Sich einmischen - ja oder nein?

Wenn es gilt eine Straftat zu vereiteln ist Einmischen notwendig. Behörden zu informieren ist da aber der sichere Weg, denn sich selber in Gefahr bringen, muss auch nicht sein
 
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Ich hab nicht gewusst, was ich tun soll, dann hab ich auf mein Gefühl gehört und bin hin gelaufen (...)

Es ist in meinen Augen immer richtig, auf das Gefühl (die Intuition oder den Instinkt) zu hören und zu handeln, ganz gleich worum es sich handelt. Der Verstand hat seine eigene Abteilung wo er Abteilungsleiter ist.
Oft kann man weder vorher noch nachher sagen, bei einer instinktiven Rettungsaktion, WARUM man dies oder jenes tat, manchmal kann man sich dessen nicht mehr erinnern und manchmal hätte man es sich nicht zugetraut.

Als ein Feuer in einer Küche ausbrach, habe ich gar nicht nachgedacht und kam erst "zur Besinnung" als ich alles gelöscht hatte. Was ich gemacht habe, ist mir nachher erzählt worden.
Hätte man mich vorher gefragt, ob ich in Panik geriete oder ob ich was tun würde, ich hätte aus dem Verstand heraus damals sicher gesagt, das trau ich mir nicht zu, ich wäre rausgerannt oder verbrannt, keine Ahnung.

Ich glaube, es ist sogar unmöglich, im Nachhinein so exakt zu sagen, was war und wenn wir hier mit unserem Verstand im Nachhinein rationalisieren, dann kann alles, was wir hier schreiben, in einer solchen Situation Mumpitz sein.

Wenn sich jemand Deine Geschichte durchliest und schreibt: Ich hätte sicherlich nachgedacht und dann hätte ich dies oder jenes gemacht - das kann keiner auf Wahrheit prüfen. Es kann in der Situation alles ganz anders verlaufen.

Ich weiß, dass Du Vögel als Haustiere hattest und Du hast einen Versorger- und Beschützerinstinkt diesen Tieren gegenüber; dies ist im Unterbewußten gespeichert, das Programm lief ab und es war eine Rettung aus Schützerinstinkt. Das ist, wenn man es denn bewerten will, etwas Gutes.

Ansonsten bist Du genauso ein Teil der Natur wie der Falke. Der wird schon was anderes gefunden haben. War ja Weihnachten ;)

Ich habe keine Ahnung, was ich gemacht hätte, ich war nicht da. Vielleicht hätte ich den Falken mit einem Mettbrötchen abgelenkt? Ist nur Spaß. Weiß ich nicht.

Insofern würde ich hier nicht von "einmischen" sprechen. Einmischen ist ein bewußter Akt, der gegen den bereits ausgesprochenen Willen eines andren durchgedrückt wird.

Das ist hier mit Sicherheit nicht der Fall.

Also .... alles gut, denk ich.

Viele liebe Grüße und ein schönes Wochenende :)
eva
 
ich denke, bei mir würde theoretisch Vernunft die Entscheidung beeinflussen, also sich nicht einmischen, und praktisch das Gegenteil, weil da könnte das Gefühl entscheidend sein, somit würde ich ähnlich wie @Loop handeln.

Unlängst habe ich eine Baumwanze in der Wohnung entdeckt. Ich habe geschafft, sie aus der Wohnung mitzunehmen (in einem Glas) und draussen ein geschütztes Plätzchen für sie zu finden. Bei Lebensmittelmotten und Gelsen gewan bei mir allerdings die Vernunft.
 
Ich habe schon ewig lang Hunde und Katzen. Wenn ich eine Chance sehe, die Beute unbeschadet zu retten, tue ich es. Wenn ich merke, die Maus oder sonstiges Getier ist schon verletzt, lass ich sie ihnen, obwohl mir das in der Seele wehtut.
Und ob meine Ansicht richtig oder falsch ist, ist mir wurscht.
 
Wie seht Ihr das?
Was hättet Ihr getan?

Hi Loop!

Mir ist mal was ähnliches passiert, ich war in meinem Wald unterwegs und hab ein seltsames Geräusch gehört, dem bin ich nachgegangen und fand eine Schlange, die sich grad einen Frosch reingewürgt hat, er steckte schon fast bis zur Hälfte in ihrem Maul...
Ich wollte das filmen, weil sowas sieht man ja in natura nicht alle Tage, als ich meine Handykamera einschaltete, hat sich aber die Schlange so erschrocken, dass sie den Frosch "ausgespuckt" hat... und der war weg..

Da hab ich mir auch die Frage gestellt, ob ich jetzt zwar dem Frosch das Leben gerettet hab, dafür aber die Schlange womöglich verhungern muss?

ich denke... ja … Beuteverlust gehört auch zur Natur... ist halt so, des einen Glück, des Anderen Leid.
 
Wenn mein Hund eine Maus fängt, lass ich sie fressen.

Zwei meiner Hunde fangen gar keine Mäuse, der Rüde schon, aber er nimmt sie nur ins Maul, ich sag ihm dann er soll "ausspucken" und das macht er dann, die Maus läuft dann unverletzt wieder weg... weil für mich ganz klar gilt "in meinem Wald werden keine Tiere getötet" - zumindest nicht von mir oder meinen Hunden.
 
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Ich kann auch schpirituell >>

Die Nachbarn sind die *Aufzeiger*. Offenbar ist deine Aufmerksamkeit gar nicht so geschult, dass du den Vorgang selbst bemerkt hättest. Du brauchst also mindestens einen Aufzeiger. Das fühlt sich nun aber nicht so gut an. Wir Menschen mögen das Gefühl zu agieren, nicht zu reagieren. Na, und da kaum jemand ein Gaffer sein will und auch kein Täter, bist du dazwischen gegangen, um die Taube zu retten.
Was du nicht weisst, ist, warum die Taube gefressen werden sollte. War sie alt? Krank? Hat der Falke Junge zu ernähren?
Du siehst, das Thema ist komplex.
Die Moral aus der Geschichte wäre also tatsächlich zu reflektieren. Benötigst du tatsächlich die Aufzeiger oder gehst du straight deinen eigenen, gezeichneten Weg? Was sagt a), was b) über dich aus?
Wer ist in der Geschichte gut (definiere gut)? >
Die Aufzeiger?
Die Retterin der Taube - also loop?
Der Falke, da er sich zu ernähren versucht oder die Taube, die sich vllt. sogar als Nahrung freiwillig zur Verfügung gestellt hat?
Wir wissen es nicht. ;)
 
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