In einem seiner Bücher legt Carlos Castaneda seinem Meister und Hexerlehrer Don Juan folgende Worte in den Mund:
Ich hege die grösste Bewunderung für den gewöhnlichen Menschen und seine magischen Fähigkeiten.Denn er erschafft jeden Morgen beim Aufwachen die Welt von neuem.
Was will das heissen? Doch nichts anderes als dass die Welt eine Vorstellung ist, die allen Menschen gemein ist, also eine Kollektivvorstellung, die das kollketive Unterbewusste der Menschheit oder ihr Kollektiv-Unbewusstes ohne das bewusste Zutun des Menschen produziert.
Dabei ist festzuhalten, dass ein starker oder schwacher Wille hierbei überhaupt keine Rolle spielt.
Was unterscheidet nun, solllte es sich so verhalten, den gewöhnlichen Menschen vom Magier? Doch nichts anderes als dass der Magier absichtlich (mit Willenskraft hat dies nichts zu tun) seine eigene Vorstellung der unbewussten und automatischen kollektiven Vorstellung von den Dingen in bewusster Absicht entgegenstellt und etwas - gleich was - produziert, was mit der allgemeinen, rationalen Vorstellung von den Dingen nicht übereinstimmt. Das allerdings setzt voraus, dass sich der Magier im Klaren darüber ist, dass die Welt nichts anderes ist als eine wenn auch sehr festgefügte und geordnete Vorstellung der Dinge ist. Er muss diesen Umstand nun absolut nicht dauernd vor Augen haben in dem Sinne, wie es auch beim Autofahren für den Routinier im Gegensatz zu einem Anfänger, der gerade dabei ist, seinen Führerschein zu machen, nicht notwendig ist, daran zu denken , sich anzuschnallen, die Handbremse zu lösen., das Kupplungspedal herunterzudrücken, den ersten Gang einzulegen usw. Der geübte Autofahrer tut das ganz automatisch.
Jeder Mensch, der irgendeine paranormale, persönliche Erfahrung macht selbst, wenn diese nicht unbedingt beabsichtigt herbeigeführt wird, wie etwa Telepathie, hat im gegebenen Moment wenigstens vorübergehend das rationale Weltbild ausser Acht gelassen. Das ist unabdingbare Voraussetzung.
Die Schwierigkeit für den “Zauberlehrling” besteht nun darin, dass er sein ganzes Weltbild umkrempeln muss. Die Gewöhnung spielt hier eine entscheidend wichtige Rolle. Wir sind gewöhnt, die Welt ausserhalb von uns zu sehen, unabhängig davon, ob wir existieren oder nicht. Es ist zwar eine gute Übung, sich vor Augen zu halten, dass die Welt nichts anderes ist als unsere eigene Vorstellung. Das allein aber genügt nicht. Unser persönliches Unbewusste oder Unterbewusste darf dem nicht entgegenstehen . Darüber aber haben wir keine Kontrolle . Deshalb haben Empfehlungen, wie sie das Buch “The secret” erteilt, so wenig oder garkeinen Erfolg.
Immerhin: Ich habe vor einger Zeit einen Video-Clip gesehen, in dem sich ein Musiker mit einem nicht operierbaren , bösartigen Tumor mit Hilfe seiner eigenen Vorstellung heilte. Er tat dies auf Anraten seines ihn behandelnden Neurologen. Zunächst stellt er sich vor, die bösartigen Krebszellen zu bekämpfen. Er hatte damit aber keinen Erfolg und berichtete dies seinem Arzt. Der Fehler war, dass er die Krebszellen vor Augen hatte und sie sich vorstellte. Der Arzt riet ihm dazu, sich vorzustellen, dass an der Stelle des Tumors sich dauernd neue, frische gesunde Zellen bildeten und den Tumor total ausser Acht zu lassen. Sechs Wochen später stellte sich heraus, dass er völlig geheilt war. Eine Nachuntersuchung kam zu diesem Ergebnis und wenig später stand wieder auf der Bühne und spielte seine Musik.
Soviel von meiner Seite zu dem Thema.
Gruss
Alamerrot