Sexismus im Alltag

B

Babyy

Guest
Wo fang ich am besten an...

Ich denke jeder von uns kennt es. Egal ob Frau oder Mann oder Transgender oder drittes Geschlecht. Sexismus und Diskriminierung aufgrund unsere Geschlechtes ist sicher jedem uns mindestens einmal in welcher Form auch immer begegnet.

Mir ist es erst am Wochenende wieder passiert. Durch ist Schwangerschaft ist mein Busen gewachsen. Ich war einkaufen, ging gerade zu meinem Auto als so ein alter Sack (ja, er war mind. um die 60) mich anhupte, das Fenster runter lies und mir entgegen schrie, ich sollte doch mal meine "pallen T*tten" auspacken" damit alle was davon haben.
Ich bin alt genug um darauf adäquat zu reagieren. Bei solchen Kommentaren schrecke ich nicht mehr zurück oder schäme mich gar (viele Frauen fühlen sich ja beschämt, wenn ihnen so etwas oder etwas ähnliches passiert und suchen schnell das weite). Nein, ich mache die Menschen ganz offen auf das Fehlverhalten aufmerksam - egal ob das jetzt mir passiert oder ob ich bemerke, dass es jemand anderem passiert.
Man stelle sich mal vor, was das mit einem Mädchen macht, das 14 oder 15 Jahre alt ist und früh bzw. stark entwickelt ist.
Gerade bei Menschen in diesem Alter... Im Normalfall sind das selbst Eltern. Würde es ihnen gefallen, wenn das jemand mit deren Tochter macht?!

Warum schreibe ich das gerade jetzt? Immerhin ist das doch "Alltag" und passiert ja öfters täglich unzähligen Menschen.
Weil ich heute einen Artikel gelesen habe, in dem den schwanger Frauen geraten wird, mit dem Partner nur die "schönen" Seiten der Schwangerschaft zu teilen. Wir sollen aber Dinge wie geschwollene Füße, Akne oder Ausfluss nicht verbal mitteilen, da wir ja nicht wollen, dass wir in den Augen unserer Partner die Weiblichkeit verlieren o_O
Ja, ich weiß, dass Sexismus von Frau gegen Frau genau so verbreitet ist, wie Mann gegen Frau oder Mann gegen Mann. Trotzdem bin ich darüber jedesmal wieder verwundert (?) schockiert (?) - mir fehlt gerade das richtige Wort dafür.

Vielleicht bin ich zu empfindlich, wenn es um das Thema geht. Ich musste doch mein ganzes Leben für die "Gleichstellung" mit meinem Bruder kämpfen. Ich durfte viel nicht machen, das ich gerne machen wollte, weil ich eben das Mädchen war. Ich habe keine Lehrstelle in der Berufssparte gefunden, die ich gerne gemacht hätte, weil ich ein Mädchen war und wo ich eine Stelle gefunden hätte, wurde es von den Eltern verboten, weil das kein Mädchenberuf ist.
Mich begleitet das bis heute. Mir wurde aufgrund meines Geschlechts vieles versagt - entweder von Familie oder Gesellschaft (oder von beiden). Gut, ich bin jetzt 35 und die Gesellschaft hat sich zum Glück gewandelt.
Wir bekommen auch ein Mädchen - eventuell ist deswegen das Thema für mich wieder präsenter als sonst. Auch mein Mann setzt sich jetzt erstmals intensiv mit dem Thema "Alltagssexismus" auseinander. Ihm war bisher nicht bewusst, wo und wie uns Sexismus überall begegnet und vor allem (und das finde ich viel wichtiger) wird ihm jetzt erst bewusst, wo und wie er sich selbst sexistisch verhalten hat.

Hm... ich weiß gar nicht was ich mit dem Beitrag bezwecken will :D
Aber mir ist jetzt leichter, wo die Gedanken draußen sind und ich werf es einfach mal so in die Runde :flower2:
 
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Sexismus ist leider alltäglich geworden. Wenn hier in die Witzeseite guckt, auch von Seiten der Frauen.

Nicht jeder sieht in einem anzüglichen Witz gleich Sexismus.
Ich finde es schlimm, wenn jeder Bereich des Lebens erst abgecheckt werden muss, damit man ja nicht in irgend eine -ismus Falle tappt.

Das hat natürlich mit dem Erlebten von @Babyy nichts zu tun.
Dieser Mann war unterirdisch frech und absolut inakzeptabel.
 
Weil ich heute einen Artikel gelesen habe, in dem den schwanger Frauen geraten wird, mit dem Partner nur die "schönen" Seiten der Schwangerschaft zu teilen. Wir sollen aber Dinge wie geschwollene Füße, Akne oder Ausfluss nicht verbal mitteilen, da wir ja nicht wollen, dass wir in den Augen unserer Partner die Weiblichkeit verlieren

Genau. Aber er verliert seine Männlichkeit nicht, wenn er sich zB nicht wäscht oder wenn er im stehen so pinkelt, dass danach das ganze Klo versaut ist. Dumme Klischees, ich weiss, aber noch dämlicher ist dieser Artikel.

Was ist das für eine Partnerschaft, wo ich nicht offen über meinen Körper und meine Gefühle sprechen kann?
 
Genau. Aber er verliert seine Männlichkeit nicht, wenn er sich zB nicht wäscht oder wenn er im stehen so pinkelt, dass danach das ganze Klo versaut ist. Dumme Klischees, ich weiss, aber noch dämlicher ist dieser Artikel.

Was ist das für eine Partnerschaft, wo ich nicht offen über meinen Körper und meine Gefühle sprechen kann?
In einer engen (Liebes-)Beziehung sollte man den Körper des Anderen kennen wie seinen eigenen.
 
Genau. Aber er verliert seine Männlichkeit nicht, wenn er sich zB nicht wäscht oder wenn er im stehen so pinkelt, dass danach das ganze Klo versaut ist. Dumme Klischees, ich weiss, aber noch dämlicher ist dieser Artikel.

Was ist das für eine Partnerschaft, wo ich nicht offen über meinen Körper und meine Gefühle sprechen kann?

Eine dieser Partnerschaften die ich als "Schönwetter-Beziehungen" bezeichnen täte, denn dann darf auch nicht über andere Sorgen oder Probleme geredet werden, gibt es auch als Freundschaft und empfinde ich nicht als besonders wertvoll.

Ist es doch gerade der Sinn in einer ehrlichen Beziehung, dass man alles miteinander teilt auch eben die nicht so guten Dinge und sich gegenseitig dann auch "stützt".
 
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