersystem und die Ganzzeichenaspekte (Drishties) ersetzt. Fertig war die westliche Astrologie. Es bleibt dabei, dass der Westen das indische System fälschlich auf dem tropischen Tierkreis benutzt, das kann man drehen wie man will, auch einfach ignorien, doch es bleibt Fakt. ;)
 
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Weiter wurde das Ganzzeichenfeldersystem und die Ganzzeichenaspekte (Drishties) ersetzt. Fertig war die westliche Astrologie. Es bleibt dabei, dass der Westen das indische System fälschlich auf dem tropischen Tierkreis benutzt, das kann man drehen wie man will, auch einfach ignorien, doch es bleibt Fakt.

Eine Anmerkung erlaube ich mir doch in diesem Zusammenhang! ".... fertig war die westliche Astrologie". Dürfen wir uns das so einfach machen? Das fällt mir dann doch wirklich schwer. Gut vorstellbar wäre für mich, dass wir alle samt noch tief in den Kinderschuhen stecken, was unser Wissen über den Kosmos und die großen Zusammenhänge angeht. Auch wenn wir meinen, schon "sehr viel" zu wissen, es ist vermutlich nur ein Bruchteil von dem was wirklich existent ist.

Die Geheimlehre von Helena Blavatzky wäre vielleicht doch einmal lesenswert. Gut vorstellbar ist doch, dass im Laufe der vielen Jahrhunderte eine Menge Wissen verloren gegangen ist - resp. nicht mit allen wesentlichen und wichtigen Inhalten überliefert wurde.
 
Hallo Pfeil,

Für mich stammt das Grundgerüst aus Sumer und den frühmesopotamischen Kulturen. Als Babylon unterging, brachten die Chaldäer dieses Wissen in den Mittelmeerraum, wo auch die Mykener vieles übernahmen. Sie wiederum vermittelten ihr Wissen an die Griechen. Jedenfalls wurde die Astrologie der nördlichen Halbkugel zugeordnet, was der Abfolge des Tierkreises, den Lauf der Sonne durch vier Jahreszeiten gleichkommt. Weiter südlich von Europa kommt die Klimazone der Monsune, wobei man hier besonders drei Abscnitte durch das Jahr teilte. Auch die jeweiligen Windkonstellationen im Orient sind dort anzutreffen. Es geht also um die subjektive Wahrnehmung, weil wir im Grunde nicht zwischen oben und unten unterscheiden, sondern das unten als das ansehen, wo wir mit den Füßen den Boden berühren. Die Schwerkraft gauckelt uns was vor, sobald wir einen Blick von der Erde aus machen, was unserer subjektiven Wahrnehmung entspricht. Auf der südlichen Halbkugel wäre der südliche Knoten der aufsteigende und unser nördlicher der absteigende.

Bei uns war Winteranfang bei der Wintersonnenwende, und in Argentinien hat zu diesem Tag der Sommer begonnen. Demnach herrscht im Grunde dort jetzt das Zeichen Krebs, weil der Steinbock dort nichts mit dem Sommeranfang zu tun haben dürfte. Man müsste den Tierkreis dort spiegeln, um auf stimmige Aussagen kommen zu können. Ich selbst habe bisher keine Person beraten, welche dort lebt und sich mit Astrologie beschäftigt. Ich denke auch, dass ganz zuletzt die Astrologie aus den tibetischen Kulturen hervorgegangen ist. Später wanderte das Wissen nach Persien, wo auch Arata liegt, tausende Jahre älter wie Babylon, also gut vor 10000 Jahren. Ich empfehle ebenso die Schriften, also die "Geheimlehre" von der H. Blavatzky zu lesen, auch wenn der Stil anstrengend sein mag. Aber sie hat didaktisch alle möglichen Archetypen aus allen Kulturen zusammengetragen und miteinander verglichen. Sie war es auch, die bei Alice Bailey die Motivation zur esoterischen Pfaden geweckt hat.

Ein heliozentrisches Horoskop ist interessant, weil es mehr oder weniger die kosmische Betrachtung von der Sonne aus gesehen vermittelt. Aber wir Menschen leben auf dieser Erde. Auch wenn wir seit Kopernikus und viel älteren Persönlichkeiten wissen, dass sich die Erde um die Sonne dreht, und sich in 24 Stunden einmal um sich selbst. Wir haben subjektiv immer die Wahrnehmung, dass sich die Sonne im Osten bei Aufgang befindet und beim Untergang im Westen. Dazwischen wandert sie zur Himmelsmitte und steht ebenso für die Abschnitte der Monate. Das funktioniert jedenfalls.

Alles liebe!

Arnold
 
Die Germanen hatten nur eine rudimentäre Astrologie, hauptsächlich mit Kalenderfunktion. Einrichtungen wie Stonehenge waren auf Sterne ausgerichtet, so dass bei Sonnenwenden ein Stern in einer bestimmten Position zu einem Felsblock stand. Dann besoff man sich (andernfalls besofff man sich ebenfalls). Das war germanische Astrologie. :D

Interessant, habe noch nie daran gedacht, an germanische Astrologie.
Kannte bisher nur die Runen und das Ogham.

Zudem wüsste ich nicht, dass das Besaufen bei den Griechen und Römern verpöhnt gewesen wäre...

Aber zu germanischer Astrologie habe ich tatsächlich etwas gefunden:

http://allsherjargode.beepworld.de/tierkreis.htm

Der Forscher Otto Sigfrid Reuter (Halbbruder des Politikers Ernst Reuter) hatte das Weltbild unserer Vorfahren schon in den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts ansatzweise entschlüsselt. Danach ist der Götterkreis mit dem Tierkreis identisch. Die Götter sitzen also im Kreis um den Weltbaum, dessen Stamm ein Bild für die Weltachse ist, die vom irdischen Nordpol zum Himmelsnordpol verläuft und um die sich der Tierkreis dreht. Ihr Ende ist der Ort am Himmelsnordpol, wo der Polarstern steht. Diesen Ort am Himmel identifizierten die Germanen – laut Reuter - mit dem Sitz des Gottes Týr. Deswegen hat man diesen Kreis der Götter um den Gott Týr auch „Tyrkreis“ genannt, statt „Tierkreis“.
 
Eine Anmerkung erlaube ich mir doch in diesem Zusammenhang! ".... fertig war die westliche Astrologie". Dürfen wir uns das so einfach machen? Das fällt mir dann doch wirklich schwer. Gut vorstellbar wäre für mich, dass wir alle samt noch tief in den Kinderschuhen stecken, was unser Wissen über den Kosmos und die großen Zusammenhänge angeht. Auch wenn wir meinen, schon "sehr viel" zu wissen, es ist vermutlich nur ein Bruchteil von dem was wirklich existent ist.

Die Geheimlehre von Helena Blavatzky wäre vielleicht doch einmal lesenswert. Gut vorstellbar ist doch, dass im Laufe der vielen Jahrhunderte eine Menge Wissen verloren gegangen ist - resp. nicht mit allen wesentlichen und wichtigen Inhalten überliefert wurde.

Nein, ganz so einfach war es wohl nicht. Wir wissen wie viele Systeme es in den Irrungen und Wirrungen der Jahrtausende gegeben hat. Jeder hat so seine Vorlieben, wobei es doch meist im Bereich des Glaubens liegt, denn keiner hat die Zeit das alles an genügend Horoskopen zu überprüfen, sodass es statistisch signifikant wäre. Da würde wohl auch ein Leben nicht reichen.
 
Für mich stammt das Grundgerüst aus Sumer und den frühmesopotamischen Kulturen. Als Babylon unterging, brachten die Chaldäer dieses Wissen in den Mittelmeerraum, wo auch die Mykener vieles übernahmen. Sie wiederum vermittelten ihr Wissen an die Griechen. Jedenfalls wurde die Astrologie der nördlichen Halbkugel zugeordnet, was der Abfolge des Tierkreises, den Lauf der Sonne durch vier Jahreszeiten gleichkommt. Weiter südlich von Europa kommt die Klimazone der Monsune, wobei man hier besonders drei Abscnitte durch das Jahr teilte. Auch die jeweiligen Windkonstellationen im Orient sind dort anzutreffen. Es geht also um die subjektive Wahrnehmung, weil wir im Grunde nicht zwischen oben und unten unterscheiden, sondern das unten als das ansehen, wo wir mit den Füßen den Boden berühren. Die Schwerkraft gauckelt uns was vor, sobald wir einen Blick von der Erde aus machen, was unserer subjektiven Wahrnehmung entspricht. Auf der südlichen Halbkugel wäre der südliche Knoten der aufsteigende und unser nördlicher der absteigende.

Bei uns war Winteranfang bei der Wintersonnenwende, und in Argentinien hat zu diesem Tag der Sommer begonnen. Demnach herrscht im Grunde dort jetzt das Zeichen Krebs, weil der Steinbock dort nichts mit dem Sommeranfang zu tun haben dürfte. Man müsste den Tierkreis dort spiegeln, um auf stimmige Aussagen kommen zu können. Ich selbst habe bisher keine Person beraten, welche dort lebt und sich mit Astrologie beschäftigt. Ich denke auch, dass ganz zuletzt die Astrologie aus den tibetischen Kulturen hervorgegangen ist. Später wanderte das Wissen nach Persien, wo auch Arata liegt, tausende Jahre älter wie Babylon, also gut vor 10000 Jahren. Ich empfehle ebenso die Schriften, also die "Geheimlehre" von der H. Blavatzky zu lesen, auch wenn der Stil anstrengend sein mag. Aber sie hat didaktisch alle möglichen Archetypen aus allen Kulturen zusammengetragen und miteinander verglichen. Sie war es auch, die bei Alice Bailey die Motivation zur esoterischen Pfaden geweckt hat.

Ein heliozentrisches Horoskop ist interessant, weil es mehr oder weniger die kosmische Betrachtung von der Sonne aus gesehen vermittelt. Aber wir Menschen leben auf dieser Erde. Auch wenn wir seit Kopernikus und viel älteren Persönlichkeiten wissen, dass sich die Erde um die Sonne dreht, und sich in 24 Stunden einmal um sich selbst. Wir haben subjektiv immer die Wahrnehmung, dass sich die Sonne im Osten bei Aufgang befindet und beim Untergang im Westen. Dazwischen wandert sie zur Himmelsmitte und steht ebenso für die Abschnitte der Monate. Das funktioniert jedenfalls.

Es kommen die alten Kulturen von Babylon, China, Indien und Ägypten als Ursprung der Astrologie in Frage. Doch bekanntlich steigt die Unsicherheit, je weiter man zurückgeht auf der Zeitspur der Menchheit. Setzen wir mal die Grenze bei 1000 v. Chr, bis zu der man einigermassen sicher datieren kann. Davor wird es´dann eher spekulativ, in vielen Fällen.

Das ist auch gar nicht so entscheidend, wo die Astrologie entwickelt wurde. Entscheidend ist, dass alle diese alten Kulturen selbstverständlich den siderischen Tierkreis benutzen. Auf die abwegige Idee, die Unterteilungen des tropischen Tierkreises mit den Deutungen der Sternbilder zu verbinden, die nun schon fast ein Zeichen weiter gerückt sind, kam man erst in der Neuzeit.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Forscher Otto Sigfrid Reuter (Halbbruder des Politikers Ernst Reuter) hatte das Weltbild unserer Vorfahren schon in den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts ansatzweise entschlüsselt. Danach ist der Götterkreis mit dem Tierkreis identisch. Die Götter sitzen also im Kreis um den Weltbaum, dessen Stamm ein Bild für die Weltachse ist, die vom irdischen Nordpol zum Himmelsnordpol verläuft und um die sich der Tierkreis dreht. Ihr Ende ist der Ort am Himmelsnordpol, wo der Polarstern steht. Diesen Ort am Himmel identifizierten die Germanen – laut Reuter - mit dem Sitz des Gottes Týr. Deswegen hat man diesen Kreis der Götter um den Gott Týr auch „Tyrkreis“ genannt, statt „Tierkreis“.

Das ist schon interessant, wie die Zeichen in diesem Lied zugeordnet sind. Ich hatte die Germanen in den Bereich bisher etwas unterschätzt. Allerdings habe ich auch noch nie ein Horoskop gesehen, das mit diesem System erstellt wurde. Vielleicht wäre das für uns sogar besser, denn schließlich ist es die Mythologie aus dem Kulturkreis in dem wir aufgewachsen sind.
 
Hallo Hyleg,
Du irrst Dich gewaltig, das uns Wilhelm Wulff kein Lehrbuch über die vedische Astrologie hinterlassen hat. Es heißt
"Varaha Mihira - Lehrbuch der altindischen Astrologie. Das große Buch der Nativitätslehre.
(Brihat Jataka)", hat 199 Seiten und ist in Hamburg bei Atair 1925 erschienen. Es gibt eine Neuauflage bei Urania Waakirchen 1979, mit der ISBN 3921960037. Es ist die englische Übersetzung von N. Chidambaram Iyer ins Deutsche übersetzt und bearbeitet von Wilhelm Wulff. Wenn Dich seine Astrologische Arbeit interessiert, wirst Du hier jede Menge Anregungen und Erklärungen finden.
Liebe Grüße aus 1210 Jaro
 
Hallo Hyleg,
Du irrst Dich gewaltig, das uns Wilhelm Wulff kein Lehrbuch über die vedische Astrologie hinterlassen hat. Es heißt
"Varaha Mihira - Lehrbuch der altindischen Astrologie. Das große Buch der Nativitätslehre.
(Brihat Jataka)", hat 199 Seiten und ist in Hamburg bei Atair 1925 erschienen. Es gibt eine Neuauflage bei Urania Waakirchen 1979, mit der ISBN 3921960037. Es ist die englische Übersetzung von N. Chidambaram Iyer ins Deutsche übersetzt und bearbeitet von Wilhelm Wulff. Wenn Dich seine Astrologische Arbeit interessiert, wirst Du hier jede Menge Anregungen und Erklärungen finden.
Liebe Grüße aus 1210 Jaro
Hyleg hat sein Profil hier löschen lassen - wird dir nicht mehr antworten. Der Thread ist vom 25.9.2016


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